Disclaimer: Same procedure as every chapter ;)

A/N: Da ist es, das letzte Kapitel und ich werde ein wenig sentimental °schnüff° Meine erste lange Story und auch die erste, die ich zu einem Abschluss bringe. Es schrie hier geradezu nach Ende, da ein kleiner Zeitsprung von Nöten sein wird um die Geschichte weiterzuerzählen.

Bevor gleich die ersten Fragen eintrudeln: Ja, es gibt eine Fortsetzung. Ihr werdet mich nicht so schnell los, meine Lieben. :)

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle besonders bei all jenen, die so lieb waren mir ihre Meinung zu hinterlassen. Durch diese Reviews wurde diese Story erst zu dem, was sie ist. °alle knuddel° Danke!

Hoffe auch dieses Kapitel ist wieder etwas nach eurem Geschmack und der Schluss ist wenigstens nicht ganz abwegig. Freu mich schon auf eure Meinung:)

Fürs Finale noch das titelspendende Lied "Runaway Train" von Soul Asylum in den Player...und los gehts!


"Das macht der Kerl mit Absicht.", schnaubt Sirius und läuft im Zimmer auf und ab. "Der lässt uns absichtlich zappeln. Ob Moony drauf geht ist dem doch egal."

"Jetzt beruhige dich, Pads. Gwen ist gerade einmal 10 Minuten weg. Severus kommt sicher.", versuche ich ihn zu beschwichtigen.

"Fragt sich nur wann.", schnaubt er verächtlich und läuft weiter. Ich seufze und winde das Tuch aus, welches ich zuvor wieder ins kühle Nass getaucht hatte. In dem Moment, in dem das Tuch Remus' Stirn berührt, fliegt die Zimmertür auf und Severus betritt mit bauschendem Umhang den Raum.

Sein Blick streift über Sirius, der am Fenster stehen geblieben ist und ihn argwöhnisch mustert, über mich und bleibt schließlich am Moony hängen. "Ich hätte nicht gedacht, dass Lupin und Sie so schnell wieder mit den Doktorspielchen beginnen würden.", bemerkt er schließlich trocken.

"Den Humor eines Totengräbers.", murmelt Sirius.

"Wenn es dir lieber ist, kann ich natürlich wieder gehen.", sagt Severus mit einem vernichtenden Blick zu Sirius und zieht in typischer Geste eine Augenbraue hoch.

"Ich mag es gar nicht, wenn er im Vorteil ist.", meint Sirius, vergräbt seine Hände in den Hosentaschen und sieht demonstrativ in eine andere Richtung.

"Hast du etwas Fiebersenkendes gefunden?", frage ich Severus, ohne dem Gehabe der Beiden größere Bedeutung zu schenken. Ihre Kindereien können sie später immernoch austragen.

Zur Antwort hält er Angesprochene mir nur ein Fläschchen entgegen. Ich nehme es.

"Holunder und Weide sind Hauptbestandteile des Tranks. In wie weit diese bei Werwölfen ansprechen, müssen Sie beurteilen.", erklärt er mit sachlich-kühler Stimme. Ich nicke. "Das wird fürs erste reichen. Danke." Ich schenke dem Tränkemeister ein müdes Lächeln, ehe ich mich Sirius zuwende und ihm den Trank entgegenhalte. "Sieh zu, dass er davon einen Löffel voll bei sich behält. Ich bin mit Severus in der Küche."

Sirius nickt und nimmt das Fläschchen entgegen. Ich gehe zur Tür. Severus folgt mir in den düsteren Flur.

"Die Küche?", fragt er schließlich wenig begeistert, als wir die Treppen nach unten gehen. "Sind Sie sicher, dass diese Einrichtung ausreichen wird?"

"Ich könnte dir auch einen Standgrill organisieren, wenn dir das lieber ist, Sev. Aber ich würde die Küche bevorzugen, wenn ich du wäre.", sage ich und stoße die Tür zur Küche auf. Molly lässt von dem Kessel ab, den sie bis eben geschrubbt hat. Severus lässt seinen Blick über die ungewöhnlich aufgeräumte Küche schweifen, dann nickt er.

"Das wird genügen." Er geht hinüber zur Arbeitsfläche und beäugt kritisch den frisch geschrubbten Kessel. "Nun stehen Sie nicht herum, Black. Ich werde Ihre Hilfe bei der Trankbereitung brauchen, wenn Sie ihn schnell haben wollen."

°°°OOO°°°

"Miss Black.", flüstert jemand durch meinen Traumschleier. "Miss Black!" Eine Hand legt sich auf meine Schulter. Ich schrecke hoch. "Was?"

"Ganz ruhig.", meint die Stimme wieder. Ich sehe auf und Severus ins Gesicht. Soetwas wie ein Lächeln tritt auf seine Lippen. "Sie sollten sich hinlegen."

"Nein, ich bin wach." Um meine Worte zu unterstreichen versuche ich mich wieder aufrecht in meinen Stuhl zu setzen. Mein Rücken mag das allerdings gar nicht.

"Das habe ich bemerkt. Sie sind ebenso wach wie ihr werter Cousin dort drüben." Er zeigt in Richtung Fenster und ich folge mit meinem Blick. Sirius sitzt tatsächlich in sich zusammengesunken in einem Sessel am Fenster und schläft.

"Wie spät ist es?", frage ich immer noch etwas benommen und lehne mich nach vorne, um meinem Patienten das nicht mehr ganz feuchte Tuch von der Stirn zu nehmen. Meine Finger berühren Moonys Stirn und ich atme erleichtert auf. Das Fieber ist gesunken.

"Zwei Uhr morgens", antwortet Severus.

"Und du bist noch hier um diese Zeit?", frage ich überrascht.

"Ich hatte ein sehr anregendes Gespräch mit Dumbledore."

"Er war hier?"

"Nur kurz. Er hat sich hauptsächlich nach Lupin erkundigt. Vor wenigen Minuten ist er wieder nach Hogwarts zurückgekehrt. Dorthin werde auch ich mich jetzt zurückziehen, wenn Sie meine Hilfe nicht länger benötigen."

Ich schüttle den Kopf. "Nein, ab jetzt komme ich alleine klar."

"Sehr gut. Ich wünsche eine gute Nacht." Mit diesen Worten dreht er sich um und geht zur Tür.

"Severus."

Er bleibt sehen und dreht sich noch einmal zu mir um. Ich lächle ihn an.

"Danke."

Severus winkt nur ab und verschwindet schließlich unter bauschendem Umhang zur Tür hinaus. Schweigend sehe ich ihm hinterher. Ich bin ihm wirklich zu großem Dank verpflichtet. Ohne Severus kein Trank und ohne Trank kein Moony. Ich hätte es allein nie geschafft das Gebräu zusammenzumixen. Dazu fehlt mir einfach das Talent. Bei so komplizierten Tränken steige ich aus.

"Jo.", flüstert eine kratzige Stimme hinter mir und unterbricht damit meinen inneren Lobgesang auf den hogwarts'schen Tränkemeister.

Ich wirble herum. "Moony! Merlin, du bist wach!"

Er lächelt nur schwach und versucht sich aufzusetzen.

"Du solltest das lieber lassen."

"Das geht schon. Ich habe bereits schlimmeres übersta..." Der Rest des Satzes geht in scharfem Einziehen von Luft unter, das folgen musste wie das Amen im Gebet. Ich ziehe nur eine Augenbraue nach oben und sehe ihn an.

"Schon gut, ich bleibe ja liegen.", meint er daraufhin und lässt sich wieder in die Kissen sinken.

"Es wird noch ein paar Tage dauern, bis du das Bett wieder verlassen kannst.", erkläre ich ihm.

"Bis du mich wieder aus dem Bett lässt, meinst du wohl.", antwortet er lächelnd.

"Es tut mir Leid, Remus."

"Was genau?", fragt er und sieht mich an.

"Das hier.", erkläre ich mit ausladender Handbewegung. "Das du hier liegen musst. Das du verletzt wurdest. Einfach alles."

Remus schüttelt nur den Kopf. "Das spielt keine Rolle."

"Keine Rolle? Du hättest drauf gehen können!"

Er zuckt nur mit den Schultern. "Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich lieber sterben würde, als zulassen, dass dir etwas geschieht. Daran hat sich nichts geändert."

"Das ist 14 Jahre her.", antworte ich ein wenig lauter als beabsichtigt. Sirius gibt in seiner Ecke ein undefinierbares Geräusch von sich und dreht sich in seinem Stuhl zur Seite.

"Diese Jahre mögen an so manchem etwas geändert haben, daran jedoch nichts.", erklärt Remus sanft.

Ich sehe ihn an und schüttle den Kopf. Das ist wieder so typisch für ihn. Oder war zumindest typisch für den Remus, den ich einmal kannte.

"Wie bist du überhaupt darauf gekommen, dass ich in Schwierigkeiten stecken könnte?", spreche ich schließlich die Frage aus, die mir schon die ganze Zeit durchs Hirn spukte. Abgesehen davon ist sie auch noch ein guter Vorwand das Thema zu wechseln.

"Greybacks Akte. Die Berichte seiner Opfer geben immer wieder das selbe Gebiet in Schottland an, mit einigen Ausnahmen. Ich wollte nur Sicher gehen, dass es ein anderes Gebiet ist, in dem ihr euren Werwolf sucht. Also habe ich Kingsley gebeten mir von Miss Cunningham die genauen Koordinaten zu besorgen. Leider stimmten diese mit meiner Vermutung überein."

"Greybacks Revier."

Remus nickt. "Sehr am Rand, aber dennoch sein Revier. Schließlich habe ich den Orden alarmiert. Die Apparationssperre hat uns ein wenig aufgehalten. Peter muss etwas besser geworden sein, oder er hat eine Menge Übung. Allerdings nichts, das man nicht unter zwei Minuten knacken könnte."

Er lächelt wieder und diesmal erinnert es mich an dieses unheilverkündende Grinsen zu Schulzeiten, das immer einen gelungenen Streich der Rumtreiber ankündigte.

"Klingt einleuchtend bis hierher. Aber wie bist du, in Merlins Namen, auf die Idee gekommen mich irgendwo mitten im Wald zu suchen?", frage ich neugierig.

"Der Wolf hat dich gefunden.", erklärt er mir mit einem Ton, als wäre das selbstverständlich. "Es hat einige Vorteile ein Werwolf zu sein. Nicht viele, aber in diesem Fall entscheidende." Er macht eine Pause und mustert mich eingehen. "Interessant, dass für den Wolf 14 Jahre keine große Rolle spielen."

Da ist sie, die Situation der ich seit Wochen auszuweichen versuchte. Die Konfrontation mit der Vergangenheit, der ich jahrelang aufgewichen bin. Ich sehe zu Boden, schaffe es einfach nicht mehr Remus' Blick stand zu halten.

"Ich habe dich vermisst, Jo. Dich, Sirius, James, Lily, Harry. Sogar Peter, zumindest den Peter, den ich zu kennen glaubte.", flüstert er.

Ich schlucke. Versuche gegen die verdammten Tränen anzuschlucken, die nur Selbstmitleid entspringen würden. Nur aus der Wut gegen mich selbst, weil ich zu feige war in den letzten Jahren auch nur einen Brief zu schreiben, ein einziges Lebenszeichen abzugeben.

"Das, was wir hier in den letzten Wochen hatten...es war nichts im Vergleich zu der Freundschaft, die uns einmal verbunden hat. Das weißt du genauso gut wie ich."

Ich nicke stumm. Zwei Finger schieben sich unter mein Kinn und zwingen mich so ihn wieder anzusehen. "Ich würde zu gerne die Frau kennen lernen, die aus dem Mädchen geworde ist, das ich einst kannte."

"Nach all dem, was passiert ist?", frage ich unsicher.

"Gerade nach all dem, was passiert ist."

Ich seufze. "Wenn dich da mal nicht der Schlag trifft."

Er lacht. "So schrecklich viel scheinst du dich gar nicht verändert zu haben."

Ein lautes Gähnen lässt uns zum Fenster hinüber blicken. Sirius reibt sich über die Augen und streckt sich. Als er Remus erblickt grinst er breit und in seine Augen kehrt ein lebendiges Funkeln zurück. "Kaum aufgewacht, schon wieder dabei meine Cousine anzugraben, was?", neckt er seinen Freund.

Moony lacht und zwinkert mir zu. "Wer weiß? Vielleicht gibt sie mir ja noch eine zweite Chance."

Ich grinse. "Sag niemals nie." Moons grinst zurück. "Na dann.", sagt er und langt nach vorne, um mich zu kitzeln, ganz wie in alten Zeiten. Ich lache. Schließlich mischt sich Pads auch noch ein, bis ich durch die Doppel-Kitzelattake kaum noch Luft bekomme und wir zu dritt auf Moons' Bett hocken.

Die beiden grinsen mich an, ganz die alten Rumtreiber, und ich fühle mich wunderbar zurückversetzt. Wir haben einander, wir sind am Leben. Alles andere ist nebensächlich. Wir verstehen uns. Wir haben die Chance unsere alte Freundschaft wieder auf die Beine zu stellen. Das ist alles was im Augenblick zählt.

Alles andere liegt in der Zukunft...


Hoffe euch alle beim nächsten Mal wieder begrüßen zu dürfen. "Nothing Else Matters" wird die Fortsetzung heißen. Hoffe bald das erste Kapitel on stellen zu können.

Sorry, aber die Geschichte wollte sich nicht zu einem "Ich-falle-dir-um-den-Hals-und-14-Jahre-sind-vergessen"-Ende schreiben lassen. Klang mir nicht realistisch genug ;) Aber man wird ja sehen, was aus den beiden und Sirius in der nächsten Story wird. Hoffe ich habe euch nicht zu sehr enttäuscht.

Review-Knöpfchen freut sich übrigens aufs gedrückt werden :)

Grüßchen

Lina