Kapitel 4
Leah-07: Du stellst da ja schon mal einige Thesen auf! ) Erschreckend viele... hehe,.. Danke für das Review!
Silithiel: lach, ja das wird eine Harry/Draco Geschichte, allerdings auf Umwegen, so könnte man es sagen! Danke!
Zissy: Hermine wird dir noch viel mehr Leid tun!
--
A/N: Eigentlich wollte ich diejenigen, die meine Story lesen, noch etwas schmoren lassen, doch ich konnte es einfach nicht... )
--------
„Professor Dumbledore.", rief Hermine hysterisch.
„Ja, Mr. Malfoy?", erwiderte der Schulleiter freundlich.
„Ich bin nicht Malfoy. Ich bin Hermine. Verstehen Sie das? Ich bin Hermine Granger. Sie müssen uns helfen. Wir waren unten in der Eingangshalle, als wir plötzlich die Körper tauschten. Ich- wir, ich weiß nicht wie das passiert ist.", sprudelte es aus ihr hervor.
Der Schulleiter warf einen Blick zu Draco, als er schließlich meinte. „Setzen Sie sich, bitte. Ein Zitronenbonbon, Mr. Malfoy?"
Draco antwortete mit einem strafenden Blick als „Nein", was bei Hermine ziemlich untypisch aussah, und den Schulleiter leicht lächeln ließ. „Ein Zitronenbonbon, Mr. Malfoy?", fragte er abermals.
„Nein,...danke.", sagte Draco. Draco kam nicht umhin an dem Verstand des Schulleiters zu zweifeln.
„Ich meinte nicht Sie, Miss Granger.", meinte Dumbledore und lächelte nun überdimensional.
„Ich bin Miss Granger.", sagte Hermine verduzt. „Haben Sie mich nicht richtig verstanden?"
„Ich habe Sie sehr wohl verstanden, Mr. Malfoy. Wollen Sie ein Zitronenbonbon?"
„Ja.", antwortete Hermine schlicht, und nahm sich eines der Lutschbonbons aus der Dose.
„Ich will nicht lange um den Brei herum reden. Draco, ich habe dir meine Warnung gegeben, und du hast sie nicht ernst genommen. Ihr beide werdet von nun an mit den Namen die zu eurem Körper gehören, angesprochen. Ihr werdet die Aufgabe, beziehungsweise den Alltag des anderen übernehmen. Ich erwarte von euch, dass ihr eure Aufgabe erfüllt."
Hermine hatte das Gefühl, Dumbledore hätte ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Mit unsicheren Augen starrte sie den Schulleiter an. Dann blickte sie zu Draco, und musste schlucken, als sie wieder erkannte, dass sie wirklich nicht mehr in ihrem eigenen Körper steckte.
„Ich habe eine Frage.", sagte sie.
„Ja, Mr. Malfoy?", meinte Dumbledore freundlich.
Sie haben mich in die Strafe von Draco Malfoy involviert?"
„Ja."
„Obwohl ich überhaupt keine Schuld an seinem Vergehen habe?"
„Ja."
„Und Sie wissen, dass Sie mich hiermit auch bestrafen?"
„Ja."
Ruckartig stand sie auf, und lutschte gedankenverloren auf ihrem Bonbon herum. Sie blickte zu der geschmückten Zimmerdecke empor und blinzelte um ihre Tränen zurückzuhalten. Sie konnte das nicht verstehen. Das konnte nicht wahr sein.
„W- wie lange wird diese „Strafe" dauern?", fragte sie unsicher.
„Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich versichere Ihnen, dass Ihre schulischen Noten nicht davon abhängen werden. Ihr beide müsst euch zusammen setzen, und den Alltag des jeweils anderen klären. Und ihr dürft kein Sterbenswörtchen zu irgendjemanden sagen. Die Professoren werden natürlich darüber informiert, damit sie euch keine falsche Beurteilung geben."
„Dann können wir jetzt gehen?", fragte Draco.
„Ja."
Ruckartig stand Draco auf, und verließ das Schulleiterbüro. Als Hermine ihm folgen wollte, meinte Dumbledore: „Ich weiß, dass es hart für Sie ist. Aber Sie werden sehen, dass es sich lohnt. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich Ihnen das wirklich zumuten kann. Aber Ronald Weasley wäre nicht in Frage gekommen. Sie haben einen kühlen und kühnen Kopf Miss Granger. Benutzen Sie ihn. Er wird Ihnen helfen."
Trotz Dumbledores Worten fühlte Hermine sich geknickt. Warum ausgerechnet sie? Am besten wäre es doch gewesen, wenn Dumbledore Harry für diese Strafe ausgesucht hätte.
Seufzend sah sie sich um, als der Wasserspeicher hinter ihr den Weg zu Dumbledores Büro geschlossen hatte.
Sie musste Malfoy finden, und mit ihm reden. Sie hatte schließlich keine Ahnung wo der Slytherin Gemeinschaftsraum war. Sie hatte praktisch überhaupt keine Ahnung von irgend etwas.
„Granger!", rief sie also den Gang entlang.
„Halts Maul, und schrei hier nicht so rum.", hörte sie ihre eigene Stimme hinter sich.
Malfoy zog sie ohne weiteres ins nächste Klassenzimmer, in welchem alte vermoderte Tische an die Wand gereiht standen, und seltsame Bilder an der Wand hingen. Der Raum war offensichtlich unverwendet. Einige Stühle standen in einem Halbkreis angeordnet in der Mitte des Raumes.
Hermine wurde von ihrer Raumerkundung unterbrochen, als sie hart gegen die Wand geschlagen wurde.
„Spinnst du?", schrie sie, und stieß Malfoy von sich, welcher prompt auf dem Boden landete. Trotz der surrealen Situation schlich sich ein Grinsen auf ihre Lippen. „Du vergisst, dass du nicht mehr stärker bist als ich. Du steckst in meinem Körper, und wenn du versuchst, mich körperlich anzugreifen, dann greifst du praktisch nur deinen Körper an."
„Halt die Klappe, Granger.", zischte Draco. „HALT VERDAMMT NOCH EINMAL DIE KLAPPE."
Wild entschlossen stand Draco auf, und kickte einen Stuhl beiseite.
„VERSUCHE NICHT, MIR IRGENDWELCHE ANWEISUNGEN ZU GEBEN, DU WERTLOSES SCHLAMMBLUT. SIEHST DU ES NICHT? NEIN?"
Wie versteinert stand Hermine immer noch an der Wand. Die schamlose Beschimpfung hatte sie erst einmal gekonnt übergangen, so sehr war sie geschockt davon, wie hysterisch und laut ihre Stimme werden konnte.
„Ich, bin ein SCHLAMMBLUT. Das ist alles deine Schuld. Ich will meinen Körper wieder haben... verdammt... DU SCHÄNDIGST MEIN GANZES SEIN. ICH STECKE IM KÖRPER EINES SCHLAMMBLUTES. EINES WERTLOSEN VERGAMMELTEN SCHLAMMBLUTES. ICH MUSS KOTZEN. SIEHST DU, GRANGER? ICH BEKOMME KEINE LUFT MEHR."
Hermine starrte ihn immer noch voller Schock an, als Draco einen Stuhl nahm, und ihn mit ganzer Kraft gegen eines der Fenster schmiss, welches laut klirrend zerbrach. Wie ein Irrer schnappte er sich den nächsten Stuhl und warf ihn hart gegen die Tische.
„BRING MICH UM.", schrie er, und hielt ihr plötzlich ihren eigenen Zauberstab entgegen. Erst jetzt bemerkte sie, dass Tränen über sein Gesicht rannen. Malfoy weinte. Malfoy konnte nicht bei Verstand sein. Sie musste etwas unternehmen, irgendetwas.
„Jetzt bring mich um Granger, oder ich bringe dich um. Ich meine das Ernst! GRANGER! Du versaust meinen Körper, siehst du das nicht. Deine Seele steckt in meinem reinblütigen Körper, und meine Seele steckt in deinem wertlosen Schlammblutkörper. Nein, ich weiß es! Ich bringe mich selber um. Ja... ich muss..."
Weiter kam Draco nicht.
„ES REICHT!", schrie Hermine, und Malfoy zuckte zusammen. Mit schnellen Schritten ging sie auf ihn zu, und verpasste ihm einen heftigen Schlag ins Gesicht, und sie spürte, wie seine Nase unter ihrer Hand brach. Das Blut spritzte auf ihren Umhang. „HALT DU DEIN MAUL.", schrie sie zurück. „Meinst du mir gefällt das hier? Es ist deine verdammte Strafe, nicht meine. Und ich werde einfach grundlos miteinbezogen. Du solltest dich schämen. Wir haben das ganz alleine dir zu verdanken. Würdest du nicht immer deine ach so große Klappe vorlaut öffnen, bevor du überhaupt nachdenkst was du tust, dann hätten wir dieses Problem hier nicht. Wir müssen einen Mittelweg finden, ist dir das klar? Wir müssen die Rollen spielen, solange bis Dumbledore gedenkt die Strafe aufzuheben!"
Sie hatte überhaupt nicht bemerkt, dass auch Tränen über ihre Wangen liefen, als sie furios fortfuhr: „Jetzt ist der Punkt gekommen, an dem du endlich einmal über deinen Schatten springen musst! Du musst damit klar kommen in meinem Körper zu stecken. Es ist ein Körper genauso wie deiner, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn du gedenkst ihm auch nur etwas zuzufügen, dann hast du ein Problem, das sage ich dir. Und sag mir nicht, wie beschissen es ist, von nun an mit Harry und Ron herumzuhängen, denn das wirst du verdammt noch mal tun müssen, genau so, wie ich diese Parkinson an meinem Hals haben werde, verstehst du?"
Draco starrte sie wutentbrannt an. „Du hast mir meine Nase gebrochen, Granger.", wisperte er.
„Falls du es schon vergessen hast: Ich habe mir meine Nase gebrochen."
Hermine verschränkte demonstrativ die Arme vor ihrer Brust, einer ungewöhnlich flachen Brust, und dachte nach. Sie musste dieses Problem sachlich angehen, also zog sie zwei Pergamentrollen und eine Feder mit Tinte aus ihrer, besser gesagt Dracos Tasche heraus.
„Also.", sagte sie dementsprechend. „Wir müssen uns Notizen machen. Ich weiß überhaupt nichts von dir, und du weißt nichts von mir, und damit wir den Schein etwas leichter aufrecht erhalten können, müssen wir uns bestimmte Dinge festhalten. Am besten fangen wir mit-."
„Halts Maul.", zischte Malfoy. „Du versaust mir alles. Wirklich alles, Granger. Du hast keine Ahnung. Ich bin ruiniert."
Hermine knackte mit ihren Fingerknöcheln. „Entweder du gehst mit mir einen Kompromiss ein, oder ich muss dir leider noch mehr brechen."
„Du schadest dir nur selbst damit.", meinte Draco boshaft.
„Die Schmerzen hast du, oder?.. Na also, das ist es mir wert." Sie machte eine Pause, bevor sie fortfuhr. „Ich sage dir jetzt die wichtigsten Dinge, und schreibe sie nebenbei für dich auf, damit du keine Extraarbeit hast."
Am Ende hatte Draco eine Liste, mit allen Dingen, was wo, wie und warum zu finden war, wie Hermine sich in der Regel verhielt, was für ein Verhältnis sie mit wem hatte, wann sie immer lernte, und dass sie kein Schach spielte.
„Etwas noch.", sagte Hermine. „Also, falls du meine Tage bekommen solltest. Das wird etwa in vier Wochen sein. Wenn wir Glück haben, steckst du bis dahin wieder in deinem Körper, aber wenn nicht, ist es sicherlich hilfreich zu wissen, wo du alles findest."
„Das will ich nicht wissen.", fauchte Draco.
„Malfoy, jetzt mal ehrlich. Die letzten vier Wochen hast du mir überhaupt nicht gefallen, aber du gefällst mir immer mehr. Du benimmst dich wie ein Kleinkind, das keinen Lutscher bekommt."
Draco fühlte sich schlicht und einfach zu schwach, um irgendetwas zu erwidern. Sein Kopf tat ihm weh, und seine Nase blutete immer noch unaufhörlich. Er musste schleunigst in den Krankenflügel, ansonsten würde er verbluten. Außerdem hatte er den Drang sich eine Stunde lang unter die Dusche zu stellen. Wahrheitsgemäß konnte man sagen, dass er die Lage noch überhaupt nicht richtig begriffen hatte. Dementsprechend nannte er Hermine auch wesentlich unwichtigere Details aus seinem Tagesablauf. Sie wusste lediglich, dass er sich zu allen so ziemlich distanziert verhielt, und keinem irgend etwas anvertraute.
„Also!", meinte Hermine. Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns am Freitag nachmittag treffen, das ist in vier Tagen, um genau zu sein. Am besten wieder hier in diesem Klassenzimmer. Du kannst den anderen sagen, Dumbledore wolle dich sprechen. Wir werden uns dann alles noch mal besprechen, und das Vertrauensschüleramt müssen wir auch noch mal klären."
„Ach genau.", erhob Hermine abermals das Wort. „Sag Harry und Ron, dass wir dringend zu Dumbledore mussten. Sie werden dich sonst wahrscheinlich stundenlang ausfragen, von wegen „Was hat er mit dir gemacht, dieses Frettchen?" und so weiter."
„War es das?", fragte Draco genervt.
„Ja, ich denke, das sollte alles sein."
„Dann kann ich ja jetzt in den Krankenflügel. Ich will nämlich nicht noch länger von deinem Blut besudelt werden."
„Oh, das kann ich korrigieren.", meinte Hermine hilfsbreit. Wenn schon, denn schon, dachte sie sich. Und so sprach sie einen Heilspruch über ihres Gegenübers Nase, und sie sah genau so aus, wie immer.
„Das warst du mir schuldig.", schnauzte Draco.
So stand er auf, und verließ den Klassenraum. Nachdem er Grangers Stundenplan angesehen hatte, musste er feststellen, dass er heute Nachmittag keinen Unterricht hatte. Ein Wunder, bei so vielen belegten Fächern.
Er beschloss nicht zum Mittagessen zu gehen, das würde er nämlich schlichtweg nicht verkraften. So begab er sich auf den Weg in den Gryffindor- Gemeinschaftsraum, mit dem Wissen, dass alle anderen noch die letzte Vormittagsstunde absaßen. So würde er etwas Zeit haben, sich umzusehen, was ihm seiner Meinung nach, zustand.
Nachdem er durch das Portraitloch geschlüpft war, schaute er sich um.
Der Gemeinschaftsraum war äußert geräumig, und in rot und Gold gehalten. Hätte er sich denken können. Alles in allem, sah es sehr gemütlich aus.
Er ging hinauf in den Mädchenschlafsaal, warf sich auf sein Bett, und schloss die Augen.
Draco wollte an nichts denken. Er wollte nicht wissen, was sein Vater von ihm denken würde, geschweige denn seine Mutter. Er hatte einen Auftrag, den er erfüllen musste.
Seine Atemzüge wurden tiefer und gleichmäßig, bis er schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel.
--
„Hermine?"
„Was?"
„Ich wollte nur mal nachsehen, ob es dir gut geht.", fuhr Ginny fort.
Draco schlug die Augen auf, und erstarrte. „Was machst du in meinem Bett, Weasley?"
„Wie bitte?"
„Ah, tut mir leid. Ich bin nicht ganz auf der Höhe."
„So könnte man es nennen.", meinte Ginny und zog ihre Stirn kraus. „Der Fluch, den du von Malfoy abbekommen hast, kann ja nicht ganz Ohne gewesen sein."
Draco sah sie verwirrt an, als ihm ein Licht aufging. Dann lachte er unsicher. „Ja, mir war ganz schwindelig und so."
Ihm wurde langsam klar, dass er sich in diese Sache ganz schön hineinhängen musste, wenn er nicht wollte, dass alles herauskam. Schließlich durfte es auch überhaupt nicht herauskommen. Und falls es herauskommen würde, wüssten alle, dass er in einem Schlammblutkörper steckte. Das konnte er sich nicht leisten. Schon gar nicht seiner Familie gegenüber.
„Du bist so kurz angebunden.", sagte Ginny, und rutschte zu ihr aufs Bett. „Geht es dir immer noch nicht gut?"
„Doch, es geht. Komm, wir gehen runter."
„Hermine.", meinte Ron, und sprang auf, als Draco mit Ginny die Treppe herunter kam.
Sie setzten sich zu Harry und Ron an den Kamin. Auf dem Tisch war ein Schachbrett aufgestellt.
Etwas wortkarg erzählte Draco ihnen, was passiert war.
„Es geht dir immer noch nicht richtig gut, oder?", fragte Ron nach.
„Nicht wirklich.", antwortete Draco. Es schien ihm eine gute Idee, für heute mal eine halb kranke Granger zu spielen, die nicht voll auf der Höhe war.
„Das fehlte uns gerade noch, dass Malfoy dich verflucht hat.", fing Harry an. „Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis er den ersten, der kein reines Blut hat, umbringt."
„Spinnst du?", fauchte Draco.
„Schon in Ordnung. Ich wollte dir nicht nahe treten.", beschwichtigte Harry, und tauschte einen viel sagenden Blick mit Ron.
„Ich meine, denkst du das wirklich?", fragte Draco.
„Was ist los mit dir, Hermine?", mischte sich Ron ein. „Harry sagt schon sein Anfang des Schuljahres, dass er den Verdacht hat, das Frettchen würde für Voldemort arbeiten."
„Ach tatsächlich?", sagte Draco kalt, und er ballte die zarten Hände zu Fäusten.
„Jetzt mal ehrlich, Hermine. Ich denke du solltest dich ein wenig hinlegen, ich glaube du bist noch etwas verwirrt.", sagte Ron.
„Ich bin überhaupt nicht verwirrt.", fauchte Draco.
Draco stand auf, und schlüpfte durch das Portraitloch. Er musste irgendetwas zusammenschlagen. Wieso gab es in diesem Schloss keine Gelegenheiten, sich abzureagieren. Unsicher was er tun sollte, stand er in einem der heute sonnendurchfluteten Korridore, als ihm eine Idee kam.
Er begab sich in den siebten Stock, in den Raum der Wünsche. Dort fand er, was er brauchte.
Ein Sortiment von Wurfdolchen, Schwertern, und diversen Kampfwaffen hingen an einer roten Teppichwand als er den Raum betrat. Die Gegenüberliegende Wand war geziert von einem riesigen Spiegel, bei dem er seine Bewegungen genauestens beobachten konnte.
Der Boden war ein Weicher Untergrund. Verschiedene Zielobjekte waren im Raum verteilt. Das war genau das, was er brauchte. Zuhause hatte er immer mit seinem Privatlehrer Schwertkampf, Fechten und Messerwurf trainiert, und es hatte ihm sehr geholfen, Aggressionen abzubauen.
So schnappte er sich ein paar der Instrumente, und begann zu üben.
Ihm fiel auf, dass Granger wohl kaum irgendetwas für ihre Kondition tat, denn er war sehr schnell erschöpft, doch sein Kampfgeist nahm dies nicht hin.
Da waren sie wieder, die Gedanken an diesen Körper. Ihm war als hätte er einen plötzlichen Hieb in seine Eingeweide bekommen. Er fühlte sich hundeelend. Ihm war, als würde er beinahe spüren, dass dieser Körper ihn krank machte. Auf seiner Stirn bildete sich inzwischen Schweiß. Schweiß von einem Menschen, der es nicht wert war zu leben. Schweiß von Granger.
Draco sank schwer atmend auf den Boden, und blickte auf in den Spiegel. Die lockigen Haare klebten ihm am Kopf, und seine Brust hob und senkte sich schnell. Wäre es kein Schlammblut in dem er gerade steckte, hätte er es wahrscheinlich genossen in diesem Körper zu sein. Er hätte damit anstellen können, was er wollte. Doch seine Überlegungen führten schon dahin, ob er das mit dem Duschen nicht doch lieber lassen sollte.
Er wollte es nicht sehen, nicht spüren wie es war ein Schlammblut zu sein.
Dracos Magen schien sich nicht mehr beruhigen zu wollen. Reflexartig schob er sich den Finger in den Hals, und übergab sich keuchend auf dem Boden, um das ungute Gefühl von sich zu entfernen.
Seine Schläfe pochte unaufhörlich. Das war alles nur Dumbledores Schuld. Er hatte ihn in diesen Körper gesteckt, als schien er geahnt zu haben, ihm so seine ganzen Pläne zu zerstören.
Doch eines war Draco sich sicher. Erst Recht jetzt, konnte er die Gelegenheit nutzen, Dumbledore zu ruinieren. Er musste nur noch wissen wie.
--
Ich freue mich wieder auf nette Reviews!
