Kapitel 6
zissy: hm... das wirst du in diesem Kapitel erfahren. Jaja.. )
äh, ja und danke an alle, die mir sonst noch reviewt haben. Ich weiß, das hat lange gedauert, aber das nächste Kapitel ist dafür schon fast fertig!
„Das glaube ich nicht, Harry."
„Aber.. ich meine.."
„Sei dir sicher, dass Voldemort seine Finger nicht im Spiel hat. Ich hätte das sofort bemerkt.", versuchte Dumbledore Harry zu beruhigen.
„Sie verstehen mich falsch. Alles deutet darauf hin, und keiner glaubt mir auch nur ein Wort. Ich weiß, dass Malfoy für Voldemort arbeitet, und ich weiß auch, dass er Hermine manipuliert hat. Und ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass womöglich Voldemort von ihr Besitz ergreift. Es wäre der perfekte Plan für ihn."
Dumbledore seufzte. Es fiel ihm schwer Harry auf diese Weise anzulügen, doch er tat es zu Harrys Bestem. „Vielleicht hätte ich dir sagen sollen, dass dieser Fluch Hermine sehr schwer getroffen hat, Harry. Es kann immer noch vorkommen, dass sie verwirrt ist, und nicht bei sich steht. Es ist ein sehr komplizierter Fluch den sie abbekommen hat, aber das sollte dich nicht daran hindern, sie zu mögen."
„Ja, nein, .. ich meine, sie war so anders. Verstehen Sie? Sie hatte genau diese kalten Augen. Sie war nicht sie selbst. Ich,... ich will nicht, dass Voldemort sie besitzt. Und es war eben so, als würde er das tun."
„Harry, jetzt hör mir gut zu. Voldemort ist genauso wenig in den Mauern von Hogwarts, wie ich je auf den Mond fliegen werde."
Resigniert gab Harry nach. „Aber wenn es so ein schwerwiegender Fluch war, den Hermine abbekommen hat, warum wurde Malfoy dann nur damit bestraft, sich bei mir zu entschuldigen?"
Nun schmunzelte der Schulleiter. „Du stellst also meine Entscheidungsfähigkeit in Frage?", sagte er jedoch ernst.
„Nein, das.. ich stelle Ihre Entscheidungsfähigkeit nicht in Frage.", erwiderte Harry empört.
„Nun gut, dann wird es dich auch nicht mehr interessieren.", fuhr Dumbledore fort.
Mit gerunzelter Stirn sah Harry Dumbledore ungläubig an. Das konnte jetzt wohl nicht alles gewesen sein.
„Dann haben wir uns verstanden?"
„Ja.", gab Harry zurück.
„Harry, ich meine das nicht böse. Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, das musst du wissen. Ich habe noch nie eine deiner Äußerungen nicht zur Kenntnis genommen, und das tue ich jetzt auch nicht. Aber es gibt keinen Grund sich deswegen Sorgen zu machen. Wirklich nicht."
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Harrys schlechtes Gewissen plagte ihn nach diesem forschen Gespräch noch mehr als zuvor. Er hatte Hermine vollkommen zu Unrecht so schlecht behandelt, und musste sich unbedingt bei ihr entschuldigen.
Ginny hatte ihn sofort als er aus dem Büro des Schulleiters gekommen war abgefangen, und sich bei ihm erkundigt, allerdings recht temperamentvoll. Harry hätte nicht damit gerechnet, dass sie so beleidigt reagieren würde, wenn er sie stehen ließ.
Schließlich fand er Hermine im Gemeinschaftsraum. Ron schien immer noch in der Bibliothek bei bestimmt ganz dringenden Sachen beschäftigt zu sein.
„Hermine?", meinte er leise.
„Hm..?", gab Draco zurück.
„Es tut mir leid."
„Schon in Ordnung!", sagte Draco. Er wunderte sich, dass Potter plötzlich nicht mehr beleidigt war, aber das konnte ihm nur Recht sein.
„Nein, es ist nicht in Ordnung.", fuhr Harry geknickt fort, und setzte sich ihr gegenüber.
Draco ließ den Besagten nicht aus den Augen. Wenn er es Recht einordnete, dann wollte sich Harry wegen des Gestrigen Gesprächs entschuldigen. Er hätte nicht gedacht, dass Potter so ein Arschkriecher war. Eigentlich war es ihm nach der Reaktion von heute Morgen so vorgekommen, als müsste er sich bei Harry entschuldigen.
„Nein, es ist echt in Ordnung.", sagte Draco. „Ich fühle mich eben nicht besonders gut."
Je schneller er Harrys Vertrauen zurückgewinnen konnte, desto besser. Harrys Züge bildeten ein schüchternes Lächeln.
„Weißt du.", sagte er. „Ich habe einfach irgendwie Angst."
„Wovor?", fragte Draco interessiert.
„Nun, ich denke irgendwie andauernd, Voldemort könnte von euch allen Besitz ergreifen. Natürlich müsste ich wissen, dass Ginny die erste ist, die so etwas merken würde, aber es macht mir doch Sorgen. Ich weiß genau, dass „er" versuchen wird, mich durch euch zu kriegen."
Draco starrte Harry an, und wusste nicht was er sagen sollte. „Davor hast du tatsächlich Angst?", fragte er.
Es war das erste mal, dass Harry dieses Thema überhaupt ansprach. „Er hat mich auch durch Sirius geholt, und er weiß, wenn er euch holt, ich euch nachgehen werde. Ich war so blöd, Hermine."
Ungläubig sah Draco sein Gegenüber an. Er erkannte, dass Harry sehr damit rang, ihm das zu sagen. Hätte ihm jemand vor zwei Wochen gesagt, dass er je in dieser Position sitzen würde, dann hätte er denjenigen ausgelacht. Es wäre ihm mehr als absurd vorgekommen, sich vorzustellen, dass Potter jemals traurig sein könnte. „Ich glaube nicht, dass der Dunkle Lord das schafft. Ich meine, er kommt nicht ohne Hilfe von innen in die Mauern von Hogwarts, und wer will ihm diese Hilfe denn geben?", sagte Draco, und hätte sich am liebsten geohrfeigt.
„Malfoy.", antwortete Harry strikt.
„Wieso glaubst du das?", fragte Draco, und versuchte seinen Puls unter Kontrolle zu bringen.
„Das habe ich dir schon oft erklärt. Außerdem weiß ich das einfach. Und er hat versucht dich durch diesen Fluch zu manipulieren. Dieser Typ hat irgendetwas am Laufen. Er will die Todesser in die Schule bringen, oder er will irgendjemanden umbringen. Ich weiß das."
„HALT DEIN MAUL!", rief Draco, und war aufgesprungen.
Geschockt blickte Harry auf. Hermine schien sich zu sammeln. „Du kannst nicht einfach irgendwelche Leute einfach so zu etwas verurteilen.", meinte Draco. „Du hast keine Beweise, oder etwa doch?"
„Ich hatte noch nie irgendwelche handfesten Beweise, wenn es um solche Sachen ging. Es waren immer nur Spekulationen, und das weißt du genau so gut wie ich.", verteidigte sich Harry. „Aber ich glaube dieses Thema wird sowieso nie in Einstimmigkeit enden."
„Da hast du wohl Recht.", sagte Draco, und setzte sich wieder. „Aber du kannst trotzdem nicht einfach in der Weltgeschichte umher wandern, und Leute grundlos verdächtigen."
„Es gibt sehr wohl Gründe, ihn zu verdächtigen."
„Wie du meinst."
Draco massierte sich die Schläfen. Er hoffte, dass es nicht eine allzu ungewöhnliche Gestik von Granger war. Er verstand nicht, warum Potter es immer wieder schaffte, ihn so zum Ausrasten zu bringen. Eigentlich war er nur Coolness von sich selbst gewöhnt, egal welche Kommentare über ihn losgelassen wurden.
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„Snape scheint ja nicht besonders gut auf Malfoy zu Sprechen zu sein.", sagte Ron, nach einer nervenaufreibenden Stunde Zaubertränke.
Inzwischen waren schon wieder zwei Wochen vergangen, und Harry fand, dass alles viel zu schnell ging. Mit den Hausaufgaben hinkten er und Ron Meilenweit hinterher, und zu aller Wunder, hatte auch Hermine ein wenig nachgelassen. Ihre Mitarbeit im Unterricht ließ oftmals zu Wünschen übrig. Das seltsame daran war jedoch, dass es keinen der Professoren kümmerte.
„Und ich bin nicht gut auf Snape zu sprechen. Malfoy kümmert mich da reichlich wenig. Warum muss Slughorn auch ausgerechnet heute krank im Bett liegen. Ich meine, Dumbledore hätte uns diese zwei Freistunden locker lassen können, immerhin haben wir eh schon genug zu tun. Da brauch ich nicht noch extra Unterricht von Snape.", empörte sich Harry.
„Erinnere mich nicht daran, Kumpel. Aber trotzdem ist es etwas komisch, dass Snape Malfoy wie na ja, Dreck behandelt."
„Hm...", erwiderte Harry. Im war es zuwider jetzt über Malfoy nachzudenken. Sein ganzer Kessel war ihm durch die Luft geflogen und explodiert, nur weil Snape hinter ihm gestanden hatte. Dabei hatte er gedacht, nie mehr von Snape in Zaubertränke unterrichtet zu werden.
„Ach übrigens.", warf Harry ein. „Du hättest mir auch früher sagen können, dass du auf Lavender stehst."
Ron lief rot an, und lächelte nervös. „Naja, hehe, ich wusste ja nicht, dass dich das so interessiert."
„Aber hallo? Du bist mein bester Freund."
„Ja, auf jeden Fall war es nicht so gemeint.", entschuldigte sich Ron.
„Was war nicht so gemeint?", fragte Draco nach, der gerade zu den beiden gestoßen war. Er war unter dem Vorwand noch in die Bibliothek zu müssen verschwunden.
„Ach, nichts.", meinte Ron gedehnt.
„Komm schon.", sagte Draco.
„Nichts für Mädchen.", sagte Harry. Draco warf ihm einen abschätzigen Blick zu, sagte jedoch mit heiterem Ton: „Was soll das heißen?"
„So undurchsichtig war das jetzt doch nicht, oder schon?", fragte Ron.
„Nein, eigentlich nicht. Aber ich dachte immer, ich weiß alles über euch.", erwiderte Draco.
Harry begann zu lachen, und kriegte sich kaum mehr ein. „Uh, Hermine, in bestimmten Bereichen weißt du wirklich wenig."
Draco schaute Harry von der Seite her an. Seltsamer Weise fühlte er sich von Potters Lachen berührt. Trotz allem spürte er, wie ihm plötzlich warm ums Herz wurde, und ihm wurde erst als sie in der großen Halle saßen bewusst, dass er plötzlich lauthals mit Harry mitgelacht hatte. Er konnte sich nicht erklären warum, es war einfach so geschehen. Er hatte einen Lachkrampf bekommen, und er hatte gespürt, wie sich seine dauernde Angespanntheit plötzlich für einen Moment gelöst hatte.
Wütend stopfte Draco sich das Kartoffelpüree in den Mund. Was fiel ihm eigentlich ein? Er konnte doch jetzt wohl nicht im Ernst einfach so die Kontrolle über sich verloren haben. Das konnte nicht wahr sein.
Frustriert blickte er zu Harry hinüber, der sich gerade angeregt mit Ron unterhielt.
Ein kleines Hochgefühl durchfuhr seine Venen.
Ja, das war es. Es war überhaupt nicht falsch gewesen mitzulachen. Das war genau das, worauf sein Plan hinaus lief. So musste es sein.
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So kam es, dass Draco mehr Zeit mit Harry verbrachte, denn je.
In der Zwischenzeit hatten sich Ron und Harry wohl daran gewöhnt, eine etwas seltsame Hermine bei sich zu haben.
Harry jedoch machte diese Veränderung sehr zu schaffen. Aus einer sanften und klugen Hermine, war eine Hermine geworden, die er sich selbst nicht erklären konnte. Er fand das eigentlich auch nicht weiter schlimm. Eigentlich erschreckte es ihn, dass er sie fast noch mehr zu mögen schien, als vorher. Und er war dahinter gekommen, dass er sie anders mochte als früher.
Es machte ihm Angst. Ihm wurde erst jetzt bewusst, was für ein wundervoller Mensch sie eigentlich war. Viel wundervoller, als er es je gedacht hätte. Und doch hatte er das Gefühl, dass etwas vollkommen falsches am Gange war. Er konnte nicht sagen, was es war, doch es machte ihm noch mehr Angst, als alles andere. Und da war Ron. Schon alleine deswegen kam ihm das alles so falsch vor. Er wusste, dass es die gute Freundschaft zerstören würde.
„Was ist los?", fragte Draco sanft, und berührte Harry am Arm.
Harry schrak aus seinen Grübeleien hoch. „Nichts.", murmelte er.
Draco setzte sich ihm gegenüber hin. Es war wieder einer der Momente, an denen sie ohne Ron im Gemeinschaftsraum saßen. „Ist es wegen Du- weißt- schon- wem?"
„Ich weiß es nicht.", erwiderte Harry.
„Ich meine, du kannst doch nicht pausenlos an ihn denken, oder doch? Es macht dich fertig."
„Ich weiß."
„Es macht mich auch fertig.", gab Draco zu, und kniete sich vor Harry hin, welcher in einem der Ohrensessel saß.
„Wieso?", fragte Harry.
„Zu wissen, dass alles sofort zu Ende sein könnte. Meine Eltern, weißt du. Sie sind Muggel. Sie werden welche von den ersten sein. Ich bin deine beste Freundin, und er wird alles daran setzen, dich von innen her aufzufressen."
Harry seufzte. „Sag das nicht."
Draco stützte sich mit den Armen auf Harrys Schenkeln ab.
Harry brachte es nicht fertig seiner besten Freundin in die Augen zu sehen. Er wusste, dass sie Recht hatte. Sie mussten so gut es ging zusammenhalten.
„Harry, ich weiß, dass ich das nicht sollte. Es wäre zu gefährlich. Es ist zu gefährlich, aber ich kann nicht anders.", wisperte Draco.
Er richte sich etwas auf, und hauchte Harry einen zarten Kuss auf die Lippen. Ehe Harry sich versehen konnte, war das Mädchen in den Schlafsaal abgerauscht.
Perplex saß er nun da, und bemerkte nicht, dass ihn die zwei wutentbrannten Augen seines besten Freundes schon eine ganze Weile beobachteten.
REVIEWS!
