Disclaimer: Same procedure as every chapter ;)
A/N: Hi Leute! Hier gehts mal wieder weiter! Diesmal endlich die lang erhoffte Begegnug zwischen Jo und Remus! Tja, 14 Jahre sind eine ganz schön lange Zeit. Aber lest mal lieber selbst;) Is schon spät und ich zu faul zum Vorlesen ;)
DANKE für die vielen Lieben Reviews. Danke an eine Hälfte der TwoFriends und auch an Wolf. BESONDERER DANK geht an meine beiden Stammreviewerinnen moony und Alysha knuddel Ihr seit spitze Mädls!
So, aber jetzt. Noch schnell "Breathe" von Melissa Etheridge in den Player schmeißen und los gehts!
OOOOOO
Bei Merlin! Ich erwache am nächsten Morgen (oder ist es etwa schon Mittag?) aus meinem komatösen Schlaf und wünsche mir sofort ich hätte es nicht getan. Sowohl aufwachen, als auch den Abend gestern mit Sirius verbracht.
Bei Merlins Rauschebart, wo bin ich? Welches Jahr? Wer bin ich überhaupt?
Gut, letzteres fällt mir ziemlich schnell wieder ein. Das mit dem Jahr könnte sich aber aktuell schwierig gestalten.
Auch das "Wo" ist nicht klar definierbar. Ich liege zumindest weich, vermute mal in einem Bett. Gut, jedenfalls um einiges besser, als die Nacht am Fußboden verbracht zu haben. Bringt sicher deutlich weniger Rückenschmerzen.
Ich wage ein Blinseln und bereue es sofort. Das Licht trifft mich wie ein Schlag. Jedenfalls kann ich mir jetzt sicher sein, dass mein Hirn noch da ist. Es beginnt nämlich gerade wild zu protestieren und will unbedingt aus meinen Kopf heraus. Dummes Ding.
Also gut: Check des Allgemeinzustandes: besch...eiden. Memo an mich: Keine Alkoholgelage mehr mit Sirius auf leeren Magen und mit Schmerzmittel intus. Die fallen mir natürlich erst jetzt wieder ein. Wieder so typisch für mich.
Ich blinsle nochmal und realisiere: Rot. Scheint also mein Bett zu sein. Keine Ahnung wie ich da rein gekommen bin.
Neben mir im Bett bewegt sich etwas - oder sollte ich besser sagen jemand? Da ist eindeutig ein Arm um meine Taille geschlungen, der nicht mir gehört. Es sei denn, Kopfschmerztabletten in Verbindung mit Alkohol erzeugen Mutationen und mir ist ein dritter Arm gewachsen.
Nein, da atmet eindeutig jemand hinter mir. Ich glaube, ich brauche gar nicht noch ein drittes Mal zu blinseln um zu wissen wer das ist. Moment! Ach du heili...nö, Entwarnung. Bin noch vollständig angezogen, kein Grund zur Panik.
Also gut, Cousin, genug gekuschelt. Ich drehe mich zur Seite und versuche mich irgendwie aus der Umarmung zu schälen, ohne Sirius dabei aufzuwecken. Ein nicht gerade schwieriges Unterfangen, nicht mal mit meinem Restalkoholspiegel. Sirius schläft wie ein Murmeltier.
Ich setze mich auf und kämpfe gegen die Decke, die heute Nacht offenbar beschlossen hat mich ans Bett zu fesseln, um mich dann genüsslich zu erwürgen. Mein Blick fällt wieder auf den schlafenden Sirius. Irgendwie hat er es gestern noch geschafft sich seines Hemdes zu entledigen. Wann will mir nicht mehr einfallen. Ich weiß nur noch, dass wir über seine Flucht gesprochen haben. Später noch über Harry. Aber dann weiß ich nichts mehr. Ein glatter Filmriss.
Er sieht so friedlich aus. Wie ein schlafender Engel. Wer würde nicht gern neben so einem Mann aufwachen? Solange er noch schläft und keine idiotischen Sprüche von sich geben kann zumindest.
Merlin, ist mir schlecht. Ich bin echt aus der Übung. Früher haben mit solche Gelage nicht so viel ausgemacht. Irgendwie gewinne ich den Kampf gegen die Würge-Decke und klettere aus dem Bett. Mein Kreislauf beschließt allerdings noch liegen zu bleiben.
Mir wird Schwarz vor Augen und ich muss mich für einen Moment gegen die Wand lehnen. Die Übelkeit wird noch viel schlimmer. Verdammt. Ich stoße mich von der Wand ab und laufe beim Versuch den Paravent zu umrunden natürlich genau in ihn hinein. Distanzen richtig einschätzen ist aktuell also nicht gerade meine Stärke.
Gut, die Hürde Paravent ist geschafft. Ich taste mich die Wand entlang Richtung Badezimmer, reiße die Badezimmertür auf und werde von dem Schwung beinahe zu Boden gerissen. Ich schwanke bedenklich und fange mich mit einer raschen Bewegung am Türrahmen ab. Zu rasch, wie sich herausstellt. Jetzt ist mir richtig schlecht.
Hinter mir schlägt die Türe zu, ich lass mich auf die Knie fallen und wünsche der Kloschüssel einen wunderschönen guten Morgen. Ich fühle mich hundeelend. Ich muss wohl auch so aussehen.
Langsam hebe ich die Hand und ziehe die Spülung. Sie zittert.
"Gehts wieder?", sagt jemand hinter mir. Für einen Moment denke ich noch es könnten nur die Nachwirkungen des Alkohols sein, aber dann schiebt sich eine Hand in mein Schichtfeld und reicht mir ein Handtuch. Ich nehme es immernoch zitterndend entgegen und weiß in dem Moment, in dem ich den weichen Stoff berühre: keine Einbildung.
Ich vergrabe mein Gesicht in dem Handtusch, lasse mich gegen die Wand neben mir fallen und an ihr herunterrutschen, sodass ich nicht mehr auf meinen Knien sondern am Boden sitze.
Nein. Nein, bitte nicht. Bitte nicht er und bitte nicht hier. Ich hab keine Lust auf eine Wiederbegegnung nach 14 Jahren vor der Kloschüssel in Nummer 12.
"Willst du ein Glas Wasser?", fragt mich die Stimme nun. Mein vernebeltes Hirn realisiert: seine Stimme, eindeutig. Irrtum ausgeschlossen. Mist. Ich wünschte Moody wäre hier, um mir einen ordentlichen Desillusionierungszauber zu verpassen.
Ich kann den Wasserhahn hinter mir hören. Ich drehe mich, sodass ich die kühle Wand in meinem Rücken spüren kann. Ein herrliches Gefühl. Ich schließe meine Augen wieder und lege den Kopf nach hinten. Meine Atmung versuche ich irgendwie tief und gleichmäßig zu halten.
"Hier", sagt seine Stimme leise vor mir. Ich weiß, dass ich jetzt die Augen öffnen muss, um das Glas zu sehen nach dem ich greifen will, und dass es dabei unvermeidlich sein wird auch ihn zu sehen. Ich zögere noch einen Moment, dann beschließe ich es schnell hinter mich zu bringen. Flucht ist jetzt sowieso schon zwecklos.
Als ich die Augen öffne sehe ich direkt in seine dunkelblauen. Er ist vor mir in die Hocke gegangen und sieht mich besorgt an. Es hat sich verändert. Andererseits, vielleicht liegt das auch nur an dem Blick, mit dem er mich immernoch ansieht, dass er noch ernster wirkt als früher. Silbergraue Stähnen haben sich in sein sandbraues Haar gestolen und bilden einen seltsamen Kontrast zu seinem immernoch recht jung wirkenden Gesicht.
Er wirkt ein wenig zerzaust und müde. Hat er heute Nacht überhaupt geschlafen? Andererseits, neben mir sieht er sicher so ausgeschlafen wie das eben erwachte Dornröschen aus.
Er trägt einen dunkelblauen Pulli, der ihm wirklich gut steht. Die braune Hose rundet das typische Pädagogenbild hingebungsvoll ab.
Meine Hand zittert wie verrückt, als ich sie ausstrecke um das Glas entgegenzunehmen. Ich muss mit meier Linken mein rechtes Handgelenk unschließen, um wenigstens nicht alles zu verschütten.
Das Wasser ist schön kalt und noch besser als die mittlerweile nicht mehr ganz so kühle Wand in meinem Rücken.
"Besser?"
Ich nicke. Mein Magen fühlt sich noch ein wenig flau, aber ich habe nicht mehr das Bedürfnis die Kloschüssel zu Grüßen. Ein Mal reicht vollkommen.
"Was wird das hier? Klassentreffen?" Ich sehe auf und den herzhaft gähnenden Sirius in der Tür. Er lehnt sich an den Türrahmen, fährt sich mit einer Hand lässig durchs Haar und grinst mich spöttisch an.
"Ach nein, Joey. Du hast nicht gereihert, oder?"
Ich hasse ihn!
Remus vor mir steht auf und sieht meinen noch immer grinsenden Cousin an. Er seufzt. "Muss ich wissen wollen, was ihr gestern noch angestellt habt?"
"Nichts", meint Sirius grinsend. Remus' Blick trifft mich erneut und ich sehe zu Boden. Komm schon, tu dich auf Fußboden und verschluck mich!
"Nichts.", wiederholt er. "Ich kenne deine 'Nichts', Padfoot. Sie enden meist mit halsbrecherischen Fluchtversuchen, längeren Krankenhausaufenthalten oder in furchtbaren Kopfschmerzen."
"Memmen!" Sirius verdreht die Augen und schnaub verächtlich. Sein Blick gleitet von Remus zu mir und wieder zurück. "Alle beide!"
"Lieber eine Memme und dafür noch ein wenig länger am Leben.", gibt Remus grinsend zurück.
Sirius gibt noch ein beleidigtes "Ts" von sich, dann verschwindet er wieder aus dem Badezimmer und die Stille kommt zurückgeschlichen.
Ich versuche aufzustehen, doch schon ergreift Remus meine Hand um mir aufzuhelfen. Er zieht mich hoch und ich schaffe es irgendwie auf meinen wackeligen Beinen zu stehen. Die Übelkeit kommt interessanter Weise nicht zurück.
"Du solltest dich noch etwas hinlegen.", meint Remus und mustert mich erneut mit diesem besorgten Blick. "Du siehst gar nicht gut aus."
Na danke auch!
"Dumbledore kommt heute Nachmittag vorbei. Wir könnten dich dann wecken."
Ich nicke nur. Zu mehr bin ich im Moment nicht fähig. Er lächelt mich an und verlässt dann das Badezimmer durch die Tür, die in den Raum neben meinem führt. Im Klartext: Er wohnt gleich nebenan und ich teile mir ein Badezimmer mit ihm. Begegnungen also unausweichlich. Das war geplant! Ich bring Sirius um!
Als ich wieder im mein Zimmer zurückkomme, hat Sirius sein Hend wieder angelegt. "Na? Schon genug geflirtet?", fragt er mich grinsend. Ich verdrehe nur die Augen. Kann der Mann eigentlich auch an was anderes denken?
Ich lasse mich in die Kissen fallen und vergrabe mein Gesicht in selbigen. Mein Bett riecht leicht nach Sirius und natürlich ordentlich nach Feuerwiskey.
"Merlin, wieviel haben wir getrunken?", murmele ich in die Kissen.
"Nicht allzu viel. Drei Flaschen ungefähr."
Zack. Ich sitze kerzengerade im Bett. "Drei Flaschen?"
"Nun schau doch nicht so.", meint er und grinst mich belustigt an. "Früher hat dir das nichts ausgemacht."
Ich lass mich zurück in die Kissen fallen und sehe mir die Zimmerdecke an. "'Früher' ist aber auch schon ein paar Jährchen her."
"Wie auch immer. Ich geh jetzt jedenfalls mal was futtern." Ich korrigiere: er denkt doch noch an anderes. Essen, zum Beispiel. Mein Magen allerdings meint dazu nur 'Essen? Spinnst du?'.
Sirius durchquert das Zimmer und öffnet die Tür. Er dreht sich noch einmal um und sieht mich an. "Du solltest dir wirklich noch eine Mütze Schlaf genehmigen. Du siehst furchtbar aus."
Wenn ich könnte würde ich jetzt irgendwas nach dir werfen, mein liebster Cousin. Irgendwas, das ordentlich weh tut, wenns dich trifft!
"Wir sehn uns dann später." ist allerdings das Letzte, dass ich wahrnehme, ehe ich ins Reich der Träume verschwinde.
XXXXXXXXX
"Aufwachen, Dornröschen!" Jemand schüttelt mich und ich öffne träge die Augen. Eben noch Gilderoy mit einem Exemplar von "Wanderungen mit Werwölfen" verprügelt und im nächsten Augenblick in meinem Bett am Grimmauldplatz, mit der traurigen Gewissheit, dass das eben nur ein Traum war. Wirklich schade.
Ein Paar sehr grauer Augen ist direkt über mir und der dazugehörige Mann grinst mich amüsiert an.
"Oh, Cousinchen! Auch wieder unter den Lebenden? Ich dachte schon, ich muss die Wachküss-Nummer wirklich bringen."
Zur Antwort schlag ich ihn nur mit einem meiner unzähligen Kopfkissen. Nach dem Essen denkt er also doch wieder an sowas. Hätte ich mir eigentlich denken können.
Langsam kommt auch mein Hirn wieder zu sich. Da war doch noch was. Irgendwas...mir wills einfach nicht einfallen. Nachdenken, Jo. Es war irgendwie wichtig...Moment...
"Gwen!"
Abrupt setzte ich mich auf, was wiederum Sirius überrascht und ihn ziemlich unsanft aus meinem Bett befördert.
"Ich bin hier, Miss.", sagt eine mir sehr bekannte Stimme zu meiner Linken. Und wirklich, als ich mich umdrehe sehe ich tatsächlich Gwendolyn neben meinem Bett stehen. Die gute Hauselfe lächelt mich liebevoll an.
"Wie...wer hat dich... reingeholt?", stottere ich verwirrt.
"Master Sirius war so freundlich.", meint Gwen, lächelt noch ein wenig mehr und wackelt mit den großen Ohren.
"Ja, und zum Dank lande ich gleich mal auf dem Fußboden.", ertönt die Stimme des Erwähnten rechts neben mir. Er ist aufgestanden und sieht auf mein Bett. "Ist es jetzt wieder gefahrlos sich zu setzten?"
"Klar." Ein Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Dass ihn eine Frau von der Bettkante geschuppst hat ist ihm wohl auch noch nie passiert.
"Aber...wie...wie konnte sie das Haus sehen?", bringe ich immernoch verwirrt hervor.
"Dumbledore.", ist seine schlichte Antwort. "Er ist vor etwa einer Stunde angekommen. Zeit aufzustehen, übrigens. Er erwartet dich im Salon im ersten Stock."
