Frodo war zu den Elben in die unsterblichen Lande gezogen und Sam lebte nun wieder in seinem geliebten Auenland. Aragorn war König von Gondor geworden und Gandalf lebte an seiner Rechten als sein Freund und Berater. Auch die Hobbits Merry und Pippin waren bei ihm geblieben. Legolas und Gimli lösten ihre gegenseitigen Versprechen ein und zogen gemeinsam zu den geheimnisvollen Plätzen der Ents im Fangorn Wald und den Höhlen von Helms Klamm. Nur Aysha Malandil, die einzige Heligelbe dieser Reise, verschwand spurlos nach der Krönung des Königs...

Die Schatten des Fangorn waren lang und dunkel und doch zog es Legolas und Gimli zu diesem Platz zurück. Als sie den Waldrand erreichten stand die Sonne schon hoch am Himmel. Der Elb sprang vom Rücken seines Pferdes und fand keine Zeit mehr an sein Gespräch zu denken, dass er mir Gimli geführt hatte. Stattdessen ging er schnellen Schrittes in den Wald hinein.
"Es ist unglaublich!" rief er zu dem Zwerg zurück. "Es ist alles so... unbeschreiblich schön."
"Komm her! Wir müssen erst ein Lager errichten bevor... Legolas! Komm schnell! Dort ist jemand!" Sofort stand der Elb neben ihm und starrte mit seinen scharfen Augen in die gezeigte Richtung.
"Was siehst du?" fragte Gimli leise und sah zu dem Elben hinauf.
"Ein Pferd mit Reiter. Ich kann nichts erkennen. Sein Gesicht ist verhüllt. Sie kommen näher. Sollen wir warten?"
"Verstecken wir uns lieber. Wer weiß, was für dunkle Gestalten sich in diesen Gebieten herumtreiben!" Legolas lief zu seinem Pferd und führte es hinter einige dichte Büsche. Dann folgte er Gimli, der in den Wald hinein gelaufen war. Der Elb lugte zwischen den Ästen hervor und betrachtete das sich nähernde Pferd.
"Er scheint etwas zu suchen..."
"Oder jemanden."
"SIE sucht jemanden!" ergänzte Legolas. "Es ist eine Frau. Von der Haltung und...Gimli?" Der Zwerg stellte sich mutig in den Weg des Reiters, denn sich vor einer Frau zu verstecken behagte ihm gar nicht. Der Hufschlag verhallte und das dunkle Gesicht der Reisenden starrte auf den Zwerg. Plötzlich galoppierte das Pferd auf ihn zu. Genau in diesem Moment kam auch Legolas aus seinem Versteck hervor. Die Reiterin sprang mitten im Ritt aus dem Sattel und lief zu Fuß weiter auf die beiden Gestalten zu. Dabei schlug ihre Kapuze aus ihrem Gesicht. "Aysha?" rief Legolas und lief er ihr erst langsam, dann immer schneller entgegen. Gimli folgte ihm, doch er konnte nicht mit dem Elben Schritt halten. Bei Legolas angekommen, warf Aysha sich um dessen Hals. Der Elb musste sie geschickt abfangen um nicht umgeworfen zu werden. "Wo warst du?" fragte Legolas voller Freude.
"Nirgendwo." erwiderte Aysha. "Nirgendwo." Jetzt kam auch Gimli endlich angelaufen.
"Du bist es wirklich! Ich hätte nicht gedacht, dich noch einmal zu sehen! Warum bist du nicht noch bei uns geblieben? Hat es dir die Sprache verschlagen?" Sie antwortete nicht, denn in diesem Augenblick schoss ihr schwarzes Pferd an ihnen vorüber und rannte sofort auf Arod zu, der auch aus seinem Versteck aufgetaucht war. "Und Galdan lebt auch noch." lachte Legolas und sah dem Pferd nach.