Wow, so viele Reviews auf das erste Kapitel freufreufreu. Eigentlich sollte das neue Kapitel schon länger im netz stehen, aber aufgrund akuten Praktikums-Frustes hatte ich einfach keinen Nerv auch nur einen Handschlag zu machen… sorry!
Aber jetzt! Tatataaaa! I proudly present: Chapter2!
Um vorweg einige Fragen zu beantworten:
- Angst habe ich gewählt, weil es einige Kapitel geben wird (gerade in Arbeit!) die sehr sehr düster sind und ich glaube einfach nur Angst angemessen sind. Obwohl ich die Kategorieneinteilung immer sehr sehr schwierig finde. Und Drama, na ja, wer meine Geschichten gelesen hat, der weiß… ich mags traurig, gemein uns… aber ich will ja nichts verraten
- Vielleicht nimmt der Titel einiges vorweg, vielleicht aber auch nicht. Ich wette spätestens bei Kapitel vier werdet ihr arg zweifeln hihi… Hände reib jedenfalls glaub ich nicht, dass einer erraten kann, wie es ausgeht. Könnt es gerne probieren ;-)
So und jetzt halt ich endlich die Klappe, Teil zwei der Band-6-Überwindungs-Kur:
2. Sklavin
Er zog sie mit sich. Noch immer hatte er kein Wort gesprochen. Noch immer nicht den Griff seiner Hand an ihrem Arm gelockert. Hätte sie nur ihren Stab gehabt, hätte sie ihn nur nicht im Gefecht verloren, Närrin, elende Närrin. So waren alle Versuche sich zu wehren vergebens. Er hielt sie fest. Er zog sie mit sich. Snape der Mörder, der Verräter.
Tränen liefen ihr Gesicht herab.
„Jetzt hör auf zu heulen, Granger." Seine Worte erschienen ihr in der Finsternis kälter, als sie es je gewesen waren.
Was würde er tun? Schlimmer als der Tod, schlimmer als alles.
Irgendwann zog er sie auf einen kleinen, steilen Pfad, der an einem Berg hinauf führte. Hermine hatte keine Ahnung, wo sie eigentlich waren. Sie sah die Höhle nicht, bevor er sie unsanft hinein stieß. Sie taumelte und fiel auf den Steinfußboden. Er schwang seinen Stab und eine Wand verschloss den Ausgang. Es war nur eine Illusion, Hermine wusste das, eine Illusion, die verhinderte, dass andere den Eingang sahen. Es war der Grund warum sie den Eingang selbst nicht gesehen hatte.
Dann drehte er sich zu ihr um, riss die Maske von seinem Gesicht. Er war blass geworden, die Wangen eingefallener als sonst und der Blick war kalt, so unendlich kalt. Ängstlich rutschte Hermine einige Zentimeter von ihm weg. Aufzustehen vermochte sie nicht. Die Angst fesselte sie.
Ein breites und kaltes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, er schien sich über ihre Angst zu amüsieren.
„Hermine Granger." Snapes Stimme schien für einen Augenblick fast sanft. Doch dann beugte er sich mit spöttischem Gesicht zu ihr herab. „Wie fühlt sich das an, Granger. In der Hand des Mannes, der euren alles geliebten Schulmeister getötet hat? Ich sehe deine Angst…"
Sie konnte die Tränen nicht zurück halten. Wie konnte er nur so grausam sein? Und wie hatte er alle täuschen können? Wie?
„Verdammt, Granger. Wie kann man nur so dumm sein und allein in einer unbewachten Straße herum laufen." Schwungvoll drehte er sich von ihr weg und trat an ihr vorbei tiefer in die Höhle hinein. Sie hörte wie er erneut den Zauberstab schwang und irgendwo flammte ein Feuer auf. Sie blickte sich nicht um, starrte nur auf ihre von Schmutz verschmierten Hände.
„Bitte, Sir. Bitte… töten Sie mich gleich. Tun Sie mir das nicht an."
Seine Hände packten sie mit hartem Griff und rissen sie in die Höhe und herum. Er starrte sie aus seinen schwarzen Augen an. Wut funkelte in ihnen. „Verdammt noch mal, Miss Granger. Was glauben Sie? Dass ich mich für einen Todgeweihten einsetze, nur um ihn dann selbst möglichst schnell zu ermorden."
Hermine zwang sich seinem Blick stand zu halten. „Ich… ich fürchte mich nicht zu sterben, Sir. Ich… ich fürchte andere Dinge… was Sie gesagt haben… dort."
Ein kurzes amüsiertes Grinsen glitt über sein Gesicht. „Dass ich ein Mann mit gewissen Bedürfnissen bin, Miss Granger?"
Nun senkte Hermine doch den Blick.
„Miss Granger, ich sagte: Mann. Ich lasse mich doch nicht mit einem Kind wie Ihnen ein!" Wie er es aussprach, dieses „Kind". So abfällig.
Sie sah wieder in seine Augen. „Was wollen Sie dann von mir? Was? Mich demütigen? Eine Geisel?"
Seine Hände glitten plötzlich von ihren Armen und für einen Moment glaubte Hermine so etwas wie Leben in seinen Augen aufblitzen zu sehen.
„Wollen sie eine Dienerin, Sir? Eine Sklavin?"
Er starrte sie an. Dann wandte er sich ruckartig ab. „Sie werden es doch nicht verstehen, Miss Granger." Er stockte kurz, bevor er weiter sprach. „Sie werden mit einer Decke am Feuer vorlieb nehmen müssen, viel kann ich Ihnen nicht bieten. Morgen werden wir weiter sehen, wie ich es Ihnen etwas komfortabler machen kann…" plötzlich drehte er sich erneut zu ihr um. „Und denken sie nicht an Flucht. Es würde Sie das Leben kosten. Glauben Sie mir. Und nun kommen Sie, dass ich Ihnen die wirkliche Höhle zeigen kann." Schnellen Schrittes trat er durch eine Öffnung am anderen Ende der Höhle. Zum ersten Mal hatte Hermine die Möglichkeit sich umzublicken. Die Höhle war kleiner, als sie auf den ersten Anblick angenommen hatte. Laub bedeckte den Boden und Feuchtigkeit glitzerte an den Wänden. Sie schien gänzlich unbewohnt. Grau. Kalt. Nur aus dem Gang in den Snape getreten war, kam Licht, jenes Feuer, dass er mit seinem Stab entzündet hatte. „GRANGER, jetzt kommen Sie endlich!" Snapes stimme drang scharf zu ihr hinaus. Hermine erzitterte. Aus Kälte, aus Furcht.
Was hatte sei für eine Wahl?
Sie konnte nirgends hin. Selbst wenn sie entkam… sie wusste nicht wo sie war. Seine Worte hatten beruhigend klingen sollen. Doch sie vertraute ihm nicht, dem Verräter, dem Mörder.
Langsamen Schrittes trat sie an die Öffnung heran.
Er würde sie schlagen. Sicherlich. Er würde sie vergewaltigen. Brechen. Und dann würde er sie töten. Als sichtbares Zeichen für alle.
Vorsichtig steckte sie ihren Kopf in den Gang.
Er würde sie foltern. Grausam. Er würde ihr seinen Willen aufzwingen und sie würde sich nicht wehren können.
Zitternd trat Hermine ein.
Doch statt der erwarteten kalten Grausamkeit, erblickte sie etwas wie ein warmes Zuhause, auch wenn es improvisiert schien. An der gegenüber liegenden Seite war ein gemauerter Kamin, in dem prasselnd ein Feuer brannte. Mit Magie war ein künstlicher Ausgang für den Rauch geschaffen worden. Vor dem Kamin lagen einige Felle, scheinbar schlief er dort. An der rechten Wand, stand ein altes verschlissenes Sofa, an der linken ein wackeliger Schreibtisch. Über ihm waren einige Regale angebracht in dem sich Bücher und Gefäße mit allerlei Tränkezutaten stapelten.
Direkt neben dem Schreibtisch stand Snape. Er deutet mit einer Hand auf eine weitere Öffnung in der Wand. Sie war dunkel und kalte Luft strömte aus ihr in die Höhle. Dies also soll wohl mein Zuhause sein.
„Dort drin finden sie das Bad, Miss Granger. Es ist nur provisorisch. Schlafen können sie dort vor dem Kamin", er deutete auf den Stapel Felle, „nicht was sie denken: Allein. Es ist der wärmste Ort. Und ich glaube nicht, dass sie Kälte gewöhnt sind…"
Was sollte dies? Was spielte er für ein Spiel? Was für eine Grausamkeit erdachte er sich?
„Jetzt starren Sie mich nicht so an, ich kann es wirklich nicht gebrauchen eine kranke Besserwisserin zu in meiner Unterkunft zu haben. Dass Sie überhaupt hier sind, ist schlimm genug…"
„Sie hätten mich ja nicht mitnehmen müssen", erwiderte sie wütend und wunderte sich gleichzeitig selbst darüber woher sie plötzlich diesen Mut nahm.
Er lächelte süffisant. „So nehme ich an, es wäre Ihnen lieber gewesen, SEINE Anhänger hätten ihren Spaß mit Ihnen gehabt, Miss Granger? Und glauben sie mir: Ein Cruciatus ist das geringste, was sie erwartet hätte. Einige von ihnen haben seit längerer Zeit keine Frau mehr zu Gesicht bekommen…"
„…so wie sie?"
Plötzlich brach Snape in schallendes Gelächter aus. „Das würde gut in ihr Bild passen, nicht wahr? Ein Verräter, ein Mörder, warum nicht auch noch jemanden, der einfach kleine, dumme Mädchen vergewaltigt. Verdammt Granger… so dumm können Sie doch gar nicht sei…" Und plötzlich brach seine Stimme und er wandte sich ab. „Sie doch nicht…"
„Sir?"
Er antwortete nicht.
„Sir?"
„Nennen Sie mich nicht Sir. Ich bin nicht Ihr Lehrer."
Sie starrte ihn nur an. Es war ihr nicht einmal aufgefallen, dass sie ihn noch immer so nannte. Was wollte er von ihr? Was sollte das alles werden? Sie fürchtete sich und gleichzeitig schien ihr alles so unwirklich. Wenn er ihr wirklich etwas antun wollte, warum tat er das dann nicht? Worauf wartete er?
Snape setze sich schweigend auf das Sofa und zog eine Decke zu sich heran. Mit einem Wink seines Zauberstabes brannte das Feuer etwas herunter, so dass die Höhle in ein Dämmerlicht getaucht war.
„Sie sollten sich ebenfalls schlafen legen, Miss Granger. Es ist spät." Er legte sich zurück und zog sich die Decke über den Kopf.
Langsamen Schrittes trat sie an den Kamin und setzte sich. Sie zog sich eine Decke um die Schulter, denn sie fror tatsächlich. Doch schlafen? Schlafen konnte sie nicht.
„Fliehen wäre Ihr Tod!" hörte sie Snape im Halbschlaf nuscheln.
Fliehen? Nein. Nicht heute Nacht. Nicht solange sie nicht seinen Stab erbeutet hatte. Sie musste in Erfahrung bringen, wo er ihn verbarg. Sie würde fliehen. Bei Zeiten. Sie würde sich rächen. Sie würde Dumbledore rächen. Sie würde Snape verraten. Sie schuldete ihm nichts!
„Granger, stehen Sie auf!" Seine scharfe Stimme riss sie aus dem Schlaf. Wie spät war es? Wann war sie eingeschlafen?
Benommen richtete sie sich auf. Die Höhle war noch in das gleiche dämmrige Licht getaucht wie in dem Augenblick, als sie eingeschlafen war. Eingeschlafen? Sie hatte tatsächlich geschlafen. Trotz seiner Anwesenheit. Trotz ihrer Angst.
„Hier!" Snape drückte ihr eine Schale mit einer dampfenden Flüssigkeit in die Hand. „Tee", sagte er wie zur Entschuldigung, „mehr habe ich zurzeit nicht."
Hermine starrte ihn an, dann auf die Schale in ihrer Hand. Noch immer war sie nicht ganz wach und noch immer fragte sie sich, was eigentlich mit ihr geschah.
„Nun trinken Sie schon, Granger. Oder glauben sie etwa, ich wollte sie vergiften?" Snapes Stimme triefte vor Sarkasmus und in seinen Augen blitzte der Hohn.
Hermine schüttelte den Kopf. Nein, daran hatte sie nicht gedacht. Vorsichtig nahm sie einen Schluck. Der Tee schmeckte bitter und Hermine musste husten davon.
„Er ist nicht besonders gut, nicht wahr?" Und wieder war dort etwas in Snapes Stimme, das sie nicht deuten konnte.
„Was… Sir… Mister Snape… was soll denn jetzt werden? Ich meine…" Ihre Hände zitterten als sie ihn ansah.
Für einen Moment senkte Snape den Blick, dann starrte er sie wieder aus seinen kalten, ausdruckslosen Augen an. „Sie werden wohl zunächst mit meiner Gesellschaft vorlieb nehmen müssen…" Hermine nahm noch einen Schluck Tee, während er sprach. Sie spürte, dass sie zitterte, hoffte, dass es an der Kälte läge und das warne Getränk es ihr austreiben würde. Aber das war es nicht. Sie war noch immer da: Die Angst!
„Glauben Sie mir, dass mir das nicht besonders gefällt, Miss Granger. Aber es muss gehen, bis ich einen Weg gefunden habe sie nach Hogwarts zu bringen ohne die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, ohne…" Hier stockte er.
„Sie wollen was?" Hermine verschluckte sich an ihrem Tee.
Plötzlich setzte Snape sich neben sie auf den Boden und umfasste mit hartem Griff ihre Schultern, zwang sie ihn anzusehen. „Ja, Miss Granger. Ich werde Sie zurück bringe, auch wenn sie mir das nicht glauben. Ich weiß, was sie von mir denken, was alle von mir denken… nein es stört mich nicht. Aber glauben Sie mir, ich habe kein Interesse an ihrem Tod. Ich nicht."
Hermine starrte ihn an.
„Ich verstehe das alles nicht", sagte sie leise. Abscheu und Hass waren die Gefühle, die sie für diesen Mann empfinden sollte, doch statt dessen war dort nur Unverständnis und Verwirrung. Was hatte das alles zu bedeuten? Dieser Mann hatte Dumbledore getötet, seinen Lehrmeister, seinen Beschützer.
Snape lachte auf. „Das war mir klar." Sein lachen war falsch und gekünstelt.
„Sie… Sie", stotterte Hermine, „Warum wollen Sie mich leben lassen? Warum?" Und in einem Anfall von Wut und Verzweiflung stieß sie hervor: „Du… du hast Dumbledore getötet." Sie riss sich aus seinem Griff los und sprang auf. „Du… du Bastard… du hast ihn umgebracht… du…" Tränen traten ihr in die Augen, Tränen der Verzweiflung und der Wut.
Er sah sie an mit seinen ausdruckslosen Augen. „Ja, Miss Granger machen Sie ihrer Wut Luft", langsam stand auch er auf. Hermine wich einige Schritte vor ihm zurück Sie wusste zu was dieser Mann fähig war und schon in diesem Augenblick bereute sie ihren Mut. „Ja, Miss Granger. Ich bin ein Bastard. Widernatürlich von meiner ganzen Art… das hat schon mein Vater festgestellt. Schon als ich ein sehr kleiner Junge war. Warum sollte ich jetzt damit aufhören?" Fast glaubte Hermine so etwas wie Schmerz aus seiner Stimme heraus hören zu können. „Glauben Sie etwa, sie könnten mich damit treffen?" Wie eine Raubkatz umschlich er sie. „Nein, meine liebe Miss Granger. Sie nicht. Sie nicht."
Hermine wich zurück.
„Warum ich Sie nicht töte? Warum?" Mit einem langen Schritt stand er vor ihr und umfasste erneut ihre Schulter. „Miss… Hermine… weil…" Plötzlich ließ er die Arme herab sinken, sein Blick wich ihrem aus. Fast schwerfällig wand er sich von ihr ab. Seine ganze Haltung war gekrümmt, seine Schultern und sein Kopf hingen schwer herab.
„Es gibt einige Regeln, Miss Granger", sagte er leise, „sie werden sich an meine Anweisungen halten, sie werden sich von meinen Büchern nur nehmen, wenn ich es Ihnen erlaube, sie stören mich nicht bei der Benutzung des Bades. Sie haben das Recht vor dem Kamin zu schlafen, wo es warm ist, ich werde mich mit dem Sofa begnügen. Allerdings werde ich mir die Freiheit heraus nehmen mich zu Ihnen zu gesellen, wenn es allzu kalten werden sollte. Das passiert manchmal. Und jetzt denken Sie nicht wieder irgendetwas Falsches von mir… Und das wichtigste, Miss Granger", hier richtete Sie sich kurz auf und warf ihr einen Blick über die Schulter zu, „sie werden diese Höhle nicht verlassen. Zu ihrem eigenen Schutz. Sie werden auch nicht versuchen zu fliehen, denn das wäre ihr Tod. Diese Höhle ist mit einem mächtigen Schutzzauber belegt, der nur mir erlaubt sie zu betreten oder zu verlassen. Es würde sie töten."
„Sie scheuen ja keine Mühen", stieß Hermine in einem plötzlichen Gefühl der Überlegenheit hervor.
Sie hörte sein heiseres Lachen, doch noch immer drehte er sich nicht zu ihr um, noch sah er sie an oder richtete sich auf.
„Es ist nicht mein Werk, der Zauber ist schon älter und von einem mächtigeren Magier gesprochen, als ich es bin."
Hermine hörte nicht den versteckten Schmerz in seiner Stimme, wollte ihn nicht hören.
„Ich sehe", fauchte sie, „Lord Voldemort sorgt für seine Diener."
Sie sah, wie Snape kurz zusammen zuckte.
„Sie täuschen sich, Miss Granger", flüsterte er fast tonlos, sie täuschen sich."
„So?"
„Es war eine anderer, der diesen Zauber gesprochen hat."
„Wer?"
Für einen Moment schwieg Snape, dann sagte er noch leiser als zuvor: „Albus Dumbledore"
Na, neugierig geworden? Hoffe doch ;-)
