Disclaimer: Same procedure as every chapter ;)

A/N: Hey! Ich hab Reviews bekommen °freu° Da fühlt man sich doch gleich motiviert das nächste Kapitel zu liefern ;). Und das widme ich auch gleich meinen lieben Reviewern Spaetzuender, moony4ever und AlyshaNemesis, sowie meiner kleinen Schwester Lupinchen °alle knuddel°

Seht ihr, reviewen lohnt sich. Wenn ich den Namen des Lesers nicht kenne, kann ich ihm/ihr schlecht ein Kapitel widmen ;) Also her mit den Reviews :)

Am Anfang muss ich gleich mal gestehen: Remus kommt doch noch nicht vor. Bitte jetzt nicht schlagen °lol°, in nächsten Kapitel kommt GANZ SICHER die erwartete Begegnung Remus/Jo, ich versprechs hoch und heilig.

Tja, musikalisch empfehle ich heute anfangts Robbie Williams "The Road To Mandalay", gefolgt von Alanis Morissette "Simple Together". Seltsam, dass einem bei bestimmten Figuren immer die selben Musiker durch den Kopf gehen °lol°. Hab schon je einen richtigen Soundtrack für Sirius, Remus und Jo ;)

°°°°°

Sirius schlüpft durch die Türe und schließt sie hinter sich. "Ich hab dir was mitgebracht.", sagt er ginsend und deutet auf eine Flasche in seiner Hand. Feuerwiskey. "Schließlich müssen wir deine Rückkehr feiern."

Auch ich fange wieder an zu grinsen. Sirius lässt einfach keinen Gelegenheit aus, die man zumindest irgendwie feiern könnte. Vor allem, wenn man sie mit Alkohol begiesen kann.

Sein Blick fällt auf das Album, welches ich immernoch unschlüssig in Händen halte. "Ist es das, was ich glaube das es ist?", fragt er und nimmt mir das Album und damit auch die Entscheidung über öffnen und ansehen aus der Hand. Er setzt sich vor den Kamin auf den Boden, stellt die Flasche neben sich ab und beginnt darin zu blättern. Ich hole inzwischen zwei Gläser aus meinem Koffer und setzte mich dann neben ihn.

"Irre.", sagt er und seine Augen leuchten wie die eines Kindes unterm Weihnachtsbaum. "Die Fotos hab ich ja schon ewig nicht mehr gesehn." Er blättert weiter und stoppt bei einem Bild von sich und James. Das Leuchten in seinen Augen nimmt wieder ab. gedankenverloren streicht er mit den Fingern über das Bild.

"Ich hab ihn nicht verraten." Seine Stimme klingt brückig, irgendwie fremd. "Das hätte ich nie." Er sieht mich an, in seinen Augen spiegelt sich unendlicher Schmerz und tiefe Reue. "Trotzdem ist es meine Schuld.", sagt er und senkt den Blick. Einen Moment Stille, dann: "Zumindest so gut wie meine."

Als er den Blick wieder hebt um mich anzusehen, erschrecke ich ziemlich. All der Schmerz ist binnen Sekunden unglaublicher Wut gewichen. "Peter", knurrt er, "Wenn ich den in meinem Leben noch einmal über den Weg laufen sollte, ist er erledigt!"

"Pete? Aber...aber ist er nicht..." Verdammt, ich war doch auf seiner Beerdigung.

"Weit gefehlt, teuerste Cousine. Der Drecksack lebt. Quitschvergnügt tummelt der sich sicher wieder bei seinem alten Meister herum." Sein Blick wird noch mörderischer, hätte nicht gedacht, dass das noch möglich ist. "Peter war der Geheimniswahrer, nicht ich. Wir haben im letzten Augenblick getauscht. Ich hab James überredet." Er bricht ab, sieht wieder auf das Foto. "Ich allein bin Schuld an seinem Tod."

Ich seufze und öffne die Wiskeyflasche. Mittlerweile halte ich den Alkohol gar nicht mehr für so eine schlechte Idee.

"Wieso hast du mir das nicht gesagt? Die ganze Sache mit dem Tausch? Warum hat keiner von euch ein Wort gesagt?"

Er sieht mich an. Seine Augen sind wieder voll von Trauer. "Ich konnte nicht. Du warts damals mit Remus zusammen."

"Na und?", frage ich und ziehe eine Augenbraue in Snapescher Weise nach oben. Dann dämmert es mir. Ob meine plötzliche Erkenntnis an der Imitation Severus' Mimik liegt wage ich zu bezweifeln.

"Der Spion! Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, dass er..."

"Doch, haben wir.", unterbricht mich Sirius traurig. "Deswegen konnten wir auch dir von der Sache schlecht erzählen." Klar, wenn Remus der Spion gewesen wäre hätte er bei mir leichtes Spiel gehabt. Ganz ohne unverzeihlicher Flüche. Seltsam, dass ich nie auf die Idee gekommen war, dass Remus der Spion sein könnte.

Sirius widmet sich wieder ganz dem Foto von James und sich. Ein trauriges Lächeln tritt auf seine Lippen. "Wir waren hochnäsige Idioten, oder?", fragt er.

"Gelegentlich."

Er lacht. Ihn lachen zu hören ist etwas schönes, vor allem zu merken, dass es mich immernoch ansteckt. Ich reiche ihm ein Glas Feuerwiskey, er prostet mir zu und wir trinken das Zeug auf Ex, ganz wie früher. Es brennt in der Kehle und wärmt ungemein.

Wir wiederholen das Spiel einige Male. Eine Erinnerung, ein Wiskey. James als siegreicher Quidditchcaptain, Benjys und Meggies Hochzeit, ein Bild der hochschwangeren Lily. Sirius und der nur wenige Wochen alte Harry. Ich liebe dieses Bild. Man glaubt gar nicht, dass Sirius so etwas wie väterliche Wärme ausstrahlen kann. Etwas wie Verantwortungsgefühl und Ernsthaftigkeit. Dieses Foto beweist, dass er zu soetwas sehr wohl fähig ist. Er hätte einen wunderbaren Vater abgegeben, mit der richtigen Frau an seiner Seite, versteht sich. Eine, die es schafft sein Temperament zu zügeln und in die richtigen Bahnen zu lenken. Er hatte mal so jemanden, aber das ist Jahre her.

Auch Sirius betrachtet dieses Bild lange. "Deine ehrliche Meinung als Frau", beginnt er und sieht vom Album auf. "Seh ich eigentlich immernoch so gut aus?"

Ich kann nicht anders, ich breche in heilloses Gelächter aus. Wenn er jetzt noch den "Findest du mich eigentlich dick"-Satz liefert bin ich entgültig hinüber für heute.

"Lach nur.", meint er grinsend und bemüht sich um einen bleidigten Gesichtsausdruck, was aber nicht ganz wunschmäßig funktioniert. Schuldbewusst versuche ich dennoch die Lachkrämpfe zu unterdrücken. Auch das funktioniert nicht wunschgemäß.

Sirius greift nach der Wiskeyflasche und füllt unsere Gläser zum was weiß ich wie vielten Mal. "Irgendwie hab ich momentan das Gefühl du nimmst mich nicht ernst."

"Du klingst wie ein frustriertes, altes Hausmütterchen, weißt du das?"

"Du bist heute wieder äußerst reizend, meine Liebe.", meint er breit grinsend und reicht mir mein Glas. "Da freut man sich auf einen netten Abend und was passiert? Man muss sich am Stück beleidigen lassen." Er schnieft deatralisch und trinkt seinen Wiskey, ehe wir beide losprusten.

"Böse Jo.", meine ich lachend und trinke dann auch meinen Wiskey. Sirius nickt.

"Aber ich weiß wies die böse Jo wieder gut machen kann."

"Was muss ich tun, mein Gebieter?"

"Ich will wieder meinen alten Haarschnitt.", meint er und sieht sehnsüchtig das Bild im Album an. "Du kannst mir dabei helfen."

"Oh nein!" Ich schüttle kräftig den Kopf, um meine Worte zu unterstreichen, muss aber gleich wieder damit aufhören als ich merke, dass mir schwindlig davon wird. "Kommt gar nicht in Frage!"

"Warum denn?" Er sieht mich an wie ein Kind, dem man die Gummibärchen nicht geben will, obwohl es doch soooo brav gewesen ist.

Ich sehe ihn an und versuche den Blick zu ignorieren. "Ich kann kaum einen dieser Haarschneidezauber. Du wirst aussehen wie eine Vogelscheuche, wenn ich mit dir fertig bin."

"Aber immerhin wie eine gutaussehende Vogelscheuche."

Ich verdrehe die Augen. "Ich mein das ernst, Sirius."

"Ich auch!", meint er schmollend. "Egal was du anstellst, ich seh nachher immernoch besser aus als jetzt." Als wolle er mir beweisen wie recht er hat, fährt er sich mit den Fingern durch seine lange Mähne. "Langsam mach ich sogar Snievellus Konkurrenz."

Ist also nicht nur mir aufgefallen.

"Es bleibt trotzdem beim Nein."

Er legt den Kopf schief. "Bitte."

Oh oh, das Padfoot-Manöver! Vorsicht, Jo!

"Nein, Sirius. Ich kann sowas nicht."

Hundeblick.

"Sirius, wirklich. So gern ich auch möchte, ich schaffe das nie so." Ich deute auf das Foto. "Du wirst schlimmer aussehen als Snape!" Drastische Situationen erfordern drastische Maßnahmen. Oder drastische Prognosen.

Sirius schüttelt den Kopf. "Ach komm, Joey. Das ist doch nicht mal ein besonderer Schitt, den kriegst du doch hin."

Ich registriere: Die Verwendung meines speziellen Kosenamens zu einschleimerischen Zwecken. Ich registriere weiters: Wir sind in Überredungsstufe 2 angelangt, Sirius fährt die schwereren Geschütze auf.

"Vergiss es, Sirius. Ich mach das nicht." Standhaft bleiben, Jo.

Er seufzt. "Ich kann wohl schlecht zum nächsten Friseur gehen, oder?"

Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die Schlagzeile im Tagespropheten: 'Massenmörder Sirius Black endlich gefasst', darunter ein Foto von Sirius mit Lockenwicklern.

"Das ist einleuchtend, aber..."

Winsel.

Verdammt. Hat eigentlich irgendwer eine Chance gegen den? Ich frage mich, ob sie ihn nicht auch so eines Tages freigelassen hätten, wenn er diese Nummer nur oft genug vor den richtigen Leuten abgezogen hätte.

Er bemerkt mein Zögern. Mist. Sirius kommt näher, sodass ich gezwungen bin ihm direkt in die dunkelgrauen Augen zu sehen. Es grinst, sagt kein Wort, sieht mich einfach nur an. In seinen Augen blitzt Triumph auf. Er weiß, dass er mich um den Finger wickeln kann, weiß, dass er schon gewonnen hat.

Ich geb mich geschlagen. "Also gut, ich versuchs. Aber mach mich nachher nicht fürs Ergebnis verantwortlich."

Zum Dank werde ich von einer Hundezunge abgeschlabbert. "Wah, du weißt schon, dass das eklig ist, ja?"

"Ja.", sagt der nun wieder menschliche Sirius mir gegenüber, "Aber es macht Spaß."

Ich wische mir mit dem Robenärmel möglichst auffällig übers Gesicht. Er ist eindeutig der einzige im Raum, dem sowas Spaß macht.

"Du bist eine verdammt harte Nuss, Joey. Das muss ich dir lassen.", sagt er und schenkt mir einen anerkennenden Blick, während ich meinen Ärmel demonstrativ an der Hose abwische. "Bei Moony hätte ich nicht so lange gebraucht."

Mein Blick schießt förmlich von meiner Hose zurück zu Sirius. Zu spät bemerke ich, dass ich zu schnell war, nicht nur für meinen Kopf, in dem sich der Raum noch ein wenig weiterdreht, während ich mich nicht mehr bewege und Sirius anstarre. Haupsächlich bemerke ich es an Sirius' selbstzufriedenen Grinsen. Offensichtlich gefällt ihm meine Reaktion. Mir allerdings nicht.

"Ich kenn dich eben länger, da bekommt man Übung.", meine ich und bemühe mich dabei gleichgültig zu klingen.

"Warum?"

"Warum was? Weißt du, für mich klang das wie eine vernüftige, einleuchtende Erkl..."

"Warum habt ihr euch getrennt?"

Ich starre ihn nun zum zweiten Mal in der selben Minute an. Sowas schafft auch nur Sirius, vom Hundertsten ins Tausenste springen, völlig ohne Überleitung.

Ich stehe auf und gehe zum Fenster hinüber. Mein Blick fällt auf die kleine Weide, den einzigen Baum auf dem Grimmauldplatz. Seine Blätter sind gelb und segeln im Wind zu Boden. Dieses Bild macht die Gegend noch trostloser, wenn das überhaupt noch möglich ist.

Ja, warum eigentlich? Hatten wir schon vor dem Tod unserer Freunde begonnen uns zu verlieren? Ich weiß es nicht, weiß nur noch, dass ich nicht mehr konnte. Weder diese Beziehung führen, noch so weiterleben.

"Warum?", wiederholt Sirius hinter mir. Warum. Eine so simple Frage, dennoch fehlt mir die Antwort. Ich starre einfach weiter auf die Weide und ihre gelben Blätter, die dem Baum gestolen werden wie mir einst meine Träume.

Sirius gibt einen genervten Laut von sich. Ich höre, wie er sich erneut ein Glas Wiskey einschenkt. "Du bist genauso gesprächig wie Moony, weißt du das? Geradezu erschreckend diese Ähnlichkeit." Er trinkt seinen Wiskey und schweigt dann wieder vor sich hin.

"Ich wollte weg.", beginne ich langsam und lasse dabei den Baum nicht aus den Augen. "Ich habs hier nicht mehr ausgehalten. Nicht nach all dem was passiert ist. Ich konnte nicht länger hier hocken und auf die Scherben meines Lebens und meiner Träume starren."

Eine Stille tritt ein, fast unheimlich. Für einen Moment denke ich, dass Sirius vielleicht einfach gegangen ist. Doch als ich mich umdrehe sitzt er immernoch vorm Kamin und starrt in die Flammen.

"Ich wollte neu anfangen, irgendwo. Die Vergangenheit und die Trauer vergessen, die mich erschlagen hätte.", fahre ich leise fort. Sicher keine meiner edelsten Taten, einen meiner besten Freunde mit ihrem Kummer allein zu lassen. Aber einen anderen Weg gab es nicht. Wir hätten uns gegenseitig ertränkt in unserem Schmerz, unserer Verzweiflung. Hätten uns aneinander geklammert und den anderen mit in die Dunkelheit der endlosen Trauer gerissen, hinein in die ewige Nacht.

Manchmal droht die Menge dessen, was man verloren hat, einen zu erdrücken. Man verliert den Blick fürs Wesentliche. Den Blick für das Leben, die Liebe, die Freundschaft. Ein solcher Augenblick trieb mich schließlich dazu, das Praktikum in Irland anzunehmen und mein Studium dort zu beenden. Zog mich weg von dem einzigen Menschen, der mir noch geblieben war.

Ich habe tausende Briefe an ihn begonnen in all den Jahren, ebensoviele verworfen, nicht einen abgeschickt. Alle klangen mir nach fadenscheinigen Ausreden und halbherzigen Rechtfertigungen. Ich fand einfach die richtigen Worte nicht.

Aber im Grunde ist das alles auch nur die halbe Wahrheit. Ich glaube einfach ich wollte es selbst beenden, nicht darauf warten bis es beendet wird, wie bei all den anderen, die mir verloren gingen im letzten Krieg. Ich wollte nicht auf das Ende warten bis das Schicksal den Schlussstrich zog, gerade dann, wenn ich mich wohl und in Sicherheit fühlte. Ich weiß, verrückter Gedanke, aber so ist es.

Die Ereignisse hatten uns auseinander gespühlt. Wir hatten wirklich gedacht wir wären stark, doch die Zeit hat uns eines besseren belehrt. Wir haben den Draht zueinander verloren und damit auch uns. Wir hatten einfach keine Hoffnung mehr.

"Das Leben ist schon beschissen.", sagt Sirius, der noch immer in die Flammen starrt und dabei das nächste Glas Wiskey hinunterstürzt. "Sieh dir nur uns an, wir sind das beste Beispiel."

Da hat er wohl nicht ganz unrecht. Wobei es immer welche gibt, die noch schlimmer weggekommen sind. Die Longbottoms zum Beispiel.

Trotzdem hasse ich es, wenn ich in diese beschissene Melancholie verfalle. Ich setzte mich wieder neben Sirius auf den Boden und greife nach der Flasche. Jetzt ist mir entgültig nach einem gepflegten Besäufnis.

°°°°°°

A/N: Sorry, aber das Kapitel wollte aus der Melancholie nicht heraus, da konnte ich machen was ich wollte Taschentücher reich ;). Hoffe einige Hintergründe (v.a. einige von Jo) sind klarer geworden und das "Padfoot-Manöver" konnte die ganze Sache ein wenig auflockern.

Im nächsten Kapitel treffen wir wie gesagt endlich auf Remus und auch auf Dumbledore, der Jo einen Aufgabenbereich im Phönixorden zuteilen wird. Lasst euch überraschen ;)