A/N: Ein kurzes Kapitel, aber es kommt noch mehr ...
Silence
Und sie entschwand dem Nichts, direkt in die Hände des Bösen.
Die Untersuchung, die nun mal unumgänglich war, war die reinste Qual. Kalte Hände betatschten sie, mit noch kälteren Instrumenten. Sie war schon oft dabei gewesen, doch sich nie erträumen lassen, dass sie einmal die Jenige sein werde, die hier so regungslos, wehrlos auf diesem Stuhl sitzt, die Zähne zusammenbeißt und die Sekunden bis zum Ende zählt.
Sara stand hinter diesem Vorhang, den Catherine die ganze Zeit anstarrte. Beinahe gewaltsam hatte man ihre Hände voneinander getrennt. Es waren seither keine Worte gefallen, genauso wenig wie Tränen. Das einzige was Sara wollte, war wieder ihre Hand zu halten.
Die Beiden fuhren mit dem Taxi. Sara saß auf der einen und Catherine auf der anderen Seite, und Beide starrten zum Fenster hinaus, hielten Händchen. Sie hatten stumm beschlossen in Catherines Wohnung zu fahren, Lindsay aufzuklären. Catherine sperrte die Tür auf, suchte stumm nach ihrer Tochter, hatte ganz vergessen, dass Lindsay heute gar nicht zu Hause war. Morgen war Samstag und ihre Tochter durfte auswärts übernachten.
Sie ging ins Bad, immer noch Saras Hand umklammert. Das erste Mal seit diesem Kuss sah sie Sara an.
„Soll ich gehen, oder bleiben?", fragte Sara, mit der kleinen Hoffnung bleiben zu dürfen.
Catherine ließ ihre Hand los und zog sich Stück für Stück aus, ohne Blickkontakt zu verlieren, bis sie vollkommen nackt war. Sie stellte das Wasser an und stieg unter die Dusche. Dort ließ sie sich auf den Boden fallen und weinte. Sara zog sich aus, stumm, und stieg zu ihr in die Dusche, half ihr auf und wusch sie.
Catherine stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und verließ, in ihren weißen Morgenmantel gehüllt, das Bad, stumm und ohne Blickkontakt. Sara hingegen schlüpfte wieder in ihre Sachen und suchte sie wenig später. Diese blonde reifere Frau lag in ihrem Bett, groß genug für Zwei, mit dem Rücken zu ihr. Sie legte sich dazu, und Catherine suchte nach ihrer Hand.
Und sie entschwanden dem Bösen, direkt in die Hände des Nichts.
