Es tut mir ehrlich leid, dass ihr solange warten musstet. Aber jetzt habe ich endlich meine Geschichte weitergeschrieben.
Ich bin zwar nicht 100ig überzeugt, aber das macht sicher die lange Pause. Ich werde in Zukunft versuchen meine Updates regelmäßiger zu bringen. Der Stil dieses Chapters ist für meinen Geschmack etwas hölzern, aber ein Teil ist halt schon eine halbe Ewigkeit fertig und ich muss erst wieder ein Gefühl dafür bekommen. Die Story wird durch dieses Chapter vorangetrieben, deswegen lasse ich es einfach so. Vielen Dank fürs Lesen und eure wirklich netten Kommentare !
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" Verdammt ! "
Ungeduldig trommelte Danny Messer mit den Fingern auf das Lenkrad seines silbergrauen SUVs.
Der junge CSI war impulsiv und haßte nichts mehr, als untätig rumsitzen zu müssen. Es war ein Fehler gewesen heute morgen mit dem Auto zur Arbeit zu fahren.
Wieder besseren Wissens hatte sich der New Yorker gegen die U-Bahn, und für seinen Wagen entschieden.
Doch sein Auto bot ihm einen Vorteil den er nicht ignorieren konnte.
Eine Klimaanlage.
Die letzten Tage waren die Hölle gewesen und die Aussicht auf einen weiteren Tag in der vollkommen überfüllten und stickigen New Yorker U-Bahn hatte ihn dazu bewogen heute mal wieder seinen Wagen zu nehmen. Das Gewitter in der Nacht hatte nur wenige Stunden für eine Abkühlung gesorgt und ein kurzer Blick in den Himmel hatte ihm gezeigt, dass heute wieder ein heißer Tag werden würde.
So stand er nun mit zahlreichen Leidgenossen seit Minuten auf der Brooklyn-Bridge und es ging keinen Meter voran.
Danny warf einen Blick auf die Uhr im Amaturenbrett. Es war kurz nach sieben.
Zwar war er noch relativ früh dran, aber er ahnte, dass Mac wahrscheinlich schon im Labor sein würde.
Ein weiteres Mal verfluchte er den Berufsverkehr in Manhatten, ehe er sich seufzend in sein Schicksal fügte und das Radio einschaltete. Klimaanlage hin oder her, morgen würde er wieder die U-Bahn nehmen oder zur Abwechslung mal mit dem Rad fahren.
Das Klingen seines Handys riß ihn aus seinen Gedanken. Hastig tastete er nach dem kleinen Gerät. Ein Blick auf das Display verriet ihm die Caller-ID. Mac.
Seufzend klappte Danny das Telefon auf und atmete noch einmal tief durch eher er sich meldete.
" Hey Mac, was gibt's ? "
" Wir haben eine weitere Leiche. "
Danny kannte seinen Chef lange genug um sich nicht über die fehlende Begrüßung zu ärgern. Er brauchte auch keine Erklärung, um was für eine Leiche es sich handelte. Es drehte sich zur Zeit alles um die Mordserie und es war auch nur noch eine Frage der Zeit, bis das FBI sich einschalten würde.
" Flack hat gerade angerufen. Die Leiche wurde vor einer knappen Stunde im Central Park gefunden. Das übliche Muster. Stella und ich sind auf dem Weg. "
" Und ich dachte, ich sei heute besonders früh dran. " , seufzend ließ Danny seinen Wagen ein Stück nach vorne rollen.
" Kümmere dich um alles! Bis später. "
Danny schaute einen Moment verwundert auf das Display seines Handys, doch das Gespräch war beendet.
Seufzend klappte er sein Mobiltelefon zu und schaltete das Radio wieder aus, die Lust auf Musik war ihm vergangen. Wenigstens schien sich der Stau aufzulösen. Danny fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes dunkelblondes Haar, überlegte einen Moment ehe er sein Handy wieder aufklappte und Lindsays Nummer aus seinem Adressbuch suchte.
Bereits nach dem zweiten Klingeln meldete sie sich.
" Monroe ! "
" Guten Morgen Montana, ausgeschlafen ? "
" Verdammt Danny, wie oft muss ich dir noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollst ? "
Danny konnte die Verärgerung in Lindsays Stimme hören und grinste. Er liebte es die junge Frau zu provozieren. Auch wenn Lindsay es vielleicht nicht glauben wollte, aber er mochte die zierliche neue Kollegin.
Danny ignorierte die Frage und wechselte das Thema.
" Mac hat gerade angerufen. Es gibt wohl ein neues Opfer. Er und Stella sind schon auf dem Weg. "
" Verdammt ... "
" Ich bin in einer Viertelstunde im Labor. " Danny kniff die Augen zusammen und blickte skeptisch nach vorne.
" Falls ich jemals von dieser Brücke kommen sollte ! "
" Du bist mit dem Auto gekommen ! "
Danny hörte ein unterdrücktes Lachen und knirschte mit den Zähnen.
" Was dagegen Montana ? So muss ich nicht in der U-Bahn schwitzen. "
Und den Rest der Woche werde ich auch mit dem Auto kommen, und wenn ich drei Jahre auf dieser Brücke stehen muss.
" Wir sehen uns dann im Labor. "
Er ließ ihr keine Zeit etwas zu entgegnen, klappte abermals sein Handy zu und warf das kleine Gerät auf den Beifahrersitz. Heute war wohl nicht sein Tag.
Central Park
7:31 am
Der stahlgraue Envoy von GMC rollte langsam aus und kam trotz seiner Größe sanft zum Stehen.
Stella Bonasera öffnete die Fahrertür und stieg aus. Auf der anderen Seite des Fahrzeugs schlug Mac die Tür zu und griff nach seiner Sonnenbrille.
Schweigend tastete auch Stella nach ihrer Sonnenbrille, obwohl es ihr eher darum ging ihre müden Augen zu verbergen. Die beiden gingen schweigen zur Rückseite des Wagens um ihr Arbeitsgerät aus dem Kofferraum zu holen.
" Stella, du musst das nicht tun. " Ein letzes Mal versuchte Mac sie zu überreden. Sein ungutes Gefühl hatte sich auf der Fahrt noch verstärkt, doch er kannte bereits ihre Antwort. So war er auch nicht verletzt, als sie heftig entgegnete.
" Mac, lass uns das Ganze nicht noch mal durchkauen. Das ist auch mein Fall und ich werde bleiben ! "
Stella hielt in der Bewegung inne und fing seinen Blick ein.
" Ich bin ein Cop, Mac. Lass mich meine Arbeit machen. "
Er hielt ihrem Blick eine Weile stand, ehe er seine Sonnenbrille aufsetzte und seine Augen für Stella unlesbar hinter schwarzen Gläsern verschwanden.
Routiniert griffen beide nach ihren Aluminiumkoffern und gingen schweigend in Richtung Tatort, der durch die vielen Polizisten und Absperrbänder unübersehbar einige hundert Meter weiter Richtung Kennedy-Reservoir lag.
Nach einigen Metern kam ihnen ein groß gewachsener dunkelhaariger Mann entgegen.
Donald Flack war ein waschechter New Yorker Polizist, dessen Eltern und Großeltern schon Streife in den Straßen der Stadt gelaufen waren. Er hatte ein gewinnendes Lächeln und eine lockere Art, die bei Vorgesetzten bisweilen für Kopfschmerzen sorgte. Doch an diesem frühen, sonnigen Morgen lag kein Lächeln in seinen Augen als er die beiden CSI begrüßte.
" Stella. Mac. " Er nickte den beiden zu. Sie erwiderten seinen Gruß, ehe Mac direkt zur Sache kam.
" Was hast du für uns, Don ? "
" Das Opfer ist Sheryl Thompson. Einunddreißig Jahre alt, verheiratet, keine Kinder. Wohnt mit ihrem Mann, einem Immobilienmakler , an der West Side. "
Mittlerweile war die kleine Gruppe an der Absperrung angekommen. Ein junger Streifenpolizist hielt das gelbe Absperrband nach oben, so dass die drei ungehindert passieren konnten. Stella und Mac hatten sich bereits die weißen Latexhandschuhe übergestreift und näherten sich der Leiche.
Die Ähnlichkeit mit den anderen Opfern war bei dieser Frau nicht ganz so stark und einen Sekundenbruchteil hoffte Stella, dass Flack sich vielleicht geirrt haben könnte. Aber die Hoffnung währte nur kurz. Es war das mittlerweile vertraute Muster. In einiger Entfernung konnte Stella das Tuch liegen sehen, mit dem die junge Frau offensichtlich betäubt worden war. Sie holte eine der Tüten für Beweismaterial aus ihrem Koffer und näherte sich dem weißen, undschuldig aussehnden Stück Stoff.
Mac hatte sich auch schon halb über die Leiche gebeugt, als Don ihn am Arm berührte und mit einer kurzen Geste zu verstehen gab, ihm zu folgen. Verwundert blickte der CSI zu seiner Partnerin, doch Stella hatte die Bewegung nicht bemerkt. Sie war konzentriert in ihre Arbeit versunken. Flack schüttelte nur leicht den Kopf und zog Mac ein kleines Stück abseits.
" Mac, da ist noch etwas, das ich dir sagen muß. Es hat wahrscheinlich nichts zu bedeuten, aber ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. "
Alarmiert wartete der ältere Mann ab und blickte seinen Gegenüber prüfend an.
" Sheryl Thomspons Mädchenname lautet Baldini. Ich weiß nicht Mac, es ... "
Doch Don kam nicht dazu den Satz zu beenden. Mac hatte sich bereits zu Stella umgedreht.
" Stella. Ich will, dass du ins Labor fährst. Sofort ! "
Es hatte nicht so befehlend klingen sollen, doch das war Mac im Augenblick egal. Hier lief ein Verrückter frei rum, der es allem Anschein nach auf Stella abgesehen hatte.
Stella fuhr erschrocken zusammen, und nicht nur die junge CSI war irritiert. Auch die umstehenden Polizisten blickten erstaunt zu Mac.
" Mac, was ist los ? Was ist passiert ? "
" Don, fahr sie ins Labor. Ich verlasse mich darauf, dass du sie sicher zu den anderen bringst ! " Mac hatte den groß gewachsenen Mann an die Schulter gefasst und sah ihn eindringlich an.
" Ruft mich an, wenn ihr da seid. "
" Mac ! " Stella hatte ihr Erstaunen mittlerweile überwunden und sie fühlte Zorn in sich aufsteigen. Sie hasste es übergangen zu werden, und Mac wusste das. Eigentlich.
" Stella, die Sache hier ist größer als wir gedacht haben. Sheryl Thompsons Mädchenname lautet Baldini. Stella, das kann kein Zufall sein. Ich glaube nicht an Zufälle. " Macs Stimme war eindringlich, fast schon bittend. Er wußte, dass er dieser Frau nur schwer etwas befehlen konnte.
" Fahr ins Labor. Ich schaffe das hier auch alleine. Sag Danny, er soll diese DNA extrahieren. Und sag ihm, es ist mir egal wie er das anstellt. "
" Mac ... "
" Nein Stella, bitte fahr ins Labor. Ich komme nach, sobald ich hier fertig bin. "
" Ich kann alleine fahren. "
" Stella ... " Dons Stimme war ruhig als er sie ansah, " Mac hat Recht. Die ganze Sache war von Anfang an verdächtig. Diese Ähnlichkeit mit Dir. Erst das Äußere, dann die Abstammung und nun auch noch deine Initialen. "
Einen Moment hielt sie Flacks Blick stand, doch dann gab sie seufzend nach, reichte Mac die Tüte mit dem Beweisstück und streifte die Handschuhe von ihren Händen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren drehte sie sich um und ging in Richtung der parkenden Wagen. Flack machte Anstalten ihr zu folgen, doch Mac hielt ihn zurück.
" Pass auf sie auf, Don ! "
" Das werde ich, Mac. Das werde ich. Sie ist auch meine Freundin. "
Der junge Polizist nickte zum Abschied, ehe er sich auch umdrehte und der dunkelhaarigen Frau folgte.
Mac blickte den beiden nach und rieb sich müde über das Gesicht. Das ganze geriet zunehmend ausser Kontrolle.
Urplötzlich fühlte er, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten. Jemand beobachtete ihn. Prüfend schaute er sich um, doch er konnte niemanden sehen. Ein Schauer lief über seinen Rücken und obwohl die Luft schon wieder in der Hitze zu flirren begann, musste Mac ein Frösteln unterdrücken.
Etwas fünfhundert Meter entfernt, in einem der zahllosen Hochhäuser, saß ein Mann über ein Teleskop gebeugt.
Der Mann war groß, fast zwei Meter, kräftig und durchtrainiert. Er trug verschlissene Segelhosen und ein graues Muskelshirt. Auf seiner Stirn und seinem kahl rasierten Schädel perlte der Schweiß.
" Du kannst sie fühlen, Gunny. Die Angst. Nicht wahr, du kannst sie fühlen. Du Bastard ! "
