Okay, ab geht's...eine Frage noch an meine Leser(innen): Was ist eigentlich mit Chase Caver in dem Comic passiert? Wo ist er hin? Wieso ist er nicht mehr da?

Vier

Golf von Kalifornien, Mexiko

Auf hoher See

17. August 2004

08:44 Uhr

Lara gähnte, als sie erwachte. Es war noch ziemlich früh und die Sonne brannte schon durch die Dachfenster ihrer Kajüte. Sie waren gestern Abend hinaus aufs Meer gefahren, in einer gemieteten Jacht, die viel von Laras Reisekapital verschluckt hatte. Doch sie war es wert. Es klopfte leise an der Tür und Chase trat ein: „Morgen Sweetheart." Lara warf ihm ein Spitzbübisches Grinsen zu: „Morgen." Eine steile Falte erschien auf ihrer Stirn, als Chase dort grinsend stehen blieb. „Was ist?", wollte er wissen. „Na ja, ich bin nackt. Wäre toll wenn du dich wegdrehen oder rausgehen könntest, damit ich mich anziehen kann.", erklärte die Schatzjägerin. „Och Red, du bist gemein.", Chase wand sich meckernd ab und Lara kicherte. „Du hättest deinen Spaß haben können, aber du hast es versaut.", sie warf ihre Decke zurück und schritt zu dem Kleiderschrank. Ein kurzer Blick nach links zeigte ihr, dass Chase immer noch wegsah. Also zog sie schnell ihre Unterwäsche an und dann eine Jeanshotpants und ein weißes Tanktop. „Kannst schauen.", sagte Lara schließlich. Doch als Chase sich nicht umdrehte, wurde sie misstrauisch, dann sah sie den Spiegel, der gegenüber ihrem Zimmer hing und wo sich Chase Grinsen spiegelte. „Boar.", er begann zu lachen und rannte davon, als sie ihn mit erhobenen Fäusten jagte. Sara sprang geschockt bei Seite und lächelte dann, als sie sah wie die zwei auf Deck stürmten. Dann seufzte sie und folgte den beiden nach oben. Die Sonne brannte schon jetzt erbarmungslos vom Himmel hinab und es würde noch heißer werden. Doch wenigstens war über dem größten Teil des Decks eine weiße Plane gespannt, so dass die Sonne ferngehalten wurde.

Als Sara das Deck betrat, stand Lara vor ihrer Computerkonsole und blickte auf den Bildschirm: „Das ist unmöglich." Sara runzelte die Stirn und schritt neben sie. Seit der Zeit, als sie Lara Croft kannte, hatte sie nie gehört, dass sie unmöglich sagte, geschweige denn dachte. Für Lara war so gut wie nichts unmöglich. Also musste es sich hier um was ernstes handeln. „Was ist los?", wollte sie dann wissen. Lara grunzte angewidert und deutete auf den Radar: „Hier sind weitere Schiffe. Fünf Stück." „Wie ist denn das möglich?", wollte Sara wissen.

„Erinnerst du dich an den Laptop? Wahrscheinlich wurden die Informationen veröffentlicht.", Lara kniff wütend die Augen zusammen und sah auf das Meer hinaus. Tatsächlich waren dort noch weitere Schiffe zu sehen: „Wir müssen sofort tauchen. Mittags werden es nur noch mehr Schiffe." Chase kam wutschnaubend auf die beiden Frauen zu: „Seht ihr das? Die tauchen in unserem Gewässer. Das ist unser verdammter Schatz." „Chase du kennst mich. Ich werde mir diesen Schatz holen. Allerdings weiß ich nicht, wo wir tauchen sollen.", beruhigte ihn die Grabräuberin. Doch es half nicht viel, denn sie war nicht minder wütend. Eine weiße Jacht steuerte direkt auf sie zu und Lara sah, nachdem sie das Fernglas angehoben hatte, dass dieses Schiff der Sheffield Productions gehörte. Blöder Anwalt.

Und Sheffield stand vorne an der Reling und winkte ihr, ebenfalls durch ein Fernglas blickend, zu. Lara hob ihren Mittelfinger als Antwort. „Er war's.", zischte sie, als sie das Fernglas wieder senkte: „Dieser Bastard. Er ist eingebrochen und hat den Laptop geklaut." „Woher weißt du das?", wollte Chase wissen.

„Wer schippert schon als Anwalt in Kalifornien rum, nachdem ihn seine Klientin abgewiesen hat?", stellte Lara die Gegenfrage. „Ein Idiot!", schlug Sara vor. Doch Lara konnte nicht darüber lachen, die Sache war einfach so ätzend. Was bildete sich dieser Kerl bloß ein. Wäre er ein Archäologe, dann könnte sie es noch akzeptieren, doch er war Bürokrat und noch dazu ein verdammt lausiger. „Chase. An die Tauchsonde.", befahl Lara: „Sara du übernimmst das Steuer.", sie stoppte: „Und ich werde Sheffield einen Anstandsbesuch abstatten." Chase und Sara nickten und Lara begann damit das kleine Schlauchboot zu lösen. Als es ins Wasser platschte, sprang sie hinterher. Schnell zog sie sich hinauf und fuhr dann los. Und während sie sich dem Schiff dieses Mistkerls näherte, gingen ihr so manche Gedanken durch den Kopf. Unter anderem auch welche, die mit Mord zu tun hatten. Dummerweise lagen ihre beiden Pistolen noch an Deck ihrer eigenen Jacht.

Sheffield erwartete sie schon mit einem breiten Grinsen. Lara funkelte ihn böse an und ließ sich von zwei starken Mexikanern an Bord helfen. Dann schritt sie ohne Umwege zum Chef dieser Veranstaltung: „Was zur Hölle soll dieses Theater?" „Welches Theater? Ich erfuhr von einem Freund, dass sie auf der Jagd sind nach einem Schatz. Und ich, als ihr größter Fan, musste einfach dabei sein. Tee?", mit seiner Arroganten Art trieb er Lara beinah zur Verzweiflung. „Lassen sie den Blödsinn. Ich weiß das sie den Auftrag gaben meine Villa zu attackieren. Sie haben Sechs Männer verloren, wussten sie das?"

„Die Männer sind mir egal, Croft. Aber erinnern sie sich doch daran, wie sie meine Villa ausraubten.", entgegnete er. Tatsächlich stimmte es, was dieser Mann da sprach. Sie hatte sich damals zu seinem Sommeranwesen in der Toskana begeben, um einen Stein zu bergen, den er sich illegal erkauft hatte. Jetzt lag der Stein im Britischen Nationalmuseum. „Okay, sie haben Recht. Aber das gibt ihnen nicht das Recht meine nächsten Ziele an die Öffentlichkeit zu verkaufen.", herrschte die Archäologin ihn an. „Bitte Miss Croft, nicht so laut.", blöde Tunte: „Es war mein großes Recht das zu tun, denn nirgends war ein Patent oder ähnliches. Außerdem riss man mir diese Infos aus den Händen wie ein neues Videospiel." Lara schnaubte und ihre Nasenflügel bebten vor Zorn. Am liebsten würde sie diesem Kerl eine Abreibung verpassen, die es in sich hatte. Aber die Männer an Bord würden sie schneller überwältigt haben, als sie bis drei zählen konnte. Was das anging, so waren mexikanische Söldner doch sehr zuverlässig.

„Nerven sie nicht rum.", war alles was Lara einfiel: „Woher sollte ich denn wissen, dass mir so ein Lackaffe die Infos klaut. Wissen sie wie lange mich die Suche nach all diesen Information und wie viel Geld mich das alles gekostet hat?"

„Nein.", war alles was er darauf erwiderte, dann blickte er an ihr vorbei: „Pedro, Miss Croft möchte gehen. Begleiten sie die Frau doch bitte zu ihrem Schlauchboot." Argh, Lara war wütend. Aber sie protestierte nicht, als sie von dem Mann grob am Arm gepackt wurde und zu ihrem Boot bugsiert wurde. Dann verließ sie die Jacht und schwor sich, dass sie lieber sterben würde, als Peter Sheffield den Schatz zu überlassen. Ein Versprechen, dass Peter Sheffield nur zu gerne erfüllen würde.

„Wir haben ihn.",

reif Sara, als Lara wieder an Bord war. Sheffields Schiff hatte gerade abgedreht, weswegen jetzt die beste Zeit war, um ungesehen zu tauchen. „Stoppt die Motoren. Sara und ich gehen runter.", erklärte Lara ihren Plan.

„Und ich?", Chase wirkte enttäuscht. „Du musst hier bleiben, und den Eindruck erwecken, dass wir noch an Bord sind. Tu irgendwas sinnloses, okay?", flüsterte Lara, obwohl sie bezweifelte, dass Sheffield sie hören würde. Denn hier waren keinerlei Wanzen. Dann ging sie mit ihrer Freundin hinab, ins Innere des Schiffes. Die Luft, die in diesem Raum eingeschlossen worden war, reichte aus, um die Taucherausrüstung hier zu verstauen und außerdem konnte man so ungesehen von Bord gehen, so dass Sheffield keine Ahnung haben würde. „Wo ist die Ruine?", wollte Lara wissen, als sie sich in den Hautengen Taucheranzug zwängte. Sara tat es ihr gleich: „Etwas dreißig Grad südlich von hier. Wir haben eine Säule gefunden."

„Säule? Das ist untypisch für Azteken.", sinnierte Lara Croft. Vorsichtig, damit keine Haare eingeklemmt wurden, schloss sie den Reisverschluss an ihrem Anzug und half Sara bei ihrem. Dann stieg sie ins kühle Nass und schnallte sich Sauerstoffflaschen und ein Wasserdichtes Pistolenholster um. „Vielleicht war es auch keine Säule.", Sara hatte ihre Flasche ebenfalls übergezogen und schob sich nun die Taucherbrille über den Kopf. Dann, als Lara und sie fertig waren, tauchten sie hinab.

Das Wasser war Recht warm, während sie immer tiefer hinab tauchten. Sie konnte in der Ferne, in dem dunklen Wasser, einige andere Taucher sehen, so wie Haie und andere Fische. Doch die Haie in diesen Gewässern waren meist ungefährlich. Aber Lara hatte Erfurcht vor diesen Wesen, die ihr das Leben in Ägypten, sowie während ihres Tauchganges zur Maria Doria schwer gemacht hatten. Sie mochte das Wasser, mochte wie es an ihrem Körper vorbei zog. Weswegen sie des Öfteren Tauchabenteuer den üblichen bevorzugte. Es war einfach wie fliegen, wenn man durch das kühle Nass glitt. Und immer wenn sie hier war, begann sie die Fische zu beneiden, die dieses Element zu ihrem Lebensraum auserkoren hatten.

Je tiefer sie tauchten, umso dunkler und kälter wurde das Wasser, aber Lara genoss es. Es war einfach der Moment, indem man frei sein konnte. Außer man wurde gerade von Mini U-Booten mit Torpedos beschossen. Sie hatte diese Erfahrung gemacht, während sie mit einem Atom U-Boot nach dem Speer des Schicksals gesucht hatte. Sergej Michailovs Männer waren ihr damals auf den Fersen gewesen. Aber dieses Ereignis hatten Lara nicht abgeschreckt, nein, es hatte sie nur mehr darauf erpicht wieder ins kühle Nass zu steigen. Das war jetzt drei Jahre her und Lara hatte die Zeit genutzt und hatte professionelle Tauchstunden genommen. Und dann kam der Grund des Meeres in Sicht. Und Lara sah, was Sara gemeint hatte mit Säule. Es war ein länglicher Steinquader mit dem Durchmesser eines Baumes. Mit Gebärdensprache wand sich Lara an ihre Freundin: „Lass uns jetzt mal nach dem Einstieg suchen." Sara machte das O.K. Zeichen und sie tauchten zu der Säule hin.

Nach einer gründlichen Inspektion der Oberfläche ließ sich allerdings nichts finden und Lara war der Verzweiflung nah. Sie hatte auf den Satellitenbildern deutlich gesehen, dass hier unten ein Tempel von der Größe ihres Anwesens sein musste. Aber hier war nur Sand, Stein und Müll. Und natürlich unendlich viel Wasser. Frustriert und vor Kälte schlotternd schlug Lara mit der Faust gegen dieses Gebilde. Das Wasser mittlerweile war keineswegs angenehm. Es war verdammt kalt.

Plötzlich brach das oberste Stück der Säule ab und fiel zu Boden. Als nächstes erzitterte der Meeresgrund so stark, dass Lara es sogar noch im Wasser spüren konnte. „Was ist los?", wollte Sara mit Handzeichen wissen. „Fragst die Falsche.", entgegnete sie, obwohl es richtig übersetzt eigentlich: „Die Falsche, fragst.", heißen müssen, da in der Gebärdensprache die Verben nach hinten kamen. Dann ging die Erschütterung auf die Säule über und diese sank langsam in den Boden und verschwand dort. Was zurück blieb war ein Loch und ein plötzlich aufkommender Sog, von dem Lara und Sara erfasst wurden und zusammen in die Tiefe gerissen wurden. Panik stieg in ihr auf.

Chase spürte die Erschütterung in Form von starkem Wellengang, der in Küstennähe wahrscheinlich zu Vier Meter hohen Wellen ansteigen würde. Die große Jacht schwankte, als die Wellen unter ihr hinweg schossen und Chase musste sich festhalten, um nicht auf dem Hintern zu landen. Seit Lara und Sara abgetaucht waren, waren gerade mal vierzehn Minuten vergangen und schon langweilte er sich zu Tode. Er wäre zu gerne mit getaucht, aber seine Aufgabe hier war wichtig. Also tat er so, als wische er den Boden, lese ein Buch und überprüfe die Apparate, während an der Tür zum Unterdeck ein Bitte leise Schild hing. Es sollte den Eindruck wecken, dass die Mädels schliefen. Sie wollten nicht das dieser Sheffield ihnen auf die Schliche kam.

Einer genauen Überprüfung würde seine Arbeit nicht standhalten, da er keine seiner Aktionen lange genug durchführte, um Überzeugend zu wirken. Außer mit dem Jagdmesser auf dem Deck kritzeln konnte er gut. Denn das drückte sowohl Aktion, als auch Langeweile aus. Es war zum Verzweifeln. Sein Blick fiel hinaus aufs Meer und auf die dort treibenden Schiffe. Sheffields war auch dort, etwas abseits von den anderen. Vielleicht waren ja auch die Mädels auf einer falschen Fährte? Doch eines der Mädels war Lara Croft, die wohl tougheste und coolste Person die Chase jemals treffen und lieben durfte. Er dachte an all diese Tage zurück, als Lara und er noch ein Paar gewesen waren. Damals war sein Haar noch länger und sein Grinsen noch hinterhältiger gewesen. Lara war damals gerade mal zwanzig gewesen, als sie sich kennen gelernt hatten. Sie war schon damals wunderschön gewesen, als noch nicht so viel Erfahrung sich in ihrem Gesicht widerspiegelte. Doch diese Erfahrung machte Lara von mal zu mal noch viel attraktiver auf ihn. Chase biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte ihn nicht mehr, aber wenigstens durften sie noch befreundet sein, denn Chase hätte es eigentlich nicht verdient. Er hatte sie damals ins Las Vegas derbe über den Tisch gezogen, er hatte Angst gehabt, als er einen Haufen ihres Geldes beim Wetten verloren hatte. Mittlerweile hatte er die Schulden zurückgezahlt und sie waren wieder fest befreundet, aber jedes Mal, wenn Chase ihr näher kommen wollte, wich sie aus.

Über diese Gedanken hätte er das Brecheisen beinah nicht mehr in dem Computerbildschirm gesehen, das von hinten auf ihn niedersauste. Blitzschnell warf er sich zur Seite und hörte, wie das Brecheisen den Bildschirm traf und dieser explodierte. Der Mann, der ihn geschlagen hatte zuckte nun krampfhaft, als die Elektrizität auf ihn überging und ihn tötete. Chase konnte noch sieben weitere Männer neben ihm und vier sah er durch das große Glasdach unter seinen Füßen. Shit, warum hatte er sie nicht bemerkt? Wahrscheinlich wieder Söldner von diesem Sheffield. Bevor die anderen sieben ihren Schock überwunden hatten, stürmte Chase davon und hörte, wie Kugeln einer MP 5 das Glas des Daches zerspringen und wahrscheinlich einen tödlichen Splitterhagel auf die darunter liegenden schicken würde.

Schnell rannte er zur Eingangstür und stieß diese im Laufen mit der Schulter auf. Sein Schwung katapultierte ihn weiter, direkt in die Arme eines überraschten Söldners. Der Gegner wurde brutal gegen die Wand geschleudert und sackte zusammen. Chase konnte nicht sagen, ob er tot war. Aber das war ihm auch egal. Mit flinken Fingern löste er die MP 5 von der Schlaufe und eilte weiter ins Innere der Jacht. Sein Weg führte vorbei an dem Wohnraum mit dem zerschossenen Glasdach. Und tatsächlich lagen dort zwei Wachen, in deren Körper ein ganzer Haufen Rasiermesserscharfer Splitter steckte. Chase musste grinsen und sprintete durch den Wohnraum, in der Erwartung von oben Schüsse zu hören. Doch es kamen keine. Stattdessen hörte er wie einer etwas auf spanisch rief.

Dann riss er die hintere Tür auf und starrte in den Lauf einer Colt Python in den Händen von Peter Sheffield. Der Mann grinste dämonisch und zischte: „Waffe fallen lassen." Das tat Chase auch. Und dann drängten sich die Söldner, die Chase nicht zum Opfer gefallen waren zu ihm und legten ihm Handschellen an.

„Mister...", Peter Sheffields überlegte: „...Crofts Freund will uns unbedingt zur Ruine begleiten. Was denkt ihr?"

Die Söldner lachten laut und dann verstummten sie, als Sheffield eine Geste mit der Hand machte: „Ich denke wir nehmen ihn mit. Pedro, pass auf unsere Geisel auf. Und sollte er versuchen zu fliehen, dann schneiden wir ihm doch einfach die Kehle durch." Chase schluckte einen dicken Kloß runter.

Golf von Kalifornien, Mexiko

Unterwasserruine der Azteken

17.August 2004

09:06 Uhr

Lara erwachte in vollkommener Dunkelheit. Ihr erster Griff ging zu ihrer Hüfte, wo sie ein halbes Dutzend Magnesiumfackeln befestigt hatte und entzündete eine davon. Dann sah sie sich um. Sie war im Inneren des Tempels. Vor ihr eine große Statur eines Mannes, dann viele Stufen und Symbole an den Wänden. Sie sah sich weiter um. Zur Hälfte lag sie noch im Wasser und sie sah, dass es der einzige Eingang zu diesem Tempel war. Sara lag neben ihr, noch immer ohne Bewusstsein. Und durch einige Risse floss Wasser in kleineren und größeren Rinnsalen zu Boden. Es war erstaunlich, wie ein Tempel diesem Wasserdruck standhalten konnte. Aber der hier schaffte es. Sie erhob sich, entzündete noch eine weitere Fackel und legte diese neben Sara hin, dann schritt sie einwenig in den Tempel hinein, sah sich die Schriftzeichen an. Doch es waren keine Zeichen, die von den Azteken genutzt wurden. Das letzt mal, als sie diese Linien gesehen hatte war in...der Area 51. Damals hatte sie das im Inneren eines UFOs gesehen. Linien, die grünlich schimmerten.

Lara schauderte. Es waren doch keine Aliens, die diesen Tempel hier bauten, oder? Vielleicht war es ja wie auf den Südseeinseln, die Lara vor einem Jahr besucht hatte? Das dort lebende Volk hatte auch an Wesen von einem anderen Stern geglaubt, die sie als Götter verehrten. Mit einem hatte Lara sogar kämpfen müssen. Das würde die Gerücht erklären, die immer wieder aufkamen. Ja, die Azteken hatten ihre Hochkultur mit Hilfe von außerirdischem Leben errichtet.

Das wiederum zeigte, dass Roland Emmerich sich vertan hatte, als er Independence Day gedreht hatte. Oder all die anderen Filme von blutrünstigen Kreaturen von einem anderen Stern. Lara fuhr zusammen, als sie ein Stöhnen hörte und sah im Schein von Saras Fackel, wie diese zu sich kam. „Hey Süße, wie geht's dir?", sie ging neben ihr in die Hocke und half ihr auf. „Autsch.", machte Sara und rieb sich den Kopf: „Ich fühl mich, als hätte n Haufen Elefanten Tanga auf meinem Kopf getanzt."

„Sara?"

„Ja!"

„Der Tanz heißt Tango."

„Ach so.", vorsichtig erhob sie sich, wobei sie sich von Lara helfen ließ: „Siehste mal wie schlimm mein Schädel ist." Dann sahen sie sich um. „Okay Miss Croft, wo ist denn nun unser Schatz?", wollte Sara wissen. „Gute Frage.", Lara strich mit der Hand über die Mauer mit den Symbolen: „Nächste Frage?", leise murmelte sie: „Wenn ich nur wüsste was diese Schriften bedeuten."

Unterdessen schritt Sara weiter durch die Halle und begutachtete die Mauern, Stufen und Götzenstaturen. Es muss früher ein prächtiges Gebäude gewesen sein, doch durch den Untergang war es stark beschädigt worden.

Dann wurde die Stille von einer tiefen Stimme durchbrochen: „Sieh an, sieh an." Sara fuhr herum und sah, dass auch Lara (mit gezogenen Waffen) in die Richtung sah, aus der die Stimme kam. „Wer ist da?", wollte Lara wissen. „Erkennen sie mich nicht?", Sara hatte die Stimme erkannt, bevor einige Fackeln entzündet wurden und Peter Sheffield in goldgelbes Licht getaucht wurde. Er trug einen grauen Taucheranzug mit einem roten Streifen quer über die Brust, der ihn von den anderen sieben Tauchern unterschied. Der einzige der noch herausstach war Chase. Und das nicht nur, weil er der einzige war mit einem Dolch an der Kehle.

„Wo ist denn nun ihr Sagenumwobener Schatz, Croft?", wollte Sheffield wissen. Diese schob ihre Waffen ins Holster und Sheffield nickte zufrieden: „Kluges Ding." Sie schienen Sara noch nicht bemerkt zu haben, also löschte diese schnell und unbemerkt ihre Fackeln in einer Wasserpfütze und verschwand im Schatten, vielleicht konnten sie Chase noch befreien.

„Na los Croft, suchen sie den Schatz. Oder wollen sie, dass ich ihren Freund umlege!", Sheffield grinste hinterhältig. „Sie wissen was auf Mord steht?", wollte Lara von ihrer Nemesis wissen. Sie hatte jedes Mal eine neue. Und immer waren sie irgendwelche Anhänger irgendwelcher Kulte. Aber das war nun mal ihr Job. Sie war nicht nur Archäologin und Grabräuberin, nein sie war auch des Öfteren schon die Einzige die diese Welt vor der Zerstörung bewahren konnte. Sheffield allerdings lachte nur und wand sich ab, gab einem ein Zeichen und dieser verschwand dann ebenfalls im Schatten, so wie Sara vorhin. „Lassen sie Chase frei, dann such ich ihnen den Schatz.", versuchte es Lara auf diese Weise. Doch Sheffield lachte nur noch lauter: „Croft, vergessen sie nicht wer hier die Kanonen hat. Sie wissen doch, der Stärkere bestimmt die Regeln." „Ich könnte sie alle innerhalb von zehn Sekunden töten.". sagte sie trotzig. „Hüten sie ihre Zunge.", zischte Sheffield und ließ sich die MP von einem der Männer geben, dann schoss er knapp unter ihre Füße: „Los jetzt!"

Das war zu viel des Guten. Lara begann zu suchen, sah sich die Figuren genauer an und auch die Wände. Doch sie fand Nichts. Keinen Schalter, keine geheimen Gänge. Alles was sie noch nicht abgesucht hatte, war eine Figur die einen alten Azteken Gott darstellte, die Lara noch nie gesehen hatte.

Und dort fand sie endlich was sie suchte, einen geheimen, getarnten Hebel. Ein Zischen erklang und dann schob sich die Wand auf. Doch was Lara sah, war nicht etwa eine geheime Kammer. Es war etwas anderes.

„Ach du Schei...", Sheffield klappte der Unterkiefer runter. Und im nächsten Moment geschah alles gleichzeitig.

„Lara!", war alles was sie hörte.

Fortsetzung folgt: