„Mein Schatzzzzzzzzzz", gedankenverloren drehte Snape den winzigen goldenen Ring zwischen den Fingern. „Er ist meeeeeiiiiiin! Mein Schatzzzzzzzzzz."
Wenig später saß er mit einem fetten, glitschigen Fisch vor sich auf dem Fußboden. Gierig leckte er sich die Lippen… dann schlug er den Kopf des Fisches immer wieder auf den Boden: „Und auf den Tisch kommt heut´ ein Fisch…. so saftig süüüüüüüüüüüßßßßßßßß!"
HAHAHA! NEIN! SNAPE HAT KEINEN GOLDENEN RING! ER IST NICHT GOLLUM!
Obwohl ich die Vorstellung von Snape mit dem Fisch echt lustig finde glucks Ob er da auch reinbeißen würde… ich meine in den rohen Fisch? IGITT!
DANKE! Für die vielen lieben Reviews. Ich würde euch gerne allen einmal persönlich schreiben, aber ich stecke gerade voll in der Vorbereitung meiner ersten Uni-Abschlussprüfung und da hab ich kaum Zeit. Aber ich hol es nach, wenn ich fertig bin. Versprochen! Und weil ich so wenig Zeit hab und ständig das hochladen vergesse: Dieses Mal zwei Kapitel! Als Entschädigung für das ständige lange Warten.
Gruß an alle
Esta
8. Dumbledores Porträt
„Severus, Severus…", die Stimme war sanft und freundlich wie immer.
„Ich kann nicht mehr, ich…", Snapes Hände ballten sich zu Faust, „weißt du eigentlich, was du mir angetan hast… weißt du…"
Der alte Mann sah Snape über seine halbmondförmigen Brillengläser an, seine Augen funkelten, wie eh und je. Und zum tausendsten Mal fragte Snape sich, warum es nur ein Porträt war, ein dummes Bild.
„Weißt du, was du verlangt hast, Albus? Weißt du das?" Snapes Hände krallten sich um den Bilderrahmen. Er warf Hermine einen verstohlenen Blick zu. Sie schlief noch immer fest.
„Severus, du machst deine Aufgabe sehr gut. Sehr gut. Miss Granger wird damit klar kommen. Sie wird es verstehen."
„Wie soll sie das verstehen. Für sie bin ich nichts weiter als ein Monster, der alles vernichtet, was ihm in den Weg kommt... ich… Albus, ich komm damit nicht klar. Du weißt, dass ich nie zimperlich war. Dass ich alles getan habe, was du je von mir verlangt hast, aber… ich kann nicht mehr… es frisst mich auf…"
Wieder lächelte das Porträt. „Es tut mir so leid, dass ich dir diese Aufgabe geben musste. Aber ohne dich kann Harry es nicht schaffen. Gib ihm nur noch ein wenig Zeit. Er wird seine Aufgabe vollenden… und dann bist du frei, Severus."
„Ich werde niemals frei sein. Niemals."
„Du weißt, dass ich Vorkehrungen getroffen habe…"
„Du verstehst nicht, Albus. Ich werde nie frei sein… von dieser Schuld…"
Snape schloss die Augen. Vielleicht hätte er geweint, wäre er ein anderer Mann gewesen. Aber Snape weinte nie. Er konnte es sich nicht erlauben diese Schwäche zu zeigen.
„Severus…"
Snape sah nicht mehr auf. Schweigend stellte er das Bild auf den Tisch vor sich.
„Severus, es wird nicht mehr lange dauern…"
„DUMBLEDORE!"
Erschrocken sprang Snape von seinem Sofa auf und starrte Hermine an. Seit wann war sie wach? Er hatte sich solche Mühe gegeben es zu verbergen, er war so sicher gewesen, dass sie schlief.
„Was hat das zu bedeuten?" flüsterte Hermine. „Was macht dieses Bild hier? Was…?" Mit großen Augen starrte sie von Snape auf das Bild und wieder zurück.
Snape sah sie an. Sein Blick hatte sich verfinstert. Seine Lippen bebten, seine Hände krallten sich ineinander, als versuche er sich selbst festzuhalten.
„Was? Ich versteh das alles nicht…"
„ES GEHT DICH NICHTS AN, GRANGER! ES GEHT DICH NICHTS AN!" Snape drehte sich mit wirbelnden Roben um, schmiss dabei das Bild um, und stürmte aus der Höhle. „NICHTS! GAR NICHTS!" schrie er.
Mühevoll war Hermine aufgestanden, war mit wackeligen Schritten zum Sofa gegangen und hatte den Bilderrahmen umfasst. Vorsichtig berührten ihre Finger das Bild, während sie sich auf das Sofa fallen ließ.
Das Porträt lachte leise.
„Was hat das zu bedeuten?" flüsterte Hermine.
Dumbledore sah sie an. „Ich bin Dumbledores letztes Geschenk an euren alten Professor Snape."
Hermin senkte den Blick. „Er hat Sie getötet, Sir." Irgendetwas sagte ihr, dass das Porträt das sicher noch nicht wusste.
Wieder lachte er leise. „Ich weiß."
Hermine starrte das Bild an. „Aber…"
Dumbledores Blick wurde wieder ernst, nur seine Lippen umspielte dieses feines Lächeln, das Hermine einen Stich direkt ins Herz versetzte. So lange hatte sie dieses Lächeln nicht mehr gesehen. „Miss Granger, es ist oft nicht so einfach, wie es erscheint. Ich weiß, dass Harry Ihnen alles erzählt hat… und ich kann nur ahnen, wie schwer es für Sie alle war. Aber glauben Sie mir: Manche Dinge sind nicht so einfach zu erklären."
„Warum Snape? Warum habe Sie… hat Professor Dumbledore Snape dieses Bild gegeben?"
„Das fragen Sie ihn am besten selbst."
„Er wird es mir nicht beantworten."
„Er wird."
„Er hat mich geschlagen."
„Es ist ihm schwer gefallen."
„Ich wäre fast gestorben."
„Sie hätten auf seine Warnung hören sollen. Die Barriere ist wirklich ein Meisterwerk der Zauberei, bei dessen Erschaffung Albus Dumbledore große Mühe hatte."
„Snape hat Harry ein Bild von mir geschickt, Harry wird verzweifeln, er wird unvorsichtig…"
„Severus weiß, was er tut. Und Harry ist nicht mehr so leicht zu täuschen."
„Ich will es doch nur verstehen", flüsterte Hermine, „ich will doch einfach nur wissen, warum ich hier bin…"
„Sie werden es wissen, wenn die Zeit reif ist, Miss Granger. Sie werden, wenn Severus bereit dazu ist."
Eine winzige Träne lief Hermines Wange herab. Wie sehr wünschte sie sich, das Portrait habe Recht.
„Sicherlich würde der alte Schulmeister Ihnen jetzt einen Zitronenbonbon anbieten, Granger, wenn er könnte…"
Hermine zuckte zusammen und starrte zum Eingang. Snape stand dort, das Gesicht von Hass verzerrt.
„Sicherlich hat der alte Narr Ihnen erzählt, es gebe etwas, dass sie wissen müssten. Dass sie mich nur fragen müssten…" Snape schlich mit bedächtigen, katzengleichen Schritten in den Raum.
Hermine berührte mit zitternden Händen das Porträt. „Was hat das zu bedeuten?" flüsterte sie wieder.
Snape riss das Bild an sich. „Nichts", fauchte er. Damit schmiss er das Bild zurück in die Schreibtischschublade, aus der er es genommen hatte. „Sicherlich hat der Alte wieder angefangen seine kleinen Intrigen zu spinnen. Aber da ist nichts, Granger. Nichts."
Snape starrte Hermine mit seinen schwarzen Augen an. Noch immer waren seine Gesichtszüge verzerrt. Sie entspannten sich nur langsam. „Und wagen Sie es ja nicht, dieses Bild auch nur einmal an sich zu nehmen… Glauben Sie mir, Granger, ich kann auch noch ganz andere Dinge mit Ihnen tun."
Hermine wich unwillkürlich vor ihm zurück.
Snapes Augenbraue zog sich nach oben und ein sarkastisches Lächeln breitete sich um seinen Mund aus. „Und jetzt würde ich es bevorzugen, wenn Sie auf ihr eigenes Lager zurückkehren würden."
9. Horcruxes
Hermine sah nicht von ihrem Buch auf, als Snape die Höhle betrat. Fünf Tage waren vergangen, seit jenem Vorfall mit dem Bild. Snape hatte seitdem nicht mehr mit ihr gesprochen. Er hatte ihr wortlos ein paar Bücher gegeben, die, wie Hermine an der Signatur erkennen konnte, aus der Bücherei der Malfoys stammten. Auch das Essen hatte er ihr hingestellt ohne ein Wort zu sprechen. Eine dünne Suppe, die kaum sättigte. Anfangs hatte Hermine ihn beobachtet, aber dann hatte sie sich entschlossen ihn zu ignorieren. Er hatte es ja nicht anders gewollt.
Ein leises Stöhnen drang an Hermines Ohr, als Snape sich auf das Sofa fallen ließ.
Er war die letzten Tage immer wieder fort gegangen und hatte nur wenig Zeit in der Höhle verbracht.
„Granger", seine Stimme ließ Hermine zusammen zucken.
Sie weigerte sich darauf zu reagieren.
„Granger verdammt, ich rede mit Ihnen." Hermine konnte den Schmerz in Snapes Stimme hören, aber noch immer dachte sie nicht daran aufzusehen.
„Hermine, bitte." Seine Stimme war plötzlich sanft und seidig. So, wie sie es gewesen war, als sie krank auf ihrem Lager lag. Wie konnte sie diese Stimme ignorieren? Langsam sah sie auf.
Snape saß auf dem Sofa, stützte sich mit einer Hand an der Lehne ab, mit der anderen umfasste er sein linkes Bein. Der schwarze Stoff der Robe war an dieser Stelle zerfetzt, Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor.
„Bitte komm", sagte er leise.
„Was ist passiert?" Hermine stand auf und trat an das Sofa heran, langsam kniete sie sich neben Snape. Sie hasste diesen Mann, aber sie hatte es nie ertragen können einen Menschen leiden zu sehen. Es schmerzte sie, selbst wenn es Snape war.
Langsam nahm Snape seine Hand vom Bein und Hermine erkannte, dass es vom Knöchel bis zum Knie mit einem langen Schnitt aufgerissen war, die Ränder der Wunde waren leicht verkohlt. Es musste ein Zauber gewesen sein, der diese Wunde verursacht hatte.
„Ich bitte dich nicht gerne um Hilfe, aber allein kann ich das nicht heilen." Snape hatte die Zähne zusammen gebissen, während er sprach. Er schien große Schmerzen zu haben.
„Weshalb sollte ich das tun?" Hermine wusste nicht woher sie diese Kälte nahm. Sie starrte Snape in die Augen.
Ein verzerrtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Mit seiner Blutigen Hand griff er in die Innentasche seiner Robe. „Deshalb", sagte er leise, während er mit seiner freien Hand Hermines Hand ergriff. Dann drückte er ihr mit der blutigen Hand etwas in die Handflächen. Hermine blickte auf herab und erstarrte.
„Mein Stab?" hauchte sie.
Snape nickte. „Nehmen Sie ihn und tun Sie, was Sie für richtig halten. Meine Aufgabe ist fast vollendet. Sie können jetzt gehen. Gehen ohne zu wissen, was Sie so gerne erfahren wollen. Oder mir helfen… nur dieses eine Mal."
„Und dann?" Hermine starrte noch immer auf ihren Stab. Hieß dies, dass es vorbei war? Dass Snape sie tatsächlich gehen ließ?
„Dann Hermine werde ich deine Fragen beantworten…"
Hermine sah ihn an. „Was soll ich tun?"
Snape griff erneut in die Innentasche seiner Robe und holte einen kleinen leuchtend roten Stein hervor. Auch diesen drückte er Hermine in die Hand.
„Damit", sagte er, „kannst du die Barriere ohne Mühe durchdringen. Geh nach draußen vor die Höhle und berühre den Stein mit deinem Stab."
„Und dann?"
„Das wird helfen."
„Wie?"
„Bitte tun sie es einfach. Es wird den Stein aufladen. Kommen Sie dann zurück!"
„Das ist alles?"
Er nickte.
„Und warum soll ich glauben, dass das nicht eine Falle ist."
„Weil der Stein von Dumbeldore ist."
Hermine sah Snape wieder an. Sie verstand ihn nicht.
„Bitte, Hermine. Es ist nicht viel Zeit. Geh! Geh!"
Hermine stand zögernd auf. Dann lief sie aus der Höhle.
Snape senkte den Blick. Sie würde nicht wieder kommen. Sie würde apperieren und verschwinden. Er konnte es nur zu gut verstehen. Aber welche Wahl hatte er? Die Nachricht musste überbracht werden. Die Nachricht von den Horcruxes. Er konnte nur beten, dass sie tat, was er verlangt hatte. Dass sie den Stein mit ihrem Stab berührte. Es würde den Boten rufen. Seine Verbindung zur Außenwelt. Der Bote war wichtig. Er würde von der Horcrux berichten. Der letzte Seelenteil Voldemorts, der noch existierte. Der einzige Teil, den Potter noch nicht vernichtet hatte. Snape hatte ihn gefunden. Snape hatte ihn endlich gefunden, auch wenn er sich dabei diese Verletzung zugezogen hatte. Das war es wert gewesen. Jetzt musste er nur warten. Warten auf den Boten. Dann war der Sieg seiner.
Hermine verließ zitternd die Höhle. Sie hatte Angst gehabt. Angst vor der Barriere, diesem mächtigen Zauber. Aber dieses Mal hatte Snape sie nicht belogen. Der Stein in ihrer Hand hatte zu leuchten begonnen und einen Schutzschild aus rotem Licht um sie gebildet. Ein wenig erinnerte es sie an die Flammen eines Phönix. Sie hatte Fawkes nur einmal verbrennen sehen, aber es war ein genauso schöner und schmerzhafter Anblick gewesen.
Vielleicht war das der Grund, warum Hermine sich entschloss, das zu tun, was Snape von ihr verlangt hatte. Sie hatte den Stein nur einen Moment betrachtet. Er hatte eine seltsame Färbung, wie sie es bei keinem Stein zuvor gesehen hatte. Dann hatte sie die Augen geschlossen und tief Luft geholt. Sie zog ihren Stab, öffnete die Augen und berührte mit ihrem Zauberstab den Stein. Ein hellrotes Licht flammte kurz auf, um gleich darauf zu verblassen. Dann geschah lange nichts. Ohne es zu ahnen, hatte Hermine ihn gerufen. Den Boten.
