Pairing: Harry/Draco ... jahhh, das ganz bestimmt.

A/N: Wie euch auffallen wird, habe ich den Teil mit dem ich beginne sehr frei aus HP-HBP übersetzt. Zudem habe ich das Verhältnis von Draco und Blaise ein wenig persönlicher gemacht, und den originalen Teil abgeändert... Ihr werdet sehen, dass ich auch später ein paar Elemente aus dem Buch übernehmen werde, wie z.B., dass Slughorn Zaubertränke unterrichtet, ansonsten, wird nichts so sein, wie im Buch. Zumindest nicht beabsichtigt. Ach, lest einfach!

Kapitel 1

„So Zabini" sagte Malfoy. „Was wollte Slughorn?"

„Der hat nur versucht, sich an ein paar „Well connected people" heranzuschleimen", sagte Zabini, welcher immer noch erhitzt zu Goyle blickte. „Nicht, dass er viele solcher Leute gefunden hätte."

Diese Information schien Malfoy nicht zu gefallen.

„Wen hat er noch eingeladen?", verlangte er.

„McLaggen von Gryffindor", sagte Zabini.

„Oh ja, sein Onkel ist ein hohes Tier im Ministerium.", sagte Malfoy.

„-noch jemand namens Belby, aus Ravenclaw-„

„Nicht der, er ist ein Petzer.", sagte Pansy.

„- und Longbottom, Potter und das Weasley Mädchen.", beendete Zabini.

Schnell setzte sich Malfoy auf, und schlug Pansys Hand weg.

„Er hat Longbottom eingeladen?"

„Tja, ich nehme es an, er wahr schließlich da.", sagte Zabini zu seinem besten Freund.

„Was hat Longbottom, das Slughorn interessiert?"

Blaise zuckte mit den Achseln.

„Potter, edler Potter, offensichtlich wollte er einen Blick auf den „Auserwählten" werfen.", schnarrte Malfoy. „Aber dieses Wiesel-Mädchen! Was ist an ihr so speziell?"

„Viele Jungs mögen sie.", sagte Pansy, und beobachtete Draco von der Seite um seine Reaktion zu sehen. „Sogar du findest, dass sie gut aussieht, oder nicht, Blaise, und wir wissen alle, dass du hohe Ansprüche hast!"

„Ich würde keine kleine Blutsverräterin wie sie, auch nur berühren, wie auch immer sie aussieht." Sagte Zabini kalt, und Pansy schien beruhigt. Malfoy sank zurück auf ihren Schoß und erlaubte ihr, mit dem Haarstreicheln fortzufahren.

„Tja, ich bedauere Slughorns Geschmack. Vielleicht wird er langsam ein bisschen senil. Was für eine Schande, mein Vater hat immer gesagt er wäre ein guter Zauberer. Mein Vater war immer einer seiner Lieblinge gewesen. Slughorn hat wahrscheinlich noch nicht gehört, dass ich auch im Zug bin, oder-"

„Ich an deiner Stelle, würde nicht mit einer Einladung rechnen., sagte Blaise. „Er fragte mich über Notts Vater aus, als ich ankam. Sie waren alte Freunde gewesen, doch als er hörte, dass sein Vater vom Ministerium gefangen worden war, schaute er nicht mehr so glücklich aus. Und Nott hat keine Einladung bekommen, oder etwa doch? Ich glaube nicht, dass Slughorn an Todessern interessiert ist."

Malfoy sah verärgert aus, zwang sich aber zu einem humorlosen Lacher.

„Nun, wer kümmert sich schon darum, wofür er sich interessiert? Was ist er, wenn du dahinter kommst? Eben auch nur ein blöder Lehrer." Malfoy gähnte protzig. „Ich meine, möglicherweise bin ich nächstes Jahr überhaupt nicht mehr auf Hogwarts, was macht es dann schon, dass mich ein alter, fetter Trottel mich gemocht hat oder nicht?"

„Du meinst damit, du bist nächstes Jahr wahrscheinlich gar nicht mehr auf Hogwarts?", sagte Pansy entrüstet, und hörte abrupt auf Malfoy zu verwöhnen.

„Nun, das weiß man nie.", sagte Malfoy mit einem blöden Grinsen. „Möglicherweise, bin ich zu – ähm – größeren und besseren Dingen aufgestiegen."

Auf der Gepäcksablage zusammengekauert unter dem Tarnumhang, begann Harrys Herz zu rasen. Was würden Ron und Hermine darüber denken? Crabbe und Goyle glotzten dumm zu Malfoy hinüber; offensichtlich hatten sie keine dunkle Ahnung von Plänen gehabt, um zu größeren und besseren Dingen aufzusteigen. Sogar Zabini hatte sich erlaubt neugierig auszusehen, wo er sonst immer so überheblich aussah. Pansy fuhr das langsame Streichen in

Malfoys Haar fort, und starrte doof durch die Luft.

„Meinst du – ihn?"

Malfoy zuckte mit den Achseln.

„Meine Mutter will, dass ich meine Ausbildung fertig mache, aber ehrlich gesagt, sehe ich das in diesen Tagen nicht so wichtig. Ich meine, denkt darüber nach,... wenn der Dunkle Lord die Macht übernimmt, wird er sich dann darum kümmern, wie viele O.W.L.s oder N.E.W.T.s jemand bekommen hat? Natürlich ist er daran nicht interessiert,... es dreht sich alleine um die Art von dem Service die er bekommt, die Stufe der Ergebenheit die man ihm zeigt."

„Und du denkst, du bist fähig dazu, ihm zu dienen?", fragte Blaise scharf. Es war wieder einmal typisch von Draco solche Sprüche zu reißen. „Sechszehn Jahre alt, und noch nicht mal vollständig qualifiziert?"

„Ich habe es doch gerade gesagt, oder etwa nicht? Vielleicht interessiert es ihn überhaupt nicht, ob ich qualifiziert bin. Vielleicht ist der Job den er von mir verlangt überhaupt nichts, wofür man qualifiziert sein muss.", sagte Malfoy leise.

Crabbe und Goyle saßen beide mit offenen Mündern wie Gargoyles da. Pansy starrte hinunter auf Malfoy, als hätte sie noch nie so etwas faszinierendes wie ihn gesehen.

„Ich kann Hogwarts sehen.", sagte Malfoy mit klarer Stimme, als er aus dem schwarzen Fenster deutete. „Wir ziehen besser unsere Schulroben an."

Harry war so beschäftigt damit Malfoy anzustarren, dass er gar nicht bemerkte, dass Goyle zu seinem Koffer heraufgriff; als er ihn herunter schwang, schlug er Harry hart an den Kopf. Ihm entwich ein schmerzvolles Keuchen und Malfoy schaute stirnrunzelnd zum Gepäcksregal

hinauf.

Harry hatte keine Angst vor Malfoy, aber er hielt nicht viel von der Idee unter seinem Tarnumhang von einer Gruppe unfreundlicher Slytherins entdeckt zu werden. Mit tränenangefeuchteten Augen, richtete er darauf bedacht seinen Umhang nicht zu verschieben seinen Zauberstab, und hielt die Luft an. Zu seiner Erleichterung , schien Malfoy zu entscheiden er habe sich das Geräusch nur eingebildet; er zog wie die anderen seine Schulroben an, schloss seinen Koffer, als der Zug sich verlangsamte, und warf sich seinen Brandneuen Hogwartsumhang um.

Harry konnte sehen wie sich die Korridore füllten, und hoffte inständig, Hermine und Ron würden seine Sachen mit auf den Bahnsteig nehmen; er steckte im Abteil bis es sich entleert hatte. Dann kam der Zug schlussendlich mit einem lauten quietschen zum Halt.

Goyle riss die Tür auf, und machte sich den Weg in die Menge frei, indem er Zweitklässler einfach zur Seite schubste; Crabbe und Zabini folgten ihm.

„Geh weiter.", fuhr Malfoy Pansy an, welche mit der Hand ausgestreckt auf ihn wartete, in der Hoffnung er würde sie halten. „Ich will nur etwas überprüfen."

Pansy ging. Nun waren Malfoy und Harry alleine im Abteil. Der dunkle Bahnsteig füllte sich schnell mit Schülern. Malfoy ging hinüber zur Abteiltüre und zog die Vorhänge zu, sodass die Leute die vorbeigingen, keinen Blick hereinwerfen konnten. Er bückte sich zum Koffer hinunter, und öffnete ihn noch mal.

Harry blickte hinunter zu Malfoys Gepäck, als sein Herz schneller ging. Was hatte Malfoy vor Pansy verstecken wollen? Würde er das mysteriöse zerbrochene Objekt sehen, welches so wichtig war?

Pertificus Totalus."

Ohne Warnung deutete Malfoy seinen Zauberstab zu Harry, welcher völlig gelähmt war. In Zeitlupe kippte Harry vom Gepäcksregal, und fiel mit einem bodenerschütternden Knall vor Malfoys Füße; der Tarnumhang landete ein Stück neben ihm, und sein Körper blieb verkrampft liegen. Er konnte keinen einzigen Muskel bewegen; er konnte nur zu Malfoy hinaufstarren, welcher nun breit grinste.

„Habe ich es mir doch gedacht.", sagte er triumphierend. „Ich habe gehört wie Goyles Koffer dich gestoßen hat. Und ich dachte ich habe etwas weißes durch die Luft schweifen sehen, nachdem Zabini zurückkam."

Seine Augen verweilten kurz auf Harrys Jogginghose. „Ich nehme an, dass du es warst, der die Tür geblockt hat, als Zabini zurück kam?"

Er überlegte einen Moment lang.

„Du hast nichts gehört, was mir wichtig wäre, Potter. Aber während ich dich schon mal so hier habe..."

Und er stampfe mit voller Wucht in Harrys Gesicht. Harry fühlte wie seine Nase brach, und das Blut spritzte überall.

„Das ist von meinem Vater. Nun, lass mich sehen..."

Nun kniete er sich langsam über Harry, welcher immer noch starr am Boden lag. Er hob einen Finger und strich damit über Harrys linke Wange, welche vom Blut getränkt war.

Malfoy grinste hämisch, als er Harrys Gesicht gefährlich nahe kam und lauernd flüsterte: „Ich werde der erste sein, der dein Blut leckt. Stell dir vor, das Blut vom großen Harry Potter, welcher nun kläglich unter mir halb verblutet. Vielleicht stärkt es mich ja, genau so, wie es den Dunklen Lord gestärkt hat."

Harrys Puls beschleunigte sich enorm. Er hatte das Gefühl mit seinem Adrenalin, dass nun in seinen Adern floss, könne er Crabbe und Goyle mit einem Schlag außer Gefecht setzen, abgesehen davon, dass er Malfoy vorher in Stücke reißen würde.

Ihm war, als müsse sich die Ganzkörperklammer im Nu auflösen, doch kein Finger wollte sich rühren, als Malfoys Mund sich seiner Wange näherte, und ihm dort mit der Zunge einmal über das Blut leckte, welches aus seiner Nase rann.

Ein dreckiges Lachen erklang aus Malfoys Kehle; nun hauchte er einen zarten Kuss auf Harrys Lippen, bevor er sich erhob und sich seine Stimme zu einem gefährlichen Flüstern wandelte.

„Hast du eigentlich wirklich gedacht, du könntest mich linken?"

Er stieß Harry noch mal heftig in die Seite, dessen Eingeweide sich durch den Hieb nun krampfhaft zusammenzogen.

Harry hörte nur noch, wie die Abteiltüre geschlossen wurde. Inständig hoffte er gefunden zu werden, bevor er in die Ohnmacht sank.

Grelles Licht blendete ihn, als er aufwachte. Einen Augenblick lang war er nicht fähig sich zu orientieren, bis ihn seine Erinnerungen einholten, und ihn schlussfolgern ließen, dass er wohl oder übel im Krankenflügel gelandet sein musste.

Wie zur Bestätigung hörte er, wie sich die Türe zu Madame Pomfreys Büro öffnete, und ihre wuselnden Schritte näher kamen.

„Ich hätte Sie eigentlich erst nach dem ersten Quidditchspiel hier erwartet, Mr. Potter.", schmunzelte die Hexe. „Aber Scherz beiseite. Sie können wirklich von Glück reden, dass Sie von Mrs. Granger im Zug gefunden worden sind."

„Hermine hat mich gefunden?", fragte Harry mit rauer Stimme.

„Das ist wohl wahr, Mr. Potter, aber am Besten lassen Sie sich alles von ihr erklären."

„Darf ich-?"

„Sie dürfen sehr wohl in Ihren Gemeinschaftsraum, aber nur Ausnahmsweise."

„Danke Mrs. Pomfrey."

Harry ließ sich vom Krankenbett gleiten, und machte sich auf den Weg zum Gryffindorturm. Ihm fiel auf, dass es wohl schon weit nach dem Abendmahl sein musste, da das einzige Geräusch, welches an den Korridorwänden wiederhallte, das seiner Schuhe war.

Eines war er sich sicher, er würde Malfoys Aktion bestimmt nicht auf sich sitzen lassen. Malfoy konnte von ihm aus sagen was er wollte, aber Harry fand, er hatte genug gehört. Für ihn bestätigte sich sein Verdacht, dass Malfoy sich entschieden hatte Voldemort zu dienen.

Bestimmt würden Ron und Hermine das genau so sehen.

„Passwort?", drang die Stimme der Fetten Dame an sein Ohr, als er vor dem Portrait anhielt.

Erst jetzt fiel ihm ein, dass er das Passwort nicht kannte. Innerlich verfluchte er sich selbst, Madame Pomfrey nicht danach gefragt zu haben, als sich das Portrait von innen öffnete.

Ein grinsender Ron hielt es ihm auf, als er hindurchkletterte. „Mann Harry, du hast schon wieder die Auswahl und das Essen verpasst... hast wohl entschieden den Rekord alleine ohne mich weiterzuführen."

„Hey Harry, geht's dir gut?", fragte Hermine besorgt, als sie aus ihrem Ohrensessel an einem der Kamine aufsprang.

„Dank dir. Ich will nicht wissen, wie es mir gehen würde, wenn du mich nicht gefunden hättest.", meinte Harry und lächelte leicht.

„Hat dir jemand vergessen zu sagen, dass ich auch dabei war?", fragte Ron leicht säuerlich.

„Oh, das kann sein."

„Naja, Ron meinte, der Kontrollgang wäre doch unnötig. Doch in diesem Fall war er es wohl nicht.", setzte Hermine an.

Ron warf ihr nur einen ärgerlichen Blick zu, als sie fortfuhr: „Da Malfoy vom Vertrauensschüler- Amt abgewählt wurde, schien er nicht gewusst zu haben, dass ab diesem Jahr Kontrollegänge von den Vertrauensschülern vorgesehen waren. Wir haben diese Anordnung im Vertrauensschülerabteil von Dumbledore erhalten. Er meinte ab diesem Jahr sollten noch schärfere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Ron meinte, diese Erstklässler würden doch wohl noch selber den Weg aus dem Zug finden."

„Hermine, jetzt übertreib mal nicht.", sagte Ron genervt.

„Du, weißt genau, dass du ohne mich diesen Kontrollgang nicht gemacht hättest.", belehrte diese ihn.

„Das ist jetzt auch egal.", fuhr Harry dazwischen.

„Aber er wäre wirklich nicht-."

„Hermine. Es ist mir egal, ob er den Kontrollgang gemacht hätte oder nicht. Er hat ihn gemacht, und er hat ihn nicht, nicht gemacht."

Harry war es oftmals schon allzu leid, dieses ewige Zanken zwischen seinen beiden besten Freunden mitzuerleben. Er konnte es einfach nicht verstehen, wie man Dinge nicht endlich einmal darauf beruhen lassen konnte, wie sie nun einmal waren.

„Als der Hogwartsexpress leer war, gingen wir also durch die Gänge, und wen glaubst du sehen wir da? Malfoy. Auf jeden Fall hat er cool an einem Türrahmen gelehnt als er so was sagte wie: „Hast du echt geglaubt du könntest mich linken?" Daraufhin ist er nochmals ins Abteil geschritten, bis er Schlussendlich die Abteiltüre schloss, und den Korridor in unsere Richtung entlang kam.", erzählte Ron.

„Naja, und als er uns dann auf dem Gang erblickte, hat er natürlich sofort wieder Sprüche gerissen und sich wichtig aufgespielt, von wegen „Granger und das Wiesel alleine im Hogwartsexpress...", als er dann plötzlich seinen Zauberstab zog, und Ron der sich vor mich gestellt hatte um auf Malfoy zurückzufeuern, mit einem „Stupor" schockte.", berichtete Hermine weiter.

„Was? Er hat Ron geschockt? Einfach so?...Okay, war ja eigentlich logisch, dass er so was tun würde. Schließlich sollte ich nicht gefunden werden.", meinte Harry.

„Harry, du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie mir zu Mute war. Ich wusste sofort, dass an dieser Ganzen Sache etwas faul war. Zuerst war da Malfoy einer der letzten im Hogwartsexpress, und seit wann ist er denn nicht von einer Meute hechelndem Anhängsel umgeben? Auf jeden Fall war ich in diesem Moment heilfroh um den DA Unterricht vom letzten Jahr. Ich habe es geschafft ihn zu schocken, und Ron wieder in einen Normalen Zustand zu bringen, bevor ich in das Abteil rannte, indem eine riesige Blutlache auf dem Boden lag."

„Es hat alles etwas komisch ausgesehen, bis wir dann draufgekommen sind, dass du unter dem Tarnumhang verborgen warst.", kommentierte Ron.

„Ich war total geschockt, Harry.", meinte Hermine. „In dem Moment als wir den Tarnumhang von dir herunter nahmen, und ich dich so Blutüberströmt sah, da hätte ich Malfoy umbringen können."

Während Hermine das erzählte, war sie wie eine Furie aufgestanden und gestikulierte wild mit ihren Händen.

„Wir haben sofort das Fenster geöffnet, und Tonks gerufen, welche auf dem Bahnsteig zusätzlich Wache hielt. Zusammen mit ihr haben wir dich und Malfoy dann hinauf ins Schloss gebracht.", beendete Ron die Erzählung. „Und wie zum Teufel hat Malfoy dich so angerichtet.

Hermine hatte sich wieder in den Ohrensessel gleiten lassen, und blickte nun interessiert auf.

Harry begann zu erzählen, wie sich die Sache zugetragen hatte. Wie er Zabini gefolgt war, und Malfoy ihn schlussendlich in die Ohnmacht geschlagen hatte.

Als er an der Stelle anlangte, an der Malfoy Harrys Blut von seiner Wange geleckt hatte, wollte Ron schon protestieren, doch Harry bedeutete ihm, ihn fertig erzählen zu lassen. Er hatte überhaupt nicht gemerkt, dass er die Stelle mit dem flüchtigen Kuss ausgelassen hatte.

„Das ist widerlich.", würgte Ron, und nacht kurzem Überlegen meinte er mit einem zweifelndem Grinsen: „Bist du sicher, dass du uns nicht eben angelogen hast."

Hermine schnaufte darauf hin verächtlich.

„Glaub jetzt bloß nicht, ich wäre sonderlich davon angetan gewesen.", warf Harry ein, und verzog bei dem Gedanken daran sein Gesicht. „Aber was haltet ihr von der ganzen Sache? Ich meine, für mich ist es fast schon zu offensichtlich, was Malfoy da treibt."

„Naja...", meinte Hermine und zögerte. „Ich finde den Verdacht, dass Malfoy womöglich für Voldemort arbeitet eigentlich sehr plausibel. Aber glaubst du nicht, dass du in dieser Sache etwas übertreibst? Klar kann einem das verdächtig vorkommen, doch ich weiß nicht so Recht. Wir kennen Malfoy nun fast schon seit sechs Jahren, und wir wissen genau, dass er immer Sprüche reißt."

„Ja, aber-."

„Harry, er schien von Anfang an gewusst zu haben, dass sich jemand in sein Abteil geschlichen hatte. Er weiß genau wie man Leute verunsichern kann. Er hat es nur darauf angelegt, demjenigen, und in diesem Fall eben dir, Angst zu machen und ihn zu verunsichern. Er wusste genau, dass du dir dann den Kopf darüber zerbrechen würdest, und das wollte er. Wir wissen, dass er wirklich alles tut um Menschen zu schaden, und als er dahinter kam, dass es du warst der sich in sein Abteil geschlichen hatte, ließ er sich die Chance nicht entgehen dich zu erniedrigen, und dieses mal eben auf eine abscheuliche Weise, damit dir das eine Lehre sein sollte, und du dich nicht mehr traust sich ihm in den Weg zu stellen."

„Ich glaube da muss ich Hermine Recht geben. Ich meine, er macht seit eh und je nur billige Sprüche, und wahr war noch keiner davon.", schloss Ron sich Hermine an.

„Aber was ist, wenn es dieses Mal wahr ist?", versuchte Harry seinen Standpunkt zu retten.

„Er will dich nur provozieren, Harry.", meinte Hermine gelassen.

Als die drei Freunde noch etwas über die Auswahl gesprochen hatten, und Ron mit seiner Schwärmerei über das köstliche Abendmahl geendet hatte, beschlossen sie, schlafen zu gehen, da sie am nächsten Tag schließlich Schule hatten.

Als Harry im Bett lag, ließen ihn die Gedanken an Malfoy einfach keine Ruhe. Was ihn jedoch am aller meisten an der ganzen Sache störte war, dass Ron und Hermine seinen Verdacht nicht teilten. Er hätte noch ewig so daliegen können, den Blick auf den Gryffindor-roten Baldachin gerichtet, bis ihn schließlich doch der wohlverdiente Schlaf übermannte.