Kapitel 5:
Als Harry vor dem Fuchsbau auftauchte, rannte er direkt auf die Tür zu.
„Ginny, Ron, Hermine, wo seid ihr? Ich habe die Lösung gefunden, ich weis wer R.A.B. ist.", schrie er, aber niemand antwortete ihm, also lief er die Treppe nach oben. Als er vor Ginnys Tür stand, riss er sie auf aber es war keiner drin. Also rannte er die Treppen weiter nach oben und stürmte in Rons Zimmer rein, doch dort war auch niemand mehr und er fragte sich, wo denn die andren seien. Als er sie niergends gefunden hatte überlegte er kurz und stürmte nach draußen. Er sah, dass ein paar Besen über dem Obstgarten flogen und rannte direkt in Richtung Obstgarten. Er winkte den andren schon von weitem und sie gingen auch direkt den Landeanflug an.
„Was ist denn los? Ist alles in Ordnung", rief Hermine und rannte auf Harry zu, doch er musste erst mal Luft holen, denn er war ganz schön außer Atem.
„Ja, es ist alles Ok, ich muss nur erst mal Luft holen, warte kurz", sagte Harry und keuchte auf als er endlich zum stehen kam. mittlerweile waren auch Ron und Ginny gelandet.
„Harry, alles in Ordnung? Ist die Testamentsvollstreckung schon vorbei? Wieso bist du schon da?", rief ihm Ginny entgegen.
„Es ist alles ok, ich weis nur endlich wer R.A.B ist.", sagte Harry und die andren sahen ihn erstaunt an. Hermine konnte die Spannung nicht mehr aushalten und schüttelte Harry einmal durch, weil er einfach nicht antworten wollte.
„Jetzt sag schon, wer ist es denn", sagte Hermine, doch Harry lies sich Zeit, ihnen die langersehnte Antwort zu geben.
„Ist ja schon gut, ich sag es euch ja schon, also ich war doch in Sirius altem Haus und nach der Testamensollstreckung bin ich noch durch das Haus gegangen und bin zufällig auf den alten Wandteppich gestoßen und ratet mal was ich da gelesen habe."
„Ja, jetzt sag schon, was hast du gelesen?", sagte Ginny und die Spannung war ihr ins Gesicht geschrieben.
„Regulus. A. Black und ratet mal welche Anfangsbuchstaben hat der Todesser denn gehabt?"
„R.A.B", flüsterte Ginny und sah erstaunt aus.
„Oh mein Gott! Das war ja die ganze zeit direkt vor uns und wir haben es nicht bemerkt!", sagte Ron und schlug sich auf die Stirn.
„Genau, das ist es. Nur wie kommen wir jetzt an den Horcrux ran? Er muss doch irgendwo im Haus der Blacks sein. Das hoffe ich jedenfalls", sagte Harry.
„Wir sollten uns mal einfach auf die Suche machen. Am besten gehen wir morgen direkt auf die Suche nach dem Horcrux. Vielleicht finden wir ihn ja dort irgendwo, denn wo sollte er denn sonst sein?", sagte Harry und sah die anderen nachdenklich an.
„Ok, also abgemacht. Wir gehen morgen ins haus der Blacks und suchen nach dem Horcrux", sagte Hermine. Harry holte noch schnell seinen Besen und die drei spielten noch ein paar Runden Quidditsch. Harry war noch nie so glücklich und erleichtert gewesen. Ihm viel ein Stein vom Herzen und er konnte sich richtig beim Quiddischspielen amüsieren. Nach dem Spiel gingen sie noch schnell etwas Essen, doch der Ärger war leider schon vorprogrammiert. Niemand andres als Lupin stand in der Küche und sah Harry böse an, denn dieser war ohne ein weiteres Wort abgehauen.
„Sag mal, was fällt dir eigentlich ein, einfach so abzuhauen, ich habe mir vielleicht Sorgen gemacht. Weißt du eigentlich was dir draußen alleine passieren kann?", schrie ihn Lupin förmlich an und der Ärger stand ihm ins Gesicht geschrieben.
„Dumbledore hat sich nicht umsonst für dich geopfert, wann verstehst du das endlich, du bringst dich immer wieder in Gefahr, ohne darüber nachzudenken", schimpfte Lupin den völlig verdatterten Harry an und die anderen konnten nur zuschauen, denn so kannten sie Lupin gar nicht. Er war sonst immer so freundlich und zuvorkommend, aber böse hat ihn wohl noch niemand gesehen.
„Ist ja schon gut, es tut mir ja Leid, aber ich bin in meiner Aufgabe etwas weiter gekommen und das dürfte auch dich interessieren", rief Harry verärgert zurück und sah Lupin mit funkelnden Augen an. Er wollte sich schon umdrehen, um den Raum zu verlassen, aber Lupin hielt ihn zurück.
„Es tut mir Leid, Harry. Ich wollte dich nicht so anfahren. Ich habe nur angst um dich, jetzt wo auch noch Dumbledore weg ist. Es ist alles so ungewiss und die Todesser sind überall und es ist einfach alles so gefährlich geworden.", sagte Lupin und sah Harry dabei tief in die grünen Augen der Hoffnung.
„Ist schon gut, ich sollte dir vielleicht mal sagen, was ich eigentlich mache und wie du mir helfen kannst", sagte Harry. Er zog Lupin hinter sich her, in Ginny Zimmer und fing an zu erzählen.
Er erzählte von den Stunden mit Dumbledore und was er alles gesehen hat, sowie die Sache mit den Horcruxen und die Prophezeiung. Als Harry mit seiner Erklärung endete musste sich Lupin erst mal hinsetzten. Er konnte gar nicht fassen was er da grad gehört hatte.
„Das heißt, dass du Voldemort töten musst und das Voldemort seine Seele in sieben Teile geteilt hat und das hast du die ganze Zeit für dich behalten, wie hast du das ausgehalten, Harry? So etwas kannst du doch nicht für dich behalten, du hättest mir ruhig was sagen können. Ich hätte dir geholfen, wo ich nur konnte", sagte Lupin und fasste sich langsam wider. Die Anderen standen um die beiden herum und sahen sie nur an. Sie wussten schließlich die ganze Zeit davon und es war Harry schon schwer genug gefallen es ihnen zu erzählen, denn er wollte sie nicht in Gefahr bringen.
„Ich wollte dich halt nicht in Gefahr bringen Das war schon schlimm genug meinen Freunden das alles zu sagen, denn jeder der davon weiß ist in Gefahr und es sind schon genug Menschen gestorben, an denen mir etwas gelegen hat und ich möchte nicht noch mehr verlieren. Verstehst du das nicht? Es ist schon schwer genug über den Tod von Dumbledore hinwegzukommen, ich könnte es nicht vertragen, wenn noch jemand wegen mir sterben müssen", sagte Harry und sah betroffen zu Boden, er wollte die Anderen jetzt nicht ansehen, denn er wusste, dass sie ihm nicht zustimmten sondern machten, was sie wollten.
„Harry, es wird nicht noch jemand sterben, aber es ist deine Aufgabe Voldemort zu vernichten und dazu brauchst du nun mal Hilfe und vorallem deine Freunde, das hat Dumbledore auch immer wieder gesagt und deshalb sind wir nun mal da."
„ Harry, wir haben dir schon gesagt, dass wir dir helfen werden komme was wolle", sagte Hermine und alle sahen ihn an.
„Harry ich werde dir helfen und das weist du auch", sagte Lupin.
„Ok, wenn du das wirklich willst, dann kannst du mir helfen, aber ich möchte nicht, dass euch etwas passiert. So, wir wissen schon welche Gegenstände Voldemort für einen Horcrux verwandelt hat, also wir haben den Ring, den Kelch, die Schlange , das Buch , etwas von Ravenclaw, und die Kette die R.A.B. ja schon gefunden hat. Ich würde sagen wir fangen im Haus der Blacks an und das so schnell wie möglich", sagte Harry, wobei ihn Lupin immer noch erstaunt ansah.
„Das habt ihr alles schon herausgefunden? Da bin ich aber erstaunt und wisst ihr auch schon, wie man die Horcruxe vernichten kann oder wie man sie wieder loswird?", sagte Lupin und konnte es immer noch nicht fassen, wie Harry mit dieser ganzen Situation fertig wird.
„Ja, das haben wir, Dumbledore und ich, er hat es größtenteils schon herausgefunden und zwei der Horcruxe sind schon vernichtet, dann bleiben aber immer noch fünf übrig und einer davon ist Voldemort selber und die Kette wissen wir wenigsten, wo sie eventuell sein kann. Aber wie ich Voldemort vernichten soll, das wird wohl die größte Schwierigkeit werden", sagte Harry und sah betrübt zu Boden. Er war leicht deprimiert, denn er wusste nicht, was er machen sollte, um all das zu schaffen. Ginny legte ihrem Arm auf seine Schulter und versuchte ihn wieder aufzumuntern.
„Harry, du wirst das schon schaffen. Wir werden dir ja dabei helfen und jetzt mach dir nicht so viele Sorgen, sondern konzentrier dich erst mal auf die Kette. Wir werden sie schon finden und vernichten können", sagte Ginny und nahm Harry in ihre Arme.
„Ich weiß, aber ich mache mir nun mal einfach Sorgen um das ganze Geschehen. Es ist einfach zum verzweifeln, wir stehen noch ganz am Anfang unserer Suche", sagte Harry doch niemand verstand ihn eigentlich richtig, niemand wusste wie er sich fühlte. Er war es, der Voldemort vernichten musste und wenn er es nicht schaffte, dann schaffte es niemand und die Menschen sind diesem Monster hilflos ausgeliefert und was wird aus Ginny, wenn er es nicht überlebte. Er wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Ginny hatte Harry immer noch im Arm als Lupin sich wieder zu ihnen wandte und sagte:
„Ich würde sagen, wir machen uns dann morgen auf die Suche nach diesem Horcrux, denn heute ist es schon zu spät geworden" und er wendete sich von den Vier Freunden ab um hinunter in die Küche zu gehen.
„Ok, dann sehen wir uns morgen", sagte Harry und sah Ginny immer noch verliebt an, die ihn immer noch in ihren Armen hielt.
„Aber bitte seid diesmal wach und angezogen wenn es geht", sagte Lupin, aber konnte sich ein lachen nicht verkneifen.
„Ja, wenn du meinst, dann diesmal so, wie du das willst", sagte Ginny und sah Lupin mit einem Grinsen an.
„Gut, dann wünsche ich euch allen eine gute Nacht und bis morgen", sagte Lupin und schritt aus dem Zimmer in Richtung Küche. Die vier Freunde setzten sich auf Ginnys Bett und unterhielten sich noch eine Zeit lang, bis sie schließlich alle in ihre Betten verschwanden.
Am nächsten morgen standen die Vier sehr früh auf, um in das Haus der Blacks zu reisen. Sie saßen gerade am Frühstückstisch, als Lupin und Tonks hereinkamen, um sie abzuholen.
Ach, ihr seid schon wach, das ist ja gut, dann können wir ja gleich gehen", sagte Lupin doch Mrs. Weasley war gar nicht damit einverstanden.
„Jetzt frühstückt erst mal und dann könnt ihr immer noch gehen verstanden?", sagte Mrs. Weasley und bugsierte die beiden erst mal an den Tisch, wo sie ihnen auch gleich etwas zum Essen hinstellte. Nach dem Frühstück stand Lupin auf und sagte: „So, wir sollten jetzt wirklich gehen, wer weis wie lange wir noch brauchen?"
Also standen sie alle gemeinsam auf, bis auf Tonks. Sie blieb noch ein bisschen bei Mrs. Weasley, weil sie noch zur Arbeit musste.
„Bis später", sagte sie und gab Lupin noch einen Kuss zum Abschied. Die Fünf gingen nach draußen in den Garten, wo sie einer nach dem anderen ins Haus der Blacks apparierten, wobei Ginny natürlich an Lupins Seite apparierte, da sie es ja noch nicht konnte.
„Also gut, ich würde sagen, dass wir uns aufteilen und getrennt weiter machen, so sind wir schneller. Wenn jemand etwas gefunden hat, dann bitte ruft oder macht euch sonst wie bemerkbar", sagte Harry. Alle sahen sich an nickten ihm zu und verschwanden schließlich jeder in eine andre Richtung. Ron und Hermine nahmen sich das obere Stockwerk vor und Lupin ging Richtung Wohnzimmer. Ginny und Harry machten sich schließlich auch auf den Weg nach oben um den anderen beiden zu helfen.
„Ich denke wir sollten in der Bibliothek anfangen. Sie ist schließlich eins der größten Zimmer in diesem Haus und vielleicht findet ihr ja hier etwas. Die beiden näherten sich mit schnellen Schritten der Bibliothekstür. Als sie davor standen, drückte Harry ganz langsam die Klinke nach unten und schritt durch das riesige Eichenportal, in die nicht gerade kleine Bibliothek der Familie Black. Die beiden staunten nicht schlecht, als sie eintraten, denn der Raum war einfach riesig. Er hatte eine niedrige Decke, so schien es zumindest, denn die Regale der Bücher reichten bis unter die Decke. Es stand dort ein Regal nach dem anderen.
In der Mitte jedoch war ein kleiner freier Platz an dem Vier große rote und sehr gemütliche Sessel standen. Sie waren alle im Kreis aufgestellt und in ihrer Mitte stand ein kleiner Runder Tisch. Es sah so aus, als wäre die Bibliothek um diese Sitzgruppe herumgebaut worden.
Alle Regale endeten in dieser Gruppe. Und was noch komischer war, war das Licht, das alles zu beleuchten schien, denn es war bei den Sitzgruppen am hellsten und sie schien sie zu beleuchten, wie einen Pokal in einer Vitrine.
„Das würde Hermine gefallen, ich glaube sie würde diese Bibliothek nie mehr verlassen", sagte Harry und sah seine Freundin mit einem lächeln an, da diese dasselbe gedacht hatte. Sie gingen durch die Regalreihen und Harry strich liebevoll über die Einbände der Bücher.
Es schien ihm so, als würden sie ihn förmlich anziehen. Sirius muss hier drin einige Stunden verbracht haben, es war einfach schön und gemütlich hier drin und das fand Ginny auch, denn sie konnte die Menge der Bücher nur bewundern. Sie besah sich alle, als wären sie wertvolle Schätze, die man nicht anfassen durfte, weil sie dafür zu kostbar waren.
„Sieh dir nur mal diese Anzahl an Büchern an. Das ist ernorm. Ich glaube nicht mal Hogwards hat so viele Bücher und sehe dir mal an welche Auswahl es hier gilbt", sagte Ginny vor Begeisterung und nahm ein Buch von seinem Platz, um Harry den Titel zu zeigen.
„Sieh mal, ein buch über die schwarze Magie. Die schwarze Magie und wie ich sie am besten zu meinem Vorteil nutze", sagte sie und hielt Harry das Buch hin.
„Wir wussten ja schon, dass die Blacks eine Vorliebe für die Schwarze Magie haben, aber das sie auch noch so viele Bücher haben, das fasse ich nicht", sagte Harry und sah sich das Buch etwas genauer an. Es beschrieb ganz genau, wie man die schwarze Magie am besten einsetzte, um sich Macht zu verschaffen und wie man Menschen am besten unterwürfig machte.
„Erstaunlich, aber das ist nicht alles, sie haben auch noch mehr Bücher. Hier ist eins über Heilpflanzen und Kräuter, falls mal ein Zauber daneben geht. Ich glaube hier steht drin, wie man so manchen schwarzen Zauber wieder heilt und hier ist eins über Zauberkünste. Zwar nur für Anfänger, aber es stehen interessante Sachen drin und hier eins über die Geschichte der schwarzen Magie. Oh mein Gott, das sind so viele", sagte Ginny und sie lief von einem Regal zum anderen. Doch Harry hörte ihr schon gar nicht mehr zu, denn sein Blick viel auf ein einziges Buch, das schon zeitlich abwetzt aussah und so, als ob es jemand immer mit sich herumgetragen hätte. Harry strich zärtlich über den Buchrücken und konnte fühlen, dass Sirius es in den Händen gehabt hatte. Er schien es ziemlich gemocht zu haben. Harry nahm das Buch aus dem Regal und sah sich den Titel an, da man ihn auf dem Buchrücken nicht mehr sehen konnte. Er strich langsam über das Buch und wollte es gar nicht mehr aus der Hand geben. Er schlug die erste Seite auf und las den Titel des Buches. Wie verteidige ich mich gegen die Dunklen Künste, Band eins. Harry blätterte in dem Buch herum und sah, dass jemand etwas hineingeschrieben hatte. Es war die schöne und geschwungene Schrift von Sirius. Er erkannte sie sofort, denn er hatte seine Briefe immer und immer wieder gelesen und wusste genau, wem diese Handschrift gehörte. Es musste wohl das einzige Buch für die Verteidigung gegen die Dunklen Künste sein, denn er wusste genau, dass Sirius sich mehr dafür, als für die dunklen Künste interessiert hatte. Er hatte es wahrscheinlich immer und immer wieder gelesen, so abgewetzt, wie es aussah. Sirius hatte fast zu jedem Zauber etwas dazu geschrieben. Er muss sich also sehr intensiv damit beschäftigt haben. An einem Zauber, der den eigene Zauber verstärken sollte stand: Durch energischeres Schwingen noch besser. Und an einem Zauber für die Entwaffnung stand: Durch zufügen des Wortes liest wird der Zauberstab des Gegners sogar zerstört. Harry war so vertieft in das Buch seines Paten, dass er gar nicht bemerkte, dass sich Ginny direkt neben ihn gestellt hatte und ebenfalls in das Buch hineinsah.
„Was ist denn das für ein Buch? Klingt interessant", sagte Ginny. Harry schreckte hoch und lies das Buch auf den boden fallen. Ginny bückte sich und hob es wieder auf. Sie drehte und wendete es und betrachtete es von allen Seiten.
„Es sieht ganz schön mitgenommen aus", sagte sie und gab Harry das Buch wieder.
„Es hat einmal Sirius gehört, ich habe seine Handschrift darin entdeckt. Er muss es hunderte von malen gelesen haben, so wie es aussieht", sagte er und strich liebevoll über den Einband. Er konnte nicht fassen, dass er das Buch seines Paten in der Hand hielt
„Komm schon, wir müssen weiter suchen, sonst kommen wir nicht voran, du willst den Horcrux doch auch finden oder etwa nicht", sagte Ginny und zog Harry hinter sich her doch, dieser konnte sich einfach nicht mehr auf seine Aufgabe konzentrieren. Er musste immer wieder an seinen Paten denken, wie er wohl hier gelebt hatte und wie schwer muss er es als Kind gehabt haben, wenn seine Eltern durch und durch Böse waren und Regulus schien es auch nicht einfach zu haben er war nur nicht stark genug um dagegen anzukämpfen Er war einfach so auf die böse Seite gewechselt, doch er musste sich wohl irgendwie wieder gefangen haben, sonst hätte er wohl nicht versucht Voldemort irgendwie zu schaden, das war wohl auch der Grund, weswegen ihn Voldemort getötet hatte. Er musste irgendwie herausgefunden haben, dass Regulus sich gegen ihn gewand hatte, sonst wäre er wohl noch am leben.
„Hallo, hörst du mir eigentlich zu?", sagte Ginny und winkte vor den Augen ihres Freuendes umher, bis dieser endlich drauf reagierte.
„Was ist denn? Wieso winkst du wie verrückt?", fragte Harry und konnte nicht fassen, dass er so abwesend ausgesehen haben musste und erst jetzt reagierte. Er lies sich einfach auf den ersten Sessel fallen und atmete erst mal tief durch.
„Ach, du fragst mich was los ist. Du bist ja wie in Trance, nicht ich, mein lieber, was ist eigentlich los mit dir?", frage Ginny und sah Harry besorgt an, der aussah wie ein Häufchen Melden, da auf dem Stuhl zusammengesunken.
„Es ist alles in Ordnung, ich musste nur an Sirius denken, als ich das Buch gefunden habe. Er muss es sehr gemocht haben, sieh es dir doch nur mal an. Wie es aussieht, so benutzt. Es erinnert mich so sehr an ihn und seine Handschrift. Ich habe sie schon so vermisst und so lange nicht mehr gesehen, jetzt vermisse ich ihn nur noch mehr, jetzt wo ich hier bin, es ist alles hier, es erinnert mich alles hier an ihn, jedes Bild, sogar der Staub auf dem Boden erinnert mich an ihn. Ich vermisse ihn nur so sehr, er war der einzige, der noch Kontakt zu meinen Eltern hatte. Er hatte sie besser gekannt, als jeder andere und er ist nicht mehr da und wenn ich hier bin, erinnere ich mich wieder an die schöne Zeit, die wir hier hatten. Die wenige Zeit, die ich mit ihm verbringen durfte war eigentlich die schönste, die ich hatte, er war wie ein Vater zu mir und den hatte ich ja nie gehabt, ich wünschte er wäre noch hier und könnte sehen, wie weit wir schon gekommen sind und wie glücklich ich jetzt hier mit dir bin. Er würde sich bestimmt darüber freuen uns zusammen zu sehen.", erklärte Harry und sah seine Freundin traurig an. Er wollte eigentlich nicht an Sirius denken, nicht jetzt, er musste doch seine aufgrabe erledigen. Ginny ging einen auf ihn zu und stieß dabei mit dem Fuß gegen das Bein des Sessels auf dem Harry saß. Sie wollte gerade etwas sagen, als der Sessel sich in Bewegung setzte und ganz langsam zu Seite glitt. Harry sah erstaunt auf das geschehen und auch Ginny konnte es nicht fassen, was da gerade passiert ist. Harrys Sessel ist nach vorn gefahren und unter dem Sessel erschien eine kleine Treppe, die irgendwo nach unten ins Dunkle führte.
„Oh, mein Gott. Was ist denn das?", rief Ginny erstaunt und sah hinter Harry die Treppen herunter. Dieser ist nun auch aufgestanden und lief um den Sessel herum um sich das anzusehen.
„Ich glaube das führt in so eine art Geheimkammer, aber ich bin mir da nicht so sicher. Komm, lass uns mal nachsehen. Vielleicht finden wir dort unten, was wir suchen", bemerkte Harry, zückte seinen Zauberstab und wollte gerade die Treppen nach unten gehen, doch eine Hand hielt ihn zurück. Er drehte sich um und sah in die entsetzten Augen von Ginny.
„Bist du verrückt? Du weißt gar nicht, was da unten ist. Du kannst da nicht alleine runtergehen, wir müssen den Anderen bescheid sagen", bemerkte sie und zog ihren Freund die Treppen nach oben.
„Aber, aber. Das ist meine Aufgabe und ich muss es alleine schaffen, deshalb gehe ich auch alleine", sagte er und wollte sich aus Ginnys Griff befreien, doch diese lies nicht locker.
„Wir haben gesagt, dass wir dir helfen werden und deshalb sind wir auch da und wir helfen dir jetzt. Du gehst nicht alleine da runter. Ich werde Lupin holen und du wartest hier, verstanden?", sagte sie und schritt aus der Bibliothek heraus, um Lupin und die Anderen zu suchen.
Harry überlegte kurz, legte dann das Buch von Sirius behutsam auf den kleinen Tisch, zückte seinen Zauberstab und sagte: „Lumos" und ging ohne sich noch einmal umzudrehend die Treppen nach unten. Irgendetwas zog ihn nach unten, aber er wusste nicht was es war. Er wusste nur, er musste diesem Gefühl nachgehen. Er schritt langsam die Treppen nach unten und spitzte seine Ohren, um ja kein Geräusch zu überhören. Er ging und ging, doch die Treppe schien kein Ende zu nehmen. Er musste schon weit unter dem Haus der Blacks sein, aber er wusste nicht einmal wie lange er schon die Treppen nach unten ging. Als er schon fast aufgegeben hatte, sah er das Ende der Treppe und er beschleunigte seinen Schritt ein wenig und war auch schon unten angelangt .Er stand in einem kleinen Raum, indem Vier Türen eingelassen waren, die nicht gerade winzig waren. Es waren riesige Flügeltüren, die ziemlich schwor aussahen. Harry sah sich das ganze eine Weile lang an und überlegte kurz welche Tür er nehmen sollte. Er entschied sich für die Tür zu seiner rechten und wollte die Klinke nach unten drücken, doch es ging nicht. Harry lies ein leises „verdammt" verlauten und überlegte.
„Alohomorah", sagte er, doch die Tür öffnete sich nicht. Er versuchte es erneut, doch es tat sich nichts. Da viel ihm der Schlüssel von Sirius wieder ein, den er ihm geschenkt hatte. Er zog ihn aus seiner Hosentasche, steckte ihn in das Schloss, drehte ihn um und hörte eine leises knacken. Er atmete erleichtert auf und drückte die Klinke nach unten. Die Tür ging langsam und mit einem Lauten knarren auf. Harry schritt durch die Tür und sie schloss sich direkt hinter ihm. Er wusste nicht, was es war, aber irgendetwas am Ende dieses Raumes zog ihn an und er beschleunigte seine Schritte. Er wurde immer schneller und fing an zu rennen. Als er am Ende des Ganges angekommen war, schien dort aber nichts zu sein. Er war wie ausgestorben. Es stand nur ein alter Tisch auf dem Boden und ein ebenso alter Stuhl, der nicht so aussah, als könnte man sich noch darauf setzten. Er näherte sich dem Tisch und sah, dass dort lauter Zeichnungen eingeschnitzt waren. Es waren lauter Bilder und Säzte, aber es waren auch ein paar Zaubersprüche darauf zu sehen. Harry strich langsam mit seinen Fingerkuppen über den Tisch und sah sich die Zeichnungen genauer an. Es waren lauter Bilder von Zauberern, die starben oder irgendwie umgebracht wurden. Harry konnte es gar nicht fassen, dass jemand so etwas malen konnte. Es waren aber anscheinend immer dieselben Zauberer abgebildet. Eine Frau, ein Mann und ein Junge. Sie starben fast auf jedem Bild, aber nicht immer durch denselben Zauber. Es waren immer verschiede Zauber, die sie töteten. Wer das wohl gemalt hatte, dachte sich Harry. Es muss auf jeden Fall einer der Blacks gewesen sein, vielleicht sogar Sirius. Seine Leiern waren ja nicht gerade die liebevollsten, aber sollten sie ihren Sohn hier eingesperrt haben. Das konnte er sich nicht denken, das würden sie doch nicht getan haben, aber sein Blick viel auf einen kleinen Schriftzug in einer Ecke des Tisches .Dort stand: „Sie werden euch finden und töten und ich werde euch nicht helfen, denn ich werde nicht auf eure Seite wechseln, komme was wolle" und darunter war eine kleine Pfote, die einer Hundepfote sehr ähnlich sah, jedoch viel schmaler und feiner war, aber vor allem kleiner. Also hatten die Blacks einer ihrer Söhne hier eingesperrt, um ihn gefügig zu machen. Er konnte es nicht glauben, dass Eltern ihrem Kind so etwas antun konnten. Jetzt konnte er Sirius verstehen, wieso er seine Eltern so gehasst hatte und vor allem wieso er diesen Ort hier so gehasst hatte. Diesem Jungen musste es noch schlechter ergangen sein, als ihm. Er hätte es hier wahrscheinlich auch nicht ausgehalten und da ging es ihm bei den Dursleys ja noch besser.
Harry strich über den Schriftzug und dann über die kleine Pfote. Sie erinnerte ihn an Sirius, doch irgendwie auch nicht. Für eine Hundepfote war sie zu klein und zu zierlich. Er strich zärtlich darüber und plötzlich lies sich die Pfote nach unten drücken. Harry erschrak, als sich kurze Zeit später etwas hinter ihm regte. Er drehte sich blitzschnell um und sah, dass sich ein Teil der hinteren Wand wie von Zauberhand nach oben zog und eine Vitrine zum Vorschein kam, in der die verschiedensten Artefakte vorhanden waren. Dort lag sie. Es war die Kette, der echte Hocrux. Harry schritt auf die Vitrine zu, doch er konnte ihr nicht näher kommen. Als er nur noch eine Handbreit von der Vitrine enfernt war, baute sich ein Schutzschild auf und Harry wurde zurückgestoßen. Er flog direkt in den Tisch und den Stuhl, die er mit sich zu Boden riss. Er versuchte es immer und immer wieder, doch es passierte immer das gleiche. Sobald er kurz davorstand, wurde er vom Schutzschild abgewehrt und flog quer durch den Raum. Er war schon kurz davor zu verzweifeln. Da lag er. Sein Ziel war so Nahe und doch so fern. Er richtete seinen Zauberstab auf die Vitrine und schoss warlos ein paar Zauber auf sie, doch es nützte nichts, denn sie war natürlich auch gegen Zauber geschützt. Jeder Zauber prallte an ihr ab und schlug in irgendeine Wand ein. Einer der Zauber verfehlte Harry ganz knapp, da er sich rechtzeitig auf den Boden warf.
„Bitte, Sirius, hilf mir", flüsterte er verzweifelt, doch nichts geschah. Er war immer noch alleine. Er musste alleine damit fertig werden.
Ginny lief in der Zeit aus der Bibliothek in Richtung Wohnzimmer, wo Lupin war. Sie stürmte hinein und rief ihm entgegen: „Wir haben vielleicht etwas gefunden. Du musst sofort mitkommen" und sie drehte sich auf dem Absetzt um und rannte so schnell sie gekommen war auch wieder aus dem Wohnzimmer nach draußen. Lupin lies alles stehen und liegen und folgte ihr mit schnellen Schritten.
„Warte doch Ginny, was habt ihr Gefunden und wo zum Teufel ist Harry?"
„Ich kann es dir jetzt nicht erklären. Wir müssen erst noch Ron und Hermine finden, also beweg dich. Ron, Hermine! Kommt her, wir haben etwas gefunden!"
Doch es kam keine Antwort, also schrie Ginny lauter und lief von Tür zu Tür in der Hoffnung einen der beiden zu finden.
„Was ist denn los, wieso brüllst du denn so?", kam die Stimme von Ron der gehetzt aus einem Raum heraustrat und seine Schwester erstaunt ansah.
„Wir haben einen Geheimgang in der Bibliothek gefunden, also kommt, wir müssen Harry helfen", keuchte sie und zog ihren völlig perplexen Bruder hinter sich her.
„Wo ist Hermine? Wir brauchen sie", fragte sie und sah ihren Bruder an.
„Sie ist auch hier irgendwo. Sie hat die Zimmer auf der anderen Seite durchsucht", antwortete Ron.
Als sie es auch geschafft hatten Hermine zu finden liefen sie im Eiltempo in Richtung Bibliothek. Ginny führte sie zu der kleinen Sitzgruppe. Doch dort war niemand mehr. Das einzige was sie sah, war das Buch, das Harry die ganze Zeit in der Hand hatte.
„Verdammt", fluchte Ginny als sie föllig außer Atem vor dem Eingab in das Dunkle Loch stand.
„Wo ist Harry? Ich dachte, ihr hättet gemeinsam gesucht", fragte Ron und sah sich suchend im Raum um.
„Er ist bestimmt schon runter gegangen, obwohl ich ihm gesagt hatte, er soll hier auf mich warten. Aber ihr kennt ihn ja. Er ist sicher schon allein losgegangen", bemerkte Ginny verärgert, aber auch etwas ängstlich.
„Wir sollten ihm Folgen", sagte Lupin und ging mit erhobenem Zauberstab voran.
„Lumos", flüsterte er und die Spitze seines Zauberstabes erhellte sich, wie das einer Taschelampe.
„Hermine, kommst du bitte? Die Anderen sind schon losgegangen", sagte Ron und zog seine Freundin hinter sich her. Sie schritten mit schellen Schritten den Anderen hinterher und holten sie auf der Mitte der Treppe wieder ein.
„Wo wart ihr denn so lange?", maulte Ginny die beiden an, die jetzt sichtlich immer nervöser wurde.
„Beruhig dich mal wieder, Ginny. Es wird schon alles gut", sagte Ron und legte seinen Arm über Ginny Schulter doch sie wehrte ihn nur ab und ging weiter.
Sie gingen und gingen und kamen nach einiger Zeit endlich am Ende der Treppe an. Es war, wie bei Harry zuvor, in dem großen Raum mit den vier Türen.
Ginny sah die Anderen an und jeder nahm sich eine Tür vor. Sie versuchten es natürlich erst mal mit Drücken der Klinge, doch es geschah nichts. Selbst die Tür, durch die Harry kam war wieder verschlossen. Ginny trat gegen die Tür und fluchte leise vor sich hin. Wieso ging diese Tür denn nicht auf?
„Also, ich glaube das hat alles keinen Sinn. Die Tür wird sich nicht öffnen lassen. Sie sind magisch verschlossen", stellte Hermine fest und die Anderen stimmten ihr betroffen zu.
„Aber wie sollen wir sie dann aufbekommen oder kann etwa jemand ein schloss knacken", sagte Ron, aber niemand gab ihm eine antwort. Sie verzweifelten fast. Doch dann viel es Ginny wieder ein. Sie hatte ja von Fred und George gelernt, wie man Schlösser knackt.
„Hat jemand von euch eine Haarnadel, dann kann ich vielleicht etwas tun", sagte Ginny und sah dabei Hermine erwartungsvoll an. Hermine löste ihre Haar und gab Ginny die Haarnadel.
„Danke schön", sagte sie. Sie kniete sich vor das Schloss in ihrer nähe. Sie stocherte mit der Haarnadel darin herum, bis ein leises knacken zu hören war. Als sie sich umdrehte, um Hermine ihre Nadel wieder zu geben, sahen sie all erstaunt an, aber das Gesicht von Ron war das Beste.
„Was ist? Wieso starrt ihr mich so an? Habe ich irgendetwas im Gesicht?", fragte Ginny, denn sie konnte nicht begreifen, was so erstaunlich war. Deshalb drehte sie sich um und öffnete die erste Tür auf der linken Seite.
„Sag mal, woher kannst du eigentlich Schlösser knacken, meine Liebe?", fragte Ron.
„Das habe ich mir von Fred und George abgeschaut oder was meinst du, wie ich an die Besen im Schuppen gekommen bin? Ihr habt mich ja nie mitfliegen lassen, also musste ich mir selber helfen und wie du siehst, ist es auch dazu nutze, oder?", bemerkte Ginny und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Sie schritt an ihrem Bruder vorbei, in den großen Raum in dem tausenden von Celinen Kristallfläschchen standen, in Regalen, die bis zur hohen Decke reichten.
„Das sind ja hunderte von verschieden Tränken, was die wohl bewirken?", sagte Ron und wollte gerade eine Flasche in die Hand nehmen, doch Hermine hielt ihn noch rechtzeitig zurück.
„Bist du irre? Du weist gar nicht, was da drin ist, also lass die Finger weg!", schnauzte sie ihren Freund an.
„Ist ja schon gut, musst ja nicht gleich unhöflich werden", sagte Ron und sah sie beleidigt an.
„Also, ich glaube nicht, dass Harry hier irgendwo ist", bemerkte Ginny und schritt auch schon wieder an Ron und Hermine aus dem Raum heraus. Sie ging auf die nächste Tür zu und öffnete sie, wie die erste. Sie schritten wieder alle gemeinsam in den großen Raum und konnten nur staunen.
Es war ein komplettes Universum indem Raum abgebildet. Es war stockdunkel und nur die Sonne erhellte den Raum. Die Planeten schwirrten auf ihren Umlaufbahnen durch den Raum und man konnte sie sogar anfassen. Ron duckte sich als Uranus gerade kurz über seinem Kopf vorbeizog.
„Oh mein Gott! Sieht das schön aus. Sie nur, da ist die Erde und da die Sonne und der Mond"
Sie konnte es gar nicht glauben. Die Blacks hatten ihr eigenes Sonnensystem im Haus.
„Ich glaube Harry ist nicht hier. Lasst uns lieber wieder gehen", sagte Lupin und zog Ginny hinter sich her, die ihren Blick nicht von dem Sonnensystem lassen konnte.
Er schloss die Tür schnell hinter sich und ging auf die nächste zu.
„Nur noch zwei Türen, also welche sollen wir nehmen?", fragte er seine jungen Begleiter.
„Wir sollten diese hier nehmen", sagte Ginny und zeigte auf die Tür, durch die Harry zuvor gegangen ist.
Die Anderen nickten ihr zustimmend zu und sie begann wieder mit Hermines Haarnadel die Tür zu öffnen. Als es klickte drückte sie die Klinke nach unten und ging in den Raum.
Harry versuchte gerade der Vitrine näher zu kommen und flog mal wieder quer durch denn Raum direkt vor Ginny Füße.
„Ach, hallo mein Lieber. Schön, dass du auf mich gewartest hast", sagte Ginny und half ihrem Freund wieder auf die Beine.
„Danke schön, aber ich bekomme das auch ohne euch hin" sagte er und wollte es wieder versuchen, doch Ginny hielt ihn zurück.
„Das sieht man ja. Ohne uns kommst du nicht weiter. Gemeinsam werden wir es schaffen", versuchte sie ihn aufzumuntern, doch er wollte sich nicht helfen lassen. Er wollte es alleine schaffen, ohne Hilfe. Er würde ihre Hilfe noch früh genug benötigen. Also versuchte er sich aus ihrem Griff zu befreien, doch auch Lupin hielt ihn zurück.
„Harry, siehst du nicht, dass das nichts bringt? So kommst du nicht weiter. Da ist höhere Magie im Spiel. Wir müssen strategisch vorgehen", sagte Lupin und hielt Harry davon ab auf ein neues auf die Vitrine zuzugehen.
„Und wie sollen wir es dann schaffen, bitte schön? Ich habe schon alles versucht, aber nichts hat funktioniert", sagte Harry und wollte es auf ein Neues versuchen.
Lupin schritt direkt vor die Vitrine und erhob seinen Zauberstab. Der Schutzschild baute sich auf ein Neues auf und Lupin fing an langsam einen Zauberspruch zu murmeln, den Harry nicht verstand. Lupin musste sich sehr anstrengen, denn Zauber der auf der Vitrine lag zu brechen war sehr schwer, doch er schaffte es den Schutzschild in seinen Zauberstab aufzusaugen, bis nichts mehr davon übrig war. Nach Endung des Zauberspruchs sackte er auf die Knie zusammen und musste erst mal richtig durchatmen.
„Lupin, ist alles in Ordnung?", fragte Ginny und lief auf Lupin zu.
„Ja, es geht schon, danke. Ich muss mich nur etwas ausruhen. Der Zauber ist nicht gerade einfach", antwortete Lupin und setzte sich aufrecht hin, um besser atmen zu können.
Harry lief auf die Vitrine zu und öffnete sie.
Er nahm den Horcrux in die Hand und betrachtete ihn eine Zeit lang. Dann legte er ihn auf den Boden und sprach „desendere" und schwang seinen Zauberstab, wie Hermine es ihm gezeigt hatte. Ein leuchtender, goldener Strahl löste sich aus der Spitze von Harrys Zauberstab und schoss auf das Amulett zu. Als es getroffen wurde zersprang das Amulett in zwei Teile und eine Weißer rauch löste sich aus dem Riss der Öffnung. Der Nebel nahm ganz kurz die Gestalt von Voldemort an und verschwand dann im nichts.
Harry sackte auf dem Boden zusammen und verlor auch schon das Bewusstsein.
„Oh nein. Harry, Harry! Wach auf bitte. Wach auf, du hast es doch geschafft", schrie Ginny und rüttelte Harry, als ob er nur schlafen würde.
„Ginny, lass ihn. Es geht ihm gut. Er ist nur geschwächt. Dieser Zauber ist nicht gerade leicht und er war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte", sagte Lupin und schob Ginny beiseite, bevor er Harry auf den Arm nahm und ihn nach oben trug.
Sie gingen gemeinsam die Treppen nach oben und dann ins Wohnzimmer. Er legte Harry auf die Couch und legte eine Decke über den immer noch bewusstlosen Körper. Ginny selber setzte sich direkt auf die Couchecke um nahe bei Harry zu sein. Sie wollte ihn jetzt nicht alleine lassen. Auch Lupin setzte sich auf die Couch, um sich von dem Zauber zu erholen.
Als Harry die Augen öffnete sah er direkt in die von Ginny, die ihn liebevoll ansahen und vor allem froh. Er wollte gerade aufstehen, doch sie drückte ihn zurück auf die Couch.
„Du musst dich noch etwas schonen, du warst sehr geschwächt", flüsterte Ginny und sah Harry immer noch liebevoll an. Harry lies es mit sich geschehen und legte sich wieder hin. Er sah Ginny noch eine weile lang an und schlief dann wieder ein. Er wachte erst wieder spät in der Nacht auf und Ginny war inzwischen auf dem Sessel neben ihm eingeschlafen. Er stand leise auf und ging wieder in Richtung Bibliothek. Er wollte das Buch noch einmal in die Hand nehmen und ein bisschen darin Blättern. Er ging mit langsamen und leisen Schritten, um die Anderen nicht zu wecken, in die Bibliothek und griff nach dem Buch, das immer noch auf dem Tisch lag. Er strich zärtlich über den Einband und blätterte ein wenig darin rum. Er las einige Zaubersprüche, bis er schließlich mit dem Buch auf dem Schoss einschlief. Er wurde am nächsten Morgen von Ginny geweckt, die ihn etwas ärgerlich ansah.
„Komm schon, Harry. Steh auf, wir haben dich schon überall gesucht, also komm schon, wir wollen wieder nach Hause apparieren. Mum wird sich schon über unser verbleiben Sorgen machen. Wir sind schließlich die ganze Nacht weg gewesen. Harry stand auf, nahm das Buch in die Hand und Ginnys in die Andere. Sie gingen gemeinsam in die Einganshalle, wo die Anderen schon auf die beiden warteten.
„Also, auf drei apparieren wir in den Fuchsbau. Also, eins, zwei, drei", sagte Lupin und mit einem ‚Plopp' war die Gruppe verschwunden.
Als sie an die Tür klopften kam eine völlig aufgelöste Mrs. Weasley auf sie zugerannt und nahm sie alle in den Arm.
„Sag mal, wo wart ihr denn alle? Ich habe mir schon Sorgen gemacht, als ihr gestern Abend nicht nach Hause gekommen seid. Ach und Harry mein Schätzchen, Tonks hat noch ein Paket für dich mitgebracht", sagte Mrs. Weasley und zog die Fünf angekommenen in die Küche. Das Paket für Harry stand auf dem Tisch, er ging drauf zu und loste die Verpackung. Zum Vorschein kam Dumbledores Denkarium.
„Was zum Kuckuck ist denn das schon wieder und wer schickt dir eine Schüssel?", fragte Ron und sah das Denkarium skeptisch an.
„Ach Ron, du Idiot, das ist doch keine Schüssel, das ist ein Denkarium", erklärte Hermine.
„Ein was, bitte sehr? Ein Denkarium? Und für was ist das ganze Ding gut?", fragte er nun erneut und sah seine Freundin herausfordernd an.
„Das ist dazu da seine Gedanken aufzubewahren und immer wieder anzusehen, wenn man möchte", erklärte Hermine ihrem völlig verdatterten Freund.
„Aber wer hat dir das geschickt, Harry?", fragte Ginny ihren Freund, der immer noch sein Geschenk oder besser gesagt sein Erbe ansah.
„Das ist Dumbledores Denkarium. Er hat es mir vererbt", sagte Harry und befreite das Denkarium nun ganz von dem Pergamentpapier, um es besser betrachten zu können.
