Kapitel 3
Silithiel: ) ja die nächsten Kapitel kommen bestimmt. Würde ich dir jetzt schon alle Fragen beantworten, wäre es ja keine Überraschung mehr, oder? Freut mich, dass du meine Geschichte gerne liest!
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Harry hatte sich fest in den Kopf gesetzt Malfoy zu beobachten. Er war der Meinung, dass es ihm nicht schaden konnte. Allerdings kam er diesem „Plan" so gut wie kaum nach, da sich das sechste Schuljahr schon jetzt der Hölle glich. Falls er der Meinung gewesen war, dass das fünfte Jahr in Hogwarts streng gewesen sei, dann nahm er dies nun in Gedanken zurück.
Ein Blick zu Ron sagte ihm, dass es seinem besten Freund wohl kaum anders erging. Sie saßen gemeinsam in der Bibliothek und wälzten Bücher für ihre Aufsätze. Einzig und allein Hermine war diesem Stress gewachsen, und hatte entschlossen, mit Ginny einen Spaziergang zu machen.
„Ich halte das nicht durch.", beklagte sich Ron.
„Da bist du nicht allein.", bestätigte Harry.
„Ich meine, das Schuljahr hat jetzt vor vier Wochen begonnen, und es ist partout keine Entspannung in Sicht. Und Quidditchtraining soll auch noch Platz haben."
„Sag das nicht.", meinte Harry. „Ich muss die ganzen Trainingspläne entwerfen. Unser neu zusammengestelltes Team ist zwar nicht schlecht, aber gegenüber des Teams, welches wir die letzten Jahre hatten, ist es grottenschlecht."
Ron schaute ihn zweifelnd an. „Mit „Grottenschlecht" meinst du mich."
„Quatsch.", beteuerte Harry. „Wir müssen einfach mehr Zusammenspiel im Team erreichen."
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„Draco.", sprach Blaise seinen Zimmergenossen am Abend an.
„Was?"
„Wir müssen reden."
Draco verzog angewidert das Gesicht. „Du verhaltest dich schon wie Pansy. Kommst du dir nicht bescheuert vor?"
Blaises Züge verfinsterten sich. Er entschloss sich auf den Punkt zu kommen. „Ich frage mich, wieso ich nicht eingeweiht werde, wenn du Aufträge vom Dunklen Lord erhältst.", sagte er scharf.
Draco erstarrte kurz. „Und woher willst du das wissen?"
„Du hast im Hogwartsexpress damit angegeben."
Draco grinste süffisant, auch wenn ihm eigentlich nicht danach war. „Du weißt, dass ich das immer tue."
„Draco, ich kenne dich.", sagte Blaise ernst.
„So? Dann weißt du auch, dass es jetzt besser für dich ist, dein Maul zu halten."
Ehe Draco sich versehen konnte, trat Blaise mit geballten Fäusten auf ihn zu, doch Draco reagierte schnell, und zog seinen Zauberstab.
„Tu nichts, was du nachher bereust.", zischte Draco.
Damit wandte er sich um, und verließ das Doppelzimmer der beiden.
Blaise sank auf sein Bett nieder. Ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Lippen, obwohl sein Körper vor Wut bebte. Es war definitiv sicher, dass Draco einen Auftrag vom dunklen Lord erhalten hatte. Aber er würde Draco nicht so einfach davon kommen lassen. Er würde es aus ihm heraus quetschen, und wenn es das letzte war was er tat, wollte er noch ein Geheimnis seines „Freundes" entlocken.
Als Draco die Zimmertüre hinter sich zu geschlagen hatte, blieb er stehen. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals. Innerlich schalt er sich zum Deppen. Wie hatte er auch glauben können, Blaise würde ihm alles einfach abkaufen? Vor allem jetzt, da die Lage immer offensichtlicher wurde?
Wütend schlug er seine Faust in die Steinmauer neben der Tür, und verzog keine Mine dabei, als er sich die Finger aufschürfte. Es war klar gewesen, dass es nur eine Frage der Zeit hatte sein können, und Draco war sich bewusst, dass Blaise es noch ein weiteres Mal versuchen würde ihn zu knacken.
Draco war in letzter Zeit immer öfter verschwunden. Er hatte sich im Raum der Wünsche aufgehalten, um seinem Plan nachzukommen, welcher bis jetzt vollkommen ungeglückt vorangeschritten war. Auch wenn das Schuljahr erst vor einem Monat begonnen hatte, musste er sich überlegen, wie er schneller an sein Ziel kommen konnte.
Er selbst fand, dass er schon wie eine wandelnde Leiche aussah, und das gefiel ihm überhaupt nicht. Hätte er keinen Zauber gefunden, welcher seine Augenringe ein wenig abdeckte, so wäre er bestimmt schon das Gespött der Schule.
Mit gestrafften Schultern ging Draco in den Gemeinschaftsraum. Zu seiner Freude, war Pansy auch da, welche ihm lächelnd zuwinkte.
Mit gemächlichen Schritten ging er auf sie zu, beugte sich über die Lehne des Ohrensessels in welchem sie saß, und fragte sie: „Wollen wir etwas spazieren gehen?"
„Gerne.", antwortete Pansy, und erhob sich.
Als die beiden einige Minuten stumm nebeneinander durch die Kerkergänge gewandert waren, erhob Pansy das Wort.
„Was ist los, Draco?" Sie sah ihn aus ihren dunkelbraunen Augen forschend an.
Draco lächelte sein typisches Lächeln. „Ich bin etwas müde. Weiter nichts. Außerdem macht mein Vater Stress, aber das soll ja nichts neues sein, oder?"
Draco hoffte Pansys´ übliches lüsternes Grinsen zu sehen, doch er wurde enttäuscht. Sie starrte ihn weiterhin kalt an.
„Aber ich hätte da eine Idee, wie ich doch noch etwas wacher werden könnte.", fuhr er fort.
Jetzt grinste Pansy. „Ich weiß etwas, was dich noch viel wacher werden lässt, als das, was sich als deine Idee entpuppt."
„Und das wäre?", fragte er charmant. Insgeheim wunderte er sich, dass sie nicht schon längst über ihn hergefallen war.
„Nun, nennen wir es so.", sagte sie zuckersüß. „Ich halte absolut nichts davon, wenn du mich nur als deine kleine Bettgeschichte verwendest. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass du wirklich glaubst ich würde nicht bemerken wer mich ausnutzt und wer nicht. Ich kann nicht leugnen, dass ich dich gerne hätte, aber ich kann auch nicht leugnen, dass ich Peter Jacobs aus der siebten schon drei mal hatte."
Draco blieb wie angewurzelt stehen.
„Du dreckiges Luder.", zischte er.
„Ach, und du dachtest wirklich, ich lass mich von dir benutzen?", höhnte Pansy. „So hohl bin nicht mal ich-."
Draco packte sie hart an den Schultern, und presste sie an die Wand in eine Nische. „Sein Großvater mütterlicherseits war ein Halbblut."
„Und jetzt lernst du auch schon alle Familienstammbäume auswendig. Ich dachte eher dich interessiert, dass du nicht der einzige für mich bist.", lachte Pansy.
„Das kommt an zweiter Stelle. Aber du treibst es mit einem der unreines Blut hat?"
„Mich kannst du nicht einschüchtern, Draco.", flüsterte Pansy. „Ich weiß genau, dass an deiner beschissenen Fassade nicht mehr alles echt ist. Du hast dich viel zu sehr verändert. Wenn es nach mir geht, dann scheiß ich drauf, ob sein Großvater nun ein Halbblut war oder nicht, aber er gibt mir etwas, dass du mir nicht gibst. Und jetzt lass mich los. Es gibt heute keinen Sex."
Draco stieß sich von Pansy ab. „Du hast dich also auch mit Zabini zusammen geschlossen.", sagte er leise.
„Nein, Draco. Ich habe nur keine Lust, mich mit einem Schuhe - küssenden Malfoy zu liieren."
Ehe sich Pansy versehen konnte, wurde ihre Kehle zugedrückt und sie hing an der Wand.
„Wage es nicht-.", zischte Draco. „-den Namen meines Vaters so in den Dreck zu ziehen. Sei froh, dass du ein Mädchen bist, denn so anstandslos bin nicht einmal ich, dich hier und jetzt zu verprügeln."
Er zog seine Hand zurück und rauschte ab in die Dunkelheit der Korridore, als Pansy schwer atmend die Steinmauer heruntersank, und sich den Hals rieb.
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Draco fand, er hätte überhaupt nicht schlimmer aussehen können, als er am nächsten morgen aufstand und sich unter die Dusche stellte. Es wurde Zeit, dass er endlich seine Aggressionen in den Griff bekam. Über die Knöchel seiner Finger hatte sich inzwischen eine harte Kruste gelegt. Er verbot sich jedoch selbst, sich einen Heiltrank zu verabreichen, da er sich selbst beweisen wollte, dass er keine Schwäche hatte, obwohl jeder andere über ein paar Kratzer and der Hand nicht nachgedacht hätte.
Als er sein Haar mit Shampoo einseifte, beschloss er, dass er heute seinem Namen alle Ehre machen würde. Insgeheim kam er sich selbst vollkommen bescheuert vor.
Er hatte keine Lust mehr darauf, mit zynischen Bemerkungen Erstklässler einzuschüchtern. Es war ihm ehrlich gesagt egal, was andere von ihm dachten. Sie dachten so wie so alle, dass er ein Todesser war, und so falsch sollten sie doch nicht liegen, oder?
„Gehen wir.", sagte er kalt, als er aus dem Badezimmer trat. Blaise schaute zu ihm auf, erwiderte jedoch nichts, und folgte ihm schlussendlich in den Gemeinschaftsraum, wo auch schon Pansy mit ihrem üblichen Lächeln wartete.
Blaise und Pansy tauschten Blicke, was Draco jedoch nicht bemerkte, da er gerade Crabbe und Goyle dazu aufforderte mitzukommen.
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„Ron, lass es!", meinte Hermine.
„Harry, sie spinnt.", sagte Ron.
„Ihr spinnt beide.", fauchte Harry. „Ich frage mich manchmal wie alt ihr beide seid. Das meine ich im Ernst. Seid ihr schon 16? Ach tatsächlich?"
Harrys beide besten Freunde hatten sich seiner Meinung nach, wieder einmal den perfekten Tag ausgesucht, um Streitereien anzufangen. Er fühlte sich ausgelaugt, und miserabel.
Er versuchte es mit einem Themenwechsel: „Ist euch schon aufgefallen, dass Malfoy in letzter Zeit etwas, na ja angeschlagen aussieht?"
„Nein, das ist mir nicht aufgefallen, aber das ist auch nicht meine Aufgabe, oder?", meinte Hermine spitz.
„Und deine sollte es auch nicht sein, Kumpel. Echt Mann, man könnte meinen...", fügte Ron hinzu.
„Schon gut.", beschwichtigte Harry. „Ich meinte nur."
„Vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass Ron und ich tatsächlich schon 16 Jahre alt sind."
Harrys Rechte Augenbraue zuckte verdächtig in die Höhe. Er hätte wissen müssen, dass das heute noch so weiter gehen würde.
„Lass mal gut sein, Hermine.", sagte Ron.
„Ah, Potter und Granger streiten sich, und das Wiesel spielt den Streitschlichter.", höhnte Malfoy, als die Slytherins der 6. Klasse zur selben Zeit wie die drei Gryffindors die Eingangshalle erreichten.
„Es scheint ja fast so, als würde Weasley endlich mal im Mittelpunkt stehen. Wie ist das, Potter? Zu wissen, dass man fallen gelassen wird?"
Genervt seufzte Harry auf. „Deine Sprüche sind viel zu altmodisch, Malfoy.", erwiderte er gelangweilt. Er bemerkte wie Ron neben ihm die Fäuste ballte. Ron reagierte immer stark auf Malfoy.
„Wie ist es, Malfoy.", amte Harry Malfoys Stimme nach. „Die Schuhe von Voldemort zu lecken?"
Damit drehte er sich um, und Hermine und Ron folgten ihm.
„Das wäre jetzt nicht nötig gewesen.", flüsterte Hermine ihm zu. „Du begibst dich auf das Niveau-."
Doch weiter kam Hermine nicht, denn sie wurde rücklings gegen die nächste Wand geschleudert.
Harry und Ron wirbelten herum, die Zauberstäbe in der Hand.
„Malfoy!", schrie Ron, und schickte einen Beinklammerfluch auf ihn zu.
„Mehr hast, du nicht drauf, Weasley?", rief nun auch Pansy.
Dass etwa ein duzend vor Schülern, welche eigentlich zum Frühstück wollte, mit Sicherheitsabstand stehen geblieben war, und das Schauspiel verfolgte, kümmerte keinen der Streitparteien.
Bis schließlich, Ginny Weasley zu Hermine rannte, welche immer noch regungslos an der Wand lag, und sie langsam wieder zur Besinnung brachte.
Malfoy begriff die Lage als erster, und wollte sich geschickt aus dem Staub machen, als er mit höhnischem Grinsen auf Harry zutrat, und meinte: „Tut mir wirklich leid, Potter. Das im Zug, du weißt schon..."
„Wurde aber auch Zeit.", murmelte Ron.
„Bild dir bloß nichts darauf ein, Weasley."
„Kommt Jungs, wir gehen.", sagte Hermine schwach hinter Ron und Harry. „Ach ja, Malfoy. 10 Punkte Abzug für Slytherin, wegen Körperverletzung."
Somit wandten sich die drei Gryffindors um, und liefen auf die Türe der Großen Halle zu, was somit auch dem Rest der versammelten Schüler dazu brachte, sich zu bewegen.
„Ich glaube, da stimmt etwas nicht.", wisperte Hermine.
„Wie bitte.", fragte Harry.
„Da stimmt etwas nicht.", wiederholte seine beste Freundin.
„Ich glaube wir sollten dich in den Krankenflügel bringen. Malfoys Fluch war wohl doch nicht von schlechten Eltern.", meinte Ron.
„Ja, ja ich glaube da habt ihr Recht.", sagte Hermine schwach.
Harry, Ron und Hermine schlugen den linken Korridor ein, der zum Krankenflügel führte, als Hermine plötzlich fauchte: „Lasst mich los, ihr Trottel."
„Was?", sagten Harry und Ron wie aus einem Munde.
„Verdammt, Potter. Was soll das?", zischte sie erneut.
Harry und Ron ließen abrupt die Hände von Hermine. Verwirrt tauschten sie Blicke aus, als Hermine sich umwandte. „Ach du Scheiße.", entfuhr es ihr geschockt.
„Sag mal, willst du uns auf den Arm nehmen?", fragte Ron nun gereizt.
„Granger!", rief Malfoy. „Wir sollten zu Professor Dumbledore gehen."
„Das denke ich nicht.", meinte Hermine arrogant.
„Oh doch, das werden wir.", meinte Malfoy wutentbrannt, und ehe sie sich versehen konnte, packte er sie am Arm, und schleifte sie mit.
„Lass deine Finger von mir.", zischte sie.
„Ja, lass sie los, Malfoy.", rief Ron.
Doch Malfoy rann untypischer Weise einfach los, Hermine am Arm haltend. Man hätte meinen können, eine Tarantel hätte ihn gestochen.
Bevor Harry und Ron reagieren konnten, war er um die Ecke verschwunden.
„Dumbledore – Dumbledore... wir-ich... müssen.", stammelte Hermine.
„Granger, lass meinen Arm los.", hörte sie ihre eigene Stimme sich anfauchen.
„Schon, gut.", meinte sie.
Zusammen spurteten sie zum Büro des Schulleiters. Hermine konnte es einfach nicht glauben. Im ersten Moment hatte sie gedacht, sie hätte vollkommen den Verstand verloren.
„Dumbledore kann das bestimmt regeln. Da bin ich sicher.", murmelte sie mit tiefer Stimme. Um genau zu sein mit Dracos Stimme.
Sie wäre am liebsten gegen eine Wand gelaufen, doch ihr Verstand ließ es ihr nicht zu.
Malfoy hingegen verhielt sich in ihrem Körper äußerst ruhig. Zu ruhig. Abgesehen von der Tatsache, er neben ihr her lief. Und das in ihrem Körper. Sie lief praktisch neben sich selbst her.
Als sie den Wasserspeicher erreichten, sagte sie das Passwort, und die Treppe trug sie beide nach oben. Mit zitternden Händen wollte sie anklopfen, doch Malfoy stieß die Türe einfach auf.
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Wie wäre es mit Reviews? O.o
