A/N: Hallo Leute, es tut mir leid, dass es diesmal so entsetzlich lange gedauert hat, bis ich etwas von mir hören lasse, und es dann auch nicht gerade viel und nicht sonderlich gut ist. Eigentlich habt ihr euch ein besseres Kapitel verdient, ein längeres, eigentlich mehr als eines.
Aber es ging mir die letzte Zeit nicht so gut und jetzt auch noch nicht wirklich. Neben Arbeit für die Uni, musste ich einsehen, dass ich einen der wichtigsten Menschen für mich eigentlich schon vor einem halben Jahr oder vielleicht schon länger verloren habe. Also kurzum: Ich kann gerade einfach nicht und ich kann nicht sagen wie lange es bis zum nächsten Kapitel dauert, weil ich mich momentan wenn nur zwingen kann, was meist damit endet, dass ich vor dem Bildschirm sitze und in die Leere starre. Ich kann euch nur eines versprechen, dass ich mich wieder so richtig ins Zeug lege, wenn es mir wieder besser geht. Hab euch alle lieb und seid mir bitte nicht böse ich denke ihr kennt das alle: Manchmal ist es halt einfach nicht so leicht…
Die Anmerkung die bisher als Platzhalter hier stand, habe ich jetzt ans Ende dieses Kapitels gerückt.
Und es geht weiter…
Als Hermine den Gemeinschaftsraum betrat, erschrak sie beinahe. In einer Ecke saßen Harry, Ginny, Neville, Dean, Seamus, Lavender und die Creevey Brüder. Offenbar warteten sie schon eine ganze Weile auf sie.
„Hermine!", stieß Ginny regelrecht erleichtert hervor, als sie ihre Freundin sah.
Hermine ging seufzend auf die Gruppe zu, ihnen allen hier eine Art Erklärung abzuliefern war nicht gerade das worauf sie große Lust hatte.
„Sagt nicht, dass ihr schon die ganze Zeit auf mich gewartet habt.", schnaufte sie.
Die Gruppe sagte nichts, generell wagte niemand außer Ginny und Lavender ihr in die Augen zu sehen.
„Gut, also damit wir das hinter uns haben. Ja, ich hatte Sex mit Snape. Nein, ich werde nicht darüber reden. Und nein, ihr müsst ihn auf keinen Fall umbringen, sondern endlich akzeptieren, dass er mir durch diese Ehe geholfen hat und das auch für ihn ein großes Opfer bedeutet.", erklärte sie offen, „Und bitte seht mich an!"
„Wie war es?", fragte Lavender plump, worauf hin Ginny sie kräftig stieß und ihr einen wirklich finsteren Blick zuwarf.
Obwohl es innerlich in Hermine brodelte, behielt sie nach außen hin Ruhe.
„Wie ich gerade gesagt habe, wir werden unter keinen Umständen über dieses Thema sprechen. Schließlich haben wir auch eure Hochzeitsnächte nicht breit getreten. Außerdem haben wesentlich wichtigere Dinge zu tun. Ich muss noch die Aufnäher fertig stellen und ich denke Plakate wären nett, was meint ihr?", schlug Hermine vor.
Ein Nicken ging durch die Runde und langsam hoben sich die Köpfe der anderen und sie wagten wieder Hermine in die Augen oder zumindest ins Gesicht zu sehen.
„Ich habe durch die ganze Hochzeitsgeschichte ohnehin viel zu viel Zeit verloren, die ich besser anders genutzt hätte. Ich befürchte ich bin schon gar nicht mehr wirklich auf dem Laufenden.", erklärte sie dann.
„Es kursieren Flugblätter in Hogwarts die neuen Ereignisse betreffend.", klärte Ginny sie auf.
„Der öffentliche Widerstand hat per Mundpropaganda einen weiteren Protestmarsch am Wochenende angekündigt, falls sich die Haltung des Ministerium in Frauenfragen nicht unverzüglich ändern sollte.", berichtete Neville.
„Wunderbar, dann gehen wir jetzt mal an die Arbeit.", freute sich Hermine.
Lavender ließ es sich nicht nehmen einen weiteren Kommentar loszuwerden, ehe sich die Gruppe an die Arbeit machte.
„Aber ich sag dir Hermine, wenn der Sex stimmt, liegt er dir zu Füssen.", erklärte sie.
Hermine erwiderte nichts, glaubte aber aus Seamus' Richtung zu vernehmen, dass er froh sei, wenn die ganze Sache mit dem Gesetz endlich vorbei sei.
Ohne weiter auf irgendeine von Lavenders Feststellungen einzugehen, setzte sich Hermine an den Tisch, die anderen folgten ihr schließlich. Und so begannen sie mit der Arbeit an den Aufnähern und den Plakaten.
„Harry, ich denke ich brauche heute Nacht deinen Umhang. Geht das in Ordnung?", fragte sie ihn nach einer Weile leise.
Harry nickte.
„Hermine, ich weiß du willst nicht darüber sprechen, aber Snape…", stammelte Harry unsicher.
Hermine legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Er war wirklich anständig, Harry. Zerbrich dir nicht darüber den Kopf, wir haben wichtigere Dinge zu erledigen.", meinte sie zuversichtlich und Harry gab sich zumindest vorläufig damit zufrieden.
Damit wandten sie sich beide wieder ihrer Arbeit zu, aber Hermine wurde das Gefühl nicht los, dass Harry immer wieder einmal besorgte Blicke in ihre Richtung warf.
„Wir beide sprechen nachher doch noch?", flüsterte ihr Ginny etwas später zu, als sie gerade einen Aufnäher an Nevilles Umhang befestigte und mit einem Haar von Umbridge testete.
Hermine nickte.
„Ich bewundere deine Stärke.", murmelte Ginny, als sie ihre Freundin so zuversichtlich erlebte, und das wenige Stunden nach einem Ereignis, das in Ginnys Gedanken Grauen hervorrief.
„Es muss weitergehen, nicht wahr?", erklärte Hermine und ließ nicht zu, dass auch nur ein wenig Schwäche durch ihre Worte drang, „Ach übrigens, ich halte ein Treffen für unumgänglich."
„Ja, es gibt interessante Neuigkeiten.", erklärte Ginny und bezog sich dabei auf Theodor.
„Bei mir auch.", grinste Hermine offenbar zufrieden.
Minerva McGonagall war erleichtert, als Snape ihr Büro betrat. Sie wartete schon seit längerem auf ihn.
„Professorin.", nickte Snape ihr zu.
„Setzen sie sich doch bitte, Severus.", erklärte sie und deutete auf den Stuhl gegenüber ihres Schreibtisches.
„Sie bestanden gestern darauf, dass ich heute zu ihnen komme.", meinte Snape kühl.
„Sie und Ms Granger…", begann Minerva vorsichtig.
„Sie wird an der Schule bleiben.", gab ihr Severus als Erklärung.
Minerva nickte, war aber offenbar aufgelöst.
„Wie geht es ihr?", fragte sie dann direkt.
„Den Umständen entsprechend, nehme ich einmal an.", erklärte er kühl.
Minerva nickte erneut.
„Und wie geht es ihnen, Severus?", fragte sie dann ernst.
„Ich komme zurecht.", erklärte er und zeigte sich damit unwillig näher darauf einzugehen.
Eine Weile starrten sowohl Severus, als auch Minerva in die Leere. Sie war zu diskret, um das Thema näher zu erörtern und Severus wäre unter keinen Umständen bereit ihr von sich aus Auskünfte zu geben.
„Es gibt Dinge, die den Orden betreffen, die ich so bald wie möglich erörtern sollte.", wechselte er schließlich nach Minuten des Schweigens das Thema.
Minerva nickte nur, während Snape aufstand, um zu gehen.
„Severus, ich setzte großes Vertrauen in sie.", meinte sie zum Abschied ernst.
„Berechtigterweise.", meinte er nur kühl und verließ nach einem Nicken zum Abschied das Büro.
Sie beiden wussten wovon sie sprachen, aber sie waren in keiner Weise die Menschen, die diese Sache näher analysieren oder besprechen würden, da sie es beide als indiskret empfanden.
Minerva lehnte sich betrübt in ihrem Stuhl zurück nachdem Severus das Büro verlassen hatte. Sie vertraute Severus nach all dem was sich in den letzten beiden Jahren ereignet hatte, das war keine Frage, aber dennoch war sie besorgt. Mehr ihretwegen als seinetwegen. Trotz all ihrer Erfahrungen und all ihrem Wissen war Hermine was Emotionen betraf ein Kind. Gerade Severus wäre für sie bestimmt nicht der einfachste Zeitgenosse, wo sie doch gerade dabei war sich mit ihren eigenen Emotionen zu befassen. Aber Hermine Granger hatte es sich nie einfach gemacht, überlegte Minerva. Das beängstigende an der ganzen Geschichte war für Minerva, dass sie das Gefühl nicht los wurde, dass Severus für dieses Mädchen weit mehr empfand als er bereit war sich selbst oder gar anderen einzugestehen. Er wusste es nicht, nahm sie an, aber nach all den Jahren wagte sie sich in der Lage sein einschätzen zu können, dass Hermine ihm zumindest nicht vollkommen gleichgültig war. Es war ihr nicht wirklich recht, aber wenn sie sich ehrlich war, konnte sie nichts daran ändern und es war immerhin nicht alltäglich, dass Severus Gefühle für andere Menschen entwickelte. So gesehen war sie nicht ganz unglücklich, doch der Gedanke an Hermine trübte dieses Bild. Sie war immer noch seine Schülerin und sie hatte Rons Tod noch nicht annähernd verkraftet. Generell war Minerva sich unklar, was Hermine betraf. Vielleicht war das mit ein Grund, weshalb sie Hermine zu sich beorderte.
Hermine wirkte ziemlich trotzig, als sie so vor ihr saß. Offenbar hatte sie nicht das geringste Interesse an diesem Gespräch.
„Nun, Ms Granger, ich habe vernommen, dass sie in Hogwarts bleiben werden.", versuchte es McGonagall sachlich.
„Mir ist durchaus bewusst, dass sie bereits mit Professor Snape gesprochen haben. Ich nehme an er war nicht sehr gesprächig, was sie veranlasst hat mich zu sich zu rufen.", blieb sie kühl.
Hermine veränderte sich zunehmend, sie wurde kälter und bitterer. McGonagall war sich nicht sicher, ob sie sich nicht vielleicht doch gerade durch den Einfluss von Snape veränderte. Sie wurde ihm auf eine unheimliche Art etwas ähnlich, jedoch hatte diese Veränderung schon viel früher begonnen, rief sich McGonagall in Erinnerung.
„Ich wollte sie nur noch einmal wissen lassen, dass sie sich jederzeit an mich wenden können, wenn sie das Bedürfnis danach haben.", meinte McGongall eindringlich.
„Danke. Aber mein Schicksal ist nicht anders als das der anderen und ich finde es ungerechtfertigt, dass mir mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.", erklärte sie ernst, „Kann ich jetzt wieder gehen?"
McGonagall nickte. Hermines Worte stimmten sie sehr nachdenklich, sie hatte nicht Unrecht, Minerva hatte sich diesbezüglich wesentlich mehr mit ihr befasst als mit allen anderen Schülern und Schülerinnen hier in Hogwarts.
Als Hermine das Büro verließ, begegnete ihr Umbridge, die McGongall aufsuchte. Hermine kam es nun wieder in den Sinn, dass die Direktorin auf Bewährung war. Umbridges giftiger Blick ließ sie allerdings kalt und sie erwiderte ihn mit einem finsteren Lächeln.
Im Anschluss an das Treffen mit McGongall kehrte Hermine zurück in den Gemeinschaftsraum, um die Arbeit abzuschließen. Da bekam sie auch das Flugblatt in die Hände, das von der AG für Öffentlichkeitsarbeit stammte, und sich mit den neueren Ereignissen auseinandersetzte. Durch diese Art der Informationsverbreitung stellten sie sicher, dass alle in Hogwarts informiert waren, selbst jene die durch seltsame Umstände den Tag des Propheten nicht in die Hände bekommen hatte. Auch sie verwendeten den Zauber, den Hermine für die Plaketten verwendet hatte. Sie war begeistert, dass die jungen Gruppenmitglieder in der Lage waren ihren Zauber derart gut zu kopieren.
Harry gab Hermine bereits vor dem Abendessen den Umhang und die Karte des Herumtreibers, da Hermine und Ginny nach dem Abendessen noch über das Schlossgelände spazieren wollten, um miteinander zu sprechen.
A/N: Ich weiß das Kapitel ist sehr kurz und inhaltsarm. Aber alles andere passt aber einfach besser hinter die Anmerkung vom letzten Mal.
A/N:
Das hier ist die Anmerkung die hier bisher als Platzhalter stand. Wie angekündigt steht sie jetzt am Ende des Kapitels.
An dieser Stelle möchte ich es nachholen zu den Reviews vom letzten Mal Stellung zu nehmen. (Neuere Reviews werden an dieser Stelle noch nicht berücksichtigt.) Diesmal wird es also wieder etwas länger werden. Tut mir leid, dass ich nicht gleich dazu gekommen bin, aber ich sah, dass das einige Zeit in Anspruch nehmen würde und auf der Uni in einem Saal voller Leute – wo du keinerlei Privatsphäre hast – schaffe ich das einfach nicht. (Außerdem hatte ich wirklich großen Hunger!)
Zunächst einmal möchte ich mich bei allen bedanken, die jemals einen oder mehrere Reviews geschrieben haben. (Nicht böse sein, dass ich euch nicht namentlich erwähne, aber alle die geschrieben haben wissen es ja selbst ;-) ) Durch eure Einwürfe, Fragen, Kritiken, etc. helft ihr mir wirklich extrem weiter. Ich will es so ausdrücken: Eigentlich könnt ihr euch alle als Mitautoren und Mitautorinnen betrachten, weil viele Überlegungen die ich mir mache erst durch eure Hinweise darauf stattfinden. Vor allem sind eure Stellungnahmen immer sehr beflügelnd und ich habe euch alle sehr ins Herz geschlossen. Betrachtet das als mein Dankeschön, das ich gleich allgemein aussprechen will, das aber an jede/n einzelne/n von euch geht.
Wie ich im Vorwort im Disclaimer geschrieben habe bin ich eigentlich ein Kind, das mit Puppen spielt, und diese Puppen haben ihr Eigenleben. (Dadurch sind sie eigentlich keine Puppen mehr…) Manchmal passieren Dinge, und ich kann selbst nicht genau nachvollziehen warum, aber ich spüre (zumindest meistens), ob es eine Aktion der Charaktere war oder ob ich sie vielleicht etwas genötigt habe. Kapitel, in denen ich sie zu irgendetwas zwinge verwerfe ich für gewöhnlich. Hermine, Snape und der Rest weigern sich nämlich vehement weiter mit mir zu spielen, sollte ich gegen ihr Freiheitsgebot verstoßen. (Wenn das jetzt merkwürdig oder schwer verständlich erscheint liegt das daran, dass ich hier über intuitive/emotionale Dinge schreibe und das was ich hier erkläre mit Rationalität wenig zu tun hat.) Das erkläre ich euch jetzt deshalb, damit ihr versteht, weshalb ich meist selbst erst nach einem Kapitel realisiere, was da rational betrachtet eigentlich vor sich geht. Ich kann das Kapitel also erst im Nachhinein von Außen betrachten, weil ich während dem Schreiben im Kapitel bin. Von Außen erkenne ich die Zusammenhänge dann deutlicher. (Aber da ich nie außerhalb der ganzen Geschichte stehe übersehe ich doch das eine oder andere.) Aber nur weil ich selbst das eine oder andere manchmal noch nicht verstehen kann heißt das nicht, dass eine bestimmte Handlung einen Irrtum darstellen würde, es heißt nur, dass ich was geschehen ist noch nicht ganz erfasst habe. Einen Irrtum würden mich Hermine und Snape sofort spüren lassen. (Eine Ausnahme gibt es allerdings: Kapitel 5! Ich hasse dieses Kapitel und würde es löschen und die wichtigsten Züge davon in einem Absatz in einem anderen Kapitel erwähnen. Oder mir sonst etwas einfallen lassen. Snape ist mir ziemlich böse wegen diesem Kapitel. Wir können gerade nicht zu einem derart frühen Zeitpunkt so weit in ihn hineinschauen, das hätte ich mir nie erlauben sollen, aber jetzt ist es geschehen. Deshalb ist Kapitel 5 relativ zu betrachten, weil es vielleicht gar kein Hineinschauen sondern ein von mir willentlich getätigtes Hineinlegen ist. Und deshalb ist es gut, dass ich die Kapitel mittlerweile nicht gleich unverzüglich online stelle.)
Eine Frage die viele beschäftigt hat, war, wie es Snape geschafft hat überhaupt „bereit" zu sein die Ehe zu vollziehen. Also zunächst einmal, habe ich mich das auch gefragt, weil es unter diesen Bedingungen gar nicht funktionieren sollte. Also saß ich vor dem Computer und dachte, das kann ja gar nicht gehen. Aber es hat funktioniert, und das ist das eigentliche Dilemma von Snape. Die Frage wie er das geschafft hat bleibt vorerst ein Rätsel, aber es gibt da einige Möglichkeiten und Ginny wird zumindest Hermine noch dazu zwingen sich dieser Frage zu stellen. Wie Hermine damit umgeht und ob sie Snape darauf ansprechen wird werden wir noch sehen. Ich kann dazu nur sagen, ich habe es noch nicht gewagt Snape danach zu fragen, aber er weiß es, das bedeutet was immer es ist, es steht zumindest in dem Kopf eines fiktiven Charakters bereits geschrieben und ich bin schon ausgesprochen gespannt. Zugegeben ich habe schon so eine Ahnung, aber die muss sich erst bestätigen…
Ich will uns nicht zuviel vorwegnehmen aber ein paar Gedanken in den Raum stellen: Wir vermuten zunächst einmal, dass Snape keinen Trank zu sich genommen hat. Wissen tun wir es nicht, weil Hermine ab irgendeinem Zeitpunkt die Augen geschlossen hat. (Übrigens ist sie eine ganze Weile so am Bett gelegen, aber da ihr die ganze Zeit ohnehin endlos erschien hielt ich es für unnötig und eigentlich unmöglich eine sinnvolle Zeitangabe zu machen.) Wir wissen, dass Snape ein Okklumens ist und könnten zumindest vermuten, dass er seine eigenen Gedanken sehr leicht unterdrücken und kontrollieren kann, wir wissen es nicht, aber vielleicht kann er bewusst Gedanken hervorholen, und sich eine Illusion schaffen, aber das ist nur eine Vermutung. Wie es ihm allerdings gehen würde nachdem er sich vor Augen geführt hätte, was wirklich geschah, ist da schon eine ganz andere Geschichte. Aus seinem Verhalten Hermine gegenüber können wir ersehen, dass es ihm ausgesprochen schwer gefallen ist, sich dazu durchzuringen die Ehe wirklich zu vollziehen. Wir haben allerdings keine Ahnung was seine eigentlichen Motive betrifft. Das Problem ist, wir wissen nicht wann wir Snape glauben können und noch weniger was eigentlich in seinem Kopf vorgeht, das macht die ganze Sache schwieriger. Wir könnten zumindest annehmen, dass Snape es Hermine so erträglich wie möglich machen wollte und wusste, dass es entweder sofort funktionieren muss oder gar nicht. Das würde ihn allerdings unter einen noch größeren Druck setzen und die ganze Sache doch eher erschweren. Aber – und daran lässt sich nichts ändern – es hat funktioniert und das könnte durchaus auch ein schlechtes Licht auf Snape werfen und es führt uns weg von der körperlichen Frage nach dem wie kann er nur zu der moralischen Frage nach dem wie kann er überhaupt in so einer Situation? Hier sehe ich die eigentliche Problematik. Von außen betrachtet mögen einige vielleicht fragen: Was muss das für ein Mensch sein, dem das gelingt? Aber von innen betrachtet, aus seiner Sicht, wäre eine solche Frage noch viel dramatischer, wenn er sich selbst fragt: Was für ein Mensch muss ich sein, dass ich es tatsächlich schaffe in einer derartigen Situation erregt zu sein?
Das ließe sich alles noch näher erläutern und ausführen, vor allem wenn wir noch hinzuziehen, dass er wusste, dass Hermines Schicksal in seinen Händen lag und wir uns fragen wieso sie es beide eigentlich für besser hielten keine Tränke einzunehmen. Wäre es dadurch einfacher gewesen? Würde es ihnen nachher besser oder schlechter gehen? Hat Snape auf einen Trank verzichtet (vorausgesetzt er hat nicht doch einen genommen), weil auch Hermine es getan hat? Wenn ja, wieso? Fragen über Fragen… Und dann noch die danach, ob sie es sich nicht hätten einfacher machen können. Ich kann dazu nur sagen: Möglichkeiten hätte es gegeben, aber sie haben entweder bewusst darauf verzichtet oder sie brachten sich einfach nicht über sich. Antworten darauf bieten hoffentlich die nächsten Kapitel…
Aber alles in allem: Egal was Snape letztendlich dazu gebracht hat, körperlich in der Lage zu sein die Ehe zu vollziehen, ich möchte nicht in seiner Haut stecken…
Aber wie gesagt sind das hier alles nur Vermutungen und die Zeit wird uns zeigen, was Snape sich in dieser Nacht wirklich dachte. Zumindest werden wir einen Eindruck davon bekommen.
Hermine hat ihr ganz eigenes Dilemma, weil sie Snape in die Enge trieb und ihm zum Vollzug der Ehe nötigte, indem sie ihm rein moralisch keine wirkliche Wahl ließ. Und das obwohl sie zumindest bedingt erahnte, was sie von ihm verlangte. Das tatsächliche Ausmaß ihrer Handlung (dass es eigentlich sexuelle Nötigung war) kann ihr noch gar nicht bewusst sein, sonst hätte sie aus moralischen Gründen Snapes Wunsch die Ehe zu verweigern sofort ablehnen müssen. Es war für sie eine Art „Überlebenskampf", und da blieb nicht die Zeit alles in ihr Bewusstsein eindringen zu lassen, aber irgendwann wird sie es verstehen, was sie bestimmt erschüttern wird und dann muss sie sich mit ihrem eigenen Gewissen plagen und damit befassen, dass sie dadurch, dass was sie nicht wollte, das ihr angetan wird, eigentlich ihm angetan hat.
Und nun zu den einzelnen Reviews:
Avril und Ranko: Ich schreib so schnell es mir möglich ist, versprochen.
Chromoxid: Es hat wirklich viel Kraft von mir abverlangt das Kapitel zu schreiben und es war auf jeden Fall schmerzhaft. Ich habe dafür wesentlich länger gebraucht als bei allen anderen Kapiteln zuvor. (Sogar wesentlich länger als für das Demo-Kapitel und das war schon lange.) Mir kommt auch eine Gänsehaut jedes Mal wenn ich es wieder lese. (Was ich gerne vermeide ehrlich gesagt.) Dass beide ihren Teil der Verantwortung tragen war mir wichtig, sie sind beide nicht die Menschen die sich in eine Opferrolle drängen lassen würden, oder die andere Person in die Täterrolle drängen würden. Was die jüngeren Paare betrifft, ich denke bei vielen (aber bei weitem nicht bei allen) war es leichter und unbeschwerter, viel weniger ernst. Lavender und Seamus sind ein gutes Beispiel dafür. Sie verbuchen es offenbar einfach als sexuelle Erfahrungen. Luna und Zacharias haben glücklicherweise Gefühle füreinander entwickelt, obwohl ich mir sicher bin, dass es zum gegebenen Zeitpunkt viel zu früh für die beiden war Sex zu haben. Vielleicht gehe ich darauf irgendwann noch näher ein, aber da bin ich mir noch nicht so sicher. Morag und Blaise, Justin und Daphne sind dann eher die Beispiele dafür, dass es doch nicht so leicht ist. Wir könnten mutmaßen, dass es Daphne wirklich egal war, aber aufgrund ihrer psychischen Verfassung ist das äußerst ungewiss.
Saxas13: Es freut mich, dass du dir Gedanken über die Geschichte machst und kann dir da eigentlich nur beipflichten. Eine sehr treffende Analyse, ich kann dem was du sagst nur beipflichten. Mehr kann ich leider nicht sagen, da ich sonst zuviel vorwegnehmen würde.
CitySweeper: Stimmt ich schreibe eigentlich nicht wirklich romantisch. Ich sollte vielleicht das Genre unter dem ich die Geschichte eingeordnet habe ändern…
Malina: Ich glaube auch, dass es eine der mit Abstand schlimmstmöglichen Fassungen des Kapitels ist. Dass sie sich nicht einmal gegenseitig Trost spenden können liegt denke ich daran, dass sie beide Menschen sind, die nach außen hin einfach zumachen. Snape sowieso, und Hermine vor allem nach Rons Tod, dem Gesetz, aber auch rein von ihrer Art her. Die Frage ist, werden sie jemals über ihren Schatten springen können oder nicht…
HermyBookworm: Ich glaube „Ms Granger" bleibt uns noch länger erhalten, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Snape auch nur auf die Idee kommen würde sie „Mrs Snape" zu nennen. In der Öffentlichkeit werden sie natürlich keine andere Wahl haben.
Mahalove: Es tut mir wirklich leid, dass ich mit so einen Kapitel aufgehört habe. Es ist wirklich grausam. Ich war hin und her gerissen zwischen der Frage: Soll ich euch noch länger warten lassen und mehr als das eine Kapitel online stellen oder soll ich es gleich online stellen auf die Gefahr, dass es noch eine Weile fortsetzungslos im Raum steht. Ich wollte es dann nicht länger vorenthalten, weiß aber nicht inwiefern das nun eine gute oder schlechte Entscheidung war. Danke für deine Komplimente, ich bin schon ganz rot.
Mirija: Ich stimme dir zu, aber unter einem gewissen Vorbehalt. Hermine hat ihn ohne Zweifel genötigt, das lässt sich nicht bestreiten und das will ich auch in keiner Weise beschönigen. Mein Vorbehalt betrifft Snape selbst, wie ich schon im vorangehenden Text angedeutet habe. Aber gleichgültig was Snape in dieser Nacht durch den Kopf ging, Hermine bleibt schuldig und daran lässt sich nichts ändern. Das wird bestimmt eine bittere Erkenntnis…
bedtimestory: Ja, mir schaudert auch jedes Mal wenn ich daran denke.
Frosch ohne kaese: Stimme dir zu.
Auriane02: Also ich hoffe auch, dass ich nicht irgendwann unangebracht Romantik ins Spiel bringe. Es passt einfach nicht. Was die Zukunft bringt bin ich allerdings unschlüssig.
Lady-Claw: Ich hoffe auch inständig, dass das Ministerium bekommt was es verdient. Aber die Charaktere sind alle ziemlich stark, also bin ich zuversichtlich.
Yippieh: Also ich denke ich habe im vorangehenden Text ausführlich erklärt, dass das eigentliche Problem für mich ist, dass es funktioniert hat. Aber ich kann deinen Einwand gut verstehen, als ich das Kapitel schrieb, dachte ich zunächst auch, dass das ja gar nicht funktionieren kann. Als es anders kam als erwartet, war ich zunächst selbst überrascht und irritiert. Aber es wird sich auflösen…
Was die Lösungsvorschläge betrifft, zunächst einmal danke für die Hilfestellung.
Allerdings hätte sich Hermine von sich aus niemals einfach so ganz ausgezogen. Nicht wenn es sich hätte vermeiden lassen. Sie hätte es vielleicht getan, wenn Snape sie darum gebeten hätte, aber das wiederum hätte Snape nie verlangt. Bei der Vorstellung alleine schaudert mir aber nur noch mehr.
Einer der Versuche das Kapitel zu schreiben basierte auf Verbalerotik. Es hat nicht funktioniert. Also genauso genommen hat es erzwungener maßen funktioniert, aber ich habe es verworfen, da Hermine und Snape gegen dieses Kapitel protestierten, weil sie nie so gehandelt hätten wie in diesem Kapitel. Vielleicht hätte ein/e andere/r Autor/in es auf diese Art und Weise geschafft, sicher sogar, aber mir ist es nicht gelungen, weil die Bedingungen nicht passten. (Jede/r Autor/in spielt eben auf eine andere Weise mit den unendlichen Möglichkeiten welche die Charaktere bieten und setzt durch Rahmenbedingungen das Schicksal eben dieser fest.) Trotz der Spannung die immer zwischen den beiden herrschte (und ich hoffte am Anfang, dass es dazu führen würde, dass die Hochzeitsnacht erträglicher wäre) hat Hermine sich quer gestellt. Sie wollte es einfach nicht. Wenn sie es dennoch versucht hätten, wäre Snape klar geworden, dass Hermine ihm nur etwas vormacht und es hätte einfach nicht funktioniert. (In einem Kapitel das ich versucht habe war es nicht so, das habe ich aber nur durchgedacht und nicht geschrieben, in dem Kapitel, das ich wirklich geschrieben habe waren sowohl Hermine als auch Snape einfach out of character. Deshalb habe ich es dann verworfen.) Ich will gar nicht leugnen, dass es tausende andere Möglichkeiten gegeben hätte, aber das Kapitel das ich letztendlich veröffentlicht habe war meiner Meinung nach das ehrlichste und das – in meinen Augen – einzig passende. Vor allem bringt es ziemlich viele Konflikte mit sich.
Was den Zaubertrank betrifft: Hermine und Snape sind beide Menschen, die es sich manchmal sehr schwer machen, weil sie irgendwelchen Prinzipien oder Überzeugungen treu bleiben und weil sie einfach generell eine Neigung dazu haben. Sie haben einfach einen Hang dazu übermäßig verantwortlich zu handeln, selbst wenn das unverantwortlich sein sollte. (Das ist jetzt wahrscheinlich sehr unverständlich ausgedrückt, sorry.) Vielleicht noch verwirrender ausgedrückt: Sie hätten das Gefühl gehabt nicht frei entscheiden zu können, sondern unter einem weiteren Einfluss zu stehen. Um die Konsequenzen wären sie auch nicht herumgekommen also hielten sie es offenbar für ehrlicher.
ranko: Ich hoffe es kommt nicht schlimmer für Hermine… aber ich verspreche lieber gar nichts…
Skoyer: Das Lied schafft irgendwie auf eine seltsame Art und Weise diese deprimierende, frustrierende Grundstimmung… Außerdem ist mir gerade klar geworden wie gut auch der Text auf die Situation passt.
Jessi2104: Bin neugierig. Wie hast du dir das Kapitel vorgestellt?
Susanne: Ich hoffe sie finden zumindest einen Weg irgendwie annehmbar miteinander zu leben. Seufz.
suffer: Es war Absicht, dass ich nicht näher auf Snapes Gefühle eingegangen bin. Das werde ich auch in Zukunft selten bis gar nicht tun. Hat seine Gründe. ;-)
BlackForce: Liebe… ja, Liebe ist immer so eine Sache. Ich gehe irgendwann zu einem fortgeschritteneren Zeitpunkt, wenn es gerade dazupasst und nichts vorwegnimmt auf die Problematik ein, falls es sich nicht durch die Geschichte selbst ergibt. Erinnere mich bitte daran, falls ich vergessen sollte. (Brauch DRINGEND ein Erinner mich… aber eins das mir auch sagt was ich vergessen habe ;-) )
So damit habe ich wohl wieder einmal meinen Rekord darin gebrochen weit mehr zu sagen als notwendig ist, um etwas zu erklären ;-) Vielleicht schaffe ich es ja bis Ende dieser Geschichte zumindest einigermaßen zu lernen was von dem das ich schreibe zu viel ist und wo ich zu viel vorenthalte. (Begebe mich mal auf die Suche nach einem gesunden Mittelmaß…)
Rauchen tu ich übrigens immer noch nicht, aber ich vermisse es noch immer.
