Da Ihr alle so liebe und treue Reviewer seit, lasse ich Euch diesmal nicht lange warten. Ein dickes Knuddel an meine Beta Mariacharly fürs superschnelle Überarbeiten., trotz Rasselbande im Schnee. Viel Spaß beim Lesen:

35. Trümmer, Wunden und Pflaster

Der braune Werwolf ließ den Rattenkadaver fallen und rannte dann kopflos winselnd davon. Tonks war hin und her gerissen zwischen ihrer Pflicht als Aurorin und der Sorge über ihren Liebsten.

„Geh'", sagte Harry zu Tonksund lies Morgane los. „Es sind doch genug da, die die Gefangenen bewachen. Geh!"

„Harry hat recht, geh ihm nach, wer weiß, welche Selbstvorwürfe er sich wegen seiner Heldentat wieder macht." Sirius schubste Tonks sanft an und die junge Aurorin rannte sofort hinter dem flüchtenden Werwolf her.

„Was machen wir mit dem Drachen? Nicht, dass ihm die Riesenjagd langweilig wird ..."

„Du hast recht, Harry, wir sollten ihn zurückrufen." Harry und sein Pate hoben die Zauberstäbe und riefen den Drachen.

Das Ungetüm ließ nicht lange auf sich warten. Auf riesigen Schwingen glitt es durch die Nacht und landete auf der mit Körpern übersäten Wiese. Auf ihre Zeichen mit den Zauberstäben hin kroch der Drache wieder in seine Höhle. Doch nicht widerwillig wie Harry befürchtet hatte, sondern scheinbar zufrieden und etwas ermüdet. Harry lächelte erleichtert zu seinem Paten, der auf einer kleinen Erhebung stand. Der Spalt wurde von Sirius mit einem Wink seines Zauberstabes geschlossen.

„Leichter als gedacht", grinste Sirius. „Auch ohne Schniefelus. Doch wir sollten ihn so schlafen lassen ohne den Bann … man weiß nie, wann man ihn mal wieder braucht."

„Ich bin froh, dass wir dieses Monster wieder weggesperrt haben. Ich rufe den bestimmt nicht noch einmal", sagte Harry bestimmt.

Unweit der Beiden wurde ein Todesser gerade von einigen aufgebrachten Zwergen überwältigt, nicht ohne vorher noch einen Fluch auf Harry loszuschicken. Sirius sprang schützend vor ihn und der Fluch traf den Zauberer am Oberschenkel. Sirius' Bein gab nach, als ob es aus Gummi sei, und er schlug hart auf dem Boden auf. Blass kniete Harry neben seinem Paten und seine Augen wurden feucht.

„Nicht schlimm Harry, er hat mir nur die Knochen weggehext. Das ist im Bein nicht so tragisch. Doch dich hätte der Mistkerl mitten in die Brust getroffen. Wie lange deine Lungen ohne Brustkorb gearbeitet hätten, weiß ich nicht."

Harry blickte hinüber, und als er die Zwerge immer noch auf den Zauberer einschlagen sah, kam er zu dem Schluss, dass es Strafe genug für den Todesser war.

xXx

Eine nicht geringe Anzahl an Todessern und Werwölfen wurde noch in dieser Nacht nach Askaban gebracht. Dort waren einige Zwerge und Auroren vorläufig als Wächter eingestellt worden. Die restlichen Auroren machten Jagd auf die noch flüchtigen Todesser. Voldemort, der mittlerweile unter seinem echten Namen Tom Riddle bekannt war, wurde unter Beobachtung einiger Zwerge gestellt, die den Erfolg des Fluches überwachen sollten.. Die Verletzten wurden ins St. Mungos Krankenhaus gebracht - das Spital hatte aufgrund der Menge an Verletzten schon mehrmals vergrößert werden müssen.

Im Haus am Grimmauldplatz wurde ebenfalls ein Krankenzimmer eingerichtet. Harry hatte auch seine Tante Petunia herbringen lassen, die jetzt neben dem wieder bewusstlosen Draco lag. Auf Ginnys Bitte hin gab Harry auch sein Einverständnis, Snape im Hause zu pflegen. Sein Blutverlust war horrend hoch gewesen und er hatte das Bewusstsein seit dem Kampf nicht wieder erlangt. Kira wandte ihr Muggelärztewissen an, Molly half ihr mit ihren magischen Kenntnissen.

Einige der Kämpfer hatten sich im Salonzimmer des Grimmauldplatzes eingefunden. Arthur hielt sich an einem Glas Feuerwhisky fest, dass ihm Lucius gereicht hatte. Der lehnte an einem Sideboard und bewegte steif seine Finger an der Hand, die Susan und Kira wieder geheilt hatten.

„Welch ein Glück, dass uns die Zwerge so unterstützen. Ohne sie hätten wir zu wenige Leute, um Askaban zu besetzen. Aber auf Bokkar kann man sich verlassen, zumal er im Kampf seinen Sohn verloren hat. Ich wollte ihm jetzt nicht unterkommen, wenn ich Todesser wäre." Moody steckte sich eine Pfeife an und murmelte: „So viele Tote!"

„Ich habe gehört, du bist zum Leiter von Askaban erkoren worden, Mad Eye", bemerkte Arthur.

„Ja, das bin ich, da ich mit den Zwergen gut kann. Ich bin nur mal gespannt, wen der Rat als nächsten Minister wählt. Ist schade um Scrimgeour, war ein feiner Kerl", brummte Moody.

„Da ich ja wieder in Amt und Würden bin, kann ich es Euch morgen nach der Sitzung sagen", bemerkte Lucius kurz.

„Dass du schleimige Schlange immer wieder als Sieger aus allem herausgehst", knurrte Moody ärgerlich, was Lucius nur mit einem gefälligen Lächeln beantwortete.

„Einer der gefangenen Todesser hat gesagt, jemand habe Mundungus Fletcher getötet, als Lord Voldemort ihn wegen einem der Horcruxe verhören wollte. Merkwürdig, dass einem dieser Monster so ein Ungeschick passieren konnte. Weshalb nur hatte Lord Voldemort vor dem Kampf das Blut der Muggelin in den Trank gefüllt und ihn dann getrunken?", fragte Moody nach einer Weile.

„Ich denke, ich kenne den Trank. Damit hat er den Blutbann, der Harry schützte, komplett unwirksam gemacht. Pech nur, dass es ihm nichts genutzt hat, oder, Harry?", grinste Susan.

Harry sagte gar nichts, er saß auf einem Sofa, hatte ein Bein auf die Sitzfläche gestellt und Morgane lehnte mit dem Rücken an seinen Bauch. Tief sog er den Geruch ihrer Haare ein. Mit beiden Armen hielt er sie fest, als habe er Angst, sie könne ihm weggenommen werden.

Ginny hingegen saß auf einem Sessel, hatte die Beine angezogen und die Arme um die Knie geschlungen. Ihr Gesicht und ihre Robe waren voll von getrocknetem Blut - Snapes Blut.

„Ginny, Schatz, geh' und wasch' dich und zieh' dir etwas anderes an", sagte Molly, die sich mittlerweile zu ihnen in den Salon gesellt hatte.

„Erst, wenn ich weiß, dass es ihm gut geht."

„Was soll das nur mit ihm? Du hättest im Lazarett beinahe Madam Pomfrey wegen ihm verhext. Ginny, was soll das?" Doch Ginny antwortete ihrer Mutter nicht. Sie starrte weiterhin auf ihre Knie.

„Es war ja nett von ihm, dich vor Voldemort zu retten, doch …", setzte Molly nach.

„Nett? NETT? Er hat sein Leben riskiert um meines zu retten … mehrfach! Er hat einen Todesser getötet – in Voldemorts Haus – um mich vor einer Vergewaltigung zu bewahren. Er gab mir Halt und Wärme in einer Hölle aus Kälte und Verzweiflung. Ohne ihn wäre ich tot! … körperlich oder seelisch zerbrochen. Er war für Wochen alles, was ich hatte, und ich will, nein, ich werde ihn jetzt nicht im Stich lassen. Nie mehr in meinem Leben werde ich ihn alleine lassen", donnerte Ginny wütend.

„Du machst dich lächerlich! Was willst du von dem alten Krüppel? Ginny, du wirst das alles verarbeiten, dann wirst du einen netten Jungen kennen lernen, ihr werdet heiraten und ein Häuschen haben, Kinder …", sagte Molly sanft.

„Ich will keinen netten Jungen! Und wer hat gesagt, dass ich in einem beschissenen Häuschen mit einem ganzen Tross Kinder festsitzen will?", brüllte Ginny, die auf die Füße gesprungen war.

„Aber Ginny …" Die mit einem Schlag desillusionierte Molly hatte nun Tränen in den Augen.

„Das ist dein Traum und dein Leben, nicht meines. Ich will lernen und forschen. Am

liebsten neue Tränke und Flüche erfinden, ich will einen Mann, der mich respektiert, ich will ihn … und ich brauche jetzt was zu trinken!" Lucius hielt entschuldigend die leere Flasche Feuerwhisky hoch.

„Paxy!", rief Ginny. Der Hauself erschien. „Ja, Miss, sie wünschen?"

„Wieso hört der auf dich? Wem gehört der überhaupt?", blaffte Molly.

„Ich bin Mister Snapes Hauself. Doch wenn ihm etwas zustößt, gehöre ich der Miss."

Mollys Wut stieg ihr ins Gesicht: „Seit wann hat der Mistkerl einen Hauselfen?"

„Paxy war ein Hauself von Bellatrix und Rudolphos, doch sie hat ihn durch eine Wette an Snape verloren", meldete sich Lucius zu Wort.

„Du wirst keinen Hauselfen haben - das wird ja immer schöner! Und du hältst dich von Snape fern! Haben wir uns da verstanden", kreischte Molly.

„Nie im Leben!", keifte Ginny.

„Was geht nur in dir vor? Das werde ich nicht zulassen, dass du dich so einem an den Hals wirfst, aus einer verdrehten Art von Dankbarkeit", fragte Molly wutschnaubend.

„Es geht dich gar nichts an, was ich mit meinem Leben mache! Ich bin oben in meinem Zimmer, und wenn einer was von mir will, kann er klopfen oder Paxy schicken!" Die Tür schlug so fest in die Zarge, dass die Gläser in der Vitrine klirrten.

„Also ... ich finde, sie passt zu ihm. Nur sollten die beiden viele Reparaturzauber parat haben", scherzte Lucius.

Molly warf ihm einen tödlichen Blick zu und stapfte wutentbrannt hinter ihrer Tochter her.

„Würdet du ihm deine Tochter geben?", fragte Arthur und sah Lucius scharf an.

Nach kurzem Überlegen antwortete dieser: „Wenn sie ihn wirklich wollte … ja."

„Schwarzmagier, ein Pack!", knurrte Mr Weasley und folgte seiner Frau.

„Die sollten der Göre mal den Hosenboden stramm ziehen, dann kommt die schon wieder zur Vernunft. Wie wenn wir im Moment keine anderen Probleme hätten als so was!", knurrte Moddy.

„Ob ihr überhaupt einer was antun könnte? Habt ihr gesehen, dass ihr Schildzauber einen Todesfluch abgehalten hat?", warf Harry beeindruckt ein.

„War bestimmt was Schwarzmagisches von diesem fetthaarigen Scheusal", knurrte Moody. Der Rabe flatterte herein und Moody grollte weiter: „Das Biest nun wieder."

Doch das Tier verwandelte sich in Merlins durchscheinende Geistgestalt. Mad Eye wich einen Schritt zurück.

„Du bist noch da?", fragte Harry erfreut.

„Nun, es ist noch nicht alles erledigt. Der Feind ist noch nicht ganz besiegt. Und da wären noch andere Kleinigkeiten", antwortete der Geist.

„Du meinst ER ist noch nicht besiegt?" Harry wurde blass. „Welche Kleinigkeiten?"

„Er hat seine Seele in letzter Zeit nochmals geteilt. Ich habe es in einer Vision gesehen, doch ich konnte nicht erkennen worin er sie versteckte. Es gibt also noch ein Stück, das vernichtet werden muss. Dann ist es vorbei; doch im Moment könnte es ihm noch gelingen, seine magische Macht zurückzubekommen – nun, und die Trägerin meines Zauberstabes hat noch ein Problem, bei dem ich ihr nur zu gerne helfe…"

„Ich habe bei Ginny weniger Bedenken. So wie sie im Moment drauf ist, könnte sie es alleine mit der gesamten Zaubererschaft aufnehmen", warf Harry dazwischen. (B/N: ggg )

„Nein, deshalb mache ich mir auch keine Gedanken; doch sie muss noch etwas über ihren Zauberstab erfahren."

„Weshalb hat sie ihn bekommen? Und nicht einer von uns Erben?"

Der Geist lächelte milde auf Harry herab. „Du meinst dich?" Vehement schüttelte der junge Zauberer den Kopf. „Ginny passt zu dem Zauberstab, genau wie ich damals. Sie ist stolz, neugierig, eigensinnig, stark und wagemutig. Ihr traue ich zu, diesen mächtigen Zauberstab zu führen, der nicht nur Magie sondern auch Emotionen bündeln kann.

Nun zu der zweiten Kleinigkeit. Bei Gringotts liegt ein nicht unbeachtliches Vermögen, das jetzt, da ihr Drei meine offiziellen Erben seid, euch gehört. Macht damit, was ihr wollt. Alleine die Zinsen eines Drittels dürften genügen, um euch ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen."

Harrys Gesicht nahm einen verschlagenen Ausdruck an und er flüsterte mit Morgane. Die lächelte und nickte.

„Na, werden da schon Pläne geschmiedet, was ihr mit dem Vermögen anstellt?" Moodys Stimme troff vor Geringschätzung.

„Nein, doch ich habe schon eine Idee, was ich mit meinem Teil mache", antwortete Harry geheimnisvoll. „Mal sehen, was Sirius davon hält."

tbc

Denkt an das kleine Knöpfchen, das fühlt sich immer so einsam.