Disclaimer: Same procedure as every chapter ;)
A/N: Ha! Diesmal keine ein-Monats-Wartezeit! °Stolz bin° Hab zwar nicht ganz so viele Reviews bekommen °schnief°, aber dafür danke ich allen, die reviewt haben, umso mehr.
Will ja niemanden so lange auf die Folter spannen °hehe° Naja, vielleicht bin ich ja diesmal wieder fies, wer weiß ;)
Langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende dieser Story °schluchz° Aber wie heiß es so schon "Wenns am schönsten ist..."
Ein Kapitel kommt sicher noch, aber mehr wohl eher nicht.
Naja, wenn die eine oder andere nette Review dabei ist, vielleicht schreib ich dann ja eine Fortsetzung :) Es sei denn natürlich ihr habt schon mehr als genug von Remus, Sirius, Severus, Jo und dem Rest aus Nummer 12. :))
So, mehr ist im Moment nicht zu sagen, außer, dass ich beim Schreiben die ganze Zeit "Thoughts Of A Dying Atheist" von Muse gehört hab. Des coolen Beats wegen.
Und wieder ist alles von einer unfassbaren Leichtigkeit erfüllt. Es ist fast wie schweben. Alles ist egal, solange dieser Zustand anhält. Mein Hirn ist wunderbar vernebelt.
"Hier. Der Dolch.", klingt es in meinen Ohren.
Wieder hebt sich meine Hand wie von unsichtbaren Fäden gezogen. Sie schließt sich um das kühle Silber, ganz von allein.
"Und jetzt", verkündet eine Stimme in meinem vernebelten Gehirn, in der eindeutig freudige Erwartung mitschwingt. "Würdest du jetzt bitte diesen unwürdigen Nichtsnutz dort ins Jenseits befördern?"
Meine Beine tragen mich ohne mein Zutun zu dem Baum, an dem der Mann gebunden ist, an dem ich meine Aufgabe ausführen soll. Ich gehe in die Knie, bin so in gleicher Augenhöhe mit ihm. Ich bräuchet mich nur nach vorne fallen lassen, der Rest erledigt sich dann von ganz alleine.
Der Mann mir gegenüber sagt kein Wort. Erst als ich den Dolch in Position bringe hebt er den Blick. Blaue Augen sehen mich an. Augen, die mir vage bekannt vorkommen, aber ich weiß nicht woher. Ohnehin egal.
"Jo.", flüstert er. Auch das kommt mir irgendwo her bekannt vor. Nur woher?
"Nun mach schon!"
Oh ja, der Auftrag. Ich hebe den Dolch. Mein Blick begegnet wieder diesen blauen Augen. Wenn ich nur wüsste woher...und plötzlich ist die Erinnerung wieder da. Bilder rasen durch meinen Kopf.
Ich sehe einen sechsjährigen Jungen in einem weißen Krankenhausbett.
Den lächelnden Zwölfjährigen am Bahnhof King's Cross.
Den schüchternen Vertrauensschüler.
Den Jungen, der mich am Abschlussball zum Tanzen aufgefordert hat, weil meine Ballbegleitung eine absolute Pappnase war.
Den aufgeweckten Studenten, mit dem ich oft nächtelang einfach nur dagesessen bin und über alles mögliche gesprochen habe.
Den jungen Mann, mit dem ich über meine Träume sprach, während er mich küsste.
Den Mann, der vor der Kloschüssel in Nummer 12 vor mir hockte und sich Sorgen machte, obwohl ich ihn jahrelang allein gelassen hatte.
Der Dolch entgleitet meinen Fingern. Ich sehe ihm fassungslos beim Fallen zu. Merlin, ich hätte Rem um ein Haar umgebracht!
"Ich dachte, es wäre so gut wie unmöglich diesen Fluch zwei Mal hintereinander abzuschütteln.", schnarrt Greyback spöttisch hinter mir.
"Und wenn schon.", antwortet Darwood gereizt und hebt erneut den Zauberstab. "Alle guten Dinge sind schließlich drei."
Ich kneife die Augen zusammen und warte darauf, dass die Leichtigkeit zurückkehrt. Doch nichts dergleichen geschieht. Vorsichtig öffne ich die Augen wieder und spähe zu den beiden Verrückten hinüber.
"Was ist denn, Darwood?", fragt Greyback. Seine Stimme trieft vor Spott. "Stab im Eimer?"
"Keine Ahnung was los ist. Der Fluch prallt einfach an ihr ab."
"Dann hör auf mit dem Unsinn und verschwende hier nicht meine Zeit. Entweder du machst ihn jetzt kalt, oder ich tue es. Schließlich befindet sich dieser Dreckswolf in meinem Revier."
Darwood setzt ein ziemlich enttäuschtes Gesicht auf, hebt aber gehorsam den Stab. "Wie schade. Andererseits, tot ist tot." Er grinst dreckig und dreht sich zu Remus um. Ich mache mich zum Sprung bereit. Soll es ruhig mein Leben kosten. Kampflos gebe ich Moony jedoch nicht her.
"Na dann. Avada Ke..."
Weiter kommt er nicht, denn ohne jeglicher Vorwarnung wird er von den Füßen gerissen und kollidiert unsanft mit einem Baum, an dem er benommen herunterrutscht.
"Was zum Teufel.", brüllt Greyback und funkelt mich wütend an. "Wie hast du das gemacht, Miststück?"
Er will schon auf mich los stürmen, doch Seile schießen aus den Boden, wickeln sich um ihn und bringen ihn zu Fall. Greyback strampelt und flucht, hat aber keine Chance. Die Seile binden ihn und Darwood zu zwei festen Paketen. Ich sehe dem Schauspiel wie gebannt zu.
"Wir müssen hier fort, Miss.", sagt eine dünne Stimme hinter mir. "Master Lupin, Miss."
Ich wirble herum und da steht sie tatsächlich "Gwen!"
Sie lächelt mich unschuldig an und wackelt mit den Ohren. "Gwen konnte nicht warten bis Miss zurück ist Nicht nachdem sie hörte, dass die junge Miss in Gefahr ist." Sie wird still und sieht zu Boden. "Und Gwen hatte Angst um Master Lupin. Gwen mag ihn.", flüstert sie. Da ist sie nicht die einzige.
"Das Schild, das den Fluch abgeblockt hat und die Seile.", sage ich, hebe meinen Zauberstab vom Waldboden auf und lasse mich vor Rem auf die Knie fallen. "Das warst du, Gwen, nicht wahr?"
"Ja, Miss."
"Danke."
Ich durchtrenne Remus' Fesseln. Er sieht mich an, sein Blick ist glasig.
"Er muss so schnell wie möglich ins Hauptquartier.", höre ich mich sagen, Panik steigt in mir auf. Mist, dieses verdammte Silber. Aber wie kommen wir hier weg? "Scheiß Apparationssperre!", entfährt es mir. Was weiß ich wie lang es brauchen wird sie zu durchbrechen. Ich weiß schließlich nicht wie viele Sicherungszauber Peter verwedet hat.
"Gwen kann mit Master Lupin zum Hauptquartier apparieren.", verkündet die kleine Hauselfe plötzlich aufgeregt. "Gwen kann die Sperre durchbrechen. Sie ist ja auch hierher appariert. Miss kann folgen. Die Sperre endet etwa fünf Minuten von hier." Sie deutet in die Richtung, in die ich gerannt bin.
Natürlich! Ich nicke. "Gut. Wir sollten..."
Ein Knacken aus dem Wald lässt mich herumfahren. Da ist jemand. Und so wie es sich anhört nicht nur einer.
"Schnell, Gwen. Bring ihn ins Hauptquartier und sag Poppy Bescheid. Beeil dich."
Gwen nicht und nimmt Rems Arm. Ein leises 'Plop' ertönt, dann sind sie verschwunden.
Das Rascheln und Knacken kommt näher. Ich umklammere meinen Zauberstab und schleiche langsam rückwerts in die rettende Richtung. Nur keine lauten Geräusche machen, um ja nicht zu früh auf mich aufmerksam zu machen. Im schlimmsten Fall ist es ein ganzes Rudel und ich bin unfähig zu apparieren. Kann lustig werden, vor allem wenn sie Greyback wieder entfesseln.
"Warum können wir nicht einfach nach ihr rufen?", dringt eine Stimme aus dem Wald zu mir.
"Weil wir nicht wissen, was Greyback mit ihr anstellt, wenn er uns bemerkt.", gibt eine mir ebenso bekannte Stimme zurück. Merlin sei Dank, der Orden ist hier.
"Tonks! Kingsley! Ich bin hier! Auf der Lichtung!", rufe ich und kann sie auch schon loslaufen hören. Tonks ist die erste, die auf besagter Lichtung auftaucht und die beiden Pakete am Boden bemerkt.
"Saubere Arbeit.", meint sie anerkennend, als Kingsley auf die Lichtung gestürmt kommt.
"Danke, ich werds meiner Hauselfe ausrichten."
"Hauselfe?", fragt Tonks verwirrt und starrt auf die beiden Verschnürten. "Moment, ist das nicht Darwood?"
"Ist er.", antworte ich und überquere die Lichtung. "Hat mit Greyback gemeinsame Sache gemacht."
"Porter meinte, sie hätten es auf ihn abgesehen. Warum werden wir wohl noch rauskriegen.", knurrt Kingsley und mustert Darwood mit finsterem Blick.
"Nehmt sie mit. Ich muss dringend ins Hauptquartier.", sage ich.
"Moment, war Remus schon hier? Er wollte dich suchen, während wir uns das Rudel vornemen.", fragt mich Kinsley besorgt.
"Ja, er war hier. Deswegen muss ich ja auch wieder weg."
"Ist was passiert?", fragt nun Tonks ebenfalls besorgt.
"Allerdings.", sage ich nur und renne auch schon los, bevor noch mehr fragen mich aufhalten können.
°°°OOO°°°
Ich habe gehöriges Seitenstechen, als ich am Grimmauldplatz ankomme, aber das ist mir egal. Ich springe die Steinstufen zur Haustür hinauf, donnere meinen Zauberstab gegen selbige und warte gerade so lang, bis das metallene Rasseln verklungen ist, ehe ich die Tür aufreiße.
Molly und Arthur stürmen mir entgegen. Während Arthur sich todesmutig mit Mrs. Blacks Vorhängen anlegt, zieht Molly mich mit sich zwei Etage höher. Sie bugsiert mich in Rems Zimmer und schließt die Tür hinter sich.
"Merlin sei Dank, Sie sind endlich da!" Poppy springt aus dem Stuhl neben Remus' Bett, auf dem sie bis eben gesessen hatte. "Ich habe die Wunde versorgt, aber er hat hohes Fieber, das ich einfach nicht senken kann."
Ich gehe an ihr vorbei hinüber zum Bett. Remus' Augen sind fest geschlossen, sein Atem geht unregelmäßig und er wirft sich unruhig hin und her. Sein Haar klebt schweißnass an seiner Stirn. Sein Zustand hat sich innerhalb von Minuten drastisch verschlechtert. Ich strecke meine Hand aus, um ihn die Haare aus der Stirn zu streichen.
"Merlin!", entfährt es mir, als meine Finger seine Stirn berühren. Er glüht ja richtig.
"Das sieht mir alles gar nicht gut aus.", bemerkt Poppy das Offensichtliche.
"Tu doch was, Jo.", bittet mich Sirius. Er sitzt auf der anderen Seite des Bettes, sein Gesicht ist praktisch Spiegel meiner inneren Panik. Seine Augen sind ein einziges stummes Flehen. Verdammt, ich muss versuchen einen klaren Kopf zu bewahren. Ich hab schließlich schon schlimmere Fälle wieder auf die Beine gestellt. Leider hab ich aber auch ungekehrte Erfahrungen gemacht.
"Steh nicht so rum, tu endlich was!", brüllt Sirius mich plötzlich an.
"Hör auf mich anzuschreinen!"
"Dann tu was!"
"Gut.", sage ich und drehe mich zu Gwen um, die bislang still in einer Ecke gestanden hatte. "Geh bitte zu Severus und sag ihm, dass wir eine Silbervergiftung im Haus haben. Ich werde einiges aus seinem Chemiebaukasten brauchen." Ich kann hören, wie Pads hinter mir scharf die Luft einzieht. Ohne darauf einzugehen gebe ich weiter meine Anweisungen. "Frag ihn nach einem starken, fiebersenkenden Trank. Wenn er sowas hat soll er es gleich mitbrigen. Den Rest kann er hier brauen. Sag ihm es eilt und ich brauche wirklich dringend seine Hilfe."
Gwen nickt. Mit einem letzten Blick auf Remus disapperiert sie.
"Snivellus also.", zischt Sirius. "Du willst Moonys Leben tatsächlich in die Hände dieses...dieses Giftmischers legen?"
"Ich könnte sein Leben auch in die Hände irgendeines drittklassigen Tränkebrauers legen. Aber ich bevorzuge den Besten, wenn ich ihn kriegen kann.", zische ich zurück. Pads wirft mir noch einen missbilligenden Blick zu, beschließt aber weitere Kommentare für sich zu behalten. Besser so, ich habe jetzt keine Zeit um mit ihm zu streiten.
"Poppy, könnten Sie Dumbledore von diesem Vorfall unterrichten?", frage ich die Krankenschwester in einem, so hoffe ich, freundlicheren Ton.
"Aber natürlich.", meint sie und geht zur Tür. Als sie selbige öffnet steht Arthur davor, der sie seinerseits gerade öffnen wollte.
"Du kommst mir gerade Recht, Arthur.", sage ich. "Könntest du ins Ministerium apparieren und versuchen irgendwie an diesen Dolch zu kommen. Wenn wir wissen, wie hoch die reine Silberkonzentration in ihm ist, können wir gezielter arbeiten."
Mit einem Nicken verschwindet auch Arthur.
"Und Molly.", fahre ich mit meiner Organisation fort. "Die Küche müsste so unfunktioniert werden, dass man alles zum Tränkebrauen schnell bei der Hand hat."
"Verlass dich nur auf mich, meine Liebe.", meint sie und verschwindet raschen Schrittes aus dem Zimmer.
"Und was ist mit mir?", fragt mich Pads.
"Du kannst für frisches, kaltes Wasser sorgen.", sage ich und drücke im die Schüssel mit dem mittlerweile lauwarmen Wasser in die Hand.
Padfoot nickt und verlässt eilig das Zimmer.
Ich seufze und lasse mich in den Stuhl fallen, in dem Poppy zuvor gesessen hatte und lasse meinen Blick über meinen Patienten wandern. Da hab ich dir ja was schönes eingebrockt, Moons.
"Wird er es...überstehe?", fragt mich Sirius leise und stellt die Schüssel auf dem kleinen Nachtkästchen ab. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er so schnell wieder zurück ist, so sehr hielt mich Moonys Anblick gefangen. "Er ist doch stark, oder? Er schafft das doch."
"Das werden die nächsten Stunden zeigen, Pads.", antworte ich ebenso leise und tauche das kleine Tuch ins kalte Wasser. "Bis dahin heißt es warten und hoffen."
