Hallo Ihr Lieben, leider hat´meine Beta ein kleines Netzanschlußproblem. Daher bekommt Ihr das 500 Review Sonderkapitel erst einmal unüberarbeitet. So zum vorletzten Male: Vorhang auf:

40. Der neue Grimmauldplatz

„Gehen wir in die Küche?", flüsterte Tonks Remus zu. Dieser nickte, doch im gleichen Augenblick traten die Weasleys ein.

„Harry, Sirius, Besuch." ließ Tonks laut ihre Stimme erschallen. Doch diese ignorierten sie. Remus grinste breit. Es war, als wäre die Zeit zwanzig Jahre zurückgesprungen. Damals allerdings waren es Sirius und James, die von ihren jeweiligen Freundinnen nicht ablassen wollten.

„Aguamenti"

Erschrocken und ziemlich nass sprangen die Pärchen auseinander.

„Wir haben Besuch, meine Herrschaften. Verlegt doch euere Zärtlichkeiten bitte in euere Zimmer. Oder sollen die Weasleys gleich gehen?"

Harry löste sich etwas widerwillig von seiner Freundin. Keck lächelte er die Weasleys an. Molly erwiderte das Lächeln etwas unschlüssig.

„Nun, sag' schon Junge, um was geht es?", fragte Arthur neugierig.

„Wir wollen etwas mit euch besprechen. Etwas, was vielleicht einiges verändern wird", antwortete Harry geheimnisvoll orakelnd.

„Wir? Könnte uns endlich jemand sagen, um was es geht?", fragte Molly ungeduldig.

„Kommt bitte alle mit in den Salon. Harry, holst du bitte Severus, der ist in der Bibliothek bei … bei Susan." Sirius grinste etwas verlegen.

Harry vermutete den Grund zu kennen, weshalb sein Pate so verlegen grinste. Wenn er sich nicht gewaltig irrte, war Ginny bei der alten Fledermaus. Der junge Zauberer musste ebenfalls von einem zum anderen Ohr grinsen, als er die Treppe hochstieg. Er klopfte kurz an, nur um sicherzugehen, dass er nichts sehen musste, was er nicht überleben würde und trat ein. Severus saß in einem Sessel, mit weit ausgestreckten Beinen und schien sich gut zu amüsieren. Susan und Ginny saßen kichernd auf dem großen Bett. Etwas überrascht, ob der lockeren Atmosphäre, räusperte sich Harry und erweckte so die Aufmerksamkeit der drei Anwesenden.

„Die Weasleys sind da. Kommen Sie bitte, Mr Snape?", fragte Harry.

„Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist, mich dabeizuhaben? Molly scheint schon in die Luft zu gehen, wenn sie nur an mich denkt", sagte Snape und verdrehte die Augen.

„Kann man ihr auch nicht verdenken, oder? Kommen Sie nun?", antwortete Harry ungeduldig.

Snape erhob sich und strich mit seiner silbernen Hand den Umhang glatt. Er gebot Harry mit einer Handbewegung voraus zu gehen. Die beiden Schwarzhaarigen stiegen die Treppe hinab und betraten den Salon. In dem hatten es sich Sirius und das Ehepaar Weasley gemütlich gemacht. Molly funkelte Snape gleich voll Abscheu an, doch der erwiderte gelassen ihren Blick. Er setze sich auf einen freien Sessel, biss ein Stück Kautabak ab und verschränkte die Arme vor dem Körper.

„Du kaust Tabak? Wusste ich gar nicht." Sirius nippte an einem Glas roten Elfenweines, den Dobby im Keller gefunden und nun serviert hatte.

Das ist eklig." Molly schüttelte sich. „Dieses Ausspucken und die gelben Zähne." Die rundliche Hexe verzog das Gesicht.

Severus drehte die Augen nach oben und ruckte genervt den Kopf zur Seite.

„Nicht schon wieder streiten, bitte. Wir haben etwas Angenehmes zu bereden. Wollt ihr auch ein Glas Wein?" Harry war an den Tisch getreten und hielt den Weasleys fragend die Flasche hin.

„Für mich gerne, du auch Schatz?", fragte Arthur.

Molly schüttelte den Kopf und legte die Hände in ihren Schoss, die Fingerkuppen aneinander gepresst.

„Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, hat Merlin uns ein recht großes Vermögen hinterlassen und … und ich hatte da eine Idee." Harry machte eine kurze Pause, holte tief Luft und fuhr fort:

„Da Sirius und Severus zugestimmt haben, werden wir unser Erbe zusammentun, zu einer Art Stiftung. Jeder von uns wird einen kleinen Teil behalten, den er benötigt, um seine eigenen Ideen zu verwirklichen und der Rest bleibt in der Bank. Die monatlichen Zinsen werden genutzt, um den neuen Grimmauldplatz zu unterhalten", schloss Harry.

„Den neuen Grimmauldplatz?", fragte Molly nach.

„Im Grimmauldplatz wird ein Kinderzentrum entstehen. … Gegliedert in eine Art Vorschule, in der Kinder von sechs bis elf Jahren alle Arten von Haushaltszauber, Zauberergrundwissen und Muggelkunde lernen werden und ein Waisenhaus, in dem Kinder wie ich leben können. … Es gibt nach diesem verfluchten Krieg genügend Waisen."

Harry machte erneut eine Pause und räusperte sich.

„Die Vorschule soll dazu dienen, den Zaubererkindern die Muggelwelt zu zeigen und den magischen Muggelkindern einen Ausblick in die Zaubererwelt zu gewähren. Ich habe schon mit Ernie Prang gesprochen. Der fahrende Ritter wird die Kinder zu Hause abholen und nach dem Unterricht dort abliefern. Nevilles Onkel Tiberius Longbottom und der Zwerg Hakko werden den theoretischen Zauberunterricht übernehmen, Andromeda und Ted Tonks den praktischen Zauberunterricht und meine Tante Petunia und Miss Figg die Muggelkunde. … Außerdem wird es Projekte mit den Zwergenkindern, den Zentaurenfohlen und dem Gnomennachwuchs geben.

Somit haben die Kinder gleiche Vorraussetzungen wenn sie nach Hogwarts kommen und ihr Verständnis für Muggel und andere Rassen wird gestärkt."

Harry war noch während des Sprechens aufgestanden und hatte sich ein Glas Kürbissaft eingeschenkt, von dem er nun einen großen Schluck nahm.

„Das ist eine wirklich schöne Idee. Doch weshalb erzählt ihr das ausgerechnet uns?", fragte Arthur interessiert.

„Nun, Harry dachte, es wäre doch eine Aufgabe für Molly dieses Kinderzentrum zu leiten. Jetzt, da Ron in einem Jahr fertig mit Hogwarts ist und eure Söhne ihr eigenes Leben führen. … Außerdem könnte Arthur den Kindern etwas von seiner Muggelleidenschaft mitgeben", antwortete ihm Sirius.

„Aber Arthur arbeitet für das Ministerium …", antwortet Molly verwirrt.

„Das kann er ja auch weiterhin, wenn er möchte, doch er muss es nicht." Harry lächelte, als er Mr Weasleys verdutzten Ausdruck sah.

„Die Idee ist genial, hier ist genügend Platz und wir hätten wieder Kinder um uns. Nur schade, dass kein Garten zur Verfügung steht", antwortet Arthur mit leuchtenden Augen.

„Auch daran ist gedacht, wenn das Wetter es zulässt, werden euch Ernie und Stan auf das Gelände von Hogwarts bringen. … Was sagt Ihr?", fragte Harry.

„Natürlich sofort! Wann können wir anfangen?", sagte Arthur.

Molly warf ihrem Mann einen verständnislosen Blick zu.

„Dann müssten wir den Fuchsbau verlassen … und hier wohnen. Bis wann müssen wir uns den entscheiden?", fragte sie.

Snape räusperte sich: „Da der gute Mr Potter wie immer handelt ohne genau zu planen, wäre es besser, wenn ihr euch schnell entscheidet. Es sind schon sechs Waise und fast hundert Vorschüler auf der Anmeldeliste."

„Und ihr habt alle freiwillig auf euer Erbe verzichtet?", fragte Molly und sah zweifelnd zu Severus.

Harry musste sich ein Lachen verkneifen. Antwortete dann aber ernst: „Ja Molly, diese Entscheidung wurde von uns allen getroffen. Wir sollten dann auch anfangen das Haus vorzubereiten und den Eltern, oder besser den Kindern die Einladungen zu schicken."

„Was wird aber dann aus Sirius, Remus, Tonks und Dir?", wollte Arthur wissen.

„Ich werde in Godric Hollow im Haus meiner Eltern gemeinsam mit Morgane wohnen. Sirius hat sich ein Haus in der Winkelgasse gekauft. Er macht darum nur ein furchtbares Geheimnis." Harry sah seinen Paten verdrießlich an. „Von dort aus kann Kira auch gut das Muggelkrankenhaus erreichen, in dem sie arbeitet. Remus und Tonks ziehen in die Wohnung von Tonks Eltern, die ja nun hier wohnen werden. Susan und Lucius werden nach Malfoy Manor ziehe, wahrscheinlich schon morgen."

„Molly, gib dir einen Ruck! Sag' ja", bat Arthur. „Wir können den Fuchsbau ja einem der Jungs geben."

„Und wenn Ginny in den Ferien nach Hause kommt? … Wo soll sie dann bleiben?", unternahm Molly einen letzten, schwachen Versuch, ihr altes Heim zu behalten. Wenigstens für einige Zeit. Sie sandte Snape einen giftigen Blick. Und dessen Blick schien ‚wird sie nicht mehr lange tun' zu sagen.

„Für sie werden wir auch noch ein Plätzchen finden", antwortete Arthur, der den Blickwechsel nicht gesehen zu haben schien.

„Na gut, dann werde ich gleich anfangen die Räume einzuteilen und zu verändern", gab Molly nach.

„Tonks, Remus, Ginny, Susan und wir werden dir helfen. Sirius, du könntest mit Kira die Einladungen schreiben. Auf geht's."

Wenig später war das ganze Gebäude kaum wieder zu erkennen. Drei aufgeregte Hauselfen und einige nicht minder aufgeregte Zauberer drängelten durcheinander und veränderten Räume, gestalteten die Wände freundlicher, richteten Unterrichtsräume ein. Snape war kurz nach der Besprechung verschwunden und bisher nicht wieder aufgetaucht. Im Dachgeschoss xxx wurden drei Wohnungen für die Familien Tonks und Weasley und Petunia Dursley eingerichtet. Die Zimmer der Waisenkinder waren Zweierzimmer. Der Salon diente als Aufenthaltsraum und Speisesaal. Im Büro wurde die Verwaltung eingerichtet. Arthur kündigte seinen Job im Ministerium. Mitten in diesem Chaos kamen die Tonks' und Petunia an.

„Hallo Tante Petunia", grüßte Harry. „Geht es dir gut?"

„Ja Harry. Dudley bleibt bei Vernon und der hat mir nach geschrieen, ich wäre genauso abartig wie meine Schwester und mein Neffe. … Eigentlich ein Kompliment, oder?", entgegnete sie scheinbar fröhlich, doch in ihren Augen sah man auch Schmerz und Enttäuschung.

xXx

Drei Wochen später wurde im ehemaligen Haus der ehrenwerten Familie Black das ‚Merlin's magisches Kinderzentrum' eröffnet. Mrs Augusta Longbottom trat zu Harry und lächelte ihn an.

„Eine wirklich gute Idee hattest du da mein Lieber. Wollen wir hoffen, dass diese Einrichtung ein wenig mehr Toleranz und Verständnis in die Zaubererwelt bringen wird", sagte sie leise.

„Was ist nun eigentlich mit Neville? Wird das Ministerium wirklich Anklage gegen ihn erheben, wegen des Cruciatus?", fragte Harry ehrlich besorgt.

„Nein, der Zaubergamot hat beschlossen, dass die Amnestie, die du mit dem damaligen Zaubereiminister Scrimgeour ausgehandelt hast, auch für Neville gilt."

„Schön zu hören", antwortete Harry, wurde dann aber in Gespräche mit anderen Gästen verwickelt.

Am Abend nach einem ausladenden Bankett und viel Smalltalk konnte er endlich wieder mit Morgane in die heimische Zweisamkeit von Godric Hollow gehen. Er würde die wenigen Tage hier genießen.

Bis sie beide wieder nach Hogwarts gehen würden.

Nach Hogwarts für das letzte Schuljahr.

Das erste Jahr ohne den Druck auf seinen Schultern, ohne Voldemort und seine dunkle Bedrohung.

Er dachte an Dumbledore, an den Ligusterweg, an Dudleys und Dracos Anfeindungen, an Umbridge und den Tod seines Paten … das alles schien in einem anderen, schrecklicheren Leben gewesen zu sein. Und dieses Leben schien noch weiter wegzurücken, als er Morganes warme Arme um seine Taille spürte und ihren Körper, der sich an seinen drückte.

„Wir sollten ins Bett gehen, was denkst du?", fragte sie verführerisch.

„Eigentlich bin ich noch gar nicht müde", grinste er.

Sie löste sich von ihm und ging zur Schlafzimmertür: „Wer hat denn was von Schlafen gesagt?", fragte sie gespielt schnippisch und verschwand in dem anderen Raum.

„Kleines Slytherinbiest", brummte er grinsend und folgte ihr.

tbc