AN: Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber ich war im Urlaub mit Null Zugriff zum Web ;-)

Kap 6 – Die Arbeit einer Lordschaft

Nach dem Essen reichte sie ihm ein Blatt Papier aus ihrem Buch.

„Das sind die Leute, die sich angemeldet haben. In welcher Reihenfolge wollen sie sie sprechen?"

„Zuerst den Schatzmeister, dann den Schuldirektor und zum Schluss den Gefängnisdirektor."

Sie nickte und er nahm auf dem Thron platz.

„Milord, der Schatzmeister, Ilias Fiscius." kündigte Amelia den dünnen glatzköpfigen Mann an.

Sie gingen die Zahlen durch und Harry stellte überrascht fest, dass die Lordschaft über ein Barvermögen von rund 600 Millionen Galleonen verfügte und es stieg jährlich trotz dem es den Einwohnern der vier Inseln sehr gut ging und die Steuern niedrig waren.

Nach einer halben Stunde verließ ihn der Schatzmeister wieder mit einigen Genehmigungen für größere Projekte, die beantragt worden waren.

Danach kam der Schuldirektor.

Er begrüßte Harry respektvoll und berichtete über den Bildungsstand der Schüler.

„Sehe ich das richtig, dass es sich bei der Struktur dieser Schule um eine Art Militärakademie handelt?" fragte Harry.

„So ist es, Milord."

„Interessant. Ich habe noch etwas Schulbildung nachzuholen. Wäre es möglich, die Lehrer zur Verfügung zu stellen oder soll ich private Lehrer anfordern?" fragte Harry.

„Es wäre besser, wenn sie die Lehrer der Schule in Anspruch nehmen würden, Milord, denn obwohl Hogwarts über einige exzellente Koryphäen verfügt, sind unser Zauberspruchmeister, unser Transfigurationsmeister und unser Lehrer für Kreaturen die besten auf der ganzen Welt. Nur bei den Zaubertränken haben wir sozusagen den zweiten Platz nach Meister Snape." erklärte der Lehrer stolz.

„Er mag ein Meister der Tränke sein, doch als Lehrer taugt er nichts." sagte Harry kalt.

Der Direktor nickte amüsiert, „So wurde es uns berichtet. Ich stimme die freien Stunden mit Lady Amelia ab, wenn es recht ist."

„Natürlich."

Dann verabschiedete sich der Direktor schon wieder.

Als er aus der Halle trat, eilte ohne Ankündigung ein Zwerg mit dichtem grauen Haar in die Halle gefolgt von einem etwas jüngeren Exemplar der magischen Wesen.

Zwei Wachen rannten hinter ihm her, doch Harry winkte ihnen zu, dass sie den Zwerg durchließen.

„Er ist etwas... unkonventionell was das höfische Verhalten angeht." flüsterte ihm Amelia ins Ohr und sie musste sich ein Grinsen verkneifen, als sie das amüsierte Funkeln in seinen Augen bemerkte.

„Entschuldigt meine Unverfrorenheit, mein Lord." sagte der Zwerg mit einer angedeuteten Verbeugung.

„Tretet näher, Meister...?"

„Doran, Verwalter der Minen dieser Inseln. Ich komme mit einem Geschenk und Informationen über den derzeitigen Status ihrer Minen."

„Schießt los." sagte er, als er sich zu dem Zwerg an den Tisch gesetzt hatte.

„Euer Ton gefällt mir. Zuerst das Geschenk, ein Beweis der zwergischen Schmiedekunst."

Der junge Zwerg reichte ihm ein langes in Tuch eingeschlagenes Bündel.

Es war ein edles Langschwert dessen Griff aus Silber gearbeitet war und mit schwarzem Leder umwickelt. Das Ende des Griffes stellte einen Drachenkopf dar während die Parierstangen Drachenflügeln. Es sah imponierend aus.

„Danke, Meister Doran. Ein Meisterwerk. Nun brauche ich nur noch jemanden, der mir das Kämpfen beibringt." sagte er amüsiert.

„Redet mit dem Kerl der draußen wartet. Er kann mit Schwertern umgehen, Sir."

„Danke."

„Nun zu den Minen, Milord. Die Ausbeute ist relativ konstant über die letzten Jahre und die Vorräte an Erzen und Edelsteinen in euren Lagern sind mehr, als zufriedenstellend. Jedoch versiegt unsere einzige Mithrilmine auf der Insel."

Harry fuhr sich nachdenklich durch die Haare.

„Amelia, kannst du mir die Übersicht über meine anderen Minen geben? Da war eine oder mehrere Mithrilminen dabei."

Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr und er nickte mit funkelnden Augen.

„Ihr verwaltet doch meine Minen, Doran."

„Ja, das tue ich."

„Ich habe noch einige Minen mehr geerbt, die außerhalb des Einflusses von Scyde stehen. Würdet ihr mir die Ehre erweisen auch diese zu verwalten, unabhängig von Scyde?"

Die schwarzen Augen des Zwerges funkelten begeistert und er nickte, „Die Ehre läge bei mir, Milord."

Minuten später trat ein wichtig aussehender Diener mit einem Stapel Papiere ein und reichte sie dem Zwerg bevor er ohne Worte wieder verschwand. Der Zwerg überflog die Papiere.

„Mein lieber Freund, einen wahren Schatz habt ihr da an der Hand. Was springt dabei für mich heraus?"

„DO..." setzte Amelia an, doch Harry brachte sie mit einem Wink seiner Hand zum Schweigen.

„Ihr bekommt 0,5 des Profits."

Der Zwerg grinste und nickte, „Vielen Dank, Milord. Ihr erhaltet monatlich Berichte."

Dann verabschiedet er sich.

„Milord! So spricht man einfach nicht mit Lord Scyde und schon gar nicht handelt man mit ihm!" sagte Amelia entrüstet.

„Amelia, er hat reichlich Mehrarbeit dadurch und eine Profitbeteiligung ist ein Anreiz für ihn, sich zu bemühen."

„Aber das ist ein Vermögen, das er dadurch verdient."

„Tut es uns weh?" fragte Harry.

„Nein, das nicht."

„Na siehst du. Nebenbei, mit einer fähigen Kraft mag sich unser Profit um mehr als nur 0,5 steigen."

„Ok, ich sehe deine Absichten. Nun zu unserem nächsten Gast. Er ist ebenfalls etwas... ungewöhnlich. Aber nach der Aktion eben dürfte er dir gefallen."

Sie schickte eine Geste zu den Dienern, die den nächsten Mann hereinbaten.

Harrys Augen weiteten sich, als er den Mann sah, der mit festen zackigen Schritten in die Halle eilte.

Der Mann war knapp zwei Meter groß und von kräftiger Statur. Doch das war es nicht, was Harry so überrascht hatte. Der Mann trug einen schwarzen Kampfanzug, eine Muggel-Uniform, die sehr nach Armee aussah, nur dass sie schwarz war. Dazu hatte er eine dicke Zigarre im Mund. Komplettiert wurde das Bild durch den kurzen GI-Schnitt, den der Mann hatte.

„Thomas MacGregor, zu ihren Diensten, Sir."

Wie Harry es befohlen hatte, salutierte der Mann nur und kniete nicht nieder.

Harry trat zu ihm und gab ihm die Hand, was den Mann sichtlich überraschte und ihn zu einem Grinsen veranlasste.

„Setzt euch!"

Als sie saßen, winkte er einen der Diener heran.

„Bringt ein paar Snacks! Etwas zu trinken, Mr. MacGregor? Wir werden sicher etwas länger reden."

Der Mann sah Amelia überrascht an, doch sie nickte ihm aufmunternd zu, ein amüsiertes Funkeln in den Augen.

„Ein Bier, Sir?" fragte MacGregor.

„Gute Idee. Zwei Bier bitte. Amelia?"

Sie warf ihm einen bösen Blick zu, doch er erwiderte ihn unnachgiebig. Schließlich nickte sie und bestellte einen Tee.

„Verzeiht, Sir, aber ihr verhaltet euch anders, als ich es von einem Lord erwartet habe."

Harry grinste, „Ist das so? Auch unter dem Aspekt, dass ich gerade mal seit einem Tag Lord bin und vorher einen Aufenthalt in Hotel Askaban hatte und davor bei den Muggeln gelebt habe?"

Die Augen des Mannes weiteten sich entsetzt, „Verzeiht, Milord, doch wir konnten nicht eingreifen, solange sie ihren Titel nicht angenommen..."

„Lasst es gut sein. Ihr habt keine Schuld. Ihr seht aus wie ein Muggel?"

„Squib, Sir."
„Habt ihr in der Armee gedient?"

„Kosovo." sagte der Mann hart.

„Wenn es euch nicht stört, der weniger formale Ton sagt mir mehr zu." sagte Harry grinsend.

„Ihr seid nach meinem Geschmack, Sir. Ich wollte mit ihnen die Regelungen das Gefängnis betreffend durchsprechen. Wir müssen sie verschärfen. Wie ihr selbst wisst, wart ihr nun der zweite, der aus eigener Kraft entkommen ist, ganz zu schweigen von den Befreiungen durch Voldemort. Außerdem müsst ihr die Dementoren wieder unter Kontrolle bringen."

„Deswegen die Snacks, Mr..."

„Nennt mich einfach nur Thomas."

"Danke. Wie ich sagte, Thomas, deswegen die Snacks. Ich habe auch etwas dazu zu sagen. Doch zunächst, wie rufe ich die Dementoren zurück?"

"Schickt einfach einen geistigen Ruf aus."

Harry schloss die Augen und spürte, wie etwas in ihm tatsächlich diesen Ruf aussandte.

Dann nickte er und öffnete die Augen.

"Das war das erste. Nun zu den Verbesserungen. Arbeiten unter ihnen noch mehr Squibs?"

"Ja, nur Squibs zumindest direkt im Gefängnis. Wir werden weniger durch die Dementoren beeinflusst. Außen jedoch wachen Zauberer eurer Garde über das Gefängnis."

"Können wir das Gefängnis komplett durch einen Anti-Magie-Schild schützen?"

"Das wäre möglich, wenn wir mit unserem Zauberkunstmeister und unserem Runenmeister zusammenarbeiten. Doch es wird einen großen Aufwand erfordern. Doch dieser Aufwand sollte einmalig sein." erklärte Amelia.

"Wozu soll das gut sein?" fragte Thomas neugierig, "Dann können wir uns nicht wehren."

"Nicht? Wie wäre es mit Muggelwaffen und Kameras zusätzlich zu den Dementoren. Wenn Voldemort mit seinen Dumpfbacken kommt, sind sie hilflos und wir haben die Oberhand."

"Genial, einfach genial." sagte MacGregor und klatschte in die Hände.

"Zusätzlich gelten ab sofort folgende neue Regeln. Beide Männer die entkommen sind, waren völlig unschuldig. Egal, welches Urteil das Ministerium getroffen hat, jeder Gefangene wird mit Veritasserum befragt."

"Endlich mal einer, der vernünftig denkt." sagte MacGregor anerkennend.

"Zweitens, jeder wird auf besondere Fähigkeiten geprüft, bevor er in die Zellen gesperrt wird, besonders auf Animagusfähigkeiten und Metamorphmagusfähigkeiten."

Amelia und Thomas sahen ihn verblüfft an, dann weiteten sich ihre Augen verstehend.

"Diese Überprüfungen werden auch bei allen momentan Inhaftierten angewendet."

"Wird erledigt, Sir. Das einzige, was ich noch zufügen kann, wäre eine Anfrage für eine Personalerhöhung um 15 Mann."

"Genehmigt. Nun, ihre Erfahrung bringt mich auf ein paar Fragen und Wünsche. Zunächst einmal hat mich Meister Doran informiert, dass sie mit dem Schwert kämpfen können."

"Richtig."

"Könnt ihr mich damit und mit Muggelwaffen ausbilden?"

"Kein Problem. Doch außerhalb eines Anti-Magiefeldes sind Kanonen nutzlos. Zu schnell können die Zauberer Schilde beschwören und Kleidung aus Drachenhaut machen sie komplett nutzlos."

"Gut, dennoch würde ich es gern lernen, wenn auch untergeordnet. Ihr kennt euch mit Muggeltechnologie aus?"

"Sicher. Etwas spezielles?"

"Ja. Seht ihr eine Möglichkeit, Funkgeräte und Sprengsätze in magischen Umgebungen störungssicher zum Laufen zu bringen?"

"Hmm... ich müsste mit einem Zauberkunstmeister reden. Doch ich glaube, es wäre möglich."

Amelia schrieb etwas in ihr Buch und nicht mal zehn Minuten später kam eine Frau mittleren Alters in die Halle geeilt.

"Ihr habt nach mir verlangt, Milord?" fragte die Frau als sie sich niedergekniet hatte.

"Ihr seid die Zauberkunst-Meisterin?"

"Elisabeth Ardelia, Milord. Zu ihren Diensten."

"Erhebt euch bitte und nehmt Platz."

"Danke. Wie kann ich euch helfen?"

Harry erklärte, was er wollte und sie machte sich Notizen und zeichnete ein paar Diagramme auf, die sie mit MacGregor diskutierte.

Nach einer Stunde kamen sie zu einem Schluss.

"Es ist möglich, Milord." sagte Mrs Ardelia stolz.

"Gut. Thomas, ich möchte zunächst einmal ein paar Funkgeräte mit einem Ohrempfänger, dass ich bequem mit Amelia reden kann, ohne dass sie mit ständig ins Ohr flüstern muss." sagte er grinsend und auch seine Dienerin schmunzelte.

"Dann möchte ich, dass alle Wachen, die des Gefängnisses und die Soldaten mit diesen Geräten ausgestattet werden. Seht zu, dass ihr verschiedene Frequenzen verwendet und chiffrierte Signale benutzt. Das dürfte uns einen Vorteil gegenüber den viel zu konventionell ausgerichteten Zauberern verschaffen. Dann besorgt die Waffen für die Wachen Askabans und zwei Pistolen für Amelia und mich. Zuletzt beschafft leicht tragbare Sprengsätze mit möglichst großer Wirkung aber unterschiedliche Stärken, so dass wir flexibel sind. Ich denke, Zeit und Funkzünder wären angebracht. Habt ihr von euren Einsätzen in der Muggelwelt die nötigen Verbindungen?"

Thomas grinste animalisch, "Die habe ich, Sir. Ich muss sagen, ihr bringt mächtig frischen Wind nach Scyde, Sir. Darf ich fragen, ob ihr weitere Pläne habt?"

"Ja, ich möchte eine Art Sondereinsatzteam aufbauen. Doch dazu kommen nur Zauberer in Frage, die zumindest apparieren können, Animagi und andere Spezialisten sind angebracht. Es muss klein, schnell und hart sein. Aber das muss nicht von heute auf morgen geschehen."
"Gute Idee, Sir. Ihre Garde ist bereits gut, doch ein solches Einsatzteam ist noch besser. Wenn ihr es gestattet, werde ich mich mit eurem General in Verbindung setzen und euch die Arbeit abnehmen. Wir gehen die Soldaten durch, ich weiß etwa, was wir suchen. Die geeigneten Kandidaten schlagen wir euch dann zur Musterung vor."

Harry musterte ihn eine Weile, dann nickte er, "Ich wollte das eigentlich selbst machen, doch du hast zweifellos die größere Erfahrung auf diesem Gebiet. Ich vertraue deinem Urteil. Was hast du für eine Position innegehabt?"

"Ich war zuerst Scharfschütze, dann Teamleiter eines Einsatzkommandos." sagte MacGregor grinsend.

Harry lachte laut, "Wie passend. Hmm... Scharfschütze, ich frage mich, ob es sich lohnt, den erhöhten Aufwand für dich in Kauf zu nehmen, wenn du als Scharfschütze dienst, mit entsprechenden Portschlüsseln und so müsste das möglich sein. Wie weit kannst du sicher treffen?"

"Mit der richtigen Ausrüstung und etwas Training... 1200m Sir."
"Das ist weit genug für diese arroganten Zauberer." sagte Harry grinsend, "So weit können die gar nicht gucken, geschweige denn Flüche schicken. Mit Schalldämpfern kannst du locker mehrere Ziele ausschalten, bevor sie auf die Idee kommen, sich zu schützen oder zu disapparieren... falls wir sie lassen."

"Verzeiht, Sir, aber die Massnahmen scheinen sehr... fatal zu sein. Was bringt sie zu dieser Einstellung?"

Harrys funkelnde Augen wurden hart wie Kristall, "In den zwei Jahren, d. h. bevor ich endlich die Okklumentik gemeistert habe, habe ich deutlich gesehen, was Voldemort alles mit seinen Opfern macht. Sie haben keine Gnade verdient." sagte Harry kalt,

"Doch ich werde natürlich nicht nur wild um mich schießen, wir werden nur einhundert prozentig positiv identifizierte Todesser endgültig ausschalten. Wo auch nur geringste Zweifel bestehen, werden wir natürlich gemäßigt vorgehen."

MacGregor nickte anerkennend, "Gute Einstellung, Sir. Sie machen einen guten Anführer. Es wird Zeit, dass mal jemand richtig durchgreift da draußen. Es ist mir eine Ehre unter euch dienen zu dürfen."

"Danke, Thomas."

"Die Funkgeräte kann ich noch heute bestellen." sagte Thomas zum Schluss.

"Ja, und die Zauber kann ich in ein paar Minuten sprechen." sagte die Zauberkunstmeisterin lächelnd.

"Habt Dank, Leute. Amelia, wie spät ist es?"

"18 Uhr, Milord."

Harry wandte sich zu MacGregor, "Wie macht sie das nur? Na ja egal. Was haltet ihr davon, wenn ihr mir zum Abendessen Gesellschaft leistet?"

"Es wäre uns eine Ehre, Milord." sagte die Hexe und Thomas schloss sich an.

Amelia schrieb etwas in ihr Buch und Minuten später kam eine Reihe Diener und tischte auf.

MacGregor und Mrs. Ardelia sahen Amelia fast entsetzt an als sie sitzen blieb, doch Harry sagte nur kalt, "Sie ist auf meinen Befehl hier."

Die beiden zuckten zusammen. Ardelia nickte zögernd, doch MacGregor grinste nur und sagte, "Wenn ihr meine Offenheit verzeiht, aber ihr gefallt mir immer besser."
"Kein Problem. Solange es nicht respektlos ist, schätze ich Offenheit. Nun lasst es euch schmecken."

Nach dem Essen verabschiedeten sich seine Gäste und Amelia und Harry waren wieder allein.

Sie zogen sich in seine Räume zurück.

„Trinkst du ein Butterbier oder etwas anderes mit mir? Oder möchtest du jetzt lieber Freizeit haben?" fragte Harry.

„Freizeit? Mein Job läuft 24/7, Mi... Harry." sagte Amelia schmunzelnd, „Und ja, ich trinke gern etwas mit dir, wenn du heute weiter nichts vorhast."

Zwei Minuten später erschien ein Diener mit 2 Butterbier, stellte sie auf dem Tisch ab, an dem Amelia und Harry saßen und zog sich mit einer Verbeugung wieder zurück.

„Wie bestelle ich eigentlich etwas, wenn du mal nicht mit deinem Buch in der Nähe bist?" fragte Harry amüsiert, nachdem sie angestoßen und einen Schluck getrunken hatten.

„Das wird nicht der Fall sein. Sollte ich aus irgendeinem Grund ausfallen, bekommst du eine Vertretungskraft. Ansonsten ruf einfach laut nach einem Diener. Sie sind meist nicht weit." sagte sie lachend.

„Du hast ein schönes Lachen, Amelia. Ich würde es gern öfter hören."

„Die Position deiner Dienerin und deine im übrigen auch verlangen ein hartes Auftreten, zumindest gegenüber Personen, die nicht Bewohner unseres Landes sind. Der Lord von Scyde ist nun mal ein harter, wenn nicht sogar dunkler Herrscher, den niemand zum Feind haben möchte."

„Das ist wohl wahr. Aber solange wir unter uns sind..."

„Bin ich mein lockeres und offenes selbst. Ich verstehe langsam, dass du es wirklich so meinst Harry und ehrlich gesagt, bin ich dir sehr dankbar dafür. Du... du siehst in mir nicht die Dienerin als Untertanin oder Lady Amelia als Höhergestellte gegenüber dem Volk sondern eine Beraterin deren Kompetenz du schätzt, wenn nicht gar eine Freundin."

„So ist es. Du hast mir heut morgen also doch zugehört." sagte Harry fröhlich.

„Ich hatte noch nie Freunde." seufzte Amelia.

„Als Kind hatte ich auch nie Freunde. Meine Verwandten.. sagen wir einfach, meine Kindheit war nicht sehr angenehm."

„Rede mit mir darüber, bitte."

Harry seufzte und nach einer Minute begann er zu erzählen. Nach außen hin zeigte Amelia keine Emotionen, doch innerlich kochte sie und schwor Rache.

Schließlich endete Harry seine Erzählung, „Aber genug davon. Wie habe ich mich gemacht an meinem ersten Tag?"

„Anders, als alle es erwartet haben, würde ich sagen." erwiderte sie schmunzelnd, „Anders, nicht so hart, aber dennoch entschlossen. Du hast ein gutes Gefühl dafür, wie du deine Leute führen musst, wenn du dabei auch andere Wege gehst, als deine Vorgänger. Wenn das Volk sich daran gewöhnt hat, wird es dich nicht nur respektieren, sondern auch lieben. Ich bin jedenfalls stolz auf dich."

„Danke." sagte er ehrlich, „Aber ich muss sicher noch einiges lernen."

„Sicher doch, aber weniger, als ich anfangs geglaubt habe. Deine höfische Etikette müssen wir nur ein wenig aufpolieren denke ich. Hmm... ach ja, du solltest tanzen lernen." sagte sie mit einem schelmischen Grinsen.

„Oh shit!" fluchte er, „Sorry. Aber du hast wohl recht. Gibt es hier so etwas wie Bälle?"

„Die letzten Lords hatten wenigstens einen Ball pro Jahr, Neujahr und oft auch wenigstens einen Tanz im Sommer oder Frühjahr. Aber das liegt an dir."

„Gut, wer bringt mir das Tanzen bei? Du?"

„Wenn du mich willst?"

„Logisch. Wen denn sonst?"

„Wir sind hier nicht das größte Volk, doch es gibt genug junge Damen, die sich darum reißen würden."

„Klar." sagte Harry und rollte mit den Augen, eine Handlung, die er in letzter Zeit öfter zu machen schien, „Nein, ich ziehe deine Gesellschaft vor."

„Danke."

„Zeigst du mir mal die Räume um dieses Zimmer herum?" fragte er.

Sie zeigte ihm die Räume außer dem Bad und dem Schlafzimmer, wie seine Garderobe, seine Bibliothek, sein Arbeitszimmer und schließlich das kleine Zimmer in dem sie schlief.

„Das ist unakzeptabel, Amelia." sagte Harry, als er das kleine Kabuff sah, in dem gerade mal Platz für ein kleines Bett und einen Kleiderschrank war.

„Was meinst du? Ist etwas nicht zu deiner Zufriedenheit?" fragte sie unsicher.

„Das kannst du laut sagen. Es mag die Zeit kommen, wo wir das Bett teilen oder auch nicht aber eines ist klar, du wirst nicht in diesem kleinen Kabuff schlafen. Du hast etwas besseres verdient. Hier auf diesem Flur gibt es doch sicher andere Räume, die du nutzen kannst."

„Aber..."
„Amelia! Bitte, es ist mein Wunsch, dass du ein menschenwürdiges Leben führst, nicht das einer Sklavin." sagte er ernst.

Sie versank in dem besorgten Blick voller Zuneigung und Freundschaft zu ihr und sie konnte dem einfach nicht widerstehen.

„Du bist noch nicht mal einen Tag hier und wirfst schon alles über den Haufen Harry. Wir können ja mal schauen, welche Räume du als geeignet empfindest." gab sie schließlich nach.

Sie öffnete die Tür neben seinen Räumen und auch diese stellten eine kleine Wohnung dar. Ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer ein kleines Bad und ein Arbeitszimmer sowie ebenfalls ein begehbarer Schrank.

„Das ist perfekt." sagte Harry zufrieden.

„Aber das ist doch zu viel..."

Er sah sie mit spitzbübisch funkelnden Augen an und sagte, „Ich befehle es!"

Sein Ton war eindeutig amüsiert.

„Du genießt das!" warf sie ihm vor.

„Ein wenig, ja. Aber anders dringe ich nicht durch deinen Dickschädel." sagte er und grinste.

„Gut, wie du willst. Aber dann bin ich nicht mehr abrufbereit." sagte sie besorgt.

„Hmm... wenn dir das so wichtig ist, können wir doch eine Tür zwischen unseren Zimmern schaffen. Dann wäre es so, als würdest du in dem Kabuff schlafen."

Sie strahlte nun etwas, da sie trotz allem ihrer Rolle gerecht werden konnte.

Er rollte erneut mit den Augen und wandte sich der Wand zu, welche die beiden Quartiere voneinander trennte.

„Das müsste die Höhe des Wohnzimmers sein." sagte Harry und führte einen komplexen Zauber mit seinem neuen Zauberstab aus. Ein Rechteck wurde in der Wand sichtbar und wurde langsam transparent bis dieses Stück der Wand schließlich verschwand, dafür wurden die Steine über der Tür zu einem großen Stein, der die Mauer darüber stabilisierte. Nach einem weiteren Zauber entstand eine Holztür im gleichen Stil der anderen Türen in dem neuen Durchbruch. Ein weiterer Zauber komplettierte die Arbeit.

„Ähm... wozu hattest du noch mal die Lehrer bestellt?" fragte Amelia grinsend.

„Ach du!"

„Wozu diente der letzte Zauber?" fragte sie neugierig.

„Es ist eine Abwandlung eines Kommunikationszaubers. Wenn ich dich rufe, egal in welchem meiner Räume ich bin, hörst du mich egal in welchem deiner Räume du bist und umgekehrt."

„Das ist clever. Aber warum umgekehrt auch?"

„Weil immer die Möglichkeit besteht, dass du Hilfe brauchst und wenn du wirklich so gut über mich informiert bist, wie ich bisher den Eindruck hatte, dann weißt du auch, dass mir das Wohlergehen meiner Freunde am Herzen liegt."

Sie strahlte nun über das ganze Gesicht und umarmte ihn spontan, nur um sofort blass wieder zurückzuzucken.

„Verzeiht!"

„Amelia! Hör auf dich für jede Gefühlsäußerung zu entschuldigen." sagte er lachend.

„Und ich habe es genossen. Also kusch! Lerne zu leben!"

Das zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.

„Und wo wir schon mal dabei sind, ab sofort wirst du Freizeit haben."

„Das kommt..."

„Wie war das noch mit den Befehlen?"

„Aber..."
„Amelia, ich weiß noch nicht genau wie wir das timen aber wir werden einen Weg finden. Wenn ich zum Beispiel studiere oder trainiere, musst du nicht um mich herum sein. Wenn wir die Funkgeräte haben, kann ich dich jederzeit erreichen, wenn ich etwas wissen will oder was brauche."

„Hmm... da ist was dran. Wir werden sehen, wie sich das einspielt."

Sie gingen wieder in sein Zimmer zurück und setzten sich wieder an den Tisch. Die Diener hatten derweil neue Flaschen mit Butterbier auf den Tisch gestellt.

„Erzähle mir etwas über dich, Amelia!"

„Da gibt es nicht viel zu erzählen. Wie ich schon erzählt habe, wurde ich schon als Kind für meine Aufgabe auserwählt und ausgebildet. Bis kurz vor deinem Eintreffen wurde ich nur geschult und ausgebildet."

Sie erzählte wirklich nicht viel mehr. Danach stellten sie noch den Plan für den nächsten Tag zusammen und beschlossen es dabei zu belassen. Sehr zögernd zog sie sich in ihr Zimmer zurück. Wenige Minuten fiel ihm ein, dass er sie noch fragen wollte, wie er die Wachen in einem Notfall erreichen konnte und klopfte an die Tür. Als niemand antwortete, öffnete er die Tür und sah sich um. Amelia war nicht da.

„Merkwürdig." murmelte er.

Er wusste nicht, dass sie ihre neu gewonnene Freizeit gleich nutzte. Sie war umgehend zu zwei ihr bekannten Wachen appariert, von denen sie wusste, dass sie auch in einer Umgebung voller Muggel klar kamen.

„Lady Amelia!" sagte einer der Männer überrascht.

„Schnell, wir haben nicht viel Zeit." sagte sie kalt.

„Was gibt es?"

„Ich habe heute erfahren, wie unser junger Lord wirklich gelebt hat bei seinen Verwandten und ich werde es ihnen heimzahlen."

„Weiß Lord Scyde davon?" fragte der andere ohne Emotion.

„Nein. Seid ihr dabei?"

Der Ausdruck der Wut und des Rachdurstes in den blauen Augen der jungen Frau sagten ihnen alles, was sie wissen mussten.

„Wir stehen euch zur Verfügung. Muggel-Outfit?"

„So ist es." sagte Amelia und transfigurierte ihre Robe in schwarze Jeans und eine schwarze Jacke. Die beiden Wachen taten es ihr gleich.

„Wohin?"

„Surrey, Ligusterweg."

„Verstanden." sie verschwanden mit einem 'Crack'.

Sie erschienen in der Nähe des Parks wieder, in dem Harry früher so oft gewesen war.

„Hier treibt sich der nichtsnutzige Cousin unseres Lords angeblich immer herum. Schauen wir doch mal, ob er es immer noch macht." sagte Amelia hart.

Tatsächlich stolperten sie nach nur wenigen Minuten über drei düster aussehende Typen wobei einer die Ausmaße eines Kleintransporters hatte.

Sie bedrängten ein junges Paar offensichtlich mit Messern.

„Geld her, oder wir kümmern uns mal um deine Kleine." blaffte der Dicke.

„Wir greifen erst ein, wenn sie entweder handgreiflich werden, oder bevor sie abhauen. Und keine Magie." flüsterte Amelia. Die Männer nickten verstehend.

Tatsächlich schlug Dudley selbst den jungen Mann, dem Aussehen nach ein Teenager, nieder und durchsuchte ihn nach einem Portemonaie.

Amelia nickte den beiden zu und sie traten aus den Schatten.

„Gibt es Probleme?" fragte Amelia und setzte ihren unschuldigsten Ausdruck auf.

„Verpisst euch!" rief der dünnste der Gang.

„Warum lasst ihr nicht einfach die beiden in Ruhe?" fragte Amelia noch immer mit zuckersüßer Stimme.

Dudley nickte seinen beiden Kumpanen zu und stürzte auf die drei Zauberer zu und rannte voll in einen hohen Spin-Kick von Amelia, der ihn voll auf den Solar-Plexus traf. Atemlos fiel er hart auf den Rücken. Sekunden später lagen auch seine Kumpane auf dem Betonboden.

„Habt ihr ein Telefon?" fragte Amelia die beiden Opfer.

„Ja." sagte der junge Mann und zog ein Handy aus der Tasche.

„Ruft die Au... Polizei!" korrigierte sich Amelia rechtzeitig.

Unbemerkt von den anderen tropfte sie drei Tropfen einer glasklaren Flüssigkeit in den Mund Dudleys.

„Was hast du getan?" stammelte Dudley.

„Nur dafür gesorgt, dass du in den nächsten Stunden nur die Wahrheit sagen kannst." sagte Amelia mit einem diabolischen Ausdruck in den Augen.

Dann deutete sie mit ihrem Zauberstab auf Dudley während die anderen beiden Zauberer die beiden Muggel beschäftigten.

„Du wirst vergessen, je etwas über Zauberer gehört zu haben, werter Dudley. Obliviate magica." wisperte sie leise.

Die Augen des dicken Mannes weiteten sich entsetzt bevor sie einen glasigen Ausdruck annahmen und danach wieder normal wurden.

Minuten später kam ein Polizeiwagen angerauscht und hielt neben der kleinen Gruppe.

„Was ist geschehen?" fragte der Polizist.

„Wir kamen gerade bei einem Spaziergang durch den Park, als wir gesehen haben, wie diese drei Typen hier die beiden bedroht haben und ausrauben wollten. Dann hat der dicke hier den Mann angegriffen."

„Ist das wahr?" fragte der Polizist und das junge Paar nickte.

Sekunden später waren die drei Delinquenten mit Handschellen gefesselt im Polizeitransporter. Ihre Aussage wurde zu Protokoll genommen und sie unterschrieben sie.

„Was hast du dazu zu sagen?" fragte der Polizist Dudley.

„Es entspricht alles der Wahrheit." sagte Dudley. Seine Kumpane zuckten erschrocken zusammen und sahen ihren Kumpan ungläubig an.

„Interessant. Habt ihr so etwas schon öfter gemacht?" fragte der Polizist.

„Seit einigen Jahren." gab Dudley zu.

Danach schilderte Dudley genau, was sie alles mit ihren Opfern angestellt hatten und seine Kumpane wurden blass.

„Wir haben gehört, hier wäre vor ein paar Monaten ein Junge mit dem Namen Harry Potter verschwunden. Fragen sie ihn doch mal, ob er etwas darüber weiß!" forderte Amelia den Polizisten auf.

„Was wissen sie über Harry Potter?" fragte der Polizist.

„Potter? Das ist doch der Freak von meinem Cousin. Wir alle, d. h. meine Eltern und ich sind froh, dass dieser Abschaum endlich aus unserem Haus ist. Der einzige Nachteil ist, dass wir unsere Arbeit nun selbst machen müssen."

Der Polizist schaute ihn alarmiert an.

Dann befragte er ihn tiefgründig danach, wie er und seine Familie den Jungen namens Harry Potter behandelt haben und man sah ihnen an, was sie davon hielten.

„Wagen 23 an Zentrale. Wir haben einen schweren Fall von Kindesmisshandlung aufgedeckt, wenn er auch ein paar Jahre zurück liegt. Wir haben die unterschriebene Aussage eines Haushaltsmitglieds. Könnt ihr einen Wagen hinschicken, wir sind voll? Danke. Die Adresse ist Ligusterweg Nr. 4. Sie sollen auf einen Schrank unter der Treppe achten und ein kleines Zimmer mit Schlössern, die noch immer vor der Tür sein sollen und ein Gitter vor dem Fenster. Ja, ich bringe die Aussage mit. Wagen 23 Ende." sprach der Polizist ins Funkgerät.

Dann wandte er sich an die Zauberer und das junge Paar, „Vielen Dank für ihre Hilfe. Da Mr. Dursley gestanden hat, ist der Fall für sie abgeschlossen. Sie brauchen keine Angst mehr vor den Typen zu haben. Sie wandern mindestens für 5 Jahre..."

„Hey Mat. Schau mal was wir hier haben." rief der Partner des befragenden Polizisten und hielt einen Plastikbeutel mit einem hellen Pulver in die Höhe, den er gerade aus Dursleys Jacke gezogen hatte."
„Oh. Machen wir aus den 5 Jahren lieber 10." sagte der Polizist mit grimmiger Befriedigung.

Die drei Zauberer grinsten heimtückisch, als sie in die Dunkelheit entschwanden und disapparierten.

Wie immer wachte Harry am nächsten Morgen erfrischt und zeitig auf.

Als er frisch geduscht und mit frischer Kleidung in sein Wohnzimmer trat, erwartete ihn bereits Amelia mit einem reichhaltigen Frühstück in seinem Wohnzimmer.

Er lächelte vergnügt, als er das sah.

„Ich dachte mir, es ist unnötig im Speisesaal zu essen, solange wir keine Gäste haben." sagte sie.

„Du bist ein Engel, Amelia." sagte Harry aufrichtig erfreut.

„Danke."
„Sag mal, wo warst du gestern Abend?"

Sie stockte sichtlich und ein Hauch von Schuld schlich sich für einen Moment in ihre Augen, was ihn sofort misstrauisch werden ließ.

Seine Augen verengten sich, „Amelia?" hakte er etwas ernster nach.

Sie seufzte, „Ich war weg."

„Weg? Ich dachte, du solltest immer bei mir bleiben?" fragte er neckisch.

Sein Misstrauen verstärkte sich, als sie schuldig zu Boden blickte.

Freundlich hakte er nach, „Spuck es aus, was hast du gestern abend gemacht!"

„Einen Moment." sagte sie und ging kurz in ihr Zimmer. Sekunden später kam sie mit einer Zeitung in der Hand wieder.

„Eine Muggelzeitung?" fragte er überrascht.

Dann weiteten sich seine Augen, als er den Bericht über eine glückliche Verhaftung einer Gang in Surrey las was nach Aussage eines der Gangmitglieder auch noch zur Feststellung eines schweren Falles von Kindesmisshandlung führte. Das wiederum führte zur Verhaftung von Mr. Vernon und Mrs Petunia Dursley.

Er hob seinen Blick und sah sie mit enttäuschten grünen Augen an und fragte leise „Das warst du?"

Sie sah ihn erschrocken an, als sie seine Enttäuschung sah und den Ton in seiner Stimme hörte.

„Verzeih mir bitte! Ich weiß, ich habe mich von dir entfernt und meine Kompetenzen überschritten." flüsterte sie unsicher.

Er musterte sie und als er sah, dass sie unsicher war, etwas falsches getan zu haben, konnte er ihr einfach nicht böse sein.

"Amelia, warum hast du das getan?" fragte er ernst.

"Weil es unmenschlich war, wie sie dich behandelt haben. Ich war wütend darüber und habe entsprechende Massnahmen ergriffen, mich zu rächen." sagte sie stur.

"Als ich dir über meine Vergangenheit berichtet habe, dachte ich nicht, dass du dich in meine Probleme einmischen würdest."

Sie schluckte, doch dann wurden ihre Augen hart, "Ich weiß, dass ich nicht um deine Erlaubnis gefragt habe. Dennoch würde ich es wieder tun, Mi... Harry. Niemand verletzt meinen Lord, sei es seelisch oder physisch."

Er schüttelte den Kopf und seufzte, als er ihre absolute Entschlossenheit und Aufopferungsbereitschaft erkannte.

"Ich akzeptiere meine Strafe." sagte sie mit gesenktem Haupt.

"Es gibt keine Strafe. Ich möchte nur nicht, dass du dich wegen so einer Kleinigkeit in Gefahr begibst."

"Erstens ist so etwas keine Kleinigkeit und zweitens hatte ich zwei Wachen mit mir."

Er seufzte und nickte, "Wenigstens etwas. Versprich mir, dass du so etwas nicht noch mal machst."

Sie sah ihm tief in die Augen, "Das kann ich nicht. Harry, was würdest du tun, wenn einem Freund so etwas passiert wäre?"
"Ich... gut, da hast du recht. Schön, versprich es mir nicht. Was steht heute auf dem Programm?"
Das fröhliche Funkeln kehrte wieder in ihre Augen zurück als sie ihn informierte, dass er Vormittag zwei Stunden Training mit Thomas im Schwertkampf und anderen Waffen- und waffenlosen Techniken hatte. Dann hatte er bis zum Mittag freie Zeit.


Danke für alle eure Reviews!

Condor: Das mit den Kobolden und Goblins passiert mir andauernd. Das kommt daher, dass ich fast nur englische Stories lese und im Englischen heißen die Viecher Goblins. Im Deutschen Kobolde. Das ist also etwas verwirrend, so verzeiht mir den Fehler ;-)

Master: no comment ;-)

Schokki: Was mit den anderen wird? Nun Harry ist ziemlich angepisst, würde ich sagen, oder? Ob er ihnen vergibt oder nicht... alles zu seiner Zeit.

laser-jet: Ameila und Co haben ihm nicht geholfen, weil er das Erbe nicht angetreten hat, damit den Titel und die Herrschaft nicht akzeptiert hat und sie nicht eingreifen durften... und ganz zuletzt... weil der böse Autor es nicht wollte, weil sein Plot es so sagte :P

alex-black5: Also zu Amelia und Co... s. Laser-jet! Zu der Frage mit der Schuld... nun, Ron ist genau wie Harry ein Mitglied einer sehr geschätzten Familie des Lichts, ihm wird also geglaubt. Vergiss nicht, Harrys eigenbrötlerisches und teilweise wütendes Verhalten gegenüber seinen Freunden. Zudem sprachen die Beweise, wie sein Zauberstab, gegen ihn. Was Ron angeht, er könnte ja einfach Glück gehabt haben, als er Harry überwältigt hat, oder? Und die Weasleys haben Harrys Besitz gekommen, weil Dumbledore sich eingemischt hat. Dadurch hat er sie ja sehr positiv für den Orden beeinflusst... durch 'seine' Großzügigkeit, oder?

Fraenzi: Amelia ist ganz und gar nicht abgeneigt ;-) Doch Harry hat etwas dagegen, so was als 'Dienst' anzunehmen, vergiss nicht, er ist Ehrenvoll! Und ja, er besucht regelmäßig die Stadt und die anderen Inseln. Ich dachte, das kommt irgendwo in der Story zum Ausdruck. Oder es kommt noch mal irgendwann ;-)

Barkeeper: 5 Punkte! (lacht)

kathleen-Potter: Natürlich kommen die anderen wieder darin vor... wir werden sicher noch etwas Fun mit dem einen oder anderen haben (Fudge, DD, Ron...)

hbt3: Ihre echte Familie. Ja, sie ist gut versorgt. Die Geschichte wird seinen Lauf nehmen, wie du schon sagst ;-) Was meinst du mit Bea part? Ach ja, Harry leuchtet NICHT im dunkeln. (kopf schüttelt)

silvertrust: Hauself ist ja schon fast beleidigend. Sie ist mehr als das, abgesehen davon, dass sie Gefühle für ihn haben könnte. Vergiss nicht, sie ist obwohl sie Harrys Dienerin ist, eine angesehene und hochstehende Persönlichkeit in Scyde! Sie hat nach Harry mehr zu sagen als alle anderen.

DKub: Ich arbeite bereits an meiner 'eigenen' Geschichte oder Buch. Aber das ist so viel schwerer und zeitraubender, als mit vorhandenen Charakteren zu schreiben in einer vorhandenen 'Welt'

Condor: 1. Ja, 2. Wer ist D. Malfoy (grins), 3. Sevie... bin mir gar nicht mal so sicher. Ist schon ewig her, dass ich die Geschichte geschrieben habe. Aber in dieser Story wird er keine große Rolle spielen. 4. no comment, und ja Amelia ist Hermine ziemlich ähnlich.

landru: Danke, das ist ein sehr willkommenes Kompliment

Tolotos: Hedwig? Kommt noch. Neville ist eigentlich zu... ruhig für solch eine Tat, denke ich. Zudem war er nicht direkt angegriffen. Abgesehen davon... vielleicht habe ich ihn auch einfach nur vergessen ;-)

Adsartha: Du stellst Fragen, die ich nicht beantworten kann, ohne die weitere Geschichte zu verraten ;-)

TheRealBarni: Nun, Harry ist ziemlich stark, doch nicht so stark, als dass er Dumbi und Voldy locker in die Tasche stecken könnte, die haben schließlich Jahrzehnte mehr Erfahrung als er. Aber vielleicht geht Harry einen etwas anderen Weg? Und die Kobaltphönixe sind nicht soooo wichtig und sollten nur eine innere Verbindung zwischen Harry und Amelia andeuten.

Ich habe mich bemüht, alle Fragen zu beantworten. Wie immer, wenn ich es nicht geschafft habe, weist mich noch mal drauf hin! Ansonsten... die meisten Fragen werden sowieso irgendwo in der Geschichte beantwortet ;-)