Titel : Can't fight this feeling
Author : Steeldust
Email : Steeldustweb.de
Pairing : Mac/Stella
Raiting : PG
Status : WIP
Type : mainly romance / crime
Disclaimer : sie gehören nicht mir, alles Eigentum von CBS
Spoiler : eigentlich kaum, minimale Dinge aus Season 2 ( Kleidung, Büros etc. )
Authors Note : meine erste CSI NY Fiction, ich hatte total Lust auf eine Story, ich hoffe ich langweile euch nicht damit
Sie rannte, rannte um ihr Leben. Ihr Atem ging stoßweise und mit jedem Schritt kam der dunkle Schatten hinter ihr näher. In wenigen Sekunden würde er sie eingeholt haben. Schon konnte sie fühlen, wie die Gestalt hinter ihr die Hand ausstreckte ...
Mit einem Schrei fuhr Stella Bonasera aus ihrem unruhigen Schlaf, doch die Intensität des Alptraums hielt sie noch immer gefangen. Fröstelnd zog sie die Decke ein Stück höher und strich sich seufzend eine Strähne ihres langen Haares aus dem verschwitzten Gesicht, rieb sich über die Augen und warf einen Blick auf ihren Radiowecker. Es war kurz nach zwei in der Nacht. Das bedeutete für sie wieder nur eine knappe Stunde Schlaf, denn die Hoffnung nach diesem Alptraum wieder einschlafen zu können war gleich null.
Stella griff tastend nach der Lampe auf ihrem Nachtisch und wenige Sekunden später wurde der Raum in ein sanftes Licht getaucht.
Es dauerte einen Augenblick, ehe sich ihre Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten doch dann sah sich unruhig in ihrem Schlafzimmer um. Der schwere Vorhang vor ihrem Fenster bewegte sich sacht im Luftzug des offenen Fensters, und einen kurzen Moment hielt sie erschrocken den noch immer erregten Atem an.
Hatte sie nicht vorhin das Fenster geschlossen ? Sie konnte spüren, wie die Beklemmung in ihr wieder zunahm, und ihre Hand griff tastend unter das Kopfkissen um ihre Sig Sauer hervorzuziehen.
Erst als sie das vertraute Gewicht ihrer Waffe spürte löste sich ein Teil der Beklemmung.
Vorsichtig stand sie auf und ging zu ihrem Schlafzimmerfenster. Es war besser das Fenster zu schließen, der Wetterdienst hatte für die frühen Morgenstunden ein schweres Unwetter für den Bundesstaat New York vorhergesagt. Die Lichter der Stadt zogen sie unwillkürlich in ihren Bann.
Wachsamen Augen glitten über die Skyline der Stadt und sie konnte das Pulsieren der Autos in den Straßen fühlen. Instinktiv wanderte ihr Blick in die Richtung, wo vor etwas mehr als vier Jahren noch die Zwillingstürme des World Trade Centers das Gesicht der Stadt geprägt hatten. So viel war vor vier Jahren zerstört worden, so viele Wunden die immer noch schmerzten. Seufzend verriegelte Stella das Fenster und zog den Vorhang zurück.
Einen kurzen Moment hielt sie inne und überlegte, ob sie noch einen Versuch wagen sollte. Doch sie verwarf den Gedanken ebenso schnell, wie er gekommen war. Die vierte Nacht in Folge verfolgte sie dieser Alptraum und in den Nächten zuvor hatte sie auch keine Ruhe mehr finden können.
In der ersten Nacht hatte sie sich Stunde um Stunde unruhig in ihrem Bett hin- und hergeworfen, die letzten beiden Nächte hatte sie auf dem Sofa vor dem Fernseher verbracht.
Der Traum war immer der gleiche, ein gesichtsloser Schatten verfolgte sie, und egal wie schnell sie sich auch bewegte, er kam beständig näher. Jede Nacht der gleiche Traum, vier Nächte in Folge.
Vor vier Tagen hatten sie die dritte Leiche gefunden, und was zu Beginn noch ein Zufall hätte sein können, wurde in den frühen Morgenstunden des Wochenbeginns mehr und mehr zu einer grausamen Gewißheit.
New York hatte wieder einen Serienkiller. Einen, der Jagd auf alleinstehende Frauen machte.
Verbrechen gehört in Städten wie New York zum täglichen Leben, die CSI Ermittlerin wußte das, aber Serienkiller waren immer etwas besonders Erschreckendes.
Stella nahm ihre Dienstwaffe und legte sie zusammen mit ihrer Dienstmarke auf den Stuhl vor ihren Kleiderschrank, ehe sie in Richtung Badezimmer ging um sich zu duschen. Auf dem Weg dorthin machte sie in ihrer kleinen Küche halt, um einen Kaffe aufzusetzen.
Da an Schlaf nicht zu denken war, und sie nicht schon wieder die Nacht mit stumpfsinnigen Lobpreisungen des Homeshoppingkanals verbringen wollte, entschloss sie sich zur Arbeit zu fahren. Der Kaffee würde helfen, auch die letzten Reste des unerquicklichen Schlafes zu verscheuchen.
Vielleicht gelang es ihr auf der Arbeit etwas zu entdecken, was bisher übersehen wurde um diesen Bastard auf die Schliche zu kommen.
Bevor Stella die Küche wieder verließ, füllte sie noch Rasch das Futter für ihren Kater auf. Brutus war kein besonders gefräßiges Tier, aber sie wußte nicht, wann sie wieder in ihrer Wohnung sein würde.
CSI HQ City of N.Y.
3:20 AM
Das Gebäude des CSI New York war hell erleuchtet, und genau wie die Stadt, für die sie alle arbeiteten, gab es auch für die Kriminalisten des CSI keinen Schlaf. Hier wurde rund um die Uhr ermittelt, und obwohl Stella zur Tagschicht gehörte, war sie doch keine Unbekannte für die Mitarbeiter der Nachtschicht.
„ Guten Morgen, Miss Bonasera , was hat Sie denn so früh aus dem Bett getrieben ? „
„ Morgen Ernie, ich denke mal das liegt am Wetter. Hoffentlich gibt es bald ein Gewitter, mein Kopf bringt mich sonst noch um. „ , log Stella.
Ernest Short war schon seit achtzehn Jahren Pförtner beim CSI, und er kannte mittlerweile jeden Kollegen. Zumindest die, die schon ein bisschen länger dabei waren.
Prüfend betrachtete er die Ermittlerin. Ihre sonst so strahlenden Augen blickten ihn müde an. Im Geheimen bewunderte Ernest die attraktive Frau und er erkannte sofort, dass sie ihn belogen hatte.
So sieht jemand aus, der mindestens drei Tage und Nächte in Folge nicht richtig geschlafen hatte. Nach achtzehn Jahren beim CSI kannte er sich mit Schlaflosigkeit der Ermittler und deren Anzeichen aus.
Der Pförtner ging nicht weiter darauf ein. Sie wird ihre Gründe haben, dachte er bei sich. Und außerdem kam es durchaus öfter vor, dass Kollegen aus ihrer Schicht sich noch in der Nacht hierher verirrten.
„ Na dann gute Besserung, und trinken Sie nicht zu viel Kaffee, das macht alles nur schlimmer ! „
„ Ich werde daran denken, Ernie. Danke „ , Stella war froh, dass er nicht weiter nachgefragt hatte. Sie wußte, dass sie immer mehr Ähnlichkeiten mit einem Zombie hatte. Der Schlafmangel war ihr deutlich anzusehen, aber ihre Kollegen, allen voran ihr Chef, würden sie schon früher oder später darauf ansprechen.
„ Bei meinem Glück wohl eher früher. „ , murmelte sie und bog um die Ecke, bis sie außer Sicht der Pförtnerei war. Am nächsten Kaffeeautomaten hielt sie an, und entschied sich für einen doppelten Espresso.
Während sie den Automaten dabei beobachtete, wie er das heiße Getränk in den Plastikbecher laufen ließ, entschuldigte sie sich in Gedanken bei Ernest. Aber ohne Coffein würde sie den Tag nicht überleben, das wußte sie. Sie war sich nicht mal mehr sicher, ob sie ihn mit Coffein überstehen würde.
Ungeduldig trommelte sie mit den Fingern auf den Automaten ein. Immer wenn sie müde war, löste sich ihre eh nur schwach ausgeprägte Geduld in Luft auf, und mit jeder Nacht, die sie nicht schlafen konnte, stieg ihre Reizbarkeit.
Endlich, der Automat hatte ihren Becher freigegeben. Sie umfaßte vorsichtig den oberen Rand des dunkelbraunen Bechers und schleppte sich müde in Richtung ihres Büros.
Als erstes würde sie nochmals die Zeugenaussagen durchgehen. Eine innere Stimme flüsterte ihr schon seit Tagen zu, dass in den Zeugenaussagen irgendwas nicht hundertprozentig stimmte. Sie wußte es, spürte es, aber konnte den Finger nicht auf die Stelle legen.
Gedankenverloren bog sie um die letzte Ecke vor ihrem Büro und stieß mit einem entgegenkommenden Mann zusammen. Sie verlor das Gleichgewicht und der heiße Kaffee schwappte über den Becherrand direkt auf ihre Hand.
„ Verdammt „ , fluchte sie. Mit einem einfachen Espresso wäre der Becher nicht so voll gewesen, aber nein, du musstest ja so gierig sein, verfluchte sie sich innerlich. Um ihr Gleichgewicht ringend, versuchte sie gleichzeitig nicht noch mehr von der braunen Flüssigkeit zu verschütten.
Plötzlich fühlte sie, wie zwei starke Hände ihre Schulter packten und sie festhielt
„ Stella ! Was machst du denn hier ?„ , Mac Taylor zog die Augenbrauen zusammen und sah seine Mitarbeiterin kritisch an. „ Deine Schicht beginnt doch erst ..." , er zögerte, und warf einen Blick auf seine Uhr, „in fünf Stunden ! „
„ Das gleiche könnte ich Dich fragen, Mac. Bist du überhaupt schon zu Hause gewesen ? „
Herausfordernd sah Stella ihren Chef an. Plötzlich erkannte sie in seinem Gesicht die gleiche Müdigkeit, die sie verspürte.
„ Gott, du siehst beschissen aus. Geh schlafen, Mac „
„ Danke, es ist immer wieder erfrischend Komplimente von einer hübschen Frau zu bekommen. „ , obwohl Mac Taylor sich wirklich übermüdet fühlte, was nun wirklich kein neuer Zustand für ihn war, lächelte er sie linkisch an.
„ Hey, so habe ich das aber nicht gemeint. Du weißt, dass..., Stella zögerte.
Hatte er gerade hübsche Frau gesagt ?
„ Was weiß ich ? „
Er hatte hübsche Frau gesagt, definitiv. Das, oder ihr übermüdetes Gehirn trieb gemeine Scherze mit ihr.
Plötzlich wurde ihr bewußt, dass er sie immer noch mit beiden Hände festhielt.
Mac schien ihren kurzen Blick auf seine Hände bemerkt zu haben. Er nahm seine Hände runter, trat einen Schritt zurück und sah ihr in die Augen.
„ Was weiß ich, Stel ?
Der Verlust seine Berührung tat ihr fast körperlich weh. Sie versuchte sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Stella Bonasera war realistisch genug, sich nicht irgendwelchen Hoffnungen hinzugeben. Sie wußte, dass er noch immer um seine Frau trauerte. Und manchmal fühlte sie sich schmutzig,schuldig und egoistisch, aber sie konnte es nicht ändern. Irgendwann im Laufe des letzten Jahres war etwas passiert, dass sie nicht hatte voraussehen können. Sie hatte sich in ihren Chef, Partner und besten Freund verliebt.
Schlagartig fiel ihr dieser alte Song wieder ein. „I can't fight this feeling any longer „ ... irgendwie war es halt einfach passiert. Genau wie in diesem Song.
Anfangs hatte sie über diese Möglichkeit nicht mal im Traum nachgedacht. May Taylor war glücklich verheiratet gewesen, aber in den Jahren nach Claires Tod hatten sich Stellas Gefühle verändert.
Normalerweise konnte sie ihre Gefühle und Hoffnungen gut verstecken, aber seit dieser Serienkiller ihrer aller Leben bestimmte, erwischte sie sich immer häufiger dabei, wie ihre Mauer bröckelte.
Sie brauchte, genau wie jeder andere Mensch auch, eine Schulter zum Anlehnen. In guten Zeiten konnte sie noch irgendwie zurechtkommen, aber gerade in schweren Zeiten, so wie jetzt, wurde das Gefühl immer stärker.
Stella war verzweifelt, traute sich aber nicht Mac um Hilfe zu bitten.
Ihre geänderten Gefühle ihm gegenüber standen ihr im Weg. Um keinen Preis der Welt wollte sie, dass er etwas bemerkte. Ihre Freundschaft war ihr zu kostbar, zu wichtig.
„ Stella ! Schläfst Du ? „ Mac trat wieder einen Schritt näher an sie heran.
„ Was, ich ... nein, natürlich nicht. „
Um diese Behauptung zu unterstreichen nahm sie einen kräftigen Schluck des immer noch heißen Espressos und verbrannte sich dabei den Gaumen.
„ Verdammter Mist „ Ihr südländisches Temperament überwand die bleierne Müdigkeit. Verärgert spuckte Stella den Espresso zurück in den Becher, murmelte eine Entschuldigung und verschwand in Richtung ihres Büros.
Mac Taylor schaute ihr irritiert nach. Irgendwas war nicht in Ordnung mit Stella. Der Ex-Marine wußte nicht was es war, aber er war fest entschlossen der Sache auf den Grund zu gehen.
Stella war immer ein offener, emotionaler Typ gewesen, aber in letzter Zeit war sie immer zurückhaltender geworden. Ganz schlimm war es seit einigen Wochen, seit sie vergeblich versuchten den Mörder der drei Frauen ausfindig zu machen.
Als er sich umdrehte um ihr zu folgen, fiel ihm ein, dass sie ihm die Antwort auf seine Frage schuldig geblieben war.
TBC
