AN: So, das ist nun definitiv das letzte Kapitel von Scyde. Ich hoffe es gefällt euch, wie der Rest der Story. Viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 17 - Finale

Die nächsten Tage waren fast genau so hektisch wie die Hochzeit selbst. Unzählige Gäste aus dem Land Scyde kamen, um dem jungen Lord und seinen zwei Ladies zu gratulieren und ihnen kleine Geschenke zu machen und Harry musste sie alle empfangen. Hermine machte es weniger aus und Amelia war sowieso für den Hof erzogen worden. Doch Harry, dem Lord Scyde, juckte es in den Fingern. Diese ganze Hofhalterei war ihm zu trocken, er brauchte Taten.

Es häuften sich die Gerüchte, dass Voldemort etwas plante, es schien, als wolle er seine Gegner endgültig aus dem Weg räumen, obwohl er seiner Führungskräfte zum Teil beraubt war.

Doch niemand wusste, was er plante, seine engsten Vertrauten wussten das nicht einmal, so wie es aussah.

Wann immer Harry Zeit hatte, stürzte er sich in das Training. Seine Kräfte trainierten inzwischen einmal in der Woche zusammen mit den fähigsten Mitgliedern des Ordens, um eine Zusammenarbeit im Kampf zu ermöglichen. Was ihm MacGregor berichtete, hörte sich durchaus vielversprechend an. Nur seine Topleute und seine beiden Teamleiter wussten über seinen finalen Plan Bescheid, nur sie wussten, dass es auf die Soldaten und den Orden ankommen würde, ihm den Weg zu Voldemort freizumachen. Er durfte sich nicht zu sehr verausgaben und er musste irgendwie die Zeit finden, die kombinierte Rune zu zeichnen. So viel hing von der Zeit ab, die er erhalten würde.

Auch mit Dumbledore hatte er seinen Frieden geschlossen, insofern, dass er mit ihm zusammen arbeiten würde. Dumbledore hatte ihm seine volle Unterstützung zugesagt und unter der Bedingung, dass er absolutes Stillschweigen über seinen Plan bewahrte, weihte er den alten Direktor in seinen Plan ein.

So konnte auch Dumbledore seine Leute geschickt dirigieren und sie so einweisen und trainieren, dass sie Harry den Weg frei machen würden.

So zogen die Tage und Wochen ins Land. Voldemort führte nur kleinere Angriffe durch, die keinerlei Sinn aufzeigten und hier und da deckten Harrys Spione wichtige Todesser auf, die sofort aus dem Verkehr gezogen wurden. Team Black Gryphon wurde zu einer eng zusammengeschweißten Angriffseinheit, die effektiv und mobil zuschlug und Team Silverdragon wurde ebenfalls mehr und mehr für Angriffe eingesetzt. Es war unwahrscheinlich, dass Voldemort einen zweiten Angriff auf Askaban starten würde und wenn, waren da noch immer die regulären Wachen und Soldaten, um ihn lange genug aufzuhalten bis Hilfe kam. Zudem verlor er mehr und mehr seiner Männer. Wenn er noch eine Chance in diesem Konflikt haben wollte, würde er bald agieren müssen, sehr bald.

Genau das machte Harry nervös.

Hermine und Amelia suchten ihn einen Monat nach der Hochzeit auf, genaugenommen Ende Mai.

„Harry, was ist mit dir?" fragte ihn Amelia.

Hermine mit der kleinen Crystal auf dem Arm setzte sich neben ihn, „Du bist so abwesend in den letzten Tagen, ständig unter Strom."

Harry nahm ihr das kleine Mädchen ab und die beiden Frauen schmiegten sich eng an ihn.

„Es ist Voldemort. Ich weiß, dass es bald geschieht. Bald naht der Tag der Abrechnung und ich frage mich ständig, ob wir bereit sind. Haben wir genug getan? Ist alles vorbereitet? Was plant er? Wo wird er zuschlagen?" fragte er seufzend.

Beide küssten ihn abwechselnd und umarmten ihn, um ihn zu beruhigen.

„Hattest du irgendwelchen Visionen? Schmerzt deine Narbe?" fragte Hermine besorgt.

Er schüttelte den Kopf, „Nichts. Absolut nichts. Ich möchte die Schilde nicht zu sehr senken. Er darf nicht durch mich erfahren, was wir vorhaben. Außerdem denke ich, dass er sich abschirmt. Er weiß, dass unsere Verbindung in beide Richtungen funktioniert."

Amelia musterte ihn genauso besorgt, wie Hermine. Seine Unruhe war nicht normal. Trotz des Drucks der auf ihm lastete, trotz all der neuen Verantwortung, die als Lord Scyde auf ihm lastete, war er immer halbwegs cool geblieben. Er hatte sich hervorragend in seine neue Rolle eingelebt, er war ein guter und gerechter Herrscher und hart, wenn es darauf ankam. Er hatte das Militär des kleinen Landes reformiert und es zu einer schlagkräftigen Eliteeinheit umformiert. Er hatte sich seiner Aufgabe gestellt und das mit Erfolg. Er hatte einen Weg gefunden, Voldemort zu vernichten. Er hatte seine Liebe in Amelia gefunden und hatte seine erste Liebe nach ihrem Verrat bei sich aufgenommen. Er hatte ihr beim Heilen geholfen, als sie erfahren hatte, dass auch sie ein Opfer von Rons Eifersucht geworden war. Doch er hatte sie nicht nur geheilt, sondern ihr eine zweite Chance gegeben und sie wieder neben Amelia in sein Herz gelassen.

Aber nun war er unruhig und nervös und das machte den Mädchen Sorgen, Sorgen um ihn, aber auch Sorgen um die Zukunft, denn wenn er sich schon Sorgen machte...

Sein Gefühl sollte Recht behalten. Voldemort hatte natürlich wie alle anderen Zauberer in der Zeitung von der größten Hochzeit der Dekade gelesen, von der Vermählung des Jungen der Lebte mit Lady Amelia Greyhound und Hermine Granger.

Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Voldemort unbemerkt von allen Zauberern die Hilfe von Muggeln in Anspruch genommen. Er hatte den Abschaum der Muggel angeheuert. Zwei Söldner hatten einen Auftrag von ihm bekommen, einen Auftrag, der ihnen ein Honorar von einer halben Million Pfund einbrachte. Voldemort hatte viel Geld von seinen Anhängern abgegriffen, Malfoy, Nott, Goyle... alles reiche Purblutfamilien, welche die Sache großzügig unterstützten.

Dr. Granger war auf dem Weg zu seiner Arbeit, wie immer reiste er mit einem Portschlüssel zur Arbeit. Er öffnete seine Praxis und seine Sprechstundenhilfe kam exakt, als er die Tür aufgeschlossen hatte. Er begrüßte sie lächelnd, „Hallo Emma! Einen schönen guten Morgen wünsche ich dir."

„Danke, Dr. Granger. Das wünsche ich ihnen auch."

„Nach Ihnen!" sagte der Zahnarzt und hielt ihr die Tür auf.

Sie trat durch die Tür, die Dr. Granger für die ältere Dame offen hielt und gerade als Dr. Granger hinter ihr folgen wollte, raste ein Auto heran, ein schwarzer Van mit getönten Scheiben. Er kam mit quietschenden Reifen direkt neben dem geschockten Dr. Granger zu stehen.

Die Schiebetür des Vans wurde aufgerissen und bevor er reagieren konnte, wurde Hermines Vater von einem bulligen Typen mit einer Ski-Maske in den Wagen gerissen. Sofort fuhr der Wagen wieder los, der Aufschrei der Sprechstundenhilfe verhallte ungehört, dann wurde sie ohnmächtig.

Harry war gerade beim Zeichnen seiner zweiten Rune an diesem Vormittag, als er hoch schreckte. Er hörte einen Funkspruch in seinem Ohrempfänger.

„Peregrin ruft Griffin! Dr. Granger wurde entführt!"
„Ich komme. Griffin Ende."

Dann aktivierte er eine zweite Frequenz, „Griffin an Silverdragons. Bereithalten für Backup!"

„Dragonleader verstanden. Ende!"

Damit verwandelte Harry seine Robe in eine schwarze Anzughose und ein schwarzes elegantes Jacket.

Auch die Schuhe und das Hemd passten zum Anzug, als er disapparierte.

Er erschien in einer Seitenstraße nahezu lautlos. Niemand hatte ihn gesehen.

Selbstsicher schritt er um die Ecke und auf das Haus zu, in dem die Praxis der Grangers war.

Er sah, wie eine verstörte Frau von ein paar Polizisten befragt wurde.

Harry schien gerade rechtzeitig gekommen zu sein, denn die Polizisten zogen eben ab.

Als sie außer Sicht waren, trat Harry an die Frau heran und setzte sich neben sie, auf die Stufe vor der Praxistür, auf der sich auch die schluchzende Frau niedergelassen hatte.

„Hallo." sagte Harry freundlich.

Sie drehte sich zu ihm um und ihre Augen weiteten sich.

„Sie... sie sind doch..." stammelte sie.

Harry sah sie leicht verwundert an, unter den Muggeln kannte ihn eigentlich niemand, auch wenn er bei den Zauberern eine Berühmtheit war.

„Harry Potter." sagte er und gab ihr seine Hand.

„Genau! Der Schwiegersohn von Dr. Granger." sagte sie.

Harry lächelte erleichtert. Das war ein Fakt, mit dem er leben konnte.

„So ist es. Ich habe gehört, dass Dr. Granger entführt wurde. Können sie mir irgendetwas dazu sagen? Ich habe keine Lust, auf die Polizei zu warten."

„Oh, es war so furchtbar. Wir wollten gerade in die Praxis gehen, da raste dieser Van heran. Ein bulliger Typ zog ihn herein, dann waren sie verschwunden. Der Mann trug eine Maske, so eine, wie die Ski-Fahrer sie tragen. Mehr kann ich ihnen nicht sagen. Es tut mir leid."

Harry beruhigte sie, „Machen sie sich keine Sorgen. Ich werde ihn finden!"

„Sie sind ein guter Junge, Mr. Potter. Die Grangers können stolz darauf sein, dass ihre Tochter einen so feinen jungen Mann geheiratet hat."

Harry lächelte, „Hermine ist auch eine feine junge Frau."

Dann fuhr er sich mit der Hand an seinen Ohrempfänger.

„Griffin! Peregrin hier!"

Er sah die Frau an: „Entschuldigen sie mich."
Dann stand er auf und ging ein paar Schritte zur Seite.

„Griffin hier! Wo bist du?"

„Wo wohl?" kam die amüsierte Antwort, „Ich bin dem Van gefolgt. So eine Vogelform ist echt praktisch."

Harry seufzte erleichtert.

„Wo sind sie?"

„In einem Ort, der Little Hangleton heißt. Hier ist ein Friedhof."

„Lass mich raten, neben dem Friedhof ist ein großes zweistöckiges Haus, das mal weiß angestrichen war." sagte Harry und böse Erinnerungen brachen über ihn herein.

„Ja, Sir. Woher..."

„Auf diesem Friedhof ist er auferstanden. Aber gut. So sei es. Dort ist er auferstanden, dort wird er sein Ende finden!" sagte er entschlossen.

„Du bleibst dort und beobachtest. Egal was geschieht, verlasse deinen Posten dort nicht und greife nicht ein!"

„Peregrin hat verstanden. Pere... moment. Er kommt heraus. Zwei Todesser nehmen Dr. Granger entgegen und... sie haben die Söldner getötet. Eiskalt."

„Es war nicht anders zu erwarten. Griffin Ende. Erwarte uns alle in einer Stunde!"

„Peregrin over!"

Er rannte in die Seitenstraße zurück und rief über seine Schulter zu der alten Dame: „Ich weiß wo er ist!" Dann verschwand er um die Ecke und mit einem Crack aus London.

Die Frau seufzte erleichtert und sagte leise: „Viel Glück, Mr. Potter."

Harry erschien im Palast wieder, direkt in seinem Quartier und die beiden Frauen, die sich gerade im Kinderzimmer um Crystal gekümmert hatten, schreckten auf und rannten zu ihm ins Wohnzimmer.

„Was... Harry! Wie siehst du denn aus?" fragte Hermine.

Er sah sie an und ging zu ihr.

Anhand des ernsten Blicks, mit dem er sie bedachte, wusste sie, dass etwas schlimmes passiert war.

„Harry! Was... was ist geschehen? Du.. du trägst Muggel-Kleidung. Oh nein! Dad?" fragte sie und begann zu schluchzen.

Harry schloss sie fest in die Arme und strich ihr sanft über den Rücken.

„Schht! Es wird alles gut werden. Dein Dad wurde vor etwa einer Stunde entführt. Es waren Muggel, die ihm aufgelauert haben, als er in die Praxis gehen wollte. Ich bin sofort hin. Peregrin war zu seiner Beobachtung abgestellt. Ich habe seine Sprechstunden-Hilfe befragt, sie hat nur bestätigt, was Peregrin mir schon gesagt hat. Als ich sie befragt habe, rief mich Peregrin über Funk und sagte mir, dass er das Fahrzeug der Muggel verfolgt hat. Wir wissen wo er ist."

„Wo?" schluchzte sie.

„In Little Hangleton. Er ist im Riddle-Haus." sagte er leise.

Hermine schluchzte nur noch mehr.

„Schht! Er wird ihn nicht töten. Er braucht ihn, sonst hätte er ihn gleich umbringen lassen."
„Aber... was tun wir jetzt?"

„Wir handeln." sagte Harry, „Ich werde alle Kräfte zusammen ziehen, dann schlagen wir zu. Es wird enden, heute!"
„Und was ist mit Dad?" fragte sie kreidebleich.

„Mach dir keine Sorgen! Ich werde ihn als Phönix herausholen. Du weißt, dass ich ihn schnell finden kann."

„Ok. Versprich mir, dass du vorsichtig bist!"

„Ich werde tun, was ich kann." sagte er ernst.

Sie umarmte ihn und drückte ihn fest an sich.

„Ich mache mich bereit." sagte Amelia, doch er hielt sie am Arm fest.

„Nein! Ihr seid beide schwanger. Ich werde es nicht zulassen, dass ihr beide euch in Gefahr begebt."

Sie sah ihn wütend an, doch gab nach, „Gut. Aber nur wenn du versprichst, auf dich aufzupassen."

„Ich verspreche es." sagte er ernst. Hermine löste sich von ihm und Amelia umarmte ihn fest und küsste ihn.

„Ich liebe euch beide." sagte er ernst.

„Wir lieben dich auch."

Dann sprach er die Befehle und informierte den Orden.

Eine halbe Stunde später befanden sich die besten der besten der Seite des Lichts zusammen in Hogwarts. Zweiundzwanzig Soldaten aus Scyde und deren furchtloser Anführer, Harry Potter. Die zweite Hälfte der Männer bestand aus Auroren und Mitgliedern des Ordens. Auf der Seite des Ordens befanden sich freiwillige Kämpfer und Veteranen, die den aktiven Dienst des Ministeriums verlassen hatten, wie Mad-Eye Moody oder Kingsley Shacklebolt.

Die Führer des Lichts waren Dumbledore auf der einen Seite und Harry Potter auf der anderen Seite. Diesmal arbeiteten sie auf einer Seite und zogen an einem Strang.

„Wir haben die Koordinaten." sagte Harry, „Ich schlage vor, wir apparieren hier hin." sagte er und deutete auf einen Punkt auf der Karte von Little Hangleton.

„Das ist zweihundert Meter entfernt, weit genug um allen Schutzzaubern auszuweichen und außerhalb der Sichtweite von Muggeln obwohl es bereits in der Stadt ist. Ich werde zuerst reingehen, als Phönix. Ich muss Dr. Granger rausholen. Sobald ich draußen bin, aktiviert Anti-Apparations Zauber und Anti-Portschlüsselzauber! Ich will nicht, dass der Bastard entkommt." Seine Stimme war von einer Härte, wie sie noch keiner von Harry Potter gehört hatte. Nur die wenigen der Leute hatten schon einmal mit Lord Scyde zu tun gehabt wenn er wütend war und selbst da war er noch nicht halb so kalt und hart, wie er es jetzt war.

Dumbledore nickte, „Verstanden. Sobald wir da sind, bereiten wir die Zauber vor., Lord Scyde."

„Gut, wir gehen in 10 Sekunden."

Man sah, wie sich die Zauberer konzentrierten und zehn Sekunden später war dort nichts mehr. Nur eine aufgefaltete Karte segelte im Wind über den Rasen vor dem Grundstück von Hogwarts, direkt außerhalb der Anti-Apparationszauber.

Sie erschienen wie geplant zweihundert Meter entfernt zwischen zwei leeren Häusern. Harry hätte auch vom Wald her kommen können, doch das erwartete Voldemort sicher. Peregrin hatte ihn allerdings von diesem Punkt informiert.

Harry nickte den anderen zu, die in Deckung gingen und die Umgebung sicherten, dann verwandelte er sich.

MacGregor war mit seinem Scharfschützengewehr auf einem Dach in Stellung gegangen. Er hatte perfekt den Eingang des Hauses im Zielfernrohr.

Der prächtige Phönix schwebte über den Boden und landete vor Dumbledore. Dieser tippte ihn mit seinem Zauberstab an und ein Schleier legte sich über den Vogel. Er verschwand und wurde fast unsichtbar, Dumbledore hatte ihn desillusioniert.

Der Schemen verschwand in der Luft und sie sahen nur ein wenig Staub, der auf dem Boden aufgewirbelt wurde.

„Viel Glück, Harry." sagte Dumbledore.

Es war das zweite Mal, dass ihm das einer hinterher rief und er würde noch viel mehr an diesem Tag davon brauchen.

Der Phönix flog hoch in die Luft und kreiste über dem Haus.

Harry spürte nun leicht die Anwesenheit Voldemorts in seiner Narbe.

Er sah ein offenes Fenster und schaute hinein, doch er sah nur Todesser. Er flog alle Fenster ab und schaute hinein. Schließlich erreichte er die Fenster des Kellergeschosses und sogar schwere Gitter waren vor den Fenstern, vermutlich ursprünglich um vor Einbruch zu schützen. Schließlich fand er, was er gesucht hatte, ein ziemlich gebrochener Dr. Granger lag geschafft in einer Ecke der Zelle. Äußerlich schien er unverletzt, doch Harry wusste, dass ein Crucio kaum äußerliche Spuren hinterließ.

Er benutzte die Phönixteleportation, um in die Zelle zu kommen.

Der Mann sah auf, als er den Flügelschlag hörte.

„Wer ist da?" fragte der Mann mit rauher Stimme.

Plötzlich landete etwas auf seiner Schulter und einen Augenblick später waren sie außerhalb des Gebäudes.

„Was ist passiert?" fragte Dr. Granger schwach aber sichtlich verwundert.

Der Phönix wurde sichtbar und sang sein schönstes Lied. Sofort fühlte sich der Mann stärker und in diesem Moment verwandelte sich der Phönix in seinen Schwiegersohn.

Harry schloss ihn sofort in seine Arme.

„Harry! Ich wusste, dass du mich retten würdest!" sagte der Mann ergriffen.

Weitere Zauberer bewegten sich auf ihn zu.

„Wie geht es dir?" fragte Harry besorgt.

„Besser nach deinem Lied. Danke."

„Hast du eine Ahnung, wie viele von den Todessern in dem Haus sind?" fragte Harry ernst.

„Vierzig bis fünfzig, denke ich. Dazu noch ein paar andere Wesen, große mit dicker Haut und Keulen und welche, die aussehen, wie Vampire."

„Trolle." sagte Moody, der inzwischen bei ihnen angekommen war.

„Was haben sie mit dir gemacht?" fragte Harry.

„Sie haben mich nur mit einem Fluch gefoltert, Crucio oder so."

„Dachte ich mir." sagte Harry. Dann schaute er ihm tief in die Augen und durchsuchte seinen Geist.

„Keine Anzeichen mentaler Beeinflussung. Du hast großes Glück gehabt." sagte Harry ernst.

Dr. Granger nickte.

„Kannst du uns noch etwas sagen?"

„Dieser Voldemort selbst sitzt in einer Art Thronraum. Er ist groß, größer als er in dem Haus sein dürfte. Die meisten Männer und diese Dinger hat er um sich gruppiert, denke ich. Er scheint auf euch zu warten. Seid vorsichtig!"

„Das sind wir. Danke. Ich schicke dich nun zurück in den Palast. Hermine macht sich große Sorgen um dich und deine Frau sicher auch. Ich konnte sie nicht mehr informieren, aber ich denke, das hat Hermine bereits getan."

Der Mann nickte und Harry drückte ihm einen Portschlüssel in die Hand.

Dr. Granger erschien in der Garnison und wurde sofort von seiner Frau und seinen beiden Töchtern in die Arme geschlossen. Sie hatten bereits auf ihn gewartet.

„Harry hat es geschafft. Ich bin so froh!" sagte Hermine. Ihre kleine Schwester Emily weinte nur heftig und klammerte sich an ihren Dad.

„Ich hoffe nur, er schafft es auch, den Mistkerl endlich zu besiegen. Das Haus ist eine Festung und sie haben Trolle und Vampire. Ansonsten ist es ausgewogen, denke ich." sagte Dr. Granger.

Hermine und Amelia sahen sich an und nickten. Dann wandte sich Hermine an ihre Mutter, „Mum! Wir müssen ihm helfen!"

Sie sah ihre Tochter mit Tränen in den Augen an, aber sie erkannte die Entschlossenheit. Nichts würde sie jetzt aufhalten.

„Ich weiß, Liebes." sagte sie leise.

„Ich möchte, dass du auf Crystal aufpasst, wenn... wenn uns etwas passiert."

Die Augen ihrer Mum weiteten sich und nun liefen die Tränen in Strömen.

„Ich... ich verspreche es. Bitte passt auf euch auf!"

Hermine umarmte ihre Mum fest, dann ihren Dad und ihre Schwester. Schließlich hauchte sie einen Kuss auf die Stirn ihrer Tochter.

„Wie kommen wir hin? Apparieren?" fragte Hermine.

Amelia schüttelte den Kopf, „Schutzzauber."

„Aber wie dann?"

„Ich weiß nicht..." dann sahen ihre Augen etwas und ihre Augen leuchteten auf, „Ich habe es. Wir sollten uns fertig machen!"

Hermine folgte dem Blick und sie nickte grimmig. „Perfekt."

Derweil hatten sich die Zauberer des Lichts um das Haus postiert. Sie hatten mit Dumbledores Hilfe die stärksten Zauber gewoben, die es gab um eine Flucht zu verhindern.

Dumbledore, Remus, Moody, Harry und seine beiden Teamleiter standen in sicherer Entfernung vor dem Haus und beobachteten es. Geheimhaltung war nicht mehr von Nöten, das Haus war eingeschlossen.

„Wie wollen wir vorgehen?" fragte Dumbledore.

„Das Haus ist sicher eine einzige Falle." sagte Harry, „Er hat Granger nur entführt, um uns hier herzulocken. Ich denke nicht daran, in diese Falle zu laufen. Außerdem ist helllichter Tag. Wenn wir sie rauslocken, muss er seine Vampire zurücklassen. Ich würde sagen, wir zerstören das Haus."

„Was? Wie willst du das anstellen? Das Haus ist mit Schutzzaubern gegen sämtliche Angriffszauber geschützt, die es gibt und das genau aus diesem Grund." bellte Moody.

Harry schlich sich ein eiskaltes und fieses Grinsen ins Gesicht.

„Das weiß ich auch. Aber wir wissen, wie arrogant Voldemort wirklich ist."

Er drehte sich zu seinen Leutnants, „Umberdt? Bernhard? Ist Leeroy mit seiner Ausrüstung fertig?"

„Ja, Sir!"

„Was hast du vor?" fragte Dumbledore neugierig.

Harry deutete auf einen Mann schräg vor ihnen. Er hatte eine lange Kiste vor sich stehen und hatte eine Art langes Rohr herausgenommen und geschultert.

Dann deutete er auf zwei Männer rechts und links vom Haus aus ihrer Sicht, die das gleiche taten.

„Hinter dem Haus ist noch einer." sagte Harry mit harten Augen, „In dem Rohr sind Hellfire-Raketen. Wir schießen sie von vier Seiten auf das Haus. Normalerweise reicht eine für solch ein Haus. Mal sehen, was davon übrig bleibt. Ich denke, sie werden keine Wahl haben, als heraus zu kommen." fügte er zuversichtlich hervor.

Moody schüttelte sich, „Manchmal frage ich mich, wer schlimmer ist, die Muggel oder wir?"

Harry zuckte mit den Schultern, „Kommt auf den Einzelfall an. Die Muggel haben Bomben entwickelt, die alles im Umkreis von hundert Kilometern zerstören und töten... eine einzige Bombe... und sie sind in der Lage, sie über den halben Globus zu schießen."

Die Zauberer starrten ihn fassungslos an.

Doch Harry konzentrierte sich auf das Haus. Er hatte diesmal das Mikrofon nicht in der Uhr, sondern er trug ein modernes Headset, damit er die Hände frei hatte.

„Leeroy, seid ihr fertig?"

„Bereit zum Abschuss, Sir. Laserzielerfassung steht."

Er erhielt drei identische Antworten von den anderen Raketenschützen.

„Feuer frei auf mein Kommando!" sagte Harry, dann wurde sein Gesicht entschlossen: „FEUER!"

Vier Raketen flogen zielgerichtet von vier Seiten auf das Haus zu und sie zogen einen langen Schweif aus hellgrauem Rauch hinter sich her.

Alle vier Raketen waren auf Fenster gezielt gewesen. Sie flogen ungehindert durch irgendwelche Schutzzauber, wie Harry es vermutet hatte, war Voldemort nicht mal auf die Idee gekommen und hatte vermutlich keine Ahnung, dass solche Waffen überhaupt existierten und das war auch besser so.

Die Raketen schlugen klirrend durch die Fensterscheiben und detonierten nahezu synchron, als sie im Haus auf die Wände schlugen.

Vier Explosionen blähten die Außenwände wie einen Ballon auf, bevor sie mit einem lauten Knall in einem riesigen Trümmerregen zerbarsten.

Genauso hob sich das komplette Dach an und explodierte.

Viel blieb nicht von dem Haus übrig. Sie hörten Schreie von Verwundeten und sahen einige leblose schwarzgewandete Gestalten zwischen den Trümmern liegen.

Doch das Zentrum des Hauses war noch halbwegs heil, zumindest der Boden des ‚Thronsaals'. Die Wände darum herum waren halbwegs zum Einsturz gebracht. Ein blau schimmerndes Schutzfeld verriet ihnen, warum das so war.

Sie sahen den größten Teil von Voldemorts Armee um ihn versammelt und unverletzt, er selbst saß auf einem grauenvollen Thron aus Gebein. Die Trolle bildeten den äußeren Ring, dahinter kamen wohl mal die Vampire, doch das Sonnenlicht, das nun in die Lücken der Mauer fiel, hatte sie zu Aschehaufen verwandelt. Den inneren Kreis bildeten die Todesser und den letzten Kreis vor Voldemort selbst bildete das, was vom alten inneren Zirkel übrig war, bzw. die neu beförderten Todesser.

Voldemort war von seinem Thron aufgesprungen und rief mit magisch verstärkter Stimme: „So tief seid ihr gesunken? Oder habt ihr so viel Angst vor mir, dass ihr Muggelwaffen gegen mich einsetzt? Euch ist hoffentlich klar, dass ihr damit den Vater des Schlammblutes getötet habt!"

Harry verstärkte seine Stimme und sagte gelassen: „Was ist schlimmer Tom? Muggewaffen gegen Terroristen einzusetzen oder unschuldige Frauen und Kinder zu foltern und zu töten? Nebenbei bemerkt befindet sich Dr. Granger längst in Sicherheit. Du magst deine Männer wie Bauern opfern, wir tun das nicht."

„UNMÖGLICH! IHR WERDET ZAHLEN! ALLE!... TÖTET SIE!" schrie Voldemort wahnsinnig.

Die Trolle stürmten auf die Zauberer zu.

Doch einer nach dem anderen fiel durch einen sauberen Kopfschuss von Thomas.

Es waren noch vier, die überhaupt in Kampfentfernung der Zauberer kamen und sie alle fielen unter den konzentrierten Treffern der Flüche und Zaubersprüche.

Dann stürmten die Todesser vor und sobald sie in Reichweite waren, schleuderten sie Todesflüche.

Wieder schaltete sich Thomas ein und auch Leeroy und ein paar andere feuerten zunächst einmal mit Muggelwaffen, wenn sie sicher waren, dass sie niemanden von der eigenen Seite treffen würden. Sie fällten einige, doch die Todesser hatten gelernt und sich vorbereitet. Natürlich konterten auch die Zauberer des Lichts mit Zaubern aller Art, meist mit zerstörerischer Wirkung. Zugleich beschworen die besseren in Transfiguration Schutzwälle aus Stein oder Metall vor ihren Kameraden, um sie zu schützen.

Nun begannen die Zauberer des Lichts den Kreis enger zu ziehen. Auch sie hatten Verluste, doch die Todesser verloren mehr Männer, als die Kämpfer des Lichts.

Beide Seiten kämpften mit nie da gewesener Entschlossenheit und Vehemenz. Sie alle wussten, heute war es kein kleines Scharmützel, heute ging es um alles.

Harry nickte Dumbledore zu und der nickte zurück. Die Kämpfer auf dieser Seite gingen in Formation und begannen, sich auf Voldemort zuzubewegen. Sie formten einen Keil. An der Spitze war Moody und links von ihm waren Remus, Shaklebolt, Tonks und zwei andere, die aufgrund ihrer Erfahrung ausgewählt worden waren. Rechts von ihm waren Bellatrix, die den Todessern selbst mit dunklen Flüchen einheizte und selbst den Todesfluch einsetzte, Leeroy, Miller, Miller und Sedan. Sie hatten sich als die besten erwiesen und richteten auch den größten Schaden unter den Todessern an.

In der Mitte des Keils befanden sich Dumbledore und Harry. Dumbledore wob starke Schutzzauber um die Gruppe, während Harry Angriffszauber ausführte, aber nur schwache bis mittlere um seine Reserven zu schonen.

Voldemort schien erwartet zu haben, dass sie so oder ähnlich vorgingen, denn er gab seinen Offizieren ein Zeichen. Der innere Zirkel begann sich auf diese Gruppe einzuschießen und setzte sie schwer unter Druck. Unbemerkt von den Helden des Lichts machten die anderen Todesser den Weg praktisch frei und als sie halb durch waren, schlossen sie plötzlich den Kreis um die Gruppe und hatte sie damit von den anderen Kämpfern abgeschnitten. Die Leutnants von Harry, welche nun den äußeren Angriff leiteten, sahen das Unheil, konnten es aber nicht verhindern. Sie gaben nun alles und griffen die Todesser an. Doch die äußeren verteidigten sich plötzlich nur noch, während die inneren sich den Helden des Lichts mit heftigsten Angriffen widmeten.

Dumbledore und Harry waren nun damit beschäftigt, die Gruppe mit Hilfe von Transfigurationen und Beschwörungen vor Todesflüchen zu schützen.

Aber mit neuem Mut und unter Aufbietung aller Reserven, kämpften sich die Helden weiter zu Voldemort vor.

Schließlich, nach einer endlos scheinenden Zeit, durchbrachen sie die letzte Bastion, nur um einem frischen Voldemort gegenüberzustehen.

Mit einem Explosionszauber, der an Macht seinesgleichen suchte, durchbrach er die Schilde der Kämpfer des Lichts und schleuderte das Dreieck auseinander.

„Nun naht euer Ende!" rief er mit seiner schrillen hissenden Stimme.

Unter dem Schutz von Harry und Dumbledore, hatten sich die anderen wieder aufgerappelt und bildeten nun eine Art Halbkreis um die beiden Anführer, doch diesmal nach hinten und traten so den Todessern entgegen. Nun war Platz zwischen Voldemort und Dumbledore und letzterer begann nun, Voldemort anzugreifen, mit allem, was er hatte.

Harry schaute für einen Moment überrascht, das war nicht Teil des Planes gewesen. Es schien Harry bald so, als wäre das seine Art, sich für all seine Fehler zu entschuldigen, denn er riskierte nun wirklich sein Leben, um Harry die nötige Zeit zu kaufen.

Doch Harry kam nicht dazu, er war schwer unter Druck von den anderen Todessern. Wieder und wieder musste er Todesflüchen ausweichen oder Dumbledore durch eine hastig beschworene Wand im Rücken schützen. Sie waren so weit gekommen und konnten dennoch den Plan nicht umsetzen. Dann fiel Dumbledore zu Boden.

Harry levitierte eilig einen Stein in den Weg des Todesluches, den Voldemort auf den alten Mann schleuderte, während der sich erschöpft aufrichtete. Nach einem dankbaren Blick auf Harry, stürzte er sich erneut in das Duell mit dem dunklen Lord.

Die restlichen Soldaten rissen zwar Lücken in die Todesser, doch es war nicht genug. Noch immer waren mindestens zehn Todesser in der Lage, Harry unter Druck zu setzen und er wurde langsam selbst erschöpft.

Doch dann nahte die Rettung. Harry hörte plötzlich ein Rauschen und als er einem Todesfluch auswich, zur Seite sprang, sich katzengleich abrollte und wieder aufsprang mit einem „STUPOR!" auf den Lippen und einen weiteren Todesser betäubte, sah er zwei große Schatten aus dem Himmel herabstürzen.

Zweimal hörte er eine vertraute Stimme rufen: „REDUCTOR MAXIMUS!"

Rechts und Links von ihm wurden die Todesser auseinander geschleudert, als mächtige Explosionszauber von oben direkt in die dicht beieinander stehenden Todesser einschlugen.

Zwei Engel in weißen Roben aus Drachenhaut saßen auf zwei schwarzen, tödlichen Bestien. Hermine und Amelia waren auf den Nachtgreifen in die Schlacht geritten.

Diese flogen nun im Sturzflug dicht über dem Boden dahin und rissen mit ihren Klauen und Schnäbeln breite Lücken in die Todesser und hinterließen eine Spur aus Blut und Schreien.

Jetzt war es so weit, Harry hatte seinen Freiraum.

Er wandte sich dem Duell zwischen Dumbledore und Voldemort zu.

Er konzentrierte sich kurz und begann, die erste Rune zu zeichnen, die Rune der Stabilisierung.

Als seine Elitekämpfer das bemerkten, schlossen sie unbemerkt von ihm einen Schutzwall um ihn.

Nur sie sahen die Rune aufleuchten, aber alle spürten, dass etwas passierte, dass sich eine Macht aufbaute, als er die zweite Rune begann, die Rune der Kontrolle.

Viele der Todesser hörten auf zu kämpfen, als sie die geballte Magie spürten und suchten ihren Ursprung. Harrys Leute, welche den Vorgang schon kannten, nutzten die Gelegenheit und fesselten viele der Todesser. Dumbledores Leute hingegen starrten Harry fassungslos an.

Doch als er die dritte Rune begann, wurde sie für alle sichtbar und die Aufmerksamkeit wandte sich ihm zu.

Selbst Voldemort bemerkte die drohende Gefahr und schleuderte Dumbledore mit einem Ball schwärzester Magie von sich. Dumbledore flog fast fünfzig Meter und landete mit einem dumpfen Geräusch außerhalb der Kampfzone. Diesmal blieb er liegen und erhob sich nicht mehr.

Voldemort sah mit Entsetzen, wie die Rune vor Harry blutrot aufleuchtete und begann, vor roher Macht zu pulsieren.

Er wandte sich zur Flucht, terrorisiert durch den unbekannten Zauber. Er hatte schon von Runenmagie gehört, daher wusste er, wie mächtig und vernichtend sie sein konnte, nur gemeistert hatte er sie nicht.

Er wusste nicht, was da auf ihn zukam, daher beschloss er, zu verschwinden. Er hatte bemerkt, dass er nicht apparieren konnte und sein Notfallportschlüssel funktionierte auch nicht, also machte er, was ihm blieb. Er rannte.

Noch bevor er zwei Schritte gemacht hatte, trafen ihn zwei Fesselzauber, die schräg aus der Luft kamen. Die mächtigen Greifen schwebten mit kraftvollen Flügelschlägen hinter Harry in der Luft und ihre entschlossenen Reiterinnen hielten nun Voldemort gefangen. Er wand sich und sträubte sich, doch er konnte den Zauber nicht abschütteln.

Harry sah seine Frauen noch einmal voller Dankbarkeit und Liebe an und sie erwiderten den Blick besorgt. Doch beide nickten ihm aufmunternd zu.

Er drehte sich zu Voldemort um und sein Blick wurde entschlossen und eiskalt.

„Tom Riddle. Du hast gemordet, gefoltert und terrorisiert. Wir alle wurden Zeugen deiner Schwarzen Magie und die meisten von uns haben Familie und Freunde durch dich verloren. Kraft meines Standes als Lord Scyde, verurteile ich dich hiermit vor allen Zeugen zum Tode. Das Urteil wird sofort vollstreckt."

„Du kannst mich nicht vernichten! Ich habe schon einmal den Todesfluch überlebt. Ich bin unsterblich und ich werde wiederkommen!" rief Voldemort mit einem irren Lachen, seine roten Augen vor Wut und Hass glühend.

„Diesmal nicht, Tom, diesmal nicht!"
"Ich bin nicht Tom Riddle! Ich bin Lord Voldemort!" schrie der dunkle Zauberer und richtete seinen Zauberstab mühsam auf Harry, gehindert durch den Fesselzauber der beiden Hexen.

Doch bevor er auch nur einen Buchstaben des Zauberspruches sagen konnte, legte Harry seine Handfläche fast unnatürlich sanft auf das pulsierende tiefrote Symbol vor ihm und aktivierte es mit einem letzten Gedanken an seine beiden Frauen und seine Kinder, die in ihnen heranwuchsen.

Es war wie ein mächtiger Sog, als seine angegriffenen Magiereserven aus ihm herausflossen und durch die Rune geformt wurden. Zum ersten mal spürte er fast ins kleinste Detail, was genau geschah. Seine reine weiße rohe und ungeformte Magie floss aus seinem magischen Zentrum über seinen Arm und seine Hand in das komplizierte Symbol der Rune vor ihm. Dort floss sie zunächst durch die Rune der Stabilisierung und wurde nahezu gesammelt und gespeichert. Dann wurde ihr ein zusätzlicher Faktor gegeben, als sie in einem kürzeren aber stärkeren Strom durch die Rune der Kontrolle floss. Doch noch war es seine weiße Magie. Erst, als sie durch das verschlungene Muster der Rune der Zerstörung floss, wurde sie umgeformt und in etwas anderes verwandelt, etwas, das geschaffen war, um zu vernichten. Es spürte, dass das Runenkonstrukt nahezu platzte, als die Magie umgewandelt wurde und nur das Netz der anderen beiden Runen hielt das Gefüge zusammen. Harry spürte den Druck, der auf der Rune fast körperlich und es war wie ein erleichternder Schlag, als die Energie aus der Rune brach.

Wie in Zeitlupe sah er, wie der blutrote armdicke Strahl auf Voldemort zuschoss. Wie in tausendfacher Verlangsamung sah er, wie sich Voldemorts rote Augenschlitze in Unglauben weiteten und er mit seinen schwarzen Pupillen der Spitze des Strahles folgte, bis er davon berührt wurde.

Für einen Augenblick, wieder unendlich verlangsamt für Harry, leuchtete der Körper des dunklen Lords blutrot auf und löste sich von der Mitte nach außen auf. Harrys Augen weiteten sich, als er sah, wie Voldemorts schwarze Seele aus dem schwindenden Körper gedrückt wurde und er fragte sich, ob wieder alles von vorn beginnen würde. Erneut spürte er einen Sog an seiner Magie, als wie eine Welle ein noch stärkerer Strahl auf den körperlosen Schemen zuschoss, den schwindenden Körper durchbrach und in die dunkle Seele fuhr.

Nun leuchtete der Schemen rot auf und wurde immer heller, bis er für einen Moment weiß erstrahlte. Dann zerbarst die Erscheinung in einem weißen Blitz und es war vorbei.

Das letzte, was Harry wahrnahm, war der Jubel und das Geschrei der Zauberer des Lichts und die weggeworfenen Zauberstäbe der letzten stehenden Todesser.

Dann wurde alles schwarz vor seinen Augen und er sank leblos zu Boden.

Sofort landeten die Greifen rechts und links von ihm und musterten ihren Herren besorgt mit ihren durchweg schwarzen Augen.

Seine beiden Frauen sprangen von den Greifen und knieten einen Sekundenbruchteil später neben ihm.

Hermine fühlte nach dem Puls während Amelia ein paar einfache Analysezauber auf ihn sprach. Der Jubel um sie herum erstarrte und alle schauten besorgt auf ihren Helden. Unbemerkt von ihnen war Moody zu Dumbledore gerannt und tat das gleich mit ihm.

Hermine seufzte erleichtert, „Ich spüre einen Puls, doch er ist schwach."

Amelia nickte, „Er ist am Leben, doch vollkommen kraftlos."

Snape kam herbei und kniete sich neben den jungen Zauberer. Er zog ein Fläschchen aus seiner Robe und träufelte ihm etwas in den Mund.

Hermine streichelte ihm den Kehlkopf bis der Schluckreflex ausgelöst wurde.

„Es ist ein Restorationselixier und wird ihm etwas Energie zuführen." erklärte der Tränkemeister.

Hermine nickte ihm dankbar zu.

Dann sahen sie zu Dumbledore. Schwer auf Moody gestützt kam er herangehumpelt. Er wirkte unnatürlich blass und erschöpft. Besorgt betrachtete er den Retter der Zaubererwelt.

„Wird er es schaffen?" fragte der alte Magier besorgt.

Hermine und Amelia nickten zuversichtlich, „Es ist zwar kritisch, aber er ist stark. Seine Liebe zu uns wird ihm helfen, am Leben festzuhalten."

Es war die Wahrheit, tief im Inneren spürten die beiden, dass es so war.

„Ich hoffe es. Wir alle haben ihm viel zu verdanken." sagte der Zauberer leise.

„Wie geht es ihnen?" fragte Hermine Potter.

Der weise Zauberer lächelte, „Den Umständen entsprechend, würde ich sagen. Macht euch keine Sorgen. Für mich ist die Zeit gekommen, mich zu meinem nächsten großen Abenteuer zu begeben."

Die Augen von Hermine weiteten sich, „Nein! Das kann nicht sein!"

„Hermine, ich bin alt und schwach. Meine Zeit hier zählt nun nur noch Tage. Eigentlich dachte ich, dass ich diesen Kampf nicht überleben würde. Ich wollte Harry nur genug Zeit verschaffen, doch euer Eingreifen hat das erreicht. Ich habe alles geregelt, Minerva wird einen Brief vorfinden, der sie zur Direktorin macht, Severus bekommt eine schriftliche magisch geschützte Aussage über seine Leistungen für das Licht... ich habe alles vorbereitet."

Hermine hatte Tränen in den Augen, genau wie alle anderen Zauberer und Hexen.

„Kümmert euch um Harry! Er braucht zuerst mal eure Hilfe und ich denke, dass kaum einer unverletzt dem Kampf entkommen ist. Ich hebe die Schutzzauber auf. Dann könnt ihr die Portschlüssel aktivieren."

Die beiden Hexen nickten und umfassten Harry fest.

Als die Zauber fielen, aktivierten sie Harrys Portschlüssel und landeten direkt in der Krankenstation, wo sich die Heilerin um ihn kümmerte.

Seine Greifen hoben mit einem schrillen Triumphschrei ab in die Lüfte. Die Leutnants und Moody kümmerten sich um die Verletzten und die restlichen Soldaten und ließen die Todesser abtransportieren.

Und so endete der Kampf gegen das Böse mit einem Triumph, für dieses Mal.

Harry blieb eine Woche lang bewusstlos, dann erwachte er und wurde sofort von seinen lieben Frauen in die Arme geschlossen. Er sah schon wesentlich besser aus und konnte unter strengen Auflagen das Bett verlassen. Diesmal hielt er sich an die Anordnungen der Heilerin und ging direkt in sein Quartier, wo er es sich umsorgt von seinen Frauen auf dem Sofa bequem machte, die schlafende Crystal sicher im Arm haltend.

Sie erfuhren später, dass Dumbledore friedlich und sanft entschlummert war, fünf Minuten, nachdem er die Nachricht von Harrys Erwachen erhalten hatte.

Sie alle und das schloss Harry mit ein, betrauerten den großen alten Zauberer.

Er wurde zusammen mit all den anderen Opfern der Schlacht auf einem Ehrenfriedhof beigesetzt, an dessen Eingang eine Marmortafel alle Namen der Gefallenen, aber auch der überlebenden Zauberer standen, die in dem finalen Kampf gegen das Böse gekämpft und triumphiert hatten.

Harry hatte sich nach drei Tagen komplett erholt und genoss zum ersten Mal das Leben. Er spielte mit Crystal, schmuste mit seinen Frauen und machte sich zum ersten Mal keine wirklichen Sorgen. Seine Untertanen schienen zu spüren, was er geleistet hatte und ließen ihn in Ruhe.

Einige Monate später gebar Amelia Potter einen gesunden Jungen mit schwarzem wirren Haaren und leuchtend blauen Augen, die er von seiner Mutter geerbt hatte.

Sie tauften ihn auf den Namen James Sirius Potter.

Wiederum etwas später kam Hermines zweite Tochter zur Welt.

Sie hatte ebenfalls schwarzes Haar, wie die Erwachsenen amüsiert feststellten und leuchtend grüne Augen, genau wie ihr Vater.

Hermine warf Harry einen leicht vorwurfsvollen Blick zu, „Von mir hat sie wohl nichts geerbt?"

Harry grinste, „Oh doch! Deine unvergleichliche Intelligenz und deinen bezaubernden Charme, da bin ich mir ganz sicher."

Sie strahlte gleich wieder und wiegte das Baby in ihrem Arm, „Ich denke, wir nennen sie Athena Lily Potter. Was meinst du?"

Harry nahm liebevoll ihre Hand und sagte: „Das hört sich gut an, die Göttin der Weisheit und eine Erinnerung an meine Mum."

Sie strahlte und küsste ihn sanft.

So saßen sie ein paar Tage später gemütlich beisammen in ihrem Wohnzimmer und jeder von ihnen hatte ein Baby auf dem Arm während Hermines kleine Schwester von einem zum anderen ging und es streichelte.

Natürlich machte Hermine ihre Drohung wahr und verhütete ab diesem Zeitpunkt. Amelia jedoch wollte mindestens noch ein Kind, was Harry nur recht war. Und so war es kaum ein halbes Jahr später, als er einen neuen Ball geben musste, um zu verkünden, dass sein viertes Kind unterwegs war.

Und so lebten sie friedlich und glücklich in ihrem kleinen Reich, sahen ihre Kinder aufwachsen und erlebten, wie diese heirateten und selbst Kinder bekamen. Sie alle drei erreichten ein sehr hohes Alter, bevor sie sich aufmachten in ihr nächstes großes Abenteuer.


AN: Wie immer danke ich euch für all eure Reviews und ich hoffe, euch hat diese Story gefallen. Ich denke, es wird nicht allzu lange dauern, bis das nächste Kapitel von Hüter Britanniens hochgeladen wird, maximal ein oder zwei Wochen. Auch Rolle von Remise wurde nun wieder aus unseren verstaubten Archiven herausgekramt. Wir, das heißt Shadow und ich, haben jedoch bemerkt, dass wir in das nächste Kapitel noch eine Menge Arbeit stecken müssen. Ich bitte euch, seid nicht ungeduldig, doch ich kann euch sagen, es WIRD weitergehen mit Remise. Bis die Tage!