Disclaimer: Same procedure as every chapter ;)

A/N: Jipi! Bin über die magische 10 000 Worte Grenze gekommen (soll bei mir heißen: laaange Story;) ).

Hier gehts ganz schnell mal weiter mit einem Dumbledore, der erst mal um den heißen Tee rumschleicht, bevor er auf den Punkt kommt, dem ganz normalen Wahnsinn in Nummer 12 und einer Schlechte-Laune-Schokokeks-Erkennung.

Danke an dieses Stelle wieder an all jene, die sich die Mühe gemacht haben, das kleine Knöpfchen zu drücken!

3 Reviews? Ist das wirklich alles? Ne, oder? Das könnt ihr doch besser :)

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Ich stehe vor der Salontüre und klopfe. Hab nicht lange gebraucht. Wie auch, war ja auch schon angezogen. Oder sollte ich besser sagen "noch". Ich kann nur hoffen, dass Dumbledore sich kurz fassen wird und ich bald unter die Dusche verschwinden kann. Wenn die überhaupt frei ist.

"Nur herein.", ertönt Dumbledores Stimme und ich öffne die Tür. Ich komme mir seltsam in meine Schulzeit zurückversetzt vor. Ein Besuch bein Schulleiter hat immer diesen "Was-hab-ich-nun-schon-wieder-ausgefressen?"-Beigeschmack.

Der Salon gehört zu jenen Räumen, in welchen der Putztrupp, dem, soviel ich gestern erfahren habe, auch mein Cousin angehört, bereits besonders große Erfolge verzeichnen konnte. Nicht ein Doxy hat den Kleinkrieg hier überstanden. Der Raum sieht wieder aus, wie er wohl zu seinen besten Zeiten ausgesehen haben mochte.

Dumbledore sitzt in einem bequemen Stuhl vorm Kamin, in dem ein wärmendes Feuer vor sich hin prasselt, und lächelt mich an. Er deutet auf den Stuhl sich gegenüber. "Setz dich doch, meine Liebe."

Ich setzte mich gehorsam. So wenig hat sich in dieser Hinsicht verändert. Dumbledore sieht mich lange aufmerksam an, ehe er zu sprechen beginnt.

"Es ist schön, dass du gekomme bist, Josephine. Wir können wirklich jede helfende Hand gebrauchen."

"Ja.", sage ich und erinnere mich an den Tagespropheten von Gestern, den ich am Flughafen gelesen habe. "Besonders bei der Haltung von Fudge und dem Ministerium."

Dumbledore lächelt mich über seine Halbmond-Gläser hinweg an. "Womit wir schon beim Thema wären." Er greift in die Tiefen seines Umhangs und zieht eine kleine Dose hervor.

"Zitronendrops?", fragt er mich und hält mir die kleine Dose hin. Ich nehme mal vorsichtshalber eins. Wer weiß, was er mir gleich schönes erzählen wird.

"Ja, das Ministerium.", meint er, während er die Bonbondose wieder in seinem Umhang verschwinden lässt. "Da sich leider niemand mehr freiwillig für die Stelle des Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste bewerben wollte, war ich gezwungen, der Bitte des Ministeriums Folge zu leisten und Miss Umbridge als Lehrerin einzusetzen."

Ich verschlucke mich fast an meinem Drops, welches ich nur wenige Sekunden zuvor in den Mund geschoben habe. Umbridge? DIESE Umbridge!

Dumbledore sieht mich an, als wüsste er genau, was ich denke.

"Ja, Josephine. Miss Dolores Jane Umbridge."

Umbridge UNTERRICHTET? NEIN! Bitte nicht das froschmäulige rosa Elefantenbaby! HILFE!

Dumbledore lächelt mich amüsiert an. "So treffen sich alle Wege wieder."

Sieht ganz so aus, wobei ich eine nochmalige Kreuzung meines Weges mit dem von Umbridge gerne vermeiden würde. Ich wette, sie kann sich an den kleinen Zwischenfall ebenso gut erinnern, wie ich. Sie hats damals aber auch nicht anders gewollt.

Ja, schon gut, mit 19 sollte man sich nicht mehr hinreißen lassen und aus purer Wut heraus einem Ministeriumsmenschen grüne Haare verpassen. Aber sie hat mich provoziert mit ihrem dämlichen Lächeln und den idiotischen Werwolfsgesetzen, die auf ihren Mist gewachsen sind. Wie sollte ich auch wissen, dass giftgrün ihre absolute Hass-und-Feind-Farbe ist und sie damit noch schlimmer aussieht.

Gut, ich hätte vielleicht erst denken und dann den Zauberstab ziehen sollen, nicht umgekehrt (scheint eine Familienkrankheit zu sein), aber sie hats verdient.

Drei geschlagene Stunden zwangsmäßiger Aufenthalt im Ministerium, mit Aussichten auf Askaban, fand ich als Reaktion dann aber doch reichlich übertrieben. Ohne Dumbledore hätte ich wahrscheinlich Sirius schon mal die Zelle vorgewärmt.

Bekam trotz Dumbledore einen Eintrag in meine Akte. "Tätlicher Übergriff auf einen Beamten", das ich nicht lache! Wenn ich sie "tätlich angegriffen" hätte, dann wäre diese zu groß geratene Kröte erst wieder in St. Mungo aufgewacht!

"Es wollte wirklich sonst niemand den Posten?" Der Gedanke, das Umbridge in Hogwarts sitzt und Harry unterrichtet, ist mehr als gruselig.

"Zu meinem Leidwesen nicht.", antwortet Dumbledore.

Fudge fühlt sich sicher schon als der große und glorreiche Sieger. Direkte Ministeriumsüberwachung in der Schule und Dumbledore kann nicht das Geringste dagegen unternehmen. Erfolg auf ganzer Linie. Glaubt er zumindest.

"Was ist mit Remus?", frage ich hoffnungsvoll. Merlin, er ist doch wie geschaffen für einen Lehrerposten.

Dumbledore lächelt mich an, als hätte er keinen anderen Vorschlag von mir erwartet. So typisch für mich. Kaum ist Remus in mein Leben zurückgekehrt, schon muss ich wieder für ihn Partei ergreifen.

"Remus hat bereits vor etwa 2 Jahren auf Hogwarts eben dieses Fach unterrichtet. Leider hat jemand näheres über seinen Zustand ausgeplaudert.", erklärt mir Dumbledore mit ruhiger Stimme, die ich von ihm gewohn bin. "Allerdings sind meine Probleme mit dem Lehrerstab nicht der Grund meines Besuches."

Er lehnt sich in seinem Stuhl zurück und lächelt sein Dumbledore-Lächeln. "Was hieltest du von einem Tässchen Tee?"

Wie auf Kommando kommt Gwen mit einem großen Tablett herein und serviert uns stumm Tee. Dann sieht sie Dumbledore mit ihren großen Augen an. "Der junge Mr.Black lässt fragen, ob der Sir zum Essen bleibt?"

"Leider erlaubt mir meine Zeit nicht, Mollys hervorragende Kochkünste heute zu geniesen."

Gwen nickt und verbeugt sich noch einmal tief, dann verschwindet sie wieder durch die Türe. Manchmal macht die Kleine mir wirklich Angst.

Dumbledore schenkt uns Tee ein und trinkt, wähend ich in meinen noch ordentlich Zucker gebe. Ich mag Tee am liebsten, wenn er süß ist. Ich warte, bis er seine kleine Zeremonie beendet und die Tasse wieder abgestellt hat. Erst dann rücke ich mit meiner Frage heraus.

"Warum sind Sie genau hier, Sir?"

"Nun, weil ich eine, wie mir scheint, sehr passende Aufgabe für dich habe." Er nimmt noch einen Schluck Tee. Merlin, der kann einem ganz schön auf die Folter spannen.

"Wir können uns glücklich schätzen, einige Ministeriumsbedienstete in unseren Reihen zu haben. So kommen wir an Informationen, einige von unschätzbarem Wert. Allerdings fehlt uns noch der Informationszugang zu einer wichtigen Abteilung." Wieder eine Kunstpause und ein Schluck Tee.

"Die Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe, genauer die Unterabteilung Lykanthropie."

Ich starre Dumbledore an. Ich und Ministeriumsarbeit?

"Alleine durch deine Ausbildung würdest du dich bestens qualifizieren."

Ich habe eine Ausbildung zur Heilerin, nicht zum Scharfschützen!

"Und es wäre die beste Position, um Fenrir Greyback im Auge zu behalten."

Wenn Dumbledore dachte, er könne mich mit der Erwähnung des durchgeknallten Werwolfs ködern, dann hatte er vollkommen Recht. Der Typ hat schließlich meine Mum auf dem Gewissen und noch so ganz nebenher einen meiner besten Freunde angeknabbert. Der ist zu allem fähig. Ich bin ja aus Prinzip gegen diese Silberkugel-Politik, aber bei Greyback könnte ich schon eine Ausnahme machen. Und Dumbledore hat Recht, auf diesen Dreckskerl muss man ein Auge haben.

"Ich schicke heute noch meine Bewerbung." Und tausend Gebete zu Merlin, dass die nicht im meine Akte schauen.

Dumbledore lächelt mich vielsagend an. "Sehr gut. Je eher, desto besser." Er steht aus seinem Stuhl auf. "Es ist gut, dass du wieder hier bist, Josephine. Man verliert sich zu leicht selbst in der Fremde. Es gibt nichts besseres für eine rastlose Seele, als nach Hause zurück zu kehren."

"Nach Hause.", wiederhole ich belustigt und sehe mich im Raum um.

"Ein Zuhause wird nicht durch Mauern begrezt, meine Liebe. Es ist vielmehr dort, wo wir unser Herz zurückgelassen haben." Er lächelt mich über seine halbmondförmigen Brillengläser an, dann disapperiert er.

Da mag er nicht Unrecht haben. Mit Sirius habe ich schließlich meine Familie zurück gelassen. Und Remus...

Ich schüttle den Kopf, erhebe mich ebenfalls aus meinem Stuhl und mache mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich habe schließlich noch einen Brief ans Ministerium zu schreiben.

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Zwei Wochen sind vergangen, seit ich meine Eule Richtung Ministerium losgeschickt habe.

Nicht viel passiert seither. Ich habe die Weasleys und den Rest des Phönixordens kennengelernt, mit Moody über die Sicherheit meines frei am Tisch stehenden Wasserglases und mit Severus über die Herstellung des Wolfsbanns diskutiert. Sirius hat mich schon unzählige Male tödlich genervt, allerdings vermeidet er blöde Kommentare über Remus und mich, wofür ich ihm wirklich dankbar bin.

Remus und ich haben uns inzwischen stumm auf die "Es-ist-nie-was-passiert-reden-wir-nicht-drüber"-Schiene geeinigt. Keiner von uns schneidet das Thema Vergangenheit an und wir führen nette, belanglose Konversation. Allerdings vermeiden wir strickt allein im selben Raum zu sein.

Sirius hat mich so lange mit seinen Haaren genervt, bis Gwen irgendwann vorgeschlagen hat das zu übernehmen. Seither läuft er wieder mit exakt dem gleichen Haarschnitt wie vor Askaban rum. Nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. Steht ihm immernoch. Bin erstaunt, wo Gwen sowas gelernt hat.

Vor einer Woche ist eine Eule vom Ministerium eingetrudelt. Die stellen mich tatsächlich ein. Die Umbridge-Geschichte ist also schon verjährt, oder die sind einfach nur zu doof einen Blick in meine Akte zu werfen. Am Ersten des nächsten Monats kann ich anfangen.

Morgen also.

Meine Stimmung ist im Keller. Ich sehe mich vor meinem geistigen Auge schon inmitten einer Gruppe Wahnsinniger, die auf alles schießt was sich bewegt. Da kann Arthur mir hundert Mal sagen, dass dieser Angus Porter, der die Unterabteilung führt, aussieht, als wäre er ganz nett. Netter Kerl hin oder her, wenns darum geht, Werwölfen den Pelz zu durchlöchern, bin ich ein wenig eigen.

Und das ich es einfach nicht schaffe, mich auf das Protokoll der letzten Ordenssitzung zu konzentrieren, über dem ich bereits seit einer geschlagenen Stunde brüte, hilft meiner Laune kein bisschen.

"Komm schon, Joey. Lach doch mal."

Ich sehe vom Pergament auf und Sirius an, der mir gegenüber am Küchentisch in Nummer 12 sitzt. Wenn mein Blick sowas könnte, würde von meinem Cousin jetzt nicht mehr als ein Häufchen Asche übrig bleiben.

"Hilfe, Moony!"

"Was gibts?", fragt Remus hinter dem Tagespropheten hervor, ohne ihn wegzulegen.

"Sie erdolcht mich gerade blicktechnisch!"

"Wahrscheinlich hast dus verdient."

Nun stiehlt sich doch noch ein kleines Grinsen auf mein Gesicht. Ein ziemlich diabolisches.

"Langsam krieg ich echt Angst.", meint Sirius und schnappt sich noch einen von den Schokokeksen, die am Tisch stehen. "Jetzt fängt sie schon an wie Snievellus zu grinsen und die Kekse hat sie auch noch nicht angerührt."

Nun sieht Remus doch noch vom Propheten auf und mich an. Es ist wieder dieser Blick, der mich hundertfach durchleuchtet. "Alles in Ordnung mit dir?"

"In bester Ordnung.", gebe ich gereizt zurück und widme mich wieder meinem Pergament.

"Scheint aber nicht so."

"Warum?"

"Die Kekse haben dich verraten." Er sieht mich immernoch an. Ich komme mir schrecklich beobachtet vor. Frustriert und genervt, weil ich mich so erst recht nicht konzentrieren kann, zerknülle ich das Pergament, schieße es quer durch den Raum und verschränke die Arme vor der Brust. Ich schenke den Keksen einen Blick, der soviel sagen soll wie: VERRÄTER!

Remus seufzt, faltet seinen Tagespropheten und legt ihn zur Seite. "Komm mit.", sagt er zu mir und steht auf. "Lass uns gehn."

"Was hast du vor?", frage ich irritiert.

Er lächelt mich an. Er sieht unglaublich gut aus, wenn er...STOP, Jo. Das hast du eben nicht gedacht.

"Das, was wir immer machen, wenn du in einer solchen Stimmung bist."

Sirius sieht ihn an, als hätte er mir gerade ein unmoralisches Angebot unterbreitet. Wieder typisch für ihn so zu denken. Wobei, bei ihm würde ein solcher Satz wohl genau das bedeuten.

Ich stehe ebenfalls auf, immernoch irritiert. Ob er das meint, was ich denke, dass er meint?

"Du solltest deinen Umhang mitnehmen. Das Wetter draußen ist nicht gerade erfreulich.", sagt Remus zu mir und geht Richtung Küchentür.

"Wo wollt ihr hin?" Sirius hat offenbar seine Sprache wieder gefunden. Verwirrt sieht er von Remus zu mir und wieder zurück. Remus bleibt im Türrahmen stehen und dreht sich nochmals zu seinem besten Freund um. "Frustshoppen. Bis später, Padfoot."

Sirius sieht ihm mit hochgezogener Augenbraue nach, als er durch die Türe verschwindet. Er sieht irgendwie enttäuscht aus. Anscheinend hätte ihm die "Unmoralische-Angebots"-Variante besser gefallen.

"Hat Moony gerade "frustshoppen" gesagt?", fragt er mich ungläubig, den Blick immernoch an den leeren Türrahmen geheftet.

"Jap." Ich grinse und schnappe mir nun doch einen von den Verräterkeksen. "Bis nachher, Pads", rufe ich ihm noch zu, dann folge ich Remus durch die Tür und die Treppen zur Eingangshalle hinauf.

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A/N: Wo die beiden nur hinverschwinden werden? Tja, lest selbst. Das nächste Kapitel kommt bestimmt ;)