AN: Lordschaft von Scyde... hm... da war noch was... ach ja... das nächste Kap ;-)

Kapitel 15 - Ronald Weasley

Nach Absprache mit Hermine ließ er ihre Eltern herein und er schickte eine Nachricht an die Weasleys über die reibungslose Geburt und lud sie für den 15. Januar ein. Er informierte sie, dass er auch Ron zu diesem Zeitpunkt ins Schloss bringen lassen würde, so dass sie ihn treffen konnten, wenn sie denn wollten.

Dann besprach er sich mit Amelia, wie sie am besten Eindruck auf Ron machen würden. Sie sagte ihm nur, sie solle ihm das überlassen. Der Thronsaal böte entsprechende Möglichkeiten, dank des finsteren Bildes, das der Lord Scyde seit jeher nach außen vermittelt hatte. Er sollte einen Kapuzenumhang tragen, er wollte auf den Helm verzichten, würde aber die Rüstung tragen.

So kamen dann am 15. Januar die Weasleys am Morgen an und gratulierten Hermine herzlich zu Crystal, die sie auf dem Arm trug.

Als sie erfuhren, dass Amelia nun schwanger war, schmunzelten sie zunächst und gratulierten den beiden herzlich.

„Habt ihr euch überlegt, ob ihr Ron gegenübertreten wollt?" fragte Harry dann ernst.

„Wir möchten ihn sehen, doch wir wollen abwarten, wie er sich Hermine gegenüber verhält, bevor wir entscheiden, ob und wie wir mit ihm reden, wenn das möglich ist." sagte Molly.

„Amelia?" fragte Harry.

Sie grinste leicht und nickte.

„Ich habe Stühle für euch an der Seitenwand platziert. Der Saal wurde so konstruiert, dass bei Fehlen der Fackeln diese Plätze voll im Schatten liegen, zu jeder Tageszeit. Er wird euch nicht sehen können. Früher wurden die Stellen für Wachen verwendet, die versteckt auf Angriffe lauerten... oder für Attentäter. Die Wachen werden anhand der ‚Lichtgrenze' postiert sein und damit deutlich präsent sein."

Molly nickte dankbar und ließ sich von einem Diener mit ihrer Familie zu den Plätzen geleiten.

„Bereit?" fragte Harry seine Verlobte besorgt.

Sie nickte entschlossen.

Er ging mit Amelia zum Thron, neben dem nun rechts und links ein weiterer kleinerer Stuhl standen. Sie setzte sich auf den rechten Stuhl und Harry auf den Thron. Er richtete seinen Umhang und setzte seine Kapuze auf.

Hermine stand seitlich ein paar Meter vor dem Thron und hinter ihr zwei Wachen.

„Wachen!" bellte Harry. Sie traten von den Wänden drei Schritte vor und die Diener löschten die magischen Fackeln mit ein paar Zaubern.

Harry nickte zufrieden und rief laut, „Bringt ihn rein!"

Die Diener an der Tür öffneten diese und sechs Wachen der Silverdragons brachten einen bleichen und abgemagerten Ron in den Thronsaal. Er sah heruntergekommen aus, die Haare total verfilzt und die Augen gejagt. Die Fingernägel waren gesplittert, als hätte er versucht, sich damit durch den Fels zu graben.

Er war in Ketten gelegt, deren Enden von zwei der Wachen rechts und links gehalten wurden. Zwei gingen vor ihm und zwei hinter ihm. Die vorn und hinten hatten ihre Zauberstäbe in einer Hand, die andere Hand auf den Griffen ihrer Schwerter.

Sie hielten in fünf Meter Abstand vor Hermine an und der Anführer sagte laut, „Gefangener Ronald Weasley, wie befohlen, Milord."

Harry nickte leicht.

Der Anführer drehte sich zu Ron um und forderte hart, „Knie nieder vor Lord Scyde!"

„Einen Teufel werde ich tun." sagte Ron widerspenstig, wurde jedoch von einem kräftigen Zug an den Ketten und zwei Tritten von hinten in die Kniekehlen schnell und hart zu Boden gebracht.

Die Wachen vor ihm traten neben die seitlichen Wachen, so dass er freien Blick auf den Lord hatte.

„Was wollt ihr von mir?" blaffte Ron abweisend.

„Du bist hier, weil mich Lady Hermine Granger darum gebeten hat. Sie wollte dir in ihrer Gnade ermöglichen, dein Kind zu sehen." sagte Harry mit einer eisigen Stimme, die sogar denen einen Schauer über den Rücken jagte, die wussten wer er wirklich war. Obwohl er nach dem Gefängnis wieder offener geworden war, hatte er nichts von der Härte verloren, die er sich im Gefängnis notgedrungen und getrieben von Hass angeeignet hatte.

Nun erst sah Ron Hermine und lachte manisch. „Sie will, dass ich mein Kind sehe? Ich habe kein Kind. Es mag sein, dass ich es gezeugt habe, doch soll sie doch sehen, wie sie damit fertig wird. Ich hatte sie, obwohl Potter sie wollte und ich hatte sie vor ihm in meinem Bett. Das ist alles was zählt. Und nun wird sie niemand mehr haben wollen, am allerwenigsten Potter. Ich habe es endlich geschafft, etwas zu haben, das er nicht haben konnte und nun nicht mehr will." Schrie er und zerrte an seinen Ketten, bis ihn ein Schwert vor seiner Kehle zur Ruhe brachte.

Hermine hatte Tränen in den Augen, als er rief, „Sie ist doch sowieso nur ein wertloses Schlammblut. Hat sie sich euch hingegeben, LORD? Leckt sie nun einem Adligen die Füße und bettelt um Aufmerksamkeit?" höhnte er.

Ein goldener Lichtstrahl aus der Hand des Lords schleuderte ihn hart zu Boden und brach ihm wenigstens eine Rippe.

Die Wachen zerrten ihn brutal wieder in die kniende Stellung zurück.

Dann erhob sich Harry und trat zu Hermine. Er nahm sie tröstend in die Arme und küsste sie kurz, ohne seine Kapuze abzunehmen.

Er nahm sie sanft an die Hand und führte sie zu ihrem Platz neben dem Thron.

Sie setzte sich mit einem Blick voller Dankbarkeit.

Dann ging Harry zu Ron hinunter und blieb vor ihm stehen. Er bedeutete den Wachen, ihn aufstehen zu lassen und sie zogen ihn brutal auf die Beine. Er ächzte schmerzvoll auf.

„Lass dir etwas gesagt sein, Ron Weasley. Du siehst das völlig verkehrt. Hermine ist eine ehrenwerte und bezaubernde junge Frau und du warst und bist ihrer nicht würdig. Du erkennst nicht mal deine eigene Tochter an, wofür ich dir aber sehr dankbar bin, denn damit hast du jedes Recht auf sie verwirkt. Und diese bezaubernde Frau, die du schamlos benutzt hast um deine Eifersucht zu befriedigen und die du hier so respektlos beleidigt hast, ist meine Verlobte und ich bin nicht sehr glücklich über dein Verhalten. Und noch etwas siehst du falsch, nicht sie ist allein, sondern du."

„Meine Familie wird mich nie im Stich lassen!" bellte Ron und spuckte dem Lord vor die Füße.

„Und in noch etwas liegst du falsch, nämlich in deiner Beurteilung von Harry Potter. Er ist ein Mensch der vergibt und der zu seinen Freunden hält, auch wenn sie Fehler machen. Er hat ihr vergeben und er liebt sie noch immer."

Damit nahm er die Kapuze ab und schaute ihn mit kristallharten grünen Augen an.

Ron riss seine Augen entsetzt auf, „Das ist unmöglich." stammelte er.

„Und das ist für Hermine!" rief Harry und schlug ihm brutal mit der Faust ins Gesicht, so dass er erneut zu Boden ging.

„Und jetzt können wir herausfinden, was deine Familie von dir hält, Ron Weasley!" sagte Harry abfällig, nickte einmal in Richtung der Schatten und ging zum Thron zurück.

Ron drehte sich kreidebleich in Richtung der Schatten und begann zu zittern, als er seine gesamte Familie grimmig auf ihn zukommen sah.

Sie alle reihten sich vor ihm auf und er sah sie flehend an.

„Ich zuerst!" rief Ginny und ihr Ton duldete keinen Widerspruch. Sie trat vor ihn und sah ihm kalt in die Augen.

„Du hast deinen besten Freund verraten, einen Freund, der sein Leben für dich gegeben hätte. Du hast die Frau die du angeblich geliebt hast verraten, ihr Herz gebrochen und sie schamlos beleidigt und beide bedeuten mir sehr viel. Und zu guter letzt hast du deine eigene Tochter verstoßen, mein Patenkind. Du bist nicht länger mein Bruder!" Ihre Stimme war schneidend und abschließend trat sie ihn mit ihrem Knie brutal in die Weichteile und drehte sich um. Sie ging ohne zurückzuschauen zu Hermine und umarmte sie. Beide hatten Tränen in den Augen.

Bill trat als nächster zu ihm und packte ihn hart am Kragen.

„Hast du eigentlich eine Ahnung, was du getan hast? Ich habe geglaubt, Harry hätte dich brutal gefoltert und gequält. Um dich, meinen Bruder zu rächen und Harry bezahlen zu lassen, bin ich wieder und wieder ins Gefängnis gegangen und habe ihn krankenhausreif geschlagen, für das, was er dir angetan hat. Kannst du dir vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als ich herausgefunden habe, dass er unschuldig war und nicht nur das, sondern dass du das alles inszeniert hast? Ich wollte vor Scham im Boden versinken! Ich wünschte mir, ich könnte das ungeschehen machen. Für dich bin ich nach Askaban gegangen, Ron. Ja, ich habe fast genauso lange in Askaban gesessen wie du und obwohl ich die Tat begangen habe, warst du die Ursache dafür und wenn ich dich bis jetzt nicht gehasst habe, nach dem, wie du Hermine, Crystal und Harry behandelt hast, tue ich es. Du bist kein Weasley."

Damit stieß er ihn hart zu Boden und kehrte in die Gruppe zurück.

Die Zwillinge waren die nächsten.

„Wir haben dem nichts hinzuzufügen, bis auf das..."

Damit schlugen sie ihm synchron ins Gesicht, Fred mit rechts und George mit links, so als ob eine doppelte Faust ihn treffen würde. Dementsprechend war auch die Wirkung. Er wurde so hart nach hinten geschleudert, dass den Wachen die Ketten aus den Händen gerissen wurden.

Sie nahmen sie jedoch augenblicklich wieder auf und zogen ihn brutal auf die Beine. Blut lief ihm nun von Nase und Lippe über seine zerrissene Robe.

Percy sah ihn kalt an und wandte sich einfach ab. Er ging stattdessen zu Hermine und Harry. Er verbeugte sich vor beiden und sagte, „Ich entschuldige mich für das unangemessene und ehrlose Verhalten meines Bruders Milord und Milady und verurteile es zutiefst. Ich bitte sie, das nicht der Familie Weasley anzulasten, denn was mich angeht, ist er nicht länger mein Bruder."
"Habe keine Sorge, Percy. Ich hege keinen Groll gegen dich oder deine Familie." sagte Harry ernst.

Percy nickte einmal zu ihm und einmal zu Hermine und kehrte zu seiner Familie zurück.

Dann trat Arthur vor und sah ihn bedauernd an, „Was du getan hast, Ron ist unverzeihlich. Du hast deinen Freund verraten, einen Freund, der immer für dich da war und der das Leben deiner Schwester gerettet hat. Allein das ist eines Weasleys unwürdig, genauso wie du Hermine behandelt hast. Doch dass du dein eigenes Kind verstoßen hast... kein Weasley verstößt jemanden aus seiner Familie, am allerwenigsten sein eigenes Kind und ich bin froh, dass jemand so gütiges wie Harry die Vater-Rolle übernimmt. Du jedoch bist nicht länger mein Sohn. Du bist ab sofort enterbt."

Damit trat er zurück in den Kreis der Familie.

Molly trat vor, ein Ausdruck der Verzweiflung und maßloser Enttäuschung in den Augen.

„Mum?" fragte Ron schluchzend.

„Du hast das recht verloren, mich so zu nennen. Du hast Schande über den Namen Weasley gebracht, wie es nie zuvor in der Geschichte der Weasleys geschehen ist. Es.. es tut mir leid, aber du bist nicht mehr unser Sohn."

Damit drehte sie sich tränenüberströmt um und Ron sank gebrochen in die Knie.

Das, was die Dementoren in den letzten Monaten noch nicht ganz geschafft hatten, hatte seine eigene Familie nun vollendet. Er war gebrochen und er war selbst schuld, das wusste er jetzt, doch ihm war klar, dass es nun zu spät für Reue war. Die Entscheidung seiner Familie war endgültig und vor allen Dingen gerechtfertigt.

Erst nun, da er die Liebe seiner Familie, seiner Eltern und Geschwister nicht mehr hatte, erst nun wurde ihm klar, wie sich Harry stets gefühlt haben musste, wonach Harry sein Leben lang gesucht hatte und warum Harry ihn beneidet hatte. Ron hatte nur stets Harrys Ruhm und Reichtum gesehen war und darauf war er neidisch. Er hatte jedoch nicht gesehen, was wirklich wichtig war. Und nun, da er erkannte, wie falsch er gelegen hatte, schämte er sich für sich selbst und für seine Taten.

„Es tut mir leid." sagte er leise, doch in der absoluten Stille, die herrschte, hörte es sogar Harry auf seinem Thron.

Molly drehte sich um und sah mit entsetzten Augen, wie er in einer letzten Kraftanstrengung aufsprang, einer der Wachen das Schwert aus der Scheide riss und es in sein Herz rammte.

Mit einem letzten Ausdruck des Bedauerns in den Augen sank er leblos zu Boden.

Molly sank kraftlos auf die Knie und schluchzte bitterlich. Arthur war sofort an ihrer Seite und schloss sie in seine Arme, so dass ihr Blick von der Leiche abgewandt war.

Harry trat kurz darauf an sie heran und legte ihnen die Hände auf die Schultern.

„Es tut mir leid." sagte er leise.

Arthur sah ihn an und nickte dankbar.

Dann drehte sich Harry zu den Wachen und sagte leise, „Schafft ihn raus!"

Die Wachen hoben ihn auf und trugen ihn aus dem Thronsaal.

Die Familie fiel sich gegenseitig in die Arme. Fred und George knieten sich neben ihre Eltern, Bill hielt Ginny und Percy stand fassungslos neben seinen Eltern. Er war es allerdings, der halbwegs den Kopf behielt und sich förmlich an Harry wandte, „Lord Scyde, dürfen wir den Körper mit zum Fuchsbau nehmen und ihn auf dem Familienfriedhof beisetzen?"
"Selbstverständlich." sagte Harry mitfühlend.

„Harry, können wir Charlie von hier aus eine Nachricht schreiben?" fragte Molly schluchzend.

„Natürlich. Ihr könnt eine der Schlosseigenen Express-Eulen benutzen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr hier übernachten."

Arthur sah Molly fragend an, doch sie schüttelte nur leicht den Kopf.

„Harry, wir wissen dein Angebot zu schätzen, doch eine vertrautere Umgebung wäre jetzt besser für uns."
"Das verstehe ich, Arthur. Aber ich bestehe darauf, dass ihr die Kutsche benutzt. Sie ist schnell und sicher und bietet genug Platz für euch alle."

„Danke, Harry, für alles." sagte Arthur ernst.

Harry, Amelia und Hermine umarmten alle Mitglieder der Weasley-Familie herzlich um sie zu verabschieden. Am längsten dauerte es bei Ginny, die Ron immer am nächsten gestanden hatte.

Als sie weg waren, fielen sich Harry, Hermine und Amelia in die Arme.

Harry seufzte leise, „So hatte ich mir das nicht gedacht."
"Aber er hat zuletzt seinen Fehler eingesehen." sagte Hermine traurig.

Harry nickte und schwieg.

Trotz des bedauernswerten Dahinscheidens von Ron feierte die gesamte Bevölkerung von Scyde die Geburt von Crystal Ginevra Granger. Sie bejubelten außerdem, dass die drei Verliebten Ende April heiraten würden.

Das Baby war gesund und putzmunter, was alle drei oft genug feststellen mussten, als sie mitten in der Nacht durch Babygeschrei aufgeweckt wurden. Doch nach einem Monat gewöhnten sie sich daran.

Auch Hermine war wieder fit und hatte sich von den Strapazen der Schwangerschaft erholt. So wurde es natürlich Zeit, dass sich etwas am Zusammenleben der drei Zauberer und Hexen ein wenig änderte.

Wie üblich verbrachten Harry, Hermine und Amelia einen gemütlichen Abend zusammen, nachdem sie einen anstrengenden Tag hinter sich gebracht hatten.

Harry hatte wie immer hart trainiert und gelernt und die beiden Frauen taten es ihm gleich oder beschäftigten sich mit kleineren Fragen und Problemen, die in der Lordschaft anfielen.

Hermine hatte Crystal im Arm und spielte mit ihr. Sie stupste dem süßen Baby sanft auf die Nase. Die Kleine verzog das Gesicht und kicherte.

Amelia und Harry sahen den beiden mit liebevollem Blick zu, sie alle waren glücklich.

Amelia beugte sich zu Harry herüber und küsste ihn leidenschaftlich.

„Ich hoffe, du hast noch etwas Energie übrig behalten." flüsterte sie in sein Ohr.

Er grinste und nickte.

Doch was dann kam, traf ihn doch etwas überraschend.

Sie setzte sich neben Hermine und nahm ihr das Baby ab, „Darf ich?"

Amelia liebte Crystal beinahe so sehr wie Hermine, deswegen war es nichts ungewöhnliches, dass sie Hermine das Baby abnahm, um ebenfalls mit der Kleinen zu spielen oder sich um sie zu kümmern.

Auch sie spielte liebevoll mit dem Baby und nun waren es Hermine und Harry, welche die beiden liebevoll beobachteten.

Dann sah Amelia Hermine freundschaftlich an und beugte sich zu ihr herüber.

„Was hältst du davon, dass ich mich in den nächsten zwei Stunden um Crystal kümmere? Ich bringe sie nachher ins Bett und lese ihr noch eine Geschichte vor."

„Uhm, gut. Und was mache ich in der Zeit?" fragte Hermine überrascht.

„Du wirst dir Harry schnappen und zwei heiße Stunden mit ihm verbringen, es wird langsam Zeit, dass du auch deinen Spaß hast." sagte Amelia grinsend und zwinkerte ihr zu.

Hermine schnappte sichtlich nach Luft.

„Was? Keine gute Idee?" fragte Amelia schmunzelnd.

„Doch! Nur... ich... ähm..."

„Du hast dich nicht getraut zu fragen, ist schon klar. Doch du hast genauso ein Recht, dich mit Harry zu vergnügen, wie ich und ich denke, Harry möchte genauso gern mit dir schlafen, wie du mit ihm, doch auch er wollte dich nicht drängen. Also ab ins Bett und vergiss nicht, Harry mitzunehmen!" forderte sie Hermine lachend auf.

Harry hatte zwar nicht die genauen Worte mitbekommen, doch so etwa den Sinn, worum es ging. Zunächst war er rot angelaufen, doch als Amelia den letzten Satz gesagt hatte, war er aufgestanden und hielt Hermine lächelnd die Hand hin.

Hermine strahlte ihn glücklich an und ließ sich von ihm auf die Beine helfen. Doch bevor sie mit ihm ging, umarmte sie Amelia noch herzlich.

„Danke, Lia. Du bist viel zu gut zu mir."
„Wozu sind Freunde da? Und nun los! Schnapp dir den Tiger und viel Spaß euch beiden."

Verliebt verzogen sich Harry und Hermine ins Schlafzimmer. Sie schlossen die Tür hinter sich und Harry aktivierte das Signal, dass der Raum 'in Benutzung' war.

Hermine umarmte ihn glücklich und seufzte, „Wie sehr habe ich mir das gewünscht."

„Vermutlich so sehr, wie ich." erwiderte Harry mit sanfter Stimme.

Sie sah ihn strahlend an und befreite sich mit wenigen Handgriffen aus ihrer Robe.

Harry schwang einmal seine Hand und stand einen Augenblick später ebenso nackt neben ihr. Er hob sie auf seine kräftigen Arme und trug sie die letzten beiden Meter bis zum Bett, wo er sie sanft ablegte und sie sich beide einem intensiven Liebesspiel hingaben.

In den nächsten Tagen wurden die drei auch in dieser Hinsicht etwas lockerer und es wurde leichter für sie, sich abzuwechseln und auch das Thema anzusprechen. Doch die Phase der Ruhe musste zwangsläufig auch einmal ein Ende haben.

Es war Ende Februar, als sie sich in einer ähnlichen Situation befanden. Harry und Hermine wollten sich gerade in das Schlafzimmer zurückziehen, als Amelia ihm alarmiert hinterher rief, „HARRY! Warte!"

Abrupt fuhr Harry herum, durch Amelias besorgten Ton alarmiert wurde er praktisch sofort aus seiner verliebten Stimmung gerissen.

Seine Augen wandelten sich innerhalb eines Sekundenbruchteils von verliebt, in hart und entschlossen.

„Was ist geschehen?" fragte er, als er sah, dass sie ihr Buch in ihrer Hand hielt.

„Es ist Narcissa! Eine äußerst kurze Nachricht, sie befürchtet, entdeckt worden zu sein. Lucius hat sich verändert verhalten und ist zu einem Treffen unterwegs und er hat in letzter Zeit keine Informationen mehr verbreitet."

Harrys Uhr flog zu seinem Mund, die rechte Hand in die Tasche seiner Robe und einen Augenblick später an sein rechtes Ohr, wo er den Ohrstöpsel platzierte.

„Team Black Gryphon und Team Silverdragon! Alarmstufe 1, ich wiederhole Alarmstufe 1. Team Silverdragon, augenblicklich im Schlosshof versammeln volle Kampfausrüstung mit Sprengstoff. Team Black Gryphon, Statusabfrage an die Beobachter. Ich will wissen, ob verdächtige Aktivitäten der Todesser gemeldet wurden, ich will wissen, ob sich bei Malfoy Manor etwas tut und ich will wissen, ob gerade irgendwo ein Treffen stattfindet. Alle nicht aktiven Soldaten treffen sich ebenfalls im Schlosshof ebenfalls mit Sprengstoff. Griffin Ende!"

„Sorry, Hermine, aber das müssen wir verschieben." sagte er zu seiner Verlobten.

„Harry, das ist jetzt unwichtig. Was hast du vor?"

„Ich werde sie rausholen und wenn ich Malfoy Manor dem Erdboden gleich machen muss." sagte er entschlossen.

„Aber, Harry. Das ist gefährlich!" rief Hermine.

„Das mag sein, aber Narcissa hat für uns jahrelang ihr Leben riskiert. Ich werde nichts unversucht lassen, sie da raus zu holen."

Beide Frauen umarmten ihn fest, „Bitte pass auf dich auf!"

Hermine sah ihn fragend an, „Willst du den Orden nicht als Unterstützung mitnehmen?"

„Nein, erstens würde das zu lange dauern und zweitens sind wir eingespielt und effektiv. Sie würden uns nur aufhalten."
„Ich muss los." sagte er dann und eilte ins Schlafzimmer um seine Kleidung zu wechseln und seine Ausrüstung anzulegen.

Kurz darauf erschien er mit voller Ausrüstung wieder bei den Frauen und umarmte sie fest und küsste sie beide, dann verabschiedete er sich kurz von Crystal.

„Harry, bitte... sei vorsichtig!" flehte Hermine besorgt.

Amelia nickte bestätigend, „Bitte!"

Harry nickte ernst, die Augen entschlossen.

„Ich verspreche es euch."

Damit disapparierte er.

„Diesmal ist es anders, ich spüre es. Irgendwas wird geschehen." sagte Hermine voller dunkler Vorahnung.

„Ich hoffe ausnahmsweise einmal, dass du nicht recht behältst, um unser aller willen." sagte Amelia leise.

Harry erschien derweil vor seinen Truppen.

„Meldung!" bellte er kurz.

Bernhardt trat vor. „Der Luchs hat ein Treffen beobachtet, bei dem Voldemort anwesend war und scheinbar sehr aktiv geworden ist. Er hat Lucius Malfoy mehrmals gefoltert. Dann sind er und alle Mitglieder des inneren Zirkels verschwunden, Sir. Der Fuchs meldete kurze Zeit später Aktivität im Malfoy Manor und einige Lichtblitze, doch kein grünes. Kurze Zeit später sind mehrere vermummte Gestalten aus dem Haus getreten und mit einem Portschlüssel verschwunden."

„Sie haben sie also verschleppt, sie wissen, dass wir zu ihrer Hilfe eilen würden. Wir müssen sie finden. Sind die anderen Todesser noch beim Ort des Treffens?"
„Ja, Sir. Sie haben eben einige Muggel herbeigeschafft."

„Gut, wir schnappen uns die Bastarde, doch ich will sie lebend. Einer von denen wird schon wissen, wo sie sind. Fuchs bleibt bei Malfoy Manor, alle anderen von Team Black Gryphon haben sich in einer Minute beim Ort des Treffens einzufinden."

Bernhardt sprach schnell einige Befehle in sein Funkgerät, dann bestätigte er. Harry und die anderen disapparierten.

Sie erschienen auf einer kleinen Lichtung, wo sie auf Fuchs trafen.

„Psst!" flüsterte Fuchs.

„Meldung!" wisperte Harry.

„Sie sind nur einhundert Meter von hier, Sir. Südsüdost. Eine weitere Lichtung."

„Gut, Dragons, ihr appariert auf die östliche Seite der Lichtung. Gryphons, wir auf die südliche. Auf meinen Befehl hin werden sie unter Betäubungszauber genommen. Ich werde vorher ein Anti-Apparationsfeld erzeugen und moment..."
Er sprach einen langen Zauber und die Amulette der Soldaten leuchteten auf.

„Ich habe eine Notfallsicherung in eure Portschlüssel eingebaut und sie an die Sprengsätze gekoppelt. Ich habe die Sprengsätze so modifiziert, dass sie sprachaktiviert werden. Auf meine Worte hin werden sie zehn Sekunden verzögert aktiviert und die Portschlüssel sofort."

Die Soldaten nickten.

„Gut, dann los!"

Sie apparierten lautlos an die Ränder der Lichtung.

Harry beobachtete die Scheusale mit stahlharten Augen, sie folterten eine Muggelfamilie.

Er sprach seinen Zauber, dann flüsterte er ein Kommando in sein Funkgerät, „Feuer frei in 3...2...1...STUPOR MAXIMUS!"

Er feuerte eine ganze Salve von Betäubungszaubern in die Gruppe der Todesser, die viel zu überrascht waren, um effektiv zu reagieren. Die vier, die es schafften, sich mit Schilden zu schützen, wurden von den Soldaten so konzentriert unter Feuer genommen, dass die Schilde nicht mal eine Sekunde hielten und so wurden auch sie ausgeschaltet.

„Zone gesichert, Sir." meldeten Umberdt.

Sie eilten auf die Lichtung, doch für die Muggel kam jede Hilfe zu spät.

„Erweckt sie und befragt sie mit Veritasserum! Ich will wissen, wohin sie Narcissa Malfoy gebracht haben und ob sie überhaupt Thema des Treffens war." befahl Harry knapp.

Der erste Todesser bestätigte bereits, dass Voldemort herausgefunden hatte, dass sie Informationen weitergegeben hatte.

Doch er wusste nicht, wohin sie gebracht wurde.

Er wurde wieder betäubt.

Sie erfuhren nichts neues von den anderen und Harry stand kurz davor, zu verzweifeln, als Mike meldete, „Sir, wir haben hier einen der immun gegen Veritasserum ist, wir haben es bemerkt, weil er widersprüchliche Aussagen gemacht hat."

Harry eilte zu ihm herüber und bohrte seine Augen in die des Mannes.

Er traf sofort auf Schilde und der Mann lachte laut, „Auch mit Legilimens erreichst du nichts bei mir Potter! Du wirst nicht erfahren, wohin sie sie gebracht haben."
„Das werden wir sehen!" sagte Harry mit eiskalter Stimme, „LeeRoy! Foltere ihn! Ich will die Information, wenn er dabei draufgeht, ist es sein Problem aber ich will die Information!"

LeeRoy schluckte, er kannte seinen Herrscher als harten Mann, doch so kalt und brutal hatte er ihn noch nicht erlebt. Doch er nickte und zog sein Bowie-Messer.

Die Männer fesselten den Mann an einen Baum, so dass er nicht entkommen konnte.

Dann führte Harry einen Zauber an dem Mann aus.

„Was hast du getan, Potter?" blaffte der Mann.

„Neugierig? Nun, ich habe einen Zauber gesprochen, der verhindert, dass du bewusstlos wirst. Soldaten, sichert die Umgebung und lasst uns mit dem Mistkerl allein!" befahl Harry.

„Warum verwendest du nicht den Crucio?" spie der Todesser, als Harry ihn mit einem weiteren Zauber von der Robe befreite.

Harry grinste kalt, „Erstens bist du das gewohnt und zweitens sind die Schmerzen zwar hart, doch sie sind nicht real. Das was LeeRoy hier macht, ist es aber. Und es wird nicht nach ein paar Minuten vorbei sein. Jede Verletzung wird langsam und mühselig heilen müssen, Bastard. LeeRoy, fang an."

LeeRoys Augen nahmen einen entschlossenen und eiskalten Ausdruck an.

„Wo fangen wir denn an? Hmm... am besten Unten."
Er nahm das Heft des Messers und hieb es brutal auf die Zehenspitzen, so dass sie brachen. Er stellte keine Frage und ignorierte das Geschrei des Todessers.

Langsam arbeitete er das Arsenal an Foltermethoden ab, die er bei den Muggeln gelernt hatte.

Eine Viertel Stunde später gab der Mann nach und packte aus.

„MacNair!" spie Harry. Er setzte eine Meldung nach Scyde ab, dass sie sich zum Manor der Familie MacNair begeben würden.

Sie trafen vor dem Manor ein, diesmal auch mit Fuchs, da der Posten am Malfoy Manor nun überflüssig war.

„Dragons, LeeRoy wird diesmal mit euch gehen. Ihr teilt euch auf in zwei Gruppen. Tarnumhänge. Ihr geht hier im Osten und hier im Süden rein. Ihr geht unauffällig vor und platziert an kritischen Punkten des Gebäudes Sprengladungen. MacNair hat keine Familie, so trifft es keine Unschuldigen. Macht das Haus dem Erdboden gleich. Wir treffen uns im Kerker des Manors, da soll sich Narcissa aufhalten. Weicht Voldemort aus! Gryphons, wir gehen vorne rein. Ich mache euch nichts vor, das wird der härteste Einsatz bisher. Wir werden kaum einen Überraschungs-Vorteil haben und sie haben den Vorteil, das Gebäude zu kennen. Wir nehmen keine Rücksicht auf das Leben der Todesser. Es wird diesmal kaum ohne Verletzte oder Tote abgehen und prinzipiell ist es unfair, dass wir zwanzig Leben riskieren, um eines zu retten, doch ich für meinen Teil werde alles tun, um Miss Black da raus zu holen. Ich stelle jedem frei, diesen Einsatz zu verlassen. Dieser Einsatz ist freiwillig!"

Bella rief sofort, „Ich bin dabei."

Alle Soldaten stimmten dem zu und Bernhardt trat schließlich vor, „Sir, wir lassen niemanden zurück und wenn wir mehrere von unseren Soldaten verlieren. Jeder Soldat von uns muss sich darauf verlassen können, dass alles für ihn getan wird, falls er einmal in Gefangenschaft gerät, Sir."

Harry lächelte stolz, „Ich sehe es auch so. Der Plan ist klar. Jeder deckt den anderen den Rücken. Dragons, auf eure Posten. Wenn wir euer ok haben, gehen wir rein!"

Fünf Minuten später gab Harry den Einsatzbefehl.

Sie öffneten die Eingangstür mit einem gemurmelten Alohomora.

Harry ging allen voran rein und sicherte, die anderen verteilten sich in der großen Eingangshalle und sicherten sich gegenseitig.

Doch als sie langsam nach unten gingen, trafen sie auf den ersten Widerstand.

„Reducto!" rief Harry und eine große Explosion schleuderte die beiden Todesser zur Seite, doch alarmierte auch die restlichen Todesser und bald duellierten sich zehn Soldaten mit dreißig Todessern.

Auf ein Signal von Harry hin, setzten sie Pistolen und Granaten ein, das verschaffte ihnen etwas Luft, doch die Todesser hatten ebenfalls gelernt und hatten sich schnell in Schilde gehüllt. Sie konnten so nur fünf Todesser ausschalten.

Tina wurde von einem Cruciatus getroffen.

Harry zog seinen zweiten Zauberstab mit der linken Hand und deutete damit auf den Todesser, der sie unter dem Fluch hielt, „Diffindo!" rief er und an der Kehle des Mannes bildete sich ein tiefer Schnitt und er sackte röchelnd und verblutend zu Boden. Tina nickte ihm dankbar zu, nahm ihren Zauberstab wieder auf und nahm den nächsten unter Feuer.

„Flippando!" rief Harry und fünf Todesser wurden durch die Luft geschleudert.

Sie sackten bewusstlos an der Wand zusammen. Als Harry sah, dass zwei der Todesser begannen, ihre betäubten Kameraden zu erwecken, reagierte er in letzter Sekunde. „ACCIO ZAUBERSTÄBE!"

Zehn Zauberstäbe flogen auf ihn zu und in die fliegenden Zauberstäbe rief er: „INCENDIO!" und die gingen in Rauch auf.

Die eben erweckten Todesser fluchten und stürmten auf die Soldaten zu, die darauf hin zu ihren Schwertern griffen.

Als die Todesser endlich besiegt waren, lagen drei Soldaten schwer verletzt am Boden. Harry selbst blutete an eine tiefen Schulterwunde.

Er eilte auf die drei Soldaten zu und aktivierte deren Portschlüssel.

Dann arbeitete sich der Rest weiter vor.

Sie hörten Schreie einer Frau hinter der Tür vor ihnen.

„Passt auf! Ich will nicht, dass ihr sie trefft!" rief Harry, dann sprengte er die Tür und sie stürmten in den Raum... in eine Salve voller Cruciatusflüche und das Lachen Voldemorts.

„Ihr seid so berechenbar!" hisste er und sprach einen weiteren Crucio auf Harry, während sich die Soldaten mühsam und verletzt aufrappelten.

„Das können wir doch nicht zulassen." sagte Malfoy und tötete einen der Gryphons mit einem Avada Kedavra.

Sekunden später kam die Meldung der Dragons: „Alle Ladungen platziert, Sir."

Harry richtete sich mühsam auf und wurde von einem Schnittfluch getroffen, doch er taumelte geschwächt durch den Blutverlust und den Kampf auf den Foltertisch zu, auf den Narcissa gefesselt war, sie war nackt und es sah so aus, als wäre gerade einer der Todesser dabei gewesen, sich an ihr zu vergehen.

Als er kurz vor dem Tisch war, rief Voldemort: „Expilliarmus!" und Harrys alter Zauberstab flog Riddle in die Hand.

„Irgendwann, Riddle, Irgendwann kommt dein Exodus." sagte Harry drohend.

'Exodus' war das Codewort, was er in die Portschlüssel der Soldaten programmiert hatte, sie wurden augenblicklich alle hinfort gerissen, selbst die toten und verletzten.

Gleichzeitig wurden die Sprengsätze aktiviert.

Die Todesser starrten ihn fassungslos an.

Diese Pause nutzte Harry und er zeichnete eine Rune in die Luft, die mächtigste, die er bisher verwendet hatte und es kostete seine gesamte Konzentration, es schnell genug zu machen. Er benötigte zwei Sekunden und Voldemort riss sich aus seiner Starre, „Was soll das Herumgefuchtel, Potter?" höhnte er.

Harry hatte es aus der Not geboren zum ersten Mal geschafft, die Rune so zu zeichnen, dass sie für andere unsichtbar war. Narcissa wimmerte voller Schmerzen und sah Harry unsicher an.

„Potter?" wisperte sie ungläubig.

Harry sammelte seine Energie und aktivierte die Rune.

Wie von einer Explosion geschossen flogen halbkreisförmig und nur Zentimeter über Narcissas unbedeckten Körper messerscharfe Eissplitter hinweg und bohrten sich in die überraschten Todesser.

Blutüberströmt gingen die Todesser zu Boden.

Voldemort war der einzige, der noch stand, doch er griff sich an seinen Arm, wo ein zwanzig Zentimeter langer Splitter sich durch den Arm gebohrt hatte. Er hatte Harrys Zauberstab fallen gelassen und verschwand mit einem versteckten Portschlüssel.

Der Todesser, der sich an Narcissa vergangen hatte, war allerdings außerhalb des Kegels gewesen und zog nun seinen Zauberstab aus seiner Robe, die auf dem Fussboden lag. Doch als er sich aufgerichtet hatte, traf ihn Harrys Schwertklinge und schlitzte ihn vom Unterleib bis zum Schädel auf und er sank leblos und blutüberströmt zu Boden.

Mit einem Schwung seiner Hand lösten sich Narcissas Fesseln und der zog sie hart hoch. Gleichzeitig rief er mit der linken Hand seinen alten Zauberstab wieder zu sich und steckte ihn ein. Narcissa fiel ihm schluchzend um den Hals.

Die beiden Malfoys hatten sich derweil wieder aufgerichtet. Sie schienen nur leicht verletzt gewesen zu sein.

„Wie passend! Verzieh dich zu Potter, du Schlampe!" höhnte Lucius und Draco zog seinen Zauberstab und rief „CRUCIO!"

Harry schleuderte Narcissa herum und fing den für sie bestimmten Fluch ab.

Doch Draco konnte den Fluch nicht lange aufrecht erhalten.

Narcissa starrte Harry mit Entsetzen an, wie er vor Schmerz die Zähne so hart zusammen biss, dass sie knirschten.

Und noch mehr wurde sie erschüttert, als sie sah, wie blass und blutüberströmt Harry war.

Harry drehte sich mit harten Augen um, zog etwas aus seiner Tasche und sagte, „Den Schnatz konntest du ja nicht fangen, wie wäre es damit?"

Dann warf er es und drückte Narcissa fest an sich.

„NICHT!" rief Lucius, doch sie wurden genau wie Macnair, der sich gerade blutüberströmt wieder aufrappelte, von der ersten Explosion abgelenkt. Das Haus wackelte und schon ertönte die nächste Explosion. Bruchstücke rieselten von der Decke. Harry sah noch, wie Draco fassungslos auf das eiförmige Objekt in seiner Hand starrte, das er gefangen hatte, bevor er Narcissa fest griff und wisperte: „Safety!" Als sie von seinem Portschlüssel davon gerissen wurden hörte er noch die Explosion der Handgranate. In der Krankenstation angekommen, schaffte er es noch die nächste Bett-Decke zu greifen und sie Narcissa umzuwerfen damit ihre Blöße bedeckt wurde, bevor er zusammenbrach.

Narcissa starrte auf den jungen blutüberströmten Mann vor sich, dann fasste sie sich und rief „HEILER!"

Die Heilerin stürzte hinter einem Vorhang um eines der Betten hervor, warf einen Blick auf den am Boden liegenden Harry Potter und sagte nur erschüttert: „LORD SCYDE!"

Narcissa ächzte überrascht auf.

Die Heilerin bellte ein paar Befehlte an ihre Assistenten: „Schnell, du, levitiere ihn auf das Bett da. Du, kümmere dich um sie, check sie gründlich durch und du holst die Ladys, PRONTO!"

Als Harry auf dem Bett lag, machte sie sich daran, seine Verletzungen zu heilen.

„Er hat viel Blut verloren." murmelte sie.

Zehn Minuten später stürzten zwei aufgebrachte junge Frauen in den Krankenflügel.

„Was ist geschehen? Wie geht es ihm?"

„Ich arbeite noch! Fragt sie!" blaffte die Heilerin.

„Lady Amelia!" sagte Narcissa erschöpft und tränenüberströmt.

„Oh Merlin! Narcissa, was haben sie mit dir angestellt?" fragte Amelia besorgt.

„Das tut jetzt nichts zur Sache. Uhm... Harry Potter ist der neue Lord Scyde?"

„Ja, und mit Hermine Granger und mir verlobt."

„Mit euch und Miss Granger? Das ist interessant. Ich gratuliere."
„Können sie uns sagen, was mit ihm geschehen ist?" fragte Hermine besorgt.

Sie schilderte, was Harry für sie getan hatte und brach erneut in Tränen aus.

Amelia tröstete sie und Hermine setzte sich zu Harry ans Bett.

Die Heilerin war fertig und kümmerte sich nun um Narcissa. Sie bekam ein Beruhigungsmittel und ein Schlaftrank verabreicht.

„Das ist das einzige, was ich tun kann." sagte sie mitfühlend zu Narcissa und Amelia. Kurz darauf kam Bella und erkundigte sich nach ihr.

„Wie geht es Harry?" fragte Hermine nun.

„Er ist sehr geschwächt. Er hat viel Blut verloren und eine Unmenge Magie verbraucht. Wenn er die nächsten Stunden überlebt, wird er es schaffen. Es ist nur die Frage, wann er wieder aufwacht."
Amelia stürzte schluchzend an das Bett und griff nach seiner Hand.

Hermine setzte sich neben sie und umarmte sie fest, „Sei tapfer! Harry ist stark, er hat schon öfter solche Situationen überstanden."

Sie nickte schwach.

Amelia und Hermine beobachteten mitfühlend, wie Bella an Narcissas Bett saß und entschlossen über den Schlaf ihrer Schwester wachte. Sie streichelte ein paar Mal sanft über die blasse Stirn der blonden Frau. Bella sah auf und den beiden Frauen, die in einer ähnlichen Situation waren wie sie in die Augen.

„Er hat tapfer gekämpft... zu tapfer." sagte sie leise und die beiden jungen Frauen nickten lächelnd.

„Die Soldaten sind einerseits stolz darauf, wie sehr sich ihr neuer Herrscher um sie kümmert, andererseits sind sie ...missmutig, dass er sie davon abhielt ihre Pflicht zu erledigen und er sie gezwungen hat, ihn allein mit einer Übermacht zu lassen." sagte sie schmunzelnd und sah dann besorgt auf seine blasse Gestalt herunter."

„Das ist typisch Harry." sagte Hermine liebevoll lächelnd.

„Gab es Verluste?" fragte Amelia.

„Ein Toter, drei Verletzte, mehrere haben einige Minuten unter dem Cruciatus gelitten. Abgesehen von dem Toten hat es Lord Scyde am schwersten erwischt." berichtete Bella.

Die Heilerin sah noch einmal nach Harry und bestätigte die Angaben von Bellatrix, „Die drei Soldaten sind spätestens in zwei Tagen wieder auf den Beinen, Milady."

Amelia nickte und schrieb etwas in ihr Buch.

„In einer Woche wird ein großer Appell stattfinden. Die Taten der Soldaten werden geehrt werden." bestimmte Amelia.

„Hoffen wir, das Lord Scyde bis dahin wieder fit ist." sagte Bella mitfühlend.

Nachdem die Heilerin Bella wiederholt zu verstehen gegeben hatte, dass Narcissa nur schlief und nicht vor morgen Mittag aufwachen würde, zog sie sich wiederstrebend zurück, um sich endlich auszuruhen.

„Geh nur, Bellatrix! Sollte sich irgendetwas tun, erfährst du es als erste, du hast unser Wort. Wir bleiben hier. Und Bella, das ist ein Befehl!" sagte Amelia mit funkelnden Augen. Bellatrix schoss ihr einen Blick zu, der eindeutig sagte, was sie von diesem Befehl hielt, konnte aber die Erschöpfung nicht länger ignorieren, „Wie ihr wünscht, Milady." Sie ging nach einer kleinen Verbeugung.

Als Bellatrix am nächsten Morgen direkt nach dem Frühstück in den Krankenflügel ging, blieb sie erschüttert und gleichzeitig berührt in der Tür stehen und rührte sich eine ganze Weile nicht. Genauso musste Lady Amelia sich gefühlt haben, als Bellatrix selbst vor einiger Zeit hier aufgewacht war, dachte sie sich.

Sie hatte zunächst einen Blick auf Harrys Bett geworfen, weil das der Tür am nächsten stand und allein das was sie dort sah, reichte um sie stehen bleiben zu lassen.

Die beiden Ladys lagen in Harrys Bett und waren mit der Decke zugedeckt. Sie schlummerten friedlich Arm in Arm. Harry selbst allerdings befand sich nicht mehr im Bett, er war gerade dabei, sich mühsam zu dem Bett nebenan zu schleppen, wo sich Narcissa offenbar in einem Albtraum herumwarf und laut stöhnte wie unter Qualen.

Nun hatte er das Bett erreicht und setzte sich neben ihr nieder. Er streichelte ihr sanft über die Stirn und als sie sich nicht beruhigte, weckte er sie so sanft wie möglich.

Wie Bellatrix selbst damals, erwachte Narcissa mit einem Aufschrei und fand sich nahezu augenblicklich in seinen starken Armen wieder. Wenn Bellatrix ehrlich zu sich selbst war, hatte sie sich noch nie so sicher und geborgen gefühlt, wie in diesem Moment damals und so beschloss sie natürlich, zu warten bis Narcissa diese Nähe selbst gespürt hatte und sich beruhigt hatte, bevor sie zu ihr rüber ging.

Harry streichelte ihr sanft über den Rücken und flüsterte der schluchzenden blonden Frau beruhigende Worte zu.

„Schh! Es ist schon gut, Narcissa. Nun bist du sicher."
"Sie... sie haben," sie schluckte schwer, „Sie haben mich vergewaltigt... und... und Lucius und mein eigener Sohn haben dabei zugesehen und gelacht!" sie war völlig fertig.

„Nacissa! Sieh mich bitte an!" forderte Harry sanft.

Sie sah auf und ihm direkt in seine leuchtend grünen Augen. Bella wusste, welchen Effekt diese Augen haben konnten, sie zogen einen unwiderstehlich in ihren Bann.

„Was diese Bastarde getan haben, ist unverzeihlich. Der, welcher dir das angetan hat, ist tot. Ich selbst habe ihn mit meinem Schwert aufgeschlitzt. Und Draco und Lucius haben ebenfalls bezahlt. Erinnerst du dich, dass ich ihnen etwas zugeworfen habe?"

Sie nickte unsicher.

„Das war eine Splitter-Handgranate, ein Sprengsatz der heftig explodiert und unzählige Splitter von sich schleudert die alles in einem Umkreis von zehn Metern zerfetzen. Beide sind tot, denn zusätzlich dazu wurde das gesamte Gebäude gesprengt und über allem lag ein Antiapparationsfeld. Der einzige, der gestern abend entkommen ist, war Voldemort selbst."

Er sah er tief in die Augen, „Narcissa, was du für uns getan hast, werden wir dir nie wirklich vergelten können. Deine Informationen haben uns nicht nur zahlreiche Todesser in die Hände gespielt, sondern auch zahlreiche Leben gerettet. Ich danke dir dafür im Namen von Scyde und der gesamten Zaubererschaft. Und ich verspreche dir etwas, nie wieder wird irgendjemand dir so etwas antun, solange ich lebe."

Sie umarmte ihn schluchzend.

„Noch nie hat sich jemand um mich gekümmert, noch nie." schluchzte sie.

„Ja, unser Herrscher ist etwas ganz besonderes." murmelte Bellatrix und setzte sich nun endlich zu ihr ans Bett.

„Bella!" rief Narcissa und löste sich von Harry, nur um ihrer Schwester erleichtert um den Hals zu fallen.

Doch kurz darauf schob sie sie von sich.

„Was machst du hier? Bist du nicht auch eine von den Todessern?" fragte sie bitter.

„Bella ist eine von uns. Genau wie du hat sie unter Einsatz ihres Lebens für uns spioniert und genau wie du hat sie bitter dafür bezahlt, Narcissa. Sie hat lange unter dem Imperius gestanden und auch sie wurde gefoltert, als ihr Verrat entdeckt wurde. Ihr wusstet nichts voneinander, damit einer den anderen nicht unbewusst verraten konnte." sagte Harry und lächelte beiden zu. Dann erhob er sich und ging nach den anderen Soldaten sehen.

„Er ist ein guter Herrscher, nicht wahr?" fragte Narcissa und sah ihm nachdenklich hinterher.

„Darauf kannst du wetten, Cissa. Er hat sich genau so um mich gekümmert, als ich hier drinnen aufgewacht bin, wie um dich. Er hat Sirius geliebt wie einen Vater und als er erfahren hat, dass es ein Unfall war, dass ich ihn getötet habe, hat er mich getröstet. Er ist unglaublich, Cissa."

Narcissa umarmte sie, froh, endlich frei von ihrem Mann zu sein und froh, in Sicherheit zu sein. Doch am glücklichsten war sie, dass sie wieder mit ihrer Schwester zusammen sein konnte.

„Nun erzähl mal, Bella, wie kommt es, dass unser junger Lord nicht nur mit seiner persönlichen Dienerin verlobt ist, sondern auch mit Miss ‚Ich-weiß-alles' Granger!" forderte Narcissa ihre Schwester dann auf und Bella lachte herzlich.

Das weckte nun eben besagte Damen auf, die sich verwirrt umsahen, bevor sie aufgeregt aus dem Bett sprangen.

„Wo ist er?" rief Hermine aufgebracht.

Bella grinste und zwinkerte ihrer Schwester verschwörerisch zu, „Nachdem er sich liebevoll um Cissa gekümmert hat und sie nach einem Albtraum beruhigt hat, sieht er nun nach den anderen Verletzten."

„Na wartet, bis ich den in die Finger kriege! Er soll sich ausruhen! Und überhaupt, was denkt er sich eigentlich uns allein hier liegen zu lassen, wo wir uns solche Sorgen machen!" rief Hermine entrüstet und zog Amelia hinter sich her, um ihren Verlobten zu finden.

Bella wartete, bis sie außer sich waren, dann lachte sie laut und herzlich.

„Uhm.. ich glaube, ich möchte nicht in seiner Haut stecken." murmelte Narcissa überrascht.

„Keine Sorge! Er ist das gewohnt, soweit ich das mitbekommen habe. Er ist einfach wie er ist und macht sich mehr Sorgen um alle anderen, als um sich selbst. Und wenn seine Soldaten ihm nicht zu Gehorsam verpflichtet fühlen würden, würden sie ihn wahrscheinlich genauso zusammenstauchen, weil er sie weggeschickt hat und sie ihn allein mit Voldemort und Konsorten lassen mussten." sagte Bella gleichzeitig amüsiert und bewundernd.

„Ich hätte nie geglaubt, dass ausgerechnet Potter unser nächster Lord wird." seufzte Narcissa.

„Wieso? Hast du etwas gegen ihn?" fragte Bella leicht amüsiert.

„Argh, nein, nicht wirklich. Ich denke, es liegt an dem ganzen Geschwafel von Lucius und Draco. Sie gingen immer darüber her, wie hochnäsig und arrogant er wäre und wie er sich in seinem Ruhm sonnen würde. Aber... er ist nicht so. Er hat sein Leben riskiert um mich zu retten, mich... eine Malfoy! Mein Sohn hat ihn in der Schule gehänselt und mein Ehemann hat mehrfach versucht ihn umzubringen! Oh, Bella... wie kann ich ihm nur gegenübertreten?"

„Schau ihm einmal in seine Augen, dann erübrigt sich die Frage." erwiderte Bella amüsiert, doch dann fügte sie ernster hinzu, „Allerdings nicht, wenn er wütend ist. Dann ist er furchteinflößender als Dumbledore. Sie sind so voller Leben und Energie... sie ziehen sich in seinen Bann... aber wenn er wütend wird, werden sie hart wie Smaragde und kalt... und sie scheinen dich zu durchbohren."

„Wow... du hast deine Erfahrungen gemacht?" fragte Narcissa.

„Ja, ich hab versucht ihn umzubringen, kurz... kurz nachdem sich Sirius getötet habe. Ich," Bella schluckte, „Ich habe ihn auch noch damit gehänselt. Da ist er wirklich wütend geworden."

Zwei starke Arme umarmten die Schwestern, die sich in den Armen lagen.

„Und ich habe dir gesagt, ich habe dir verziehen. Also kusch!" kam Harrys beruhigende Stimme.

Narcissa sah ihn unsicher an.

„Uhm..." stammelte sie.

„Was denn? Schüchtern, weil ich dich nackt gesehen habe?" fragte er amüsiert und sie lief knallrot an.

„Wow, Malfoys können rot werden." triezte er sie noch ein wenig und Bella begann laut zu lachen und kurz darauf stimmte Narcissa mit ein.

„Seht ihr! Ihr könnt doch lachen. Mission accomplished." sagte Harry fröhlich.

„Und Narcissa, mach dir keine Sorgen. Ich halte dir nichts vor, was Lucius oder Draco gemacht haben. Ich bin dir sehr dankbar, für das was du getan hast. Erhol dich und werde wieder gesund. Wenn du reden willst, wir sind alle für dich da, Bella, Amelia, ich und auch Hermine."

Sie wurde schon wieder leicht rot über das, was sie von Hermine gesagt hatte, nickte aber dankbar.

„Und Narcissa... Willkommen zu Hause. Du bist die letzte der Malfoys. Dein Mann und dein Sohn sind tot. Es wurde von Auroren bestätigt. Es bleibt dir überlassen, ob du den Namen Malfoy behalten willst oder zu Black zurückkehren willst. So oder so, du bist die Erbin des Malfoy Vermögens." sagte er und zwinkerte ihr zu.

„Wo wir eben von Lady Amelia und Lady Hermine reden... wo sind die beiden?" fragte Bella amüsiert.

„Oh... ähm... ich muss sie versehentlich abgehängt haben." sagte er und schaute sich vorsichtig um.

Bella lachte herzlich und auch Narcissa stimmte mit ein. Harry schenkte ihr ein ehrliches Lächeln.

Harry überlegte kurz, „Sie müssten gleich hier sein." sagte er und zwinkerte den beiden Schwestern zu.

Prompt flog die Tür auf, dass die Black-Schwestern zusammenzuckten, doch Harry drehte sich ehrlich lächelnd um und nahm seine beiden wütenden Verlobten in die Arme und zog sie fest an sich.

„Da seid ihr ja! Ich habe mich schon gewundert wo ihr seid."

Damit küsste er beide nacheinander, bevor sie überhaupt reagieren konnten und Bellatrix verkniff sich ein Lachen.

„Das ist aber nicht standesgemäß." flüsterte Narcissa mit leicht gerümpfter Nase.

„Ähm..." setzte Bellatrix an, doch Harry kam ihr zuvor.

„Miss Black!" sagte er ernst und sah Narcissa an. Unwillkürlich sank sie in ihr Bett zurück.

„Ja, Milord?" fragte sie leise.

„Wer hat hier das Sagen?" fragte er kühl.

„Sie Milord."

„Dann ist das standesgemäß, was ich sage, dass es ist." stellte er kühl fest und sie nickte eingeschüchtert.

Dann grinste er und sagte locker, „Geht doch!" und drehte sich wieder um, um seine verblüfften Verlobten erneut zu küssen.

Doch diesmal schoben sie ihn von sich weg und riefen synchron: „Harry James Potter!"

Sie sahen sich an und grinsten. Hermine neigte leicht das Haupt, „Du zuerst, du hast die älteren Rechte. Außerdem musst du noch etwas sicherer werden."

Amelia sah sie erst fragend an, dann nickte sie entschlossen und drehte sich zu Harry.

„Oh! Oh!" seufzte er.

„Was denkst du dir eigentlich? Du warst schwer verletzt und völlig ausgebrannt! Wir sitzen die ganze Nacht wach und sorgen uns um dich... und... und dann wachen wir auf und du bist weg!" die letzten Worte waren von Tränen begleitet und man sah Harry deutlich an, dass er sich mies fühlte.

„Wir dachten, du würdest sterben Harry." fügte Hermine ebenfalls den Tränen nahe hinzu.

Er nahm sie diesmal sanft in die Arme und streichelte ihnen beruhigend über den Rücken.

„Schhh... Ist schon gut. Mit mir ist wieder alles in Ordnung. Ich wollte euch nicht ängstigen. Ich weiß, dass ihr die ganze Nacht an meinem Bett gesessen habt. Deswegen wollte ich ja euren Schlaf nicht stören. Narcissa hat mich gebraucht und ich wollte ihr helfen. Und ich musste einfach wissen, wie es den Soldaten geht. Das nächste Mal wecke ich euch, ok?"

„Versprich es!" forderte Hermine leise, aber ernst.

„Versprochen, euch beiden. Ich lass mich noch mal durchchecken, dann gehen wir und machen uns einen ruhigen Tag, ok?"
Sie nickten und küssten ihn auf die Wange.

Harry drehte sich zu den Blacks um und sah in bewundernde Gesichter.

„Narcissa, weißt du schon, welchen Namen du möchtest? Ich meine, du hast Zeit."

„Nein, ich möchte den Namen Black haben. Mich verbindet nichts mit dieser Familie."

„So sei es. Ich werde das Ministerium benachrichtigen, Narcissa. Und nun ruh dich aus!"

„Milord..."

„Ja?"

„Danke dafür dass sie mich gerettet haben und dass sie vorhin für mich da waren. In den letzten zwanzig Jahren war niemand für mich da. Das ist ein schönes Gefühl. Danke, Milord."

„Narcissa... uhm... darf ich Cissa sagen?" fragte er verlegen.

„Natürlich." sagte sie fröhlich.

„Also, Cissa, ihr beide könnt jederzeit zu uns kommen. Ihr wart für uns da, nun sind wir für euch da, egal ob ihr Hilfe, Rat oder eine Schulter zum ausweinen braucht, ok?"

Beide nickten berührt und auch Amelia und Hermine sahen sie auffordernd an, „Das gilt für uns alle drei." sagte Hermine aufrichtig.

„Bella, du bist natürlich heute vom Dienst befreit. Ihr beiden entschuldigt uns? Wenn ihr fit genug seid, seid ihr zum Dinner eingeladen. Ich werde sehen, dass ich Tonks überreden kann, uns Gesellschaft zu leisten. Schließlich seid ihr eine Familie."

Sie lächelten dankbar und Harry verschwand, um sich das ok von der Heilerin zu suchen.

Narcissa war in der Tat wieder so fit, dass sie sich zum Dinner begab. Hermine und Amelia hatten dafür gesorgt, dass sie ein paar Roben bekam, auch eine formelle für den Anlass. Sie musste sich jedoch leicht auf Bellatrix stützen.

Harry und seine beiden Verlobten waren kurz vor ihm eingetroffen, dass Baby hatte Hermine in mitgebracht und für die Zeit des Essens einer Amme übergeben, die sich damit im Hintergrund aufhielt und es ruhig hielt und es sanft wiegte.

Harry schenkte den Black-Schwestern ein freundliches Lächeln, als sie sich rechts von ihm an den Tisch setzten.

Kurz darauf öffnete sich die Tür erneut und Tonks kam in den großen Saal geeilt, Remus folgte ihr auf dem Fuße.

Tonks sah Narcissa und musterte sie zunächst misstrauisch, doch als sie sah, wie ehrlich und fröhlich sie lächelte, genau wie Bellatrix, lief sie zu ihnen und fiel beiden um den Hals.

Sie begrüßten sich herzlich, während Remus Harry begrüßte und danach die beiden Frauen.

Sie setzten sich anschließend an den Tisch und speisten herzhaft und führten leichte Konversation.

Als die Diener abgeräumt hatten, nahm Hermine wieder das Baby an sich und fing liebevolle, bewundernde und leicht neidische Blicke der anderen Frauen ein. Sie strahlte stolz über ihren kleinen Schatz und auch Harry schenkte ihr einen liebevollen Blick.

Doch allzu bald wandten sich die Blicke wieder ab und es kam zu den ernsteren Gesprächsthemen.

„Harry...Milord,..:" setzte Tonks an, doch Harry unterbrach sie, „Bitte, sag ruhig Harry, Tonks. Wir kennen uns schon zu lange. Wir sind hier unter uns, ok?"

Sie nickte und grinste, „jedenfalls... du hast ganz schön für Aufruhr gesorgt. Voldemort tobt, unseren Berichten zu folge."

„Ja, meine Narbe hab ich ab und an gespürt." gab Harry zu, „Doch ich hab meine Schilde oben."

„So weit der Orden im Nachhinein von den wenigen Überlebenden erfahren hat, war diese ganze Aktion eine Falle für dich, zumindest halbwegs. Sie haben nicht unbedingt gewusst, dass du kommen würdest, da Narcissa eigentlich keine Gelegenheit hatte, euch zu benachrichtigen, doch sie haben mit der Möglichkeit gerechnet und dir eine präventive Falle gestellt. Du hast sie torpediert, obwohl sie auf Muggelwaffen vorbereitet waren. Wie hast du das angestellt?"

„Sprengstoff, Granaten und zwei eingespielte Teams von Kämpfern, die als Team zusammenarbeiten im Gegensatz zu den Todessern."

„Ich gratuliere. Jedenfalls dürfte Voldemort nun keine aktiven Todesser mehr in seinem inneren Zirkel haben. Obwohl er nun eingeschränkt ist und seine ganze Kommandostruktur zerstört wurde, sind wir dennoch sicher, dass er etwas vorhat. Er will dich, um jeden Preis. Du hast ihn inzwischen zu viel gekostet." schloss Tonks ihren Bericht ab.

Harrys Blick wurde hart und entschlossen und Narcissa, die ihn so noch nie gesehen hatte, lief ein Schauer über den Rücken, während Amelia und Hermine ihn besorgt ansahen.

„Er wird noch viel mehr verlieren... sein Leben. Das schwöre ich!" sagte er hart und in diesem Augenblick zweifelte niemand an seinen Worten.


AN: Wie immer möchte ich all meinen treuen Lesern danken und ich hoffe, dieses Kapitel hat euch viel Spaß gemacht. Bye, euer Heiko2003!