Das Kapitel kommt heute schon, da ich nicht weiß, wie ich morgen Zeit habe. Allen Lesern und besonders den Reviewern ein besinnliches und schönes Weihnachtsfest. Lasst doch ein Geschenk ... ähm Review da! Wenn es betatechnisch klappt, bekommt Ihr Mo oder Di noch eines.

PS: Silvertrust, Dir wird dieses Kapitel nicht ganz so gefallen, viel zu ... na lies es ... aber ich habe Dich gewarnt!

Liebe Grüße und großen Dank an Mariacharly fürs Betalesen.

23. Let the Dog out

Langsam glitt Harry aus seinem Traum. Ihm schien, als hätte er den Geruch von Morgane immer noch in seiner Nase.

Nein, er hatte den Geruch noch in der Nase und … er hatte Morgane noch im Arm. Sie schienen gestern eng umschlungen eingeschlafen zu sein, er tastete nach seiner Brille, die verrutscht war. Morgane lag mit geschlossenen Augen neben ihm und atmete langsam und gleichmäßig. Eine ganze Weile beobachtete er seine schlafende Freundin. Dann küsste er sanft ihre Stirn ... und lächelte. Sie schlug die Augen auf und lächelte zurück.

„Guten Morgen, Harry. So gut habe ich seit ich hier bin nicht geschlafen."

„Das liegt bestimmt an mir", grinste Harry.

„Eingebildet ist der Herr gar nicht!", frotzelte Morgane.

„Willst Du behaupten, ich wäre eingebildet?"

Morgane schüttelte fadenscheinig den Kopf und versuchte, vom Bett zu entwischen. Doch Harry hielt sie fest und die beiden balgten sich scherzhaft … bis Morgane auf Harry zum liegen kam und ihn ansah. Sein Herz schlug so hart, dass er befürchtete, seine Brust würde bersten. Sie war so wunderschön und schien zu erahnen, was er fühlte und … und sie kam immer näher. Der junge Zauberer schluckte hart und schloss die Augen, als er spürte, wie ihre Lippen die seinen berührten.

Was sollte er jetzt nur tun? Sie umarmen? Zurück küssen? Was erwartete sie?

Zärtlich nahm er ihren Kopf in seine Hände und erwiderte den Kuss, erst sanft, dann heftiger und schließlich leidenschaftlich. Seine Hände begannen ihren Körper zu erkunden.

„Halt, das reicht fürs erste." Sie krabbelte vom Bett und verschwand in den Flur. „Wir sehen uns beim Frühstück."

Seufzend ging Harry duschen. Auf dem Weg zur Küche vernahm er ein Flattern hinter sich. Watcher schwebte auf ihn zu und setzte sich auf seine Schulter.

„Na, du alter Müßiggänger, wo warst du denn? Hast du Moody geärgert?"

Der Rabe klapperte mit dem Schnabel, als würde er lachen. Harry streichelte ihm über den Rücken. Morgane und Kira saßen schon am Tisch, als er eintrat. Remus und Tonks lächelten ihn wissend an. Irritiert sah er zu seiner Freundin.

„Tonks hat bemerkt, dass ich nicht in meinem, sondern in deinem Zimmer geschlafen habe", erklärte Morgane kleinlaut.

Harry nahm etwas Rührei und lächelte Tonks an. „Und du bist sicher nicht mit Mad Eye verwandt, liebe Tonks?"

Remus kicherte, was ihm einen schmerzhaften Knuff in die Rippen einbrachte. Morgane und Harry lachten noch, als zuerst Susan und direkt dahinter Lucius eintraten.

„Was ist denn schon am frühen Morgen so lustig? Guten Morgen übrigens", grüßte Susan lächelnd.

„Morgane hat nicht in ihre Zimmer geschlafen!", schwatzte Tonks los.

„Tonks!", mahnte Remus genervt.

„Ich weiß, ich weiß, doch schließlich war sie nicht die einzige! Nicht wahr, Susan?"

Susans Gesicht schien zu erstarren und schlagartig wurde sie rot. Kira biss sich auf die Unterlippe um nicht loszulachen. Entsetzt schaute Susan Tonks an, doch ihr schien keine Erwiderung einzufallen.

„Sag' mal Lupin, du kannst deine Freundin anscheinend nicht auslasten, wenn sie nichts anderes zu tun hat, als in anderen Schlafzimmern zu spionieren?" (B/N: gggggggggg ) Malfoy war neben Susan getreten und legte seinen Arm um sie. „Vielleicht schleicht sich auch Potter deshalb in Susans Zimmer ... um etwas zu lernen."

Harry wurde rot und schaute beschämt auf seinen Teller. Remus hingegen funkelte Malfoy böse an und Tonks fauchte los: „Du arroganter Pinsel! Du kommst nicht annähernd an meinen Remus heran. Was denkst du eigentlich, wer du bist?"

„Oh ja, mir fehlt einiges, was dein Remus hat … zum Beispiel die Flöhe, …", höhnte Malfoy.

„LUCIUS!", donnerte Susan und ähnelte ihrem Onkel verblüffend.

Der blonde Zauberer verstummte widerspenstig und murrend.

„Wenigstens stehe ich nicht so unter dem Pantoffel wie …", setzte Lupin an.

„REMUS!" Susans Stimme schien noch resoluter zu werden.

„Nachdem wir die Bettgeschichten nun geklärt haben, sollten wir endlich frühstücken. Das Ei und die Würstchen werden sonst nämlich kalt." Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Watcher saß auf dem Tisch und versuchte, etwas von Harrys Ei zu stibitzen.

„Wie ich sehe, ist die fliegende Nervensäge auch wieder da. Wo hat er sich denn herum getrieben?" Susan setzte sich und nahm sich gebackene Würstchen.

„Keine Ahnung, heute Morgen war er wieder da."

Ruhe kehrte in der Küche ein und nur das Klappern des Besteckes war zu hören. Beinahe hatten alle das Mahl beendet, als die Luft erst anfing zu schwingen, dann zu knistern. Es war, als würden die einzelnen Atome explodieren - die Luft war übersättigt mit Energie.

Kleine Nebelwirbel entstanden und schwirrten um die Anwesenden, verdichteten sich dann zwischen Ofen und Tisch, immer enger und plastischer wurde der Nebel, bis er einer menschlichen Gestalt glich. Dieses Gebilde wurde immer existenter, und schließlich schwebte ein bleicher, abgemagerter Mann in der Luft, mit langen, zauseligen Haaren und tief liegenden Augen. Die Nebelwirbel verschwanden und der Mann knallte auf den Boden.

Außer Kira starrten alle ungläubig zu der leblosen Person. Nur die Ärztin eilte hin und begann ihn zu untersuchen.

Harry entfuhr ein ungläubiger Laut, und Remus stammelte: „Sirius"

Als ob dies ein Weckruf gewesen wäre, begannen alle aufgeregt hin und her zu laufen. Harry, Tonks und Remus bekamen feuchte Augen.

Kira sah auf und sagte leise: „Er ist am Leben, doch sehr geschwächt und bewusstlos. Verletzungen kann ich keine erkennen, doch wir sollten ihn nach oben bringen und ich werde ihn weiter untersuchen. Susan, kannst du mir solch einen Stärkungs- und einen Aufbautrank mischen?" Als sich keiner rührte, fügte sie hinzu: „Los jetzt, auf geht's!"

Sachte hob Remus seinen Freund hoch, legte dessen Kopf an seine Schulter und trug ihn aus der Küche, die Treppe hoch und in das leere Zimmer neben Harrys. Tonks ließ mit einem Schwenk ihres Zauberstabes ein großes, gemütliches Bett erscheinen.

Susan kam mit den Tränken und reichte ihrer Schwester die Violen. Dann entwirrte sie das schwarze, schulterlange Haar und sprach einen Reinigungszauber. Schließlich sprach sie eine Zauberformel und sah dann zu Harry hinüber.

„Es ist wirklich Sirius, kein Zauber, ein echter Mensch."

Kira hob Sirius' Kopf es was an und flösste ihm langsam den Stärkungstrank ein, legte das Fläschchen zur Seite und strich dem Bewusstlosen gefühlvoll über die Wange.

Mühsam zuckten Sirius Lider, bis sich seine Augen halb öffneten und er Kira fasziniert ansah.

„Bist … bist du ein … ein Engel?"

Susan musste lachen. Sirius sah zu ihr und betrachtete sie eine Weile, blickte dann zur anderen Seite und schloss die Augen. Doch dann riss er erneut die Augen auf und sah Remus verwundert an.

„Remus? … Bist du … echt? Und du … dich kenne ich auch, oder? … Harry … ist Harry auch … da? Wie komme ich … wie habt ihr mich? … Wie lange war ich ...?"

Harry umarmte ihn und begann zu weinen. Sirius fing ebenfalls an zu schluchzen. Remus schniefte und Tonks liefen Tränen über die Wangen. Als sich dann auch noch Susan schnäuzte, schüttelte Lucius seufzend den Kopf und verschwand aus der Tür.

„Es tut so gut … dich zu umarmen … Harry."

„Ich habe dich auch sehr vermisst, Sirius. Ich bin so froh …"

„Wie habt … ihr mich hierher gebracht? … Wie lange war ich bewusstlos? … Bellatrix' Fluch … war heftig."

Harry löste sich ein wenig von Sirius und sah ihn überrascht an. „Sirius, du warst über ein Jahr weg. Du bist durch den Steinbogen gefallen … und …"

Sirius' Augen wurden groß, er wurde noch blasser und atmete schneller, aber flacher.

„Potter, du bist so was von feinfühlig. Wenn du nicht aufpasst, bekommt dein Haustier noch einen Herzinfarkt." (B/N: ggggggg Ich liebe diesen Satz!) Lucius war wieder gekommen und stand nun hinter Susan.

Sirius versuchte aufzustehen, war aber zu schwach und brach zusammen. Beinahe wäre er vom Bett gefallen. Remus half ihm, sich wieder gerade hinzulegen.

„Was … macht … denn der … hier? Harry …", keuchte Sirius.

„Das ist schnell erklärt. Voldemort hat seine Frau umgebracht und er will Rache. Er hat versprochen, Harry zu helfen – das reicht erstmal." Kira scheuchte alle nach draußen. „Ihr macht, dass ihr nach draußen kommt und sie bleiben hier liegen. Ende der Diskussion."

Sie machte sich daran, den Zauberer weiter zu pflegen. Mit Schwung versuchte Kira die Decke beiseite zu schlagen, doch er hielt eine Ecke krampfhaft fest. Die Ärztin zog die Decke mit sanfter Gewalt aus seinen Händen und tastete seinen Bauch ab. Sirius schnappte erneut den Deckenzipfel und zog ihn wieder ein Stück nach oben, um sich zu bedecken.

„Langsam, junge Frau … ich kenne Sie ja überhaupt nicht", protestierte der Patient. Der Stärkungstrank schien zu wirken.

„Nach dem, was ich von meiner Schwester über Sie weiß, dürfte Sie das nicht im Geringsten stören."

„Ich bin übrigens Sirius, und wenn man mich duzt, überlebe ich das gut. Wer ist denn Ihre …" Ein Grinsen erhellte das eingefallene Gesicht.

„Susan! Susan Sheedy", antwortete sie auf seine nur halb gestellte Frage.

„Oh!" Das Grinsen wurde breiter. „Dann kann ich mich schlecht rausreden."

„Nein. Doch nun solltest du etwas schlafen. Wir sprechen später. Ich heiße Kira, falls du etwas brauchst."

„Ähm … Kira …"

„Ja?" Kira lächelte verschmitzt.

„Ich war so lange allein … ich …" Große graue Augen sahen sie bittend an.

„Dann werde ich dir ein wenig das Händchen halten; aber nicht, dass du dich daran gewöhnst." Beide lachten.

Nach kurzer Zeit war Sirius überraschend in einen erholsamen Schlaf gefallen.

tbc