Kapitel 11 Bellatrix

Die nächsten Tage folgten einem geregelten Ablauf. Harry lernte und trainierte und lernte, wobei er auch oft mit seinen Einsatz-Teams zusammen trainierte, denn er würde bei jedem Einsatz dabei sein. Amelia wurde vom Volk angenommen und wenn überhaupt nur noch mehr respektiert, was sie beide erleichtert aufatmen ließ. Die Mahlzeiten nahm er immer mit den Grangers ein und wenn er zum Abend hin Audienzen mit seinen Untertanen hatte, wie z. B. dem Zwerg oder MacGregor, die regelmäßig reinschauten, blieben auch diese Leute beim Dinner. Harry gab sich gesellig. Die Zeit nach dem Dinner verbrachte er auch mit seinen Gästen. Emily und Mrs. Granger blieben den ganzen Tag in Scyde während Dr. Granger inzwischen mit einem Portschlüssel zwischen Scyde und seiner Praxis pendelte. Er landete natürlich immer am von der Garnision bewachten Landepunkt und wurde sorgfältig auf Aufspürzauber untersucht, doch es kam in dieser Hinsicht zu keinen Zwischenfällen.

Hermine nahm ihre Arbeit in Hogwarts als Lehrerin wieder auf und nicht der geringste Verdacht fiel auf sie. Remus bemühte sich ständig Audienzen bei Lord Scyde zu bekommen, doch ohne Erfolg. Harry hatte ihm seine Bemerkung noch lange nicht verziehen und er wusste, wenn er ihn sehen würde, war es wahrscheinlich, dass er schwach werden würde.

Doch bereits am Ende der Woche wiederum beim Dinner bekam Harry d. h. eigentlich Amelia einen Alarm in ihr Buch.

„Was ist es?" fragte Harry kühl und alarmiert.

Die Grangers sahen überrascht auf.

Amelia warf ihnen einen musternden Blick zu und zuckte mit den Schultern.

„Es ist Bellatrix, Harry. Sie ist entkommen, wohl aber verletzt. Sie haben sie gefoltert." sagte Amelia besorgt.

„Warum kommt sie nicht her?" fragte Harry aufgebracht.

„Sie hat keinen Portschlüssel. Ihr Medaillon ist nur ein Symbol, nicht mehr. Einen magischen Gegenstand hätte Voldemort entdeckt. Sie ist auf dem Weg zum Haus der Blacks."

Harrys Augen weiteten sich, „Da läuft sie dem Orden in die Arme. Wann?"

„Sie ist bereits unterwegs!"
Harry sprang auf und bellte Kommandos in seine Uhr, „Gryphons, bereit halten für Notfalleinsatz. Krankenstation alarmieren. Dragons, Reservebereitschaft. Ende."

Harry warf sich nur seine Robe über und Amelia sah ihn besorgt an.

„Harry! Dein Panzer."
„Keine Zeit. Es geht um Sekunden." und damit disapparierte er.

Wenn die Situation in der er aufgetaucht war, nicht so ernst gewesen wäre, hätte er gelacht.

Er registrierte mit seinen angespannten Sinnen die vielfältigen Eindrücke, die ihn umgaben. Zunächst hörte er das Portrait der alten Mrs. Black schreien. Dann stand er mit dem Gesicht zur Tür und sah eine fassungslose und sichtbar niedergeschlagene Bellatrix Lestrange, die ihren Zauberstab kraftlos und herunterhängend in der Hand hielt.

Harry hörte hinter sich die Mitglieder des Phönixordens und drehte sich um.

Hermines Augen weiteten sich, als sie ihn sah, doch die anderen hatten noch gar nicht registriert, dass er vor ihnen aufgetaucht war, alle Augen waren auf Lestrange fixiert.

„Lestrange!" grollte Remus und das war das Zeichen, auf das alle ihre Zauberstäbe hoben und Flüche bellten, doch Harry war schneller.

Er rief nahezu gelassen: „PROTEGO MAXIMUS!"

Eine rote Barriere baute sich hinter ihm auf und die Flüche wurden zurückreflektiert. Die Ordensmitglieder stoben auseinander oder konterten die Flüche.

„Ein interessantes Willkommen." grummelte Harry und eilte auf Bellatrix zu.

„Potter?" fragte sie überrascht und verdrehte die Augen.

Er konnte sie gerade noch auffangen in ihrer zerrissenen und blutigen Robe.

„Hey, bleib bei mir!" rief er.

Er warf einen Blick auf die entsetzten Gesichter der Ordensmitglieder und konnte sich ein weiteres Kommentar nicht verkneifen.

„Ich dachte immer, wir sind die guten und fragen erst und schießen dann. Habe mich wohl wieder mal in euch getäuscht. Ciao!"

Damit verschwand er wieder.

„Harry?" fragte erst jetzt Ginny.

„Wieso schützt er Lestrange?" grummelte Remus wütend.

„Er wird seinen Grund haben." sagte Hermine, selbst geschockt.

„Das ist ungeheuerlich! Ich muss mit Lord Scyde sprechen." sagte Albus hart.

„Ich möchte mitkommen!" sagte Ginny.

Dumbledore sah sie mit funkelnden Augen an, „Und warum das?"

„Ich will mit Harry reden." sagte sie wild entschlossen.

„Gut. Tonks, du kommst auch mit." bestimmte Dumbledore und vermisste, dass ihre Augen aufleuchteten.

„Ich möchte auch mitkommen!" rief Remus.

„Ich halte das für keine gute Idee, Remus. Du konntest dich jetzt schon nicht kontrollieren." sagte Moody und Dumbledore nickte bestätigend.

Dumbledore setzte eine sorgfältig formulierte Nachricht an den Lord Scyde auf.

Dann schickte er sie mit Fawkes nach Scyde.

„Meeting beendet." sagte er immer noch geschockt.

„Wieso rettet ausgerechnet er Lestrange?" fragte Ginny mit wütend funkelnden Augen, „Sie hat Sirius auf dem Gewissen!"

Tonks sah nicht weniger wütend aus, wie Hermine amüsiert feststellte.

„Ich bin sicher, er hat einen Grund dafür. Niemandem ging der Tod von Sirius näher als ihm. Wenn er Lestrange hilft, weiß er etwas, was wir nicht wissen." sagte Hermine ernst.

Molly trat zu ihnen heran, „Ginny, bitte Harry auch für uns um Verzeihung, ja?"

Ginny nickte nun etwas ruhiger.

„Wenn ihr ihn seht und falls uns Lord Scyde eine Audienz gewährt." sagte Hermine.

Dann wandte sie sich speziell an Ginny, „Und Ginny, als Dumbledore gesagt hat, dort herrschen vom Protokoll her mittelalterliche Zustände, dann meinte er es so. Verneige dich höflich, wenn du Lord Scyde gegenüberstehst und begegne ihm mit Respekt. Und egal, was du siehst, mach keine heftigen Bewegungen auf den Lord zu und greife ihn nicht an, nicht einmal im Scherz. Die Wachen werden nicht unbedingt freundlich reagieren."

„Warum sollte ich das tun?" fragte Ginny irritiert.

„Vertrau mir, wenn ich dir sage, dass ich diese Erfahrung am eigenen Leib gespürt habe."

Die Frauen sahen Hermine fragend an, doch sie äußerte sich nicht weiter.

„Tut mir bitte einen Gefallen und grüßt meine Eltern und meine Schwester, wenn ihr sie sehen solltet."

Derweil war Harry im Palast von Scyde angekommen. Sekunden später war Amelia bei ihm, als er mit Bellatrix auf den Armen durch den Palast in den Krankenflügel eilte, zwei Wachen auf den Fersen.

Er trat die Tür zur Krankenstation brutal auf, dass sie fast aus den Angeln gerissen wurde und legte Bellatrix auf ein Bett.

„Sie blutet stark! Wir müssen sie aus der Robe befreien!" stellte Harry fest.

Er drehte sich zu den Wachen um, „Raus mit euch! Und schafft die Heilerin her!"

Die Wachen zuckten zusammen und eilten aus dem Krankenzimmer.

Amelia griff eine Schere von einem Instrumententisch, doch Harry war schneller. Er zog seinen Zauberstab und schwang ihn einmal längs über den Körper der bewusstlosen Frau: „Diffindo!"

Wie mit dem Lineal gezogen erschien ein Schnitt vom Kragen der Robe bis zum unteren Saum.

„Aber... wie kannst du den Schnittzauber so akkurat anwenden? Ich dachte, du hättest sie verletzt." stammelte Amelia überrascht.

„Eine Frage der Intention." sagte Harry beiläufig und schlug die Kleidung beiseite.

Einen weiteren kurzen Zauber später entfernte er den BH und griff nach einer Kompresse, die er dann auf die stark blutende Wunde unter der rechten Brust presste.

Amelia hatte derweil einen Bluterneuerungstrank gegriffen und flößte ihn Bellatrix ein, als auch schon die Heilerin hereinstürmte.

Ohne zu zögern übernahm sie die Patientin.

„Halten sie das noch einen Moment dort!" forderte sie Harry auf, ohne ihn anzuschauen.

Dann begann sie diverse Zauber zu sprechen und nach fünf Minuten nickte sie ihm zu, „Sie können die Kompresse entfernen."

Sie flößte Bellatrix zwei weitere Tränke ein und dann deckte sie sie zu.

Erst dann sah sie sich Harry an und ihre Augen weiteten sich.

„Milord!" sie verneigte sich blass, „Verzeiht meine..."

„Halt! Das Leben der Frau ist zweifellos wichtiger als übertriebene Förmlichkeiten. Wie ist ihr Zustand?"

„Sie ist schwach und hat viel Blut verloren. Das Elixier, das sie ihr verabreicht haben, dürfte das jedoch ausgleichen. Sie schläft nun und wird hoffentlich in einigen Stunden erwachen. Dann werden wir weiter sehen, Milord. Sie wurde das Ziel multipler Cruciatusflüche und anderer Folter-Zauber. Sie scheint längere Zeit einem Kontrollzauber ausgesetzt gewesen zu sein. Die Wunde im Brustbereich wurde durch einen schmalen Dolch oder ein Stilett verursacht. Sie sollte wohl langsam verbluten."

Harrys Augen verengten sich und die Heilerin schluckte eingeschüchtert, als sie das Feuer der Wut in den Augen des jungen Lords erblickte.

„Verfassen sie einen detaillierten Report über das, was ihr widerfahren ist. Insbesondere ist der Kontrollzauber hervorzuheben."

„Wie sie wünschen, Milord."

„Ich werde hier bleiben, bis sie erwacht. Ich lasse sie rufen, wenn sich irgendwas ändert." sagte Harry zu der überraschten Heilerin.

Sie verneigte sich und zog sich zurück.

„Es ist unglaublich, was du für deine Untertanen tust, Harry. Selbst für diejenige, die deinen Paten auf dem Gewissen hat." sagte Amelia leise und stolz.

„Hermine hat einmal gesagt, ich hätte einen ‚Rette-Menschen-Tick'" sagte Harry lächelnd.

„Damit hat sie zweifelsohne recht. Bellatrix wird einen Schock erhalten, wenn sie erwacht."

„Mit Sicherheit." sagte Harry leicht grinsend.

„Wir haben eine Note von Dumbledore zu erwarten?" fragte Amelia.

Harry nickte, „Oh ja!" sagte er mit einem diabolischen Grinsen und erzählte, was sich zugetragen hatte.

Amelia schüttelte nur lächelnd den Kopf. Er hatte viel zu viel Spaß daran, mit den Leuten zu spielen.

„Ich nehme an, Dumbledore wird kommen und Ginny wird darauf bestanden haben, mitzukommen. Remus wird auch mitkommen wollen, aber wenn sie wissen, was gut für sie ist, lassen sie das nicht zu. Ich denke, er wird noch jemanden mitbringen." sagte Harry nachdenklich.

„Willst du das genehmigen?"

„Ja, aber erst, wenn Bellatrix wieder auf den Beinen ist. Setze sie vorläufig für Freitag fest. Bereite eine offizielle Untersuchung vor! Wenn das was du mir erzählt hast wahr ist, will ich, dass ihr Name von jeglicher Schuld freigesprochen wird. Lade dazu Vertreter des Ministeriums ein. Die Untersuchung wird jedoch hier stattfinden."

Sie nickte und machte Notizen in ihr Buch, „Du bist ein guter Herrscher, Harry."

„Danke... komm mal etwas näher." sagte er leise.

Sie beugte sich zu ihm herüber und er küsste sie nach einem kurzen Grinsen.

„Harry!" sagte sie leise und positiv überrascht.

„Kusch! Informiere bitte die Grangers, dass ich unabkömmlich bin, dann kannst du dich zurückziehen. Ich gebe dir Bescheid, wenn sie erwacht."

„Aber.."

„Lia, es ist nicht nötig, dass wir beide hier wachen und ich halte es für meine Pflicht."

„Wie du wünscht." Sie schenkte ihm noch ein bewunderndes Lächeln bevor sie raus ging.

Zehn Minuten später klopfte es an die Tür und Harry stand auf und öffnete sie.

Eine nervöse junge Dienerin stand vor ihm, ein silbernes Tablett in der Hand.

„Verzeiht die Störung, Milord, doch Lady Amelia hat angewiesen, dass ihr ein paar Snacks und etwas zu trinken bekommt."

Harry lächelte und nahm ihr das Tablett ab.

„Danke sehr."

„Habt ihr noch einen Wunsch?"

„Nein, du kannst gehen." Sagte Harry freundlich.

Die Dienerin machte einen Knicks und eilte von dannen.

Harry murmelte zu sich selbst, „Du bist ein Engel, Lia." und lächelte.

Es war kurz nach Morgengrauen, als Bellatrix unruhig wurde. Ihre Augen rasten unter den Lidern und sie warf sich auf dem Bett hin und her.

„Nein!" murmelte sie immer wieder, „Ich will das nicht! Aufhören!" wimmerte sie immer und immer wieder.

Harry tupfte ihr den kalten Schweiß von der Stirn.

Schließlich schoss sie hoch riss die Augen auf und schrie „SIRIUS!"

Harry schloss sie sofort in die Arme und hielt sie fest. Er streichelte ihr beruhigend über den Rücken und sagte mit sanfte Stimme, „Ruhig, Bellatrix. Es war nur ein Traum. Du bist in Sicherheit."

Nach einer Minute entspannte sie sich sichtlich und Harry hörte, wie die Tür aufging. Er sah Bellatrix über die Schulter und lächelte Amelia zu.

In dem Moment löste sich Bellatrix von ihm und sah ihn an. Er sah bis ins winzigste Detail, wie sich ihre Augen weiteten, kurz bevor sie von ihm zurückzuckte und sich so weit es auf dem Bett ging zurückzog.

„POTTER?" fragte sie ungläubig.

Harry nickte nur ernst, doch seine Augen funkelten.

Ihr Kopf flog herum, als sie nach einer Fluchtmöglichkeit suchte und ihr Blick fiel auf Amelia.

Sie schien etwas erleichtert, als sie ihren Kopf kurz neigte und sagte, „Lady Amelia!"

„Hallo Bellatrix. Schön, dich wieder munter zu sehen."

Dann wandte sie sich mit funkelnden Augen an Harry und verneigte sich tief, „Milord."

Bellatrix Kopf flog zu Harry herum und sie sagte: „Milord? Oh Shit! Jetzt bin ich erledigt."

Dann weiteten sich ihre Augen erneut und sie neigte erneut ihr Haupt, „Verzeiht, Milord. Ich werde ihre Strafe für mein Versagen akzeptieren!"

„Warum sollte er dich bestrafen, Bellatrix, nachdem er dich gerettet hat?" fragte Amelia amüsiert, als sie näher getreten war.

„Er... Po... uhm, Lord Scyde hat mich gerettet? Es war kein Traum, dass ausgerechnet er mich vor dem Orden gerettet hat?" stöhnte sie und wollte am liebsten im Boden versinken.

„Nein. Und er hat dich persönlich hierher getragen und die Blutung unter deiner Brust gestoppt. Er hat dir erste Hilfe geleistet, bis die Heilerin kam."

Sie sah überrascht an sich herunter und stellte fest, dass sie nur ein einfaches Nachthemd trug und lief knallrot an.

„Er... er hat mich nackt gesehen?" stammelte sie knallrot.

„So ist es. Doch es war eine Frage von Sekunden, die über Leben und Tod entschieden haben. Er hatte allerdings genug Anstand, die Wachen rauszuwerfen."

„Argh! Gibt es sonst noch etwas, dass ich wissen sollte, bevor ich endlich vor Scham im Boden versinke?" stöhnte sie.

„Abgesehen davon, dass er die ganze Nacht an deinem Bett gewacht hat und dich gerade scheinbar nach einem Albtraum beruhigt hat... nein. Ach ja, er hat den Einsatz geführt, der dich von Rudolphus befreit hat."

Sie sah ihn nun mit einer Mischung aus Scham und Dankbarkeit an.

„Danke, Milord. Es... es tut mir leid um Sirius."

„Das habe ich schon gehört." sagte Harry leise.

„Was? Wie?"
"Zuerst mal hat mich Amelia darauf hingewiesen, dass es ein Stupor war, den du auf Sirius gesprochen hast."

„Es war ein Unfall, Ha... Milord. Ich habe den Torbogen nicht gesehen. Und... als ich ihn fallen sah... bin ich innerlich zusammen gebrochen. Der Imperius wurde wieder voll aktiv. Es war Tage später, bis ich endlich wieder anfangen konnte, Widerstand zu leisten" sagte sie leise.

„Wenn mich eines schon vorher überzeugt hat, Bellatrix, dann war es dein Traum."

Sie sah ihn überrascht an.

„Hast du oft Albträume?" fragte Harry.

Sie nickte, „Willkommen im Club." sagte Harry bitter.

„Doch eines sollte dir klar sein, Bellatrix, es war nur ein Unfall. Es ist tragisch und bitter, aber es war ein Unfall. Ich bin mir sicher, wenn Sirius um deine Rolle gewusst hätte, hätte er dir vergeben. Ich habe dir jedenfalls verziehen."

Sie hatte Tränen in den Augen.

„Danke, Milord."

„Was wird jetzt geschehen?" fragte sie nach einer Weile.

„Erst mal frühstücken wir." sagte Harry lächelnd, „Du musst wieder zu Kräften kommen."

Amelia nickte und schrieb etwas in ihr Buch.

„Dann wirst du dich erholen, du hast sehr gelitten. Wenn du in der Lage bist, wirst du einen Bericht erstatten. Freitag wird Dumbledore zu einer Audienz erscheinen. Hmm... Amelia, wir werden das gleichzeitig zum Verfahren machen."

„Verstanden, Milord."

„Ich werde eine offizielle Verhandlung führen und deinen Status als Spionin aufdecken. Ich werde alles dafür tun, dass du wieder frei bist, Bellatrix."

Sie starrte ihn ungläubig an.

„Nach all dem, was ich dir... euch getan habe?"

„Gewöhn dich daran. Einen besseren Herrscher als ihn, konnten wir gar nicht finden." sagte Amelia, „Er hat mich sogar als Dienerin gefeuert."

„Er hat was?"

„Ja und nun bin ich seine Beraterin." sagte sie grinsend.

„Bellatrix, gibt es irgendetwas, was wir sofort wissen sollten?" fragte Harry.

„Ich weiß leider nichts, über die nächsten Pläne. Soweit ich weiß, hatte der dunkle Lord keine größeren Pläne für die Zukunft. Ach ja... die Dolchwunde das war MacNair. Er... er wollte..."

Sie schluckte, „Er wollte sich an mir vergehen."

Sie war überrascht über den harten Blick, den seine grünen Augen annahmen.

„Er wird dafür bezahlen."

Sie sah Amelia fragend an, doch sie lächelte ihr nur aufmunternd zu.

„Gewöhn dich daran."

„Das ist schwer zu verdauen. Aber mit Verlaub, Milord, er wird so etwas nie wieder versuchen... ich hab ihm den Dolch entwenden können und dafür gesorgt... sozusagen. Durch seine Unachtsamkeit konnte ich auch entkommen."

Seine Augen glänzten eiskalt, als er nickte.

„Gut gemacht. Gib Amelia deinen Statusbericht, Sie wird dich über die Neuigkeiten hier informieren. Dann ruh dich aus!"

Sie neigte ihr Haupt und Harry stand auf.

„Ich bin beim Training, Amelia."

„Sehr wohl, Milord."

Damit verschwand er und Amelia klärte sie über die letzten Entwicklungen in Scyde auf.

Es war wohl klar, dass einige Personen dem folgenden Freitag mit gemischten Gefühlen entgegen sahen.

Harry saß auf seinem Thron, Amelia stand wie immer an seiner Seite. Das volle Aufgebot an Wachen flankierte die Wände des Thronsaales. Für den Effekt hatte sich Harry noch eine kleine Nettigkeit einfallen lassen. Seine beiden Greifen, die er in sein Herz geschlossen hatte, saßen rechts und links ein paar Meter neben seinem Thron aufrecht und die Schädel stolz erhoben.

Amelia nickte ihm einmal zu und klatschte einmal in die Hände. Der Haushofmeister hatte die Funktion des Ankündigers übernommen.

„Zaubereiminister Cornelius Fudge und zwei Auroren!" hallte seine Stimme durch die Halle.

Die lange Tafel war verschwunden, stattdessen standen ein paar kleinere Tische und Sessel mit Blickrichtung zum Thron.

Fudge grüßte die furchteinflößende Gestalt nervös. Harry war wieder in voller Rüstung auf seinem Thron.

„Guten Tag, Lord Scyde."

„Gleichfalls." sagte Harry kühl und deutete auf eine Sitzgruppe.

Fudge sah aus, als wollte er aufbegehren, doch die Greifen spielten ihre Rolle perfekt und fixierten ihn mit ihren Blicken.

Er schluckte und setzte sich.

Nach einigen Minuten des Schweigens sagte er, „Milord?"

„Sprecht!"

„Worauf warten wir? Meine Zeit ist knapp. Mir wurde gesagt, es würde eine wichtige Verhandlung stattfinden."

„Wir warten auf ein paar Vertreter des Phönixordens, Fudge."

Kurz darauf ging die Tür auf.

„Albus Dumbledore, Ginevra Weasley und Nymphadora Tonks als Abgesandte des Ordens des Phönix!" rief der Haushofmeister.

„Tonks! Du bist ein Auror und arbeitest für Dumbledore? Du bist gefeuert!" rief Fudge entrüstet.

Tonks sah Dumbledore entsetzt an, dann Lord Scyde.

„Sind sie sicher, Fudge? Ich wollte sie gerade als Botschafterin zwischen uns vorschlagen, da sie bereits für das Ministerium und den Orden arbeitet. Sie wäre ideal, um für eure beiden Organisationen als Botschafterin in Scyde zu dienen." sagte Harry kühl.

„Oh... ähm..."

„Sie sind doch sicher an einer Zusammenarbeit mit mir interessiert, oder?"

Fudge nickte eifrig.

„So sei es. Dumbledore?"

„Ich könnte mir keine bessere Person vorstellen."

„Gut, dann ist es beschlossen. Es handelt sich allerdings um eine sehr wichtige Position, die viel Verantwortungsbewusstsein und Fingerspitzengefühl erfordert, stimmt ihr mir zu Fudge?"

„Sicherlich."

„Dann sollten sie Tonks auch eine entsprechende Beförderung zukommen lassen."

Fudge sprangen fast die Augen raus, doch schließlich nickte er.

Harry wandte sich seiner Beraterin zu, „Amelia, wir können beginnen."

Sie klatschte zweimal in die Hände und ein Schreiber erschien.

Dann öffnete sich die Tür erneut und Bellatrix Lestrange wurde von zwei Wachen in die Halle geführt, wo sie auf einem Stuhl vor dem Thron Platz nahm.

„Das ist eine Todesserin! Verhaftet sie!" schrie Fudge seinen Auroren zu und diese sprangen auf und eilten auf Lestrange zu.

Doch Harry sprang ebenfalls auf und aus seinen ausgestreckten Händen schossen zwei goldene Strahlen auf die Auroren zu und warfen sie hart zu Boden. Als sie sich aufrichten wollten, hatten sie Schwertspitzen an den Kehlen.

„Sie überschreiten ihre Kompetenzen, Fudge! Sie ist in meinem Gewahrsam UND sie ist eine Bürgerin von Scyde. Pfeif deine Kettenhunde zurück, oder ich gebe sie meinen Schoßtierchen."

Wie auf ein Zeichen kreischten die Greifen und erzeugten Terror unter den Gästen.

„Ve...verzeiht, Lord Scyde" stammelte Fudge.

„Wie lautet die Anklage?" fragte Harry.

Amelia nahm eine Schriftrolle zur Hand, „Sie ist angeblich eine Todesserin, hat sich Voldemort angeschlossen, wird der Anwendung der dunklen Magie beschuldigt. Härtester Anklagepunkt ist das Foltern des Ehepaares Longbottom bis zum Wahnsinn."

„Habt ihr noch etwas hinzuzufügen?" fragte Harry den Minister und Dumbledore.

Fudge sah seine Auroren fragend an und sie schüttelten mit dem Kopf.

Dumbledore räusperte sich, „Sie hat Sirius Black ermordet."

„Black?" begehrte Fudge auf.

„Schweigt Fudge!" bellte Harry, dann wandte er sich an Amelia, „Fügt das der Liste hinzu!"

„Gibt es für die Folterung der Longbottoms oder den Mord an Sirius Black Zeugen?" fragte Harry.

„Für die Folterung nicht direkt. Die Auroren fanden sie am Tatort und ihre Zauberstäbe wiesen aus, dass sie zuletzt den Cruciatus gesprochen hatten." sagte Dumbledore.

„Oh, wie treffend. Ich erinnere mich an einen ähnlichen Fall, nur war der Angeklagte unschuldig." Sagte Harry kalt und Tonks, Ginny und Fudge wurden blass, während bei Dumbledore nur das Funkeln aus den Augen verschwand.

Doch dann kehrte es mit Macht zurück, „Mr. Potter ist Zeuge für den Mord an Sirius Black." sagte er triumphierend.

Lord Scyde nickte, „Das ist uns bekannt. Seine Aussage liegt uns bereits vor. Er hat es vorgezogen, heute nicht mit ihnen zusammenzutreffen. Würdet ihr sie bitte verlesen, Lady Amelia?"

Sie nahm eine andere Schriftrolle, „Eine Todesserin, die Sirius mit dem Namen Bella oder Bellatrix ansprach hat sich mit meinem Paten duelliert. Das Duell endete, als sie einen Zauber sprach, den ich nicht verstehen konnte, weil es zu laut um mich herum war. Der Zauber traf ihn und schleuderte ihn durch den Torbogen des Tores. Die Farbe des Zaubers war rot, es sah aus, wie ein Stupor."

„Danke." sagte Harry kühl.

Das Funkeln verschwand aus Dumbledores Augen.

„Machen wir es kurz, der Minister meinte, er hätte nicht viel Zeit. Was ich ihnen nun offenbare, ist Wissen strengster Geheimhaltung. Bellatrix Lestrange oder nun wieder Black ist und war schon immer eine Bürgerin Scydes. Sie hat sich in unserem Auftrag bei den Todessern eingeschleust und sich bis zum inneren Zirkel hochgearbeitet. Sie hat für uns spioniert und uns mit wertvollen Informationen versorgt. Ihr Mann, den zu heiraten sie gezwungen wurde, hat Verdacht geschöpft und sie mit dem Imperius belegt. Ab diesem Zeitpunkt konnte sie uns nur noch informieren, wenn sie über den Einfluss des Fluches triumphieren konnte. Das Veritasserum bitte!"

Ein Diener brachte eine klare Flüssigkeit und träufelte drei Tropfen in ihren Mund.

„Deinen Namen!"

„Bellatrix Black."

„Hast du dem dunklen Lord gedient?"

„Nein, ich habe Lord Scyde gedient."

„Schildere uns bitte, was bei den Longbottoms geschehen ist."

„Ich stand unter dem Einfluss des Imperius. Ich sprach je einen Cruciatus auf Alice und Frank Longbottom. Erst dann konnte ich den Fluch abschütteln und hielt mich zurück. In seinem Fanatismus hat Rudolphus das nicht bemerkt. Geschwächt von dem Kampf gegen den Imperius und nahezu handlungsunfähig konnte ich nichts tun um ihnen zu helfen. Er hat sie so lange gequält bis sie fast tot waren und die Auroren kamen."

„Hast du jemals gefoltert oder getötet, wenn du nicht unter dem Einfluss des Imperius gehandelt hast?"

„Nein."

„Wolltest du Sirius Black töten?"

„Nein, ich wollte ihn betäuben, damit die anderen Todesser ihn ignorieren. Er war mein Cousin und ich habe ihn geliebt."

„Wem gilt deine Loyalität?"

„Lord Scyde."

„Hast du Rudolphus Lestrange aus freiem Willen geheiratet?"

„Nein, meine Mutter hat mir mit dem Tod gedroht."

„Danke, das Antiserum bitte!"

Kurz darauf wurden ihre Augen wieder klar.

„Ich erkläre hiermit Bellatrix Black für nicht schuldig. Die Hochzeit mit Lestrange gilt als annulliert. Zur Entschädigung erhält sie das gesamte Vermögen der Lestranges."

„Wachen!" bellte Harry.

Die Wachen neben Bellatrix salutierten und zogen sich zurück.

Bellatrix kniete sich vor Harry nieder, „Habt Dank, Milord."

„Erhebe dich!"

Sie stellte sich neben Amelia.

„Einwände, Fudge?" bellte Harry.

Er schüttelte eifrig den Kopf.

„Geben sie das an ihr Ministerium weiter. Ich erwarte morgen eine entsprechende Pressemitteilung. Sie können gehen."

Fudge starrte ihn geschockt an, dass er so mit ihm redete, doch als zwei Wachen kamen um ihn zu geleiten nickte er und lächelte süffisant, „Es war mir ein Vergnügen Lord Scyde."

„Das Vergnügen war meinerseits. Ich sehe unserer zukünftigen Zusammenarbeit entgegen."

Fudge ging eilig aus dem Thronsaal.

Harry wandte sich an Dumbledore, „Einwände ihrerseits?" fragte er kühl.

„Nein, aber..."

„Dann gehen sie! Ihr Frevel belastet unsere Beziehung noch immer."

Bellatrix sah ihn überrascht an, doch Amelia griff sie hart am Arm.

Dumbledore und seine Begleiter standen auf. Ginny rannte auf ihn zu und er hielt die Hand hoch, um die Wachen zurückzuhalten.

Sie fiel vor ihm auf die Knie und flehte ihn an: „Bitte, Lord Scyde!"

„Sprich!"

„Ich... ich möchte gern Harry sehen, Milord."

Amelia warf ihm einen auffordernden Blick zu.

„Außerdem sollte ich Familie Granger von ihrer Tochter grüßen, Sir."

„So sei es! Du magst mit uns zum Lunch speisen und bist auch zum Dinner eingeladen. Dein Rücktransport wird von uns arrangiert. Sei mein Gast!"

„Milord?" fragte Bellatrix.

„Was kann ich für dich tun?"

„Ich würde gern ein paar Worte mit meiner Cousine wechseln."

„Selbstverständlich. Sie kann ebenfalls bleiben." Er wandte sich an Tonks, „Du bist ebenfalls zum Lunch und Dinner geladen. Darüber gestehe ich dir als Botschafterin das Recht zu, zu kommen und zu gehen, wie es dir beliebt."

„Danke sehr, Lord Scyde." sagte sie mit einer Verbeugung.

„Auf Wiedersehen, Dumbledore!" sagte Harry und ein perplexer alter Zauberer verließ die Halle.

Bellatrix konnte nicht mehr und lachte laut.

„Ist irgendetwas komisch?" fragte Harry schmunzelnd.

„Dass ausgerechnet d... ihr euch so gegenüber Dumbledore aufführt... Milord." hängte sie gerade noch so heran.

„Ich verstehe." sagte er amüsiert.

„Milord?" fragte Ginny ungeduldig.

„Ja, Miss Weasley?"

"Wo finde ich Harry?.. ähm.. Milord."

Harry stand nun von seinem Thron auf und sagte amüsiert, „Er steht bereits die ganze Zeit vor dir!" und nahm seinen Helm ab.

Tonks und Ginny ächzten auf und starrten ihn mit weiten Augen an.

„Harry?" fragte Ginny leise mit zitternder Stimme.

Sie rannte auf Harry zu, doch das Geräusch aus der Scheide fahrender Schwerter ließ sie anhalten.

Sie sah sich kreidebleich um und starrte entsetzt die beiden Wachen an, die plötzlich zwischen ihr und Harry standen.

„Uhm... Harry?" fragte sie schließlich flehend.

Er grinste nur und trat von seinem Podest herunter.

„Lasst sie in Ruhe und geht auf eure Posten zurück. Sie ist eine Freundin."

Die Wachen salutierten und zogen sich zurück, ließen Ginny jedoch nicht aus den Augen.

„Als Hermine sagte, ich solle mich mal dem neuen Lord Scyde vorstellen hätte ich alles erwartet, nur nicht das, Milord." sagte Tonks und kniete sich nieder.

„Erhebe dich bitte!"

Ginny starrte Tonks fragend an.

„Uhm... hab ich was verpasst?"

„Ich glaube du wolltest dich mit Bella... uhm, darf ich Bella sagen?" fragte Harry.

„Selbstverständlich, Milord."

„Also Tonks, du wolltest dich mit Bella unterhalten?"

Sie nickte.

„Ihr könnt gehen. Lunch ist..."

„Um Zwölf, Milord." half Amelia aus.

„Danke, Amelia."

Die beiden Frauen verneigten sich vor Harry und verließen den Thronsaal.

Ein Diener eilte zu Amelia und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
"Die Grangers warten vor der Tür, Milord." Informierte sie ihn.

„Lasst sie rein!" rief er zu den Dienern an der Tür.

Die drei Grangers, noch immer in der Kleidung der Zauberer traten ein. Nur Dr. Granger trug einen Anzug, wie Harry amüsiert feststellte.

„Lord Scyde." Grüßten ihn die Erwachsenen mit leicht geneigtem Haupt.

Emily machte jedoch einen galanten Knicks und grinste, als sie sagte, „Guten Tag Milord."

„Hallo Emily." sagte er lächelnd.

Auch Ginnys Augen funkelten amüsiert.

„Hallo Lady Amelia." sagte sie genauso mit einem Knicks.

„Hi Emily. Vor mir brauchst du das aber nicht machen." sagte Amelia lächelnd.

„Aber ihr seid doch..."

„Emily!" sagte ihre Mutter streng.

„Verzeihung." sagte das Mädchen mit weiten Augen.

Dann drehte sie sich zu Ginny, „Ich kenne dich!... Du bist auch auf den Fotos von Miene."

„Miene? ... Hermine! Ja, das ist meine beste Freundin. Dann bist du ihre kleine Schwester?"

Sie nickte eifrig.

„Freut mich, ich bin Ginny Weasley!"

Sie gab ihr die Hand und auch die Grangers begrüßte sie höflich.

Dann kicherte Emily und rannte auf den rechten Greifen zu.

Ginny starrte ihr entsetzt hinterher, „NICHT!"

Doch sie beobachtete fassungslos, wie das kleine Mädchen dem mächtigen Greifen einfach um den Hals fiel.

„Komm runter!" rief Emily kommandierend und zu Ginnys Überraschung gehorchte der Greif und kniete sich nieder. Mit einem Satz war sie auf dem Rücken des Tieres und ritt Sekunden später Runden durch den Thronsaal.

„Hey!" rief Harry scheinbar böse, obwohl er sich ein Lachen verkniff, „Du kannst mir doch nicht meine Wachen klauen!"

Emily kicherte nur noch lauter und der Greif kreischte laut.

Die Palastwachen sahen ihren Lord fragend an.

„Lasst sie in Ruhe, aber passt auf, damit ihr nichts passiert!" befahl Harry, mühsam ein Lachen unterdrückend.

Die Wachen nickten.

Schließlich schüttelte sich Ginny aus ihrer Starre.

„Harry?... Lord Scyde? Argh, das ist verwirrend !"

Harry grinste, „Solange ich keinen Hof halte, magst du mich Harry nennen, doch wenn meine Untertanen anwesend sind, sprich mich mit Lord Scyde an."

Sie nickte, „Harry bitte..."
"Ich kann nicht vergessen, wir ihr mir in den Rücken gefallen seid und vor allem nicht die Szene im Gerichtssaal aber ja, ich habe dir verziehen." sagte er ernst.

Sie umarmte ihn und drückte ihn fest, „Danke, Harry. Es tut mir so leid, was wir dir angetan haben."

„Ist schon gut. Lernt aus euren Fehlern und macht es nächstes Mal besser."

Sie löste sich von ihm, mit Tränen in den Augen.

„Mum lässt auch ihre Grüße ausrichten."
"Danke, du kannst ihr sagen, ich habe allen Weasleys verziehen, bis auf Ron und Bill. Aber kein Wort darüber, dass ich Lord Scyde bin."

Sie nickte, „Versprochen."

Dann sah sie ihn grinsend an, „Sag mal, Hermine hat mir verraten, du hättest eine neue Freundin. Willst du sie mir nicht vorstellen?"

„Das ist momentan nicht möglich, Ginny. Ich kann sie dir jedoch beschreiben, wenn du magst."

„Schieß los!" sagte sie neugierig.

„Sie ist wunderschön, ein klein wenig größer als du. Sie hat langes schwarzes Haar und tiefblaue Augen. Sie hat das schönste Lachen der Welt. Sie ist äußerst intelligent, kann sich gut wehren und hat ein großes Verantwortungsbewusstsein. Sie liest mir jeden Wunsch von den Lippen ab und tut alles, um mich glücklich zu machen."

„Das klingt als wärest du wirklich verliebt und sie perfekt." sagte Ginny verträumt.

„Perfekt ist sie nicht, ich muss ihr noch beibringen, für sich selbst zu leben, aber sonst ja."

„Habe ich sie schon einmal gesehen?" fragte Ginny neugierig.

„Kann man so sagen." erwiderte Harry ernst.

Ein leichtes Prusten war zu hören und Ginny fuhr herum.

Mrs. Granger hielt sich die Hand vor den Mund und Tränen liefen ihr aus den Augen und Dr. Granger schmunzelte stark.

Dann wandte sie ihren Blick Amelia zu, die rechts hinter Harry stand und ihre Augen weiteten sich. Amelia war etwas rot geworden und hatte einen Ausdruck absoluter Zuneigung in den Augen.

„Schwarze Haare, blaue Augen, wunderschön, hilfsbereit..."

Amelias Augen weiteten sich erschrocken und es machte Klick bei Ginny.

„Ich denke, ich weiß wen du meinst und ich gratuliere. Ich nehme an, ihr Status verhindert, dass du es offiziell machst?" fragte sie verstehend.

Harry grinste, „Ich wusste, du bist die intelligenteste der Weasley-Brut."

Sie sah sich um und betrachtete die Diener und die Wachen und staunte, „Du hast dich hier ganz schön schnell eingelebt, Harry. Die Diener und Wachen hören auf dich... einfach Wahnsinn."

„Ich hatte kompetente Hilfe." sagte er und diesmal sah er Amelia an, „Deswegen habe ich ja Amelia auch von meiner persönlichen Dienerin zu meiner Beraterin erhoben."

Ginny nickte.

„Verzeiht meine Offenheit, Milord, aber die Leute hören nicht nur auf Lord Scyde, sie respektieren ihn, Miss Weasley. Er hat einige Änderungen eingeführt und alle fanden die Zustimmung des Volkes. Er ist ein sehr guter und großherziger Herrscher."

„So kenne ich Harry." sagte Ginny lächelnd.

„Kommt, wir machen einen kleinen Rundgang." sagte Harry und zeigte ihr das Schloss.

Das Mittag war eine mehr formelle Angelegenheit.

Nach dem Essen kniete sich Bellatrix vor Harry nieder.

„Was ist dein Begehr, Bella?"

„Ich möchte für euch gegen die Todesser und Voldemort kämpfen, Milord."

„Bella, du hast genug für mich und unser Land getan." sagte Harry sanft.

„Es ist mein Wunsch, Milord. Ich möchte es ihnen heimzahlen und ich möchte, dass dieser Abschaum endlich zur Strecke gebracht wird."

„Wird dein Durst nach Vergeltung deinen Gehorsam und deine Entscheidungen beeinflussen?" fragte Harry todernst.

„Nein Milord. Ich schwöre ihnen, dass mein Drang nach Vergeltung nicht mein Urteilsvermögen trüben wird. Ich möchte nur einen Anteil an ihrem Untergang haben und werde jeden Befehl befolgen."

Harry nickte, „Erhebe dich!"

Er drückte einen Knopf an seiner Uhr, „Leutnant Bernhardt, kommen sie in den Speisesaal!"

„Ja, Sir!" ertönte die Antwort.

Eine Minute später stand er vor Harry und salutierte.

„Melde mich wie befohlen, Sir."

„Bella, das ist Leutnant Bernhardt, Anführer der Black Gryphons. Das ist mein Hauptangriffsteam. Jeder der Soldaten ist ein Spezialist. Bernhardt, das ist Bellatrix Black. Sie gehört ab sofort zu deinem Team. Bilde sie aus und integriere sie in das Team. Sie war bis vor kurzem unser Spion unter den Todessern. Nutze ihr Wissen um Taktik und Methodik der Todesser und höre auf ihren Rat, aber den Befehl hast du. Teile das Wissen mit den Silverdragons."

„Ja Sir."

„Wegtreten!"

Der Soldat salutierte und Bellatrix verneigte sich.

„Soldatin Black, Soldaten verneigen sich nicht, sie salutieren." sagte der Leutnant hart.

Bellatrix sah ihn überrascht und fragend an.

Bernhardt grinste nun, „Befehl von Lord Scyde. Er hat den Mangel an Unterwürfigkeit sogar begründet und wer sind wir, dass wir uns einem Befehl des Lords widersetzen?"

„Ich sage doch, er hat einiges geändert." sagte Amelia leise.

Sie nickte und salutierte, bevor sie Leutnant Bernhardt aus dem Saal folgte.

Sie unterhielten sich eine Weile über die Geschehnisse in der Zaubererwelt.

„Ach Tonks, du kannst Dumbledore ausrichten, ich hätte alle Dementoren zurückbeordert. Sie befinden sich alle wieder unter meiner Kontrolle."

„Sehr wohl, Milord."

Harry seufzte.

„Amelia, bitte arrangiere das Dinner im kleinen Speiseraum. Ich möchte ein privates Dinner."

„Wie ihr wünscht, Milord." wieder schrieb sie etwas in ihr Buch.

Kurz darauf gingen sie in den Speiseraum und fanden wie immer einen reich gedeckten Tisch vor. Auf einem Beistelltisch standen eine Reihe Getränke bereit und ein Diener schenkte die ersten Getränke aus.

Die Erwachsenen tranken alle ein Glas Wein.

Doch als der Diener zu Emily kam, holte er eine neue Flasche hervor.

„Die Cola, die ihr gewünscht habt, ist endlich eingetroffen, Miss Granger."

Emily strahlte und klatschte vergnügt in die Hände als er ihr das eingoss.

„Danke, Anton!" sagte sie.

Der steife Diener nickte ihr zu und stellte den Rest der Flasche wieder auf den Beistelltisch.

Dann zog er sich zurück.

Gerade noch rechtzeitig, denn nun erwachte Mrs. Granger aus ihrer Starre und schenkte ihrer Tochter einen bösen Blick.

„Du hast Cola bestellt?"

Sie nickte unsicher, „Der Diener hat gefragt, was ich trinken möchte und ich habe ihm geantwortet."

„Emily Granger! Du wusstest sehr genau, dass so etwas bei uns nicht erwünscht ist. Das ist schädlich für die Zähne!" schalt sie ihre Tochter.

„Nun lass es gut sein!" beschwichtigte Harry die Frau freundlich, „Sie wird heute nur ein Glas trinken und morgen eines und so weiter bis es alle ist, nicht wahr, Emily?"

Sie nickte dankbar.

„Eine geringe Menge ist nicht schädlich und ich bin mir sicher, sie putzt sich heute extra gründlich die Zähne." sagte er mit einem entwaffnenden Lächeln und Mrs. Granger gab nach.

Ginny schüttelte nur grinsend den Kopf, „Harry! Harry! Du bist unmöglich. Da fällt mir ein, warum hast du auf ein privates Dinner bestanden?"

Harrys Augen funkelten schelmisch. „Darum!" sagte er und beugte sich zu Amelia rüber und gab ihr einen leichten Kuss auf die Lippen.

Amelia lief wieder rot an, sah ihm aber liebevoll in die Augen.

Tonks starrte ihn fassungslos an, nur Ginny nickte grinsend, „Ok, das verstehe ich."

Harry setzte seinen ernstesten Blick auf und fragte, „Haben sie ein Problem, Miss Tonks?"

„Uhm, ...nein, Milord!" stammelte sie.

Harry grinste, „Tonks! Nenn mich Harry, wenn wir unter uns sind, sonst bekommen die Nightmares einen neuen Stallburschen… ähm… -mädchen."

Sie schluckte mit geweiteten Augen und nickte. Dann grinste sie, „Ok, Harry. Aber ich muss ein Wörtchen mit Hermine reden, dass sie mir das verschwiegen hat."

„Ja, ich auch!" sagte Ginny, „Sie wusste, dass du der Lord Scyde bist, denn sie hat mich vor der Reaktion der Wachen gewarnt. Ist sie auch auf dich zugestürmt?"

Harry nickte und grinste.

„Ja, und dann wollte sie ihm auf den Arm knuffen, woraufhin die Wachen die Schwerter gleich noch mal gezogen haben." sagte Amelia grinsend.

„Scheint so, als wäre ich nicht der einzige, der das lustig findet, nicht wahr, Lia?" fragte Harry. Sie schmunzelte nur.

„Passt auf, dass ihr außer Hörweite seid, wenn ihr über Scyde oder mich sprecht. Dumbledore dürfte inzwischen mehr als nur neugierig sein." sagte Harry nur mit funkelnden Augen.

Sie nickten. Kurz darauf kehrten sie mit einem Portschlüssel von Harry zurück.

Wieder platzten sie mitten in ein Meeting des Ordens und Hermine musste sich ein Lachen verkneifen.

„Verzeiht, aber Lord Scyde scheint nur diese Koordinaten für seine Portschlüssel zu haben." sagte Tonks ohne mit der Wimper zu zucken.

„Die Frage ist, woher hat er die?" sagte Dumbledore nachdenklich.

„Die Möglichkeiten sind vielfältig. Bella, Snape, Harry... sie alle wussten um das Haus der Blacks." klärte Tonks sie auf.

„BELLA?" brüllte Remus aufgebracht.

„Reg dich ab, Moony!" sagte Tonks drohend, „Bellatrix ist absolut unschuldig. Sicher, sie hat Sirius Tod verursacht, doch es war ein Unfall. Sie wollte ihn nur betäuben."
"Ein Unfall?"

„Ja es war ein Unfall, Remus. Das habe ich doch eben berichtet." sagte Dumbledore ernst.

„Aber sie hat ihn umgebracht!"

„HAST DU EINE AHNUNG WIE ES IHR JETZT GEHT?" schrie Tonks jetzt, „Sie hat ihren eigenen Cousin auf dem Gewissen, Remus! Jetzt, da sie wieder frei denken und handeln kann macht sie sich schwerste Vorwürfe und hat Nacht für Nacht Albträume."

Remus zuckte tatsächlich vor ihrer Wut zurück.

„Ich weiß es ist hart und wir alle trauern um ihn. Du bist nicht der einzige, dem er was bedeutet hat. Nimm dir ein Beispiel an Harry und mir. Wir beide haben ihr verziehen."

Damit setzte sie sich abrupt und verschränkte stur die Arme vor der Brust.

„Harry? Habt ihr ihn gesehen?" fragte Molly nun hoffnungsvoll.

Ginny strahlte und nickte, „Ja, Mum."

„Wie geht es ihm?"

„Gut. Ihm geht es gut. Er hat meine Entschuldigung akzeptiert, auch wenn er gesagt hat, dass er nicht vergessen kann, was wir getan haben."
"Das ist toll." Freute sich Molly für ihre Tochter doch in ihrem Blick war Verlangen zu sehen.

„Mum! Er hat allen Weasleys verziehen, Ron und Bill ausgeschlossen."

Mollys Augen leuchteten auf und sie umarmte ihre Tochter.

Nun schaute auch Remus neugierig, „Hat er auch etwas über uns gesagt?" fragte er leise.

Tonks sah ihn bedauernd an, „Ich fürchte, er nimmt dir deine Abschiedsworte damals im Gericht immer noch sehr übel, Remus."

Niedergeschlagen sank Remus in seinen Stuhl zurück.

„Gib ihm noch etwas Zeit, Remus! Er kommt darüber hinweg. Er hat ein goldenes Herz." sagte Ginny aufmunternd.

„Dann besteht noch Hoffnung?" fragte Dumbledore mit einem Funkeln in den Augen.

„Worauf?" fragte Ginny.

„Dass er zurück kommt, natürlich." sagte Dumbledore.

„Nie im Leben." sagte Ginny ernst.

Hermine sprang sofort zu ihrer Hilfe, „Er hatte es schon satt, wie sie ihn behandelt haben, bevor er nach Askaban gegangen ist. Nehmen sie noch das Gefängnis hinzu und den Angriff nach Bills Verurteilung und stellen sie sich die Frage wie sie reagieren würden. Wissen sie, was Harry will? Er will wie ein Mensch behandelt werden, nicht wie ein Werkzeug."

Molly und Moody nickten bestätigend, doch Dumbledores Augen funkelten wütend.

„Genug davon! Er ist unsere einzige Chance, diesen Krieg zu gewinnen. Wir müssen ihn auf unsere Seite ziehen. Wir müssen nur diesen Lord Scyde überzeugen. Wenn er doch nur nicht so viel gegen mich hätte. Ich wundere mich, was ich ihm getan habe..."

Sein Kopf flog hoch, „Wäre es möglich... das Harry der Lord Scyde ist?"

Hermine schaltete als erste, „So wie ich Harry kenne, ist nichts unmöglich."

Zu Hermines Überraschung verrieten sich weder Ginny noch Tonks mit einer Reaktion.

„Miss Granger, ist Harry Lord Scyde?"

"Dazu kann ich ihnen leider nichts sagen." sagte sie emotionslos.

„Miss Weasley?"

„Dito."

„Nymphadora?"

Sie warf dem alten Zauberer einen giftigen Blick zu.

„Ich habe nur mit Lord Scyde gesprochen. Dann habe ich mich mit Bella unterhalten, Sorry. Zum Abend habe ich allerdings mit Harry und den Grangers gespeist, da war Lord Scyde jedoch nicht präsent."

„Haben sie Harry und Lord Scyde in einem Raum gesehen?" fragte er Ginny.

Sie dachte nach und schüttelte den Kopf, „Ich wurde von Lady Amelia zu Harry geführt. Sorry."

Er musterte Hermine, „Und sie Miss Granger?"
Sie dachte nach, dann funkelten ihre Augen, „Doch, ich habe sie zusammen in einem Raum gesehen."

Dumbledore sah sie enttäuscht an.

Moody grummelte nur, „Das kann man auch so oder so sehen, Albus. Wenn Potter und Lord Scyde ein und die selbe Person sind, waren auch beide gleichzeitig in einem Raum."

Dumbledores Kopf flog hoch und er sah Hermine fragend an.

„Miss Granger! Sagen sie die Wahrheit!" bellte Dumbledore.

„Ich werde ihnen was sagen, Professor. Ich habe Harry geschworen, ihn nie wieder zu hintergehen oder zu verraten. Ich habe all ihre Fragen wahrheitsgemäß beantwortet. Glauben sie was sie wollen! Und wie ich schon einmal gesagt habe, ich werde ihnen Harry sicher nicht in die Hände spielen."

Die Ordensmitglieder starrten sie überrascht an.

Dumbledore zuckte einen Moment zurück, doch dann wurde sein Blick hart.

„Genug davon! Ich schließe sie aus dem Orden aus und Montag haben sie die Kündigung von Hogwarts auf dem Tisch."

„Das kannst du nicht tun, Albus! Sie ist schwanger! Wie soll sie für das Kind sorgen?" sagte Molly erschüttert.

„Das hätte sie sich vorher überlegen sollen, bevor sie uns verraten hat." sagte Dumbledore harsch.

„Irrtum! Sie sind es, die Harry verraten hat und damit die gesamte Zaubererwelt." sagte Hermine mit hartem Blick.

Dann sah sie all den anderen Zauberern in die Augen und sagte kühl, „Alle, die Harry auf diese Weise behandeln, wie es Dumbledore tut..."
"Miss Granger! So redet man nicht mit seinem Vorgesetzten!" begehrte Hetitia Jones auf.

Hermine grinste, „Er hat mich gerade gefeuert, schon vergessen? Jedenfalls, alle die ihn so behandeln, verraten ihn ein zweites Mal. Überlegt euch also genau, was ihr tut!"

Sie sah Remus und Molly genau in die Augen, als sie das sagte.

Remus sprang auf, „Gehst du zu ihm?"

„Wenn ich meine Sachen zusammengepackt habe, ja."

„Kannst... kannst du mich mitnehmen?" flehte er.

Sie sah ihn unsicher an, „Das kann ich tun, doch ich weiß nicht, wie er reagieren wird, Remus."

„Miss Granger, wenn sie hier einen Aufruhr anzetteln, werde ich dafür sorgen, dass sie in ganz Großbritannien nicht mehr unterrichten."

„Ich lasse mich nicht erpressen, Dumbledore. Sie können mich mal! Remus, ich nehme dich mit. Komm, wir gehen."

„REMUS!" rief Dumbledore fassungslos.

„Was? Willst du mich auch feuern? Ich hab sowieso keinen Job und ich arbeite lieber mit Harry zusammen gegen Voldemort, als Harry noch einmal zu verraten. Er ist das letzte, was mir von James und Sirius bleibt und ich werde beide nicht noch mal enttäuschen. Und nachdem ich gesehen habe, wie du mit Hermine umgesprungen bist, habe ich ehrlich gesagt keine Lust darauf, das einmal selbst zu spüren oder Harry spüren zu lassen. Sorry!"

Sie eilten aus dem Haus, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Dumbledore schüttelte seinen Kopf, dann sah er Ginny an, die ihn wütend anstarrte.

„Miss Weasl..."

Sie ließ ihn nicht ausreden, „Sie glauben doch nicht, dass ich ihnen nach dieser Aktion noch irgendetwas sage oder? Harry hat mir eben erst verziehen und ich werde ihn nicht noch mal enttäuschen und ich werde ihnen nicht helfen, ihn her zu locken. Abgesehen davon haben sie gerade meine beste Freundin verjagt und ihrem Schicksal überlassen."

Er sah Molly auffordernd an, „Molly tu etwas!" flehte er.

Doch das war offensichtlich die falsche Aktion, denn die Frau kochte. Sie schritt auf ihn zu und stieß dem alten Zauberer wiederholt mit dem Zeigefinger auf die Brust.

„Harry war immer ein Sohn für mich, bis ich Ron seinen Verrat auf dem Leim gegangen bin. Jetzt hat er mir verziehen und ich werde nicht zulassen, dass du mich oder irgendjemand sonst aus der Familie unter Druck setzt. Ich werde nicht zulassen, dass du meiner Tochter drohst, Albus oder ich entziehe dir die Unterstützung des gesamten Weasley-Clans."

Dumbledores Augen weiteten sich und er ging Schritt für Schritt zurück.

„Und noch etwas, du hast gerade die beste Freundin meiner Tochter und von Harry auf die Straße geschickt, eine bewundernswerte Frau, die noch dazu mein ENKELKIND in ihrem Leib trägt! Das war ein AFFRONT gegen die gesamte Weasley-Familie. Wenn du dich nicht umgehend bei ihr entschuldigst, wirst du meinen ganzen Zorn zu spüren bekommen!"

„Schon gut, schon gut! Ich werde sehen, was ich tun kann!" rief er laut.

Dann sah er Tonks fragend an, „Ny... Tonks, kannst du mir sagen, ob Harry und Lord Scyde die selbe Person sind?"

„Ich kann es nicht sagen, aber können sie mir etwas verraten?"

Er sah sie irritiert an.

„WIE ZUR HÖLLE SOLL ICH DAS LORD SCYDE ERKLÄREN?" schrie sie.

„Uhm.. was?" fragte Dumbledore perplex.

„Falls sie sich nicht erinnern helfe ich ihnen auf die Sprünge, ich bin Botschafterin zwischen dem Orden und Lord Scyde. Sie haben soeben Miss Weasley unter Druck gesetzt, Remus aus dem Orden ausgeschlossen, Hermine ausgeschlossen und von ihrem Job gefeuert, hochschwanger, wie Molly so treffend bemerkt hat. Falls sie es immer noch nicht gerafft haben, Harry und Lord Scyde sind Freunde und Harry und Remus, Ginny und Hermine sind Freunde. Lord Scyde und all seine Untertanen haben den Angriff auf Harry als feindlichen Akt betrachtet und er ist deswegen noch immer angepisst wenn ich das mal so sagen darf. Was glauben sie, wird er jetzt machen?"

Dumbledore wurde blass und starrte sie fassungslos an.

„Albus?" fragte eine blasse McGonagall.

„Minerva! Was machst du hier?" fragte Dumbledore irritiert.

„Miss Granger war gerade völlig aufgelöst bei mir und hat ihre Sachen abgeholt. Ist es wahr, dass du sie gekündigt hast?"

„Ich fürchte ja."

„WARUM?" rief die sonst so reservierte Professorin laut.

„Weil... weil.."

„Weil sie sich geweigert hat, Harrys Vertrauen noch einmal zu missbrauchen. Dabei hat sie nur die Wahrheit gesagt." vollendete Ginny den Satz.

„Ist das wahr?" fragte McGonagall böse, „Ist es wahr, dass du eine schwangere Frau die allein steht gekündigt hast, weil sie für ihre Ideale einsteht, zurecht wohlgemerkt?"

„JA!" rief er genervt.

„Gut. Ich wollte schon lange in den Ruhestand gehen. Du findest meine Kündigung Montag auf deinem Schreibtisch Albus."

„Das kannst du nicht tun!"

Sie sah ihn kalt an, „Ich hätte auch nicht gedacht, dass du eine hochschwangere Hexe auf die Straße setzt, besonders eine so gutmütige und clevere wie Hermine. So kann man sich irren. Schönen Abend noch."

Damit verschwand sie wieder über das Flohnetzwerk.

„Schöne Scheiße! Da hast du dir was eingebrockt, Albus." sagte Moody und lachte laut.

„Kommt, Kinder wir gehen. Ich muss mit Arthur reden." sagte Molly und sammelte Ginny und die Zwillinge ein bevor sie in den dürftig geflickten Fuchsbau zurückkehrten.

„Das ist Sabotage!" rief Dumbledore.

„Richtig und du bist der Saboteur." Stimmte ihm Moody zu.

„Moody! ... Schön, ich gebe es zu, ich habe Fehler gemacht. Wie soll ich das jetzt wieder richten?" seufzte Dumbledore.

„Du hast nur eine Chance, Albus. Lass Harry in Ruhe, wie sie es verlangt haben und bitte um eine Audienz bei Lord Scyde. Wenn er wirklich Harry ist, zeige ihm dass du es weißt und bitte ihn um eine Allianz auf gleichberechtigter Basis oder ein loses Bündnis. Du musst aufhören, ihn als Werkzeug zu sehen. Lass ihn auf seine Weise kämpfen, die Zeit unserer Generation ist vorbei, wir können höchstens noch helfen. Und bei Merlin, entschuldige dich bei ihm und all seinen Freunden und wenn du betteln musst. Wenn du das geschafft hast, entschuldige dich bei Minerva!"

Dumbledore nickte, „Ich werde tun, was du sagst, Alastor."

Damit verschwand er nach Hogwarts um einen Brief zu schreiben.

Eine Stunde später erschien eine völlig aufgelöste Hermine und ein unsicherer Remus mit einigen Koffern in der Garnison von Scyde. Sie waren sofort von Wachen umringt.

„Miss Granger! Was ist geschehen? Sind sie in Gefahr?" fragte der Wächter mit einem drohenden Blick auf Remus und gezogenen Zauberstäben.

„Ich brauche die Hilfe von Lord Scyde und ich bin nicht in Gefahr. Der Mann an meiner Seite ist Remus Lupin, ein Freund. Könnt ihr mich zu Lord Scyde bringen?" fragte sie tränenüberströmt.

Der Wächter hob seine Uhr und sprach etwas in das Funkgerät.

Sekunden später erschienen vier Mitglieder des Black Gryphon-Teams.

„Folgen sie uns Miss Granger, das Gepäck wird auf ihre Räume gebracht. Lord Scyde ist informiert."

Die Wächter eskortierten sie bis zum Thronsaal.

Zwei Minuten nach ihnen trat Harry gefolgt von Amelia in den Saal, einen besorgten Ausdruck im Gesicht.

„Hermine! Was ist geschehen?" fragte er und schenkte Remus nur einen beiläufigen Blick.

Hermine rannte auf Harry zu und fiel ihm schluchzend um den Hals.

Er schloss sie in die Arme und drückte sie fest an sich.

„Remus?" fragte Harry kühl.

„Dumbledore hat sie aus dem Orden ausgeschlossen und aus Hogwarts gefeuert, weil sie für dich eingestanden ist. Er wollte wissen, ob du und Lord Scyde ein und die selbe Person sind und sie erwiderte, dass sie ihm das nicht sagen könnte. Sie hat ihm klar gemacht, dass sie dich nicht noch mal enttäuschen würde da ist ihm der Kragen geplatzt. Ginny und Tonks hat er ähnlich behandelt, doch wir sind gegangen, bevor er sich ihnen zugewandt hat. Nur eins kann ich dir jetzt schon sagen, Molly sah ziemlich sauer aus."

„Und was machst du dann hier?"

„Ich habe mich auf Hermines Seite gestellt, als sie sagte, jeder, der dich wie ein Werkzeug behandeln würde und dich zur Rückkehr zwingen würde, würde dich ein zweites Mal verraten. Ich habe zwei mal diesen Fehler gemacht, einmal bei dir einmal bei Sirius. Das waren bereits zwei mal zu viel. Es tut mir leid, Harry."

„Danke. Entschuldigung akzeptiert."

Hermine hatte sich langsam beruhigt und ließ ihn los.

„Alles wieder ok?"

Sie nickte.

„Soll ich deine Eltern informieren?"

Sie zögerte und nickte dann.

„Ein Diener ist zu ihnen unterwegs, Milord." sagte Amelia aus dem Hintergrund.

„Dann ist es also wahr? Du bist der Lord Scyde?" fragte Remus.

Harry nickte und schmunzelte.

Remus grinste und fragte: „Muss ich mich jetzt verbeugen?"

„Es wäre angemessen." sagte Amelia emotionslos.

Remus starrte sie ungläubig an.

Wie zur Bestätigung flog die Tür auf und eine sichtlich geladene Tonks eilte herein, nur um von den Wachen mit gekreuzten Schwertern aufgehalten zu werden.

„Lasst sie passieren!" sagte Harry befehlend.

Tonks eilte zu ihm und fiel auf ein Knie.

„Milord!"

Remus klappte die Kinnlade herunter.

„Erhebe dich!" sagte Harry.

Als sie stand, fragte er sarkastisch, „Was ist los, Tonks? Schlechte Stimmung, oder hat er dich auch gefeuert?"

„Nein, er hat mich nicht gefeuert und ja, schlechte Luft."

„Was ist mit Ginny?" fragte er besorgt.

„Sie hat dich auch verteidigt und als Dumbledore Molly um Unterstützung bat, ist Molly explodiert und hat ihn vor versammelter Mannschaft zusammengemandelt. Wie konnte er es auch wagen, ihre Tochter unter Druck zu setzen, euch als Werkzeug zu sehen und ihre Fast-Schwiegertochter, beste Freundin ihrer Tochter und ihres Fast-Sohnes und Mutter ihres Enkelkindes auf die Straße zu setzen. Böser Fehler. Sie hat ihm wirklich die Hölle heiß gemacht. Ich habe ihn dann gefragt, wie ich das mit Lord Scyde wieder gerade biegen soll und ihm zu verstehen gegeben, dass ihr sehr sauer über diesen Zwischenfall wäret, Milord. Und zum krönenden Abschluss kam McGonagall und hat ihn zur Rede gestellt. Als er bestätigt hat, dass er Hermine entlassen hat, hat sie ihm gekündigt. Nun muss er schon drei Lehrer ersetzen. Und er hat den halben Orden gegen sich."

Harry konnte nicht anders, er musste lachen.

„Sorry, aber das geschieht ihm recht. Hermine weiß, dass sie sich keine Sorgen machen braucht und du bist hier auch willkommen, Remus. Tonks, du kannst hier schlafen oder zurückkehren, ganz wie es dir beliebt."

„Ich kehre wohl besser zurück. Jemand muss die Situation im Auge behalten."

„Danke, Tonks."

„Milord." verabschiedete sie sich mit einer Verbeugung.

Dann traten die Grangers ein und schlossen ihre Tochter in die Arme.

Bevor sie gingen, wandte sich Hermine noch mal an Harry und sagte, „Danke, Harry."

„Ich hab zu danken, Hermine, dafür, dass du für mich eingestanden bist. Ruh dich aus! Alles andere besprechen wir morgen. Du hast dein Quartier neben deinen Eltern. Amelia?"

„Das Quartier von Mr. Lupin wurde eine Etage über dem von Familie Granger eingerichtet, Milord. Ein Diener wird sie hinführen, Mr. Lupin."

Wie aufs Wort trat ein Diener in einer roten Uniform herein, „Wenn sie mir bitte folgen würden?"

Remus starrte Harry fragend an, „Sie hat das ernst gemeint mit dem Verbeugen, oder?"

Harry grinste, „Jep."

"Wer ist sie?"

„Das ist Lady Amelia, meine persönliche Beraterin und rechte Hand. Den Rest besprechen wir morgen, Remus."

Remus musterte Amelia unsicher, dann Harry.

Schließlich verneigte er sich stockend und linkisch, „Uhm, gute Nacht, Lord Scyde."

„Gute Nacht, Remus."

„Gute Nacht, Lady Amelia." stammelte Remus ebenfalls mit einer Verneigung.

„Es ist nicht nötig, dass sie sich vor mir verneigen, Mr. Lupin."

„Noch nicht." murmelte Harry wie zu sich selbst, doch Remus empfindliches Gehör hatte das vernommen und sein Kopf schoss zu Harry herum. Er sah ihn fragend an, doch Harry grinste nur und winkte ihm.

Remus warf ihm einen drohenden Blick zu und ging, doch er drehte sich in der Tür noch mal um, als Harry befehlsgewohnt rief: „Wache!"

Zackig salutierten sie und nahmen Achtungsstellung ein.

„Wegtreten!"

„Ja, Sir!" sagte der Anführer und sie marschierten aus dem Thronsaal.

Remus schüttelte nur fassungslos den Kopf und ging.

Harry grinste, als er fragte, „Wollen wir?"

Sie grinste ebenso und folgte ihm zurück in sein Quartier.

„Und, bist du glücklich?" fragte sie leise.

„Was meinst du?"

„Weil du nun deinen Freunden vergeben hast und sie bei dir sind. Und dass sie für dich eingestanden sind."

Er nickte, „Ja, das bin ich. Jetzt fehlen nur noch ein zwei Kleinigkeiten, dass ich richtig glücklich bin."

„Was denn?"

„Zum einen Voldemort."

„Ok und was noch?"

„Dass ich endlich offiziell mit der zusammen sein kann."

Sie strahlte glücklich, als er das sagte.

Als sie wieder in seinem Quartier waren umarmte sie ihn zögerlich.

Er erwiderte die Umarmung und küsste sie liebevoll.

„Immer noch angst, etwas falsch zumachen?" fragte er ohne jeglichen Hohn.

Sie nickte etwas schüchtern.

„Hab keine Angst. Selbst wenn du etwas falsch machst, werde ich dir deswegen nicht böse sein."

Sie lächelte unsicher, „Ich weiß."

„Was hast du?" fragte er, als er bemerkte, dass sie noch immer nicht sicherer war.

„Ich möchte mit dir schlafen, Harry." sie sah ihn hoffnungsvoll an und begann zu strahlen, als er die Zustimmung und das Glück in seinen Augen sah.

Er verbeugte sich galant und nahm sie an der Hand, „Ihr Wunsch ist mir Befehl, Milady."

Damit führte er sie zu seinem Bett.

Am nächsten Morgen erwachte er glücklich neben seiner Geliebten.

Als er ihr eine Strähne ihrer langen schwarzen Haare aus dem Gesicht strich, wachte sie auf und lächelte glücklich.

„Morgen, Lia." sagte Harry leise.

„Morgen, Harry. Das war die schönste Nacht meines Lebens."

„Das Kompliment kann ich gern zurückgeben. Stellen wir uns unseren Gästen und dem Ärger, den sie mit sich bringen?" fragte Harry grinsend.

„Hey! Das war nicht ihre Schuld."

„Ich weiß."

„Ansonsten.. haben wir eine Wahl?"

„Nicht wirklich. Also lass uns aufstehen." sagte Harry.

„Zu Befehl, mein Gebieter!" neckte sie ihn und stand auf. Doch dabei zog sie die Decke mit sich und ließ ihn nackt in der frischen Morgenluft zurück.

„Das war gemein!" rief er als er aufsprang.

Zwanzig Minuten später trafen sie am Frühstückstisch ein.

Remus wurde von einem Diener hereingeführt und Hermine traf kurz darauf mit ihren Eltern und ihrer Schwester an der Hand ein.

Hermine verneigte sich, „Guten Morgen, Milord."

„Guten Morgen Hermine. Diese formellen Gesten der Höflichkeit sind nur bei Hof erforderlich. Solange wir unter uns sind, sprich mich bitte mit Harry an, wenn es dir keine Probleme bereitet, das zu trennen."

„Kein Problem." sagte sie strahlend.

„Woran erkennt man, ob du bei Hof bist, oder nicht?" fragte Remus.

„Ganz einfach, wenn wir unter uns sind, also privat, sind die Wachen draußen vor der Tür, genau wie die Diener, wenn sie fertig sind mit dem Auftafeln. Wenn die Wachen drinnen sind und oder andere Leute, als meine Freunde da sind, dann sind höfische Umgangsformen angebracht. Wenn du es nicht trennen kannst, muss ich leider auf den höfischen bestehen." erklärte Harry.

„Oh, das ist einfach. Aber... sind wir denn nun unter uns?" fragte er mit einem bedeutenden Blick auf Amelia.

„Was meinst du?" fragte er Remus.

Remus musterte Amelia unsicher, sie verriet sich mit keiner Miene.

„Von Hermines Reaktion ausgehend würde ich sagen ja, doch von Lady Amelias Reaktion gestern ausgehend... zweifle ich daran."

„Lass dich von Amelias Auftreten nicht täuschen, Remus. Sie ist etwas ganz besonderes und ja wir sind unter uns. Nur muss sie nach außen hin so lange reserviert handeln, bis wir wirklich unter uns sind, während die Diener Interaktionen mit meinen Freunden auch so tolerieren. Amelia darf überhaupt nur mit an unserem Tisch sitzen, seit ich sie befördert habe." erklärte Harry.

„Das ist nicht einfach." sagte Remus grinsend.

Erneut trat ein Diener in den Raum und servierte Getränke, dann zog er sich zurück und schloss die Tür hinter sich.

„Siehst du, jetzt sind wir privat." sagte Harry grinsend und küsste Amelia sanft und kurz auf die Lippen.

Emily kicherte. Sie verstand inzwischen das Spiel, was Harry und Amelia spielten und ihre Eltern hatten ihr mühsam die Hintergrunde erklärt.

Remus starrte ihn mit weiten Augen an, dann grinste er, „So läuft der Hase also. Jetzt verstehe ich. Aber was meintest du gestern..." ein Blick von Harry brachte ihn zum Schweigen.

„Oh, vergiss es. Gratuliere euch beiden."

„Und jetzt lasst uns essen, bevor Dumbledore stört."

„Meinst du, er meldet sich bei dir?"

„Natürlich. Er hat keine andere Wahl. Das ist der einzige Weg, seine Kräfte zusammen zu halten. Er muss seinen Frieden mit mir machen. Da wir auf der selben Seite stehen, werde ich es ihm nicht ganz so schwer machen und mich ihm zu erkennen geben. Es wird Zeit, dass wir effektiv zusammenarbeiten. Sollte er mich als Lord Scyde immer noch nicht als Partner anerkennen, dann hat er ein wirkliches Problem."

„Da hast du wohl recht. Doch ich weiß nicht, ob ich ihm das verzeihen kann." sagte Hermine.

„Ich habe nicht von Verzeihen geredet, Hermine, sondern nur von Zusammenarbeit. Selbst wenn würde ich das nicht in eurem Namen tun. Ob und wann ihr ihm verzeiht obliegt einzig und allein euch."

Sie nickte nachdenklich.

Kurz darauf klopfte es an der Tür und ein Diener trat ein.

„Botschafterin Tonks möchte euch sprechen, Milord."

„Schick sie rein und bring ein Gedeck."

„Sehr wohl, Milord."

Tonks trat mit funkelnden Augen ein und verneigte sich knapp, „Milord, ich bringe Kunde von Dumbledore."

„Danke, setz dich erst mal und frühstücke mit uns."

„Danke, Milord."

Als er Diener wieder weg war grinste Tonks fröhlich und rief: „Hi alle zusammen."

Emily kicherte nur und die anderen schmunzelten.

„Was bringst du uns für Neuigkeiten?"

„Dumbledore will sich entschuldigen und bittet dich um ein Treffen, Harry."

„Dachte ich mir."

„Er ähm, wie sagte er, bedauert jedoch zutiefst, dass es ihm aufgrund von Personalschwierigkeiten nicht möglich ist, hier zu erscheinen. Daher bittet er dich, Hermine und Remus nach Hogwarts zu kommen."

Harry grinste, „Personalschwierigkeiten, ja?"

Dann wandte er sich an Hermine, „Was meinst du? Deine Eltern scheinen sich hier wohl zu fühlen, Emily hat die ersten Zeichen magischer Aktivitäten gezeigt und ist hier sowieso besser aufgehoben. Du könntest bei deiner Familie bleiben und dich locker auf die Geburt vorbereiten. Du kannst natürlich trotzdem seine Entschuldigung annehmen, vielleicht bleibt dann wenigstens McGonagall und du hast nicht mehr viel mit ihm zu tun."

Sie nickte mit leuchtenden Augen, „Ich werde Hogwarts vermissen, aber was du sagst, ist richtig. Eigentlich fehlt mir nur Ginny." seufzte sie.

„Sie ist noch in Hogwarts, nicht wahr?" fragte Harry.

„Ja, im siebten Schuljahr."

„Na, so lange lässt sich sowieso nichts machen." sagte Harry, „und wenn du mitkommst, kannst du sie sehen."

„Ich komme mit, akzeptiere Dumbledores Entschuldigung, allein, weil ich weiß, dass Minerva nichts über das Unterrichten geht und sie hat noch einige Jahre vor sich. Aber allzu leicht werde ich es nicht machen."

„Hmm... wie wäre es, wenn wir zum Lunch dort eintreffen?" fragte Harry grinsend.

Hermine nickte mit funkelnden Augen.

„Das möchte ich um keinen Preis der Welt verpassen." sagte Remus.

„Wir nehmen Wachen mit?" fragte Amelia.

„Auf jeden Fall und wir werden richtig Eindruck schinden." sagte Harry mit einem teuflischen Funkeln in den Augen.

Er nahm seine Uhr an den Mund und rief „Leutnant Bernhardt! Lassen sie ihre Männer in zwanzig Minuten vor den Ställen antreten."

„Verstanden Sir."

„Macht euch fertig, wir treffen uns in zwanzig Minuten auf dem Hof." sagte Harry.

Harry und Amelia eilten in ihr Quartier und zogen sich um.

Harry zog sich seinen Brustpanzer und seine Drachenlederhosen und -Weste an. Er befestigte den schwarzen Umhang aus Acrumantulaseide an den Schultern und befestigte sein Schwert an der linken Seite und sein neues Pistolenholster an der rechten Seite.

Amelia trug ihre weiße Robe, Hose und Weste aus Drachenhaut. Dazu trug sie einen silbernen Umhang und band sich ihre Haare wieder zu einem Pferdeschwanz zusammen während Harry seine Haare offen auf dem Rücken trug.

Sie befestigte rechts und links am Gürtel ihre zwei dreißig Zentimeter langen Dolche und am rechten Oberschenkel ihre verchromte Beretta.

Sie gingen nebeneinander mit weit ausholenden Schritten durch das Schloss so dass ihre Umhänge hinter ihnen her flatterten.

Die Diener machten eilig Platz und die Wachen grüßten mit funkelnden Augen, stolz auf ihren jungen Anführer.

Als die beiden auf den Hof kamen, standen die zehn Soldaten in perfekter Doppelreihe und der Leutnant mittig vor ihnen. Als Harry vor der Truppe stehen blieb, salutierten sie zackig.

Harry nickte, „Danke, Männer... und Frauen. Heute habt ihr eine ehrenvolle Aufgabe, ihr werdet die Macht von Scyde repräsentieren."

„Ja, Sir!" riefen die Soldaten stolz.

„Und ihr sollt natürlich den laschen Zauberern da draußen etwas Angst einjagen." fügte Harry augenzwinkernd hinzu.

„Ja, Sir!" riefen sie noch eine Spur lauter.

„Soldatin Tina!" rief Harry.

„Ja, Sir!" rief die junge Hexe.

„Du wirst speziell Dumbledore prüfen, ich will wissen, ob er seine Aussagen ernst meint, oder nicht. Wenn du es schaffst, behalte ein Auge auf die Allgemeinheit. Wir erwarten keine feindliche Aktion, aber ausschließen können wir es nicht."
„Ja Sir."

„Soldatin Black!"

„Ja, Sir!" rief Bellatrix zackig.

„Wie kommst du bei den Gryphons zurecht?"

„Absolut perfekt, Sir."

„Leutnant! Hat sie sich ausreichend ins Team integriert, um an aktiven Einsätzen teilzunehmen?"

„Sie ist eine ausgezeichnete Ergänzung für unser Team Sir und eine er besten Kämpferinnen, Sir. Sie hat sich außerdem perfekt ins Team integriert. Wenn es ihnen recht ist, möchte ich sie aufgrund ihrer Erfahrung und ihrer Führungsqualitäten zu meiner Stellvertreterin machen."

„Gratuliere, Soldatin Black!" sagte Harry.

„Danke, Sir."

Remus war derweil herangetreten und hatte die Diskussion fassungslos verfolgt.

Er musterte Bellatrix die ganze Zeit und sie wusste es. Sie sah ihm tief in die Augen und senkte das Haupt.

Als sie wieder aufblickte, nickte Remus ernst, damit war die Angelegenheit erledigt.

Harry hatte das registriert und schenkte ihr ein leichtes Lächeln.

„So, Soldaten, könnt ihr alle reiten?"

„Ja Sir!"

„Irgendjemand der das nicht kann?"

Kein Ton.

„Wir haben in unseren Ställen zwanzig perfekt gezüchtete Nightmares."

Einige der Soldaten schluckten, allen voran Bellatrix.

Harry grinste teuflisch, „Wir nehmen die Kutsche und ihr, als meine Ehrengarde, werdet die Kutsche auf den Nightmares begleiten. Wenn wir Dumbledore schon den Gefallen tun und zu ihm nach Hogwarts gehen, dann richtig, oder?"

„Sir, ja, Sir!" riefen die Soldaten nun begeistert.

„Dann anspannen und aufsitzen. Wir werden pünktlich zur Lunchzeit in Hogwarts eintreffen. Abmarsch!"

Der Stallmeister spannte mit seinen Handlangern die acht prächtigsten Tiere in die Kutsche ein. Dann half er mit den Handlangern die Nightmares für die Soldaten zu satteln.

Harry warf den furchteinflößenden Tieren einen festen Blick zu und sagte laut, „Ihr werdet heute die Soldaten tragen und den Kreaturen von Scyde Ehre einbringen!"

Sie wieherten aufgeregt und warfen ihre Köpfe hoch.

Er stieg ein und rief laut durch das offene Fenster, „Abmarsch! Ziel ist das Tor zum Grund Hogwarts und wir reiten bis vor den Eingang ins Schloss."

Die Kutsche setzte sich in Bewegung und auf jeder Seite der Kutsche ritten fünf dieser prächtigen Tiere während Leutnant Bernhardt vor der Kutsche ritt.

Nach wenigen Metern verschwanden sie im Nichts.


AN: Danke für all eure Reviews. Ich habe wenig Zeit heute, aber ich finde, es war höchste Zeit, hier mal wieder ein Kap hochzuladen. Deswegen gibt es heute keine Antworten auf die Reviews... mal abgesehen davon, dass dies wohl inzwischen untersagt worden ist, obwohl ich das nicht verstehen kann. Vielleicht mache ich das nächstes mal wieder, wenn ich etwas mehr Zeit habe. Bye!