In diesem Kapitel werden einige Sachen erwähnt, die Lara in Legend benutzt. Seht es als eine Art: Wie kam Lara zu ihrem Magnet Haken Dings. ...viel Spaß
Fünfunddreißig
Höhenplateau, Tibet
Im Klamm
5. Januar 2005
11:56 Uhr
Lara konnte die Hand des Piloten über dem Abzugsknopf sehen, konnte regelrecht das glitzern hinter dem getönten Glas des Helmes sehen. Es war vorbei, schoss es ihr durch den Kopf. Sie schloss die Augen. Keiner war im Stande irgendetwas zu tun. Chase war tot, Sara hockte neben ihm, Indy hob seine Waffe, wollte zielen. Doch es war sinnlos. Es war vorbei. Lara wartete auf das kommende Stakkato, das einsetzen des Schmerzes oder das plötzliche Nichts, was sie empfangen würde.
Sie hoffte nur, dass sterben nicht so schlimm war. Ihr Atem ging langsamer, hielt an. Sie wartete. Die Luft um sie herum schien anzuhalten, die Flocken bewegten sich nicht mehr. In dem Moment, da...eine riesige, schemenhafte Gestalt plötzlich aus dem Nichts auftauchte und sich mit zwei riesigen Pranken an den Kufen des Helikopters festklammerte. Dann wurde gezogen. Der Hubschrauber ging zu Boden und zerbarst in einem Ball aus Feuer. Die Gestalt, die Lara, Sara und Indy gerettet hatte, schrie vor Schmerz.
Die Söldner waren erschrocken. Keiner konnte es sich erklären, nur Lara wusste was da eben passiert war. Auf ihrem letzten Ausflug nach Tibet vor einigen Jahren war sie haarigen, weißen Gestalten begegnet. Sie hatte sie still und heimlich Yeti getauft, wohl wissend das auf das eigentliche Wort ein Patent ausgeschrieben war. Diese Bestien waren wild und brutal. Lara konnte ihr Glück kaum fassen, doch dann wurde sie sich ihrer Situation gewiss. Söldner mit Maschinengewehren, direkt hinter ihr.
Doch von denen schoss keiner mehr. Ein Brüllen zerriss die Stille im Inneren der Höhle und die Panik brach aus. Anscheinend war ein ganzes Rudel dieser Biester hier. Lara wusste, dass es an der Zeit war die Beine in die Hand zu nehmen. Ihr Blick fiel auf den Leichnam von Chase Carver, ihrem Freund. Und das unmögliche geschah. Chase Leichnam zuckte. Erst unmerklich, dann wurde daraus ein Hustenreiz und er erhob sich Langsam: „Scheiße, was war das?"
Lara ging neben ihm in die Hocke: „Wie?", sie fühlte über den Rücken. Die Flüssigkeit, die sie für Chase Blut gehalten hatte, war nichts anderes als dieses Wärmegel. Die Kugel hatte eine der Leitungen getroffen, durch die das Gel gepumpt wurde und war darin stecken geblieben. „Au mein Rücken.", Chase kam langsam aber sicher zu sich. Das Blatt hatte sich erneut gewendet. Irgendwer meinte es heute echt gut mit der kleinen Abenteurertruppe. Oder vielleicht auch nicht. Die Yetis, Lara entschuldigte sich innerlich für den Gebrauch des Wortes bei allen Göttern, die sie noch nicht umbringen wollten, hatten mit den restlichen Söldnern kurzen Prozess gemacht und wanden sich jetzt ihrer neuen Beute zu.
Dem kleinen Vierertrupp. „Was sind das für Biester?", wollte Sara wissen. „Schneemenschen.", erklärte Lara kurz: „Monster alla Yeti und Big Foot." „Meiner Meinung nach sehen die eher aus wie Big Tooth!", murmelte Chase spöttisch und spielte auf die Rasiermesser scharfen Kiefer an. Der erste Schneemensch, sie sahen nun wirklich nicht aus wie welche, stürzte mit Riesenschritten auf sie zu. Seine Arme nutzte er wie riesige Schaufeln, mit denen er sich regelrecht vom Boden abstieß. Obwohl die Kreatur nicht sehr groß war, konnte sie einen Menschen mit nur einem Hieb töten.
Lara fand eine neue Seite an der Witchblade. Sara stürzte vor und stellte sich schützend vor ihren Freunden auf. Der Schneemensch kam heran, holte mit der riesigen Pranke aus und zielte nach Saras Kopf. Lara wollte ihre Freundin zurückreißen, doch es war nicht nötig. Die Bestie stieß gegen eine unsichtbare Wand. Der Schlag übertrug sich in einer blauen Schallwelle auf der Mauer und schlug Wellen.
Die Wellen erreichten den Klamm und das Eis barst unter dem Aufprall dieser Kraft. Risse durchzogen die Wand und den Boden und dann brach das Biest ein. Unterhalb des Pfades schien sich eine Art Tunnel zu befinden.
Vielleicht war es der, den die Einwohner benutzt hatten, um auf diesem Plateau zu siedeln. Jedenfalls griff kein weiterer Yeti an, da sie die Kraft spürten, die von Sara ausging. Lara war in gleichem Maße erstaunt und erschrocken. So etwas hatte sie bisher noch nie gesehen. Echt gruselig. Sara brach unter der Anstrengung keuchend zusammen und keuchte vor Erschöpfung.
„Wow.", entfuhr es Indy, der vollkommen perplex dreinschaute. Die Welt der Mystik schien ihm wohl noch vergleichsweise neu zu sein. Und Lara konnte ihn vollkommen verstehen. Chase richtete sich vollkommen auf, noch immer geschwächt von der Kraft die auf seine Wirbelsäule ausgeübt worden war. Wäre nicht der Anzug gewesen, wäre er sicherlich gestorben. Doch so...hatte er nur einen heftigen Bluterguss zu ertragen. Was um einiges angenehmer sein konnte. Aber eben nur konnte.
Ein weiterer Helikopter schwebte nahe bei seinem abgestürzten Kollegen. War das eben wirklich passiert? Der Pilot rieb sich die Augen. „Geht es ihnen gut, Sir?", wollte der Pilot wissen und blickte nach hinten zu der Gestalt, die beinah vollkommen mit dem Schatten verschmolzen war. „Ja.", erwiderte die Person.
Diese Person war ihr Führer, ihm direkt unterstellt waren die beiden Geschwister und der Pilot diente diesen. Seine heutige Fracht war etwas besonderes. Ein Mann solchen Ranges hatte er noch nie transportiert und einen Mann von solcher Kälte hatte er noch nie gesehen. Der Helikopter drehte bei, nachdem der Pilot bemerkte, dass die Gefahr von diesen Bestien noch immer bestand. Diese Wesen waren die Schosstiere der Mönche, echt kranke Kerlchen. Doch darum ging es ihm nicht. Sein Ziel war der nah gelegene Tempel.
Von hier aus war er leicht zu erkennen. Ein großes Gebäude, in braunbeigenem Ton gehalten, umrundet von einer Mauer. Für Leute zu Fuß eine unüberwindbare Hürde, für eine Hubschrauber ein absoluter Klacks. Der Pilot konnte nur hoffen, dass die Mönche keine Abschussvorrichtungen besaßen, denn immerhin schützten sie ein uraltes Geheimnis. Eines wofür der Mann im hinteren Teil des Hubschraubers zu töten bereit war.
Leicht gereizt schlug der Mann den Spazierstock gegen den Boden des Fluggefährtes und trieb den Piloten zu Eile an. Und diese war auch geboten. Immerhin ging es hier um alles oder nichts. Und der Pilot würde von alles viel mehr profitieren. Er flog los. Das Ziel: der Tempel des Lichtes.
Lara sah den anderen Hubschrauber über sie hinweg jagen, ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie das Gehäuse aus Metall erblickte. Doch die anfängliche Angst, er würde sie angreifen erwies sich als Trugschluss. Also sammelten sie sich wieder, flickten Chase Wärmeanzug so gut es eben ging und gingen weiter. Die Höhle würden sie meiden, also blieb ihnen nur noch der Weg, die Wand des Klamm hinauf, da am anderen Ende ein gähnendes Nichts auf sie wartete.
Lara griff in ihrem Rucksack nach einer Eispicke und einem Stachelaufsatz für ihre Stiefel. Dann hämmerte sie die Picke und die Schuhe in die steile Wand aus Stein und Eis und erklomm die Wand. Ihre Freunde folgten ihr, wobei Sara auf die Kraft ihrer Witchblade vertraute und mit dieser scheinbar mühelos die Wand empor stieg. Die Waffe schien Wege zu finden, wo es keine gab.
Der Aufstieg dauerte nicht lange, war aber ziemlich anstrengend. Als Lara mit ihrer Hand endlich Fels und Schnee spürte, und zwar in der waagerechten, zog sie sich hinauf und blieb erstmal einige Sekunden sitzen, um zu verschnaufen. Sara war die einzige der Truppe die keinerlei sichtliche Erschöpfung aufwies. Ein erneuter Schauer jagte der Grabräuberin über den Rücken. Sie hoffte, dass ihre Freundin sich nicht irgendwo verlieren würde, in dem Gewirr aus mystischer Energie. Schließlich erhob sie sich wieder, als sie spürte wie diese erlahmende Schwere von ihren Knochen wich und überblickte das Plateau so weit es ging. Hinter einer kleinen Bergkette konnte Lara die Dachzinnen des Tempels erkennen. Es war nicht mehr weit. „Okay Leute. Auf geht's.", meinte sie und ging los.
Sara ging neben ihr. Lara blickte aus dem Augenwinkel auf den roten Kristall an dem Handgelenk ihrer Freundin. Es schien irgendwie flüssig, schien sich zu bewegen. Und es beobachtete Lara. Das war nicht gut. Die Witchblade schläft nie, hatte Sara ihr mal gesagt. Und jetzt wusste Lara, was gemeint war. In diesem Ding war irgendeine Art von Leben, die sie sich nicht wirklich erklären konnte. Aber ob es gutes Leben war, dass stand noch in Frage. Egal wie Hilfreich dieses Ding auch war, es war mindestens genauso schädigend, für Sara.
„Ich seh den Tempel.", unterbrach Indiana Jones ihren Gedankengang.
Sie waren tatsächlich ein gutes Stück vorangekommen. Doch Lara sah schon, wo ihr nächstes Problem lag. Eine riesige Schlucht. Diese wirkte eher wie ein Art Arena und erinnerte Lara an ihren Besuch im Kolosseum. Nur das es hier nicht von Löwen, sondern Schneemenschen, oder Affenmenschen, oder Yetis, wimmelte. Lara sah auf der offenen Fläche allein schon fünf von denen. Ein sechster befand sich mindestens in der Nähe des Tunnelsystems im hinteren, linken Teil der Eisarena.
Die Monster hatten sie wohl nicht bemerkt, denn Lara konnte keinerlei Reaktion erkennen. Aber diese Ansammlung von Monstern verriet eines: „Wir sind auf dem richtigen Weg.", murmelte sie zu ihren Freunden. Simon und seine Leute sollten hier gewesen sein, es sei denn sie wussten von einem anderen Eingang, den Lara nicht kannte. Doch nach diesem zu suchen wäre reine Zeitverschwendung und die hatte Lara leider nicht.
Also war das wohl der einzige Weg. Und diesen mussten sie sich wohl frei kämpfen. „Dabei wollte ich keine Kugeln verschwenden. Blöde, dumme Yetis.", murmelte sie leise zu sich selbst. Bekam aber plötzlich eine Granate unter die Nase gehalten. Erst wollte sie zurück weichen, aus Angst sie könnte scharf sein, dann erkannte sie Chase Hand (sie würde sie unter tausenden wieder erkennen) und das dazugehörige Grinsen.
„Nehmen wir die hier. Das mischt diesen Haufen sicherlich ordentlich auf.", erklärte er ihr. Dann verteilte er jedem eine Granate. Lara zählte bis drei, dann sprang sie auf. Sofort reagierten die Monster auf die Geräusche und stürmten zu der steilen Klippe. Keiner kam hinauf, aber sie versuchten Lara und ihre Freunde da runter zu hauen, in dem sie den Fels bearbeiteten.
„Doofe Idee.", Lara setzte ihr bestes ich-weiß-was-was-du-nicht-weißt-Lächeln auf und zündete die Granate. Nachdem sie den Hebel gelöst hatte, blieben ihr 20 Sekunden, 20 Sekunden, in denen die Granate zu Boden segelte. Die Granate sprang einmal auf. Dann explodierte sie. Eis wurde hinaufgeschleudert, gefolgt von Wasser. Die vier Abenteurer gingen in Deckung.
Wie gedacht, unter der Eisfläche war Wasser. Und genau dort versanken die Yetis auch. Die Felle sogen sich voll mit Wasser und die Viecher sanken wie Steine auf den Grund des Sees. Kein schöner Tod, aber ein schneller. Und sicherer. Schließlich kam der Clou des Tages. Lara griff in ihren Rucksack und beförderte ein kleines Sauerstoffgerät ans Tageslicht. Gefolgt von einer Taucherbrille. Beides setzte sie auf und blickte zu ihren Freunden.
Sara gab ein O.K. Zeichen, dann ging es hinab. Lara sprang. Mit dem Kopf voraus tauchte sie ins Wasser ein und begann zu strampeln, um ihren Freunden Platz zu machen. Das Wasser war kalt, doch bis auf ihr Gesicht war alles durch den Wärmeanzug vor Kälte geschützt. Kurze Zeit später gesellten sich Sara und die anderen zu ihr. Chase machte einige Zeichen und schon schwammen sie los.
Die Archäologin versuchte nicht nach unten zu sehen, denn dort sanken noch immer die sterbenden Monster. Klar, es waren Bestien, aber Lara löschte nur ungern Leben aus. Wenn sie es allerdings auch oft tun musste.
Simon schaltete das Licht der Lampe ein. Von seinem Boss hatte er gehört, dass es hier noch einen etwas ungefährlicheren Weg ins Innere des Tempels gab. Ihr Chef hatte eine Einladung von den Mönchen bekommen, da er ihnen Ruhm und Ehre versprach. Doch Simon und Hillary mussten sich hier durchschlagen, um dann das Artefakt zu entwenden. Das war auch der Zeitpunkt, an dem Simon sich die Macht holen würde. Die Artefakte würden sich anziehen und Simon die Macht geben, die Macht die er brauchte.
Doch vorher würde er das andere Teil bei seinem Chef holen müssen. Was dachte er sich eigentlich? Nur weil er Millionen von US Dollar hatte?
Simon fluchte leise über ihn und ging weiter durch die Dunkelheit. Sein Ziel war nah.
Lara schwamm in schnellen Zügen zu einem Punkt, von dem sie ausging, dass sich in der Nähe der Höhleneingang befand. Auf der Eisfläche hielten sich noch mindestens vier Kreaturen auf und Laras Haut begann zu schmerzen, von der Kälte und der Anstrengung. Zwar hielt der Anzug sie warm, aber ihre Muskeln erlahmten trotzdem schneller als es ihr lieb war.
Ein Blick nach hinten und neben sie verriet ihr, dass alle vier noch wohl auf waren und guten Mutes. Sie schienen aber ebenfalls mit dieser Muskelschwere zu tun zu haben. Sara hing weiter hinten und sah aus, als würde jeder Zug ihr letzter sein können. Doch Lara sah das Feuer in den Augen ihrer Freundin. Auch sie wollte sich an Simon rächen. Und auch an seiner Schwester, wenn Saras Verdacht denn wahr war.
Sie schien vor einigen Tagen, oder waren es Wochen, Lara wusste es nicht mehr, die Archäologin mit einem Fluch belegt zu haben. Der allerdings jetzt gebrochen war. Sonst wäre sie jetzt nicht hier. Sara hatte sie gerettet. Automatisch fasste sich Lara an ihre Lippe. Der Kuss, kam es ihr in den Sinn. Lara wurde irgendwie ganz warm ums Herz. Ein merkwürdiges Gefühl. Sie schüttelte es ab, denn dafür war keine Zeit. Nun wirklich absolut keine. Schließlich hielt sie an.
Sie ließ die Handgranate in ihrer Hand los, um etwas zu testen. Sie schwebte leicht nach oben. Perfekt, dachte sie. Genau das was sie gewollt hatte. Die Handgranate war gefüllt mit einer Masse, die es unter Wasser oben hielt, so dass sie nah unter der Oberfläche gezündet werden konnte. Lara löste die Granate und ruderte los, tiefer ins Wasser. Schnell, schnell, schneller...schoss es ihr durch den Kopf.
Die Handgranate explodierte und Lara wurde von einer leichten Druckwelle erwischt. Wasser und Eis wurde nach oben geschleudert. Lara hörte das gedämpfte Brüllen einer der Kreaturen, die wahrscheinlich von der Granate erwischt wurde. Dann sah sie zu den anderen. Indy gab ihr einen Daumen nach oben, was sowohl okay als auch: Geile Aktion, bedeutete. Lara verdeutlichte ihnen, noch einwenig unter dem Eis zu warten.
Dann schwamm sie zu dem entstandenen Loch und tauchte auf. Wie erwartet war dort ein weiteres Biest, dass sofort nach ihr schlug. Lara tauchte noch mal ab und griff in ihren Rucksack. Dann zog sie ein Gerät heraus, dass sie an ein Jojo erinnerte. Ein magnetischer Haken.
Als sie erneut auftauchte schleuderte sie das Gerät nach der Kreatur. Der Haken, wickelte sich um den Hals des Monsters und wurde von der Schnur angezogen, die es mit Laras Hand verband. Dann zog Lara so stark sie konnte. Das Monster verlor das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser, zog Lara mit in die Tiefe. Es schlug um sich, wie ein wild gewordenes...Monster.
Lara zog ihre Pistole und schoss dem Biest ins Gesicht, so dass es starb. Das Wasser färbte sich rot um sie herum. Sehr praktisch, dachte die Abenteurerin. Sie hatte sich extra Waffen anfertigen lassen, mit denen man auch unter der Wasseroberfläche schießen konnte, wenn man es brauchte. Es war reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, ebenso wie die Sauerstoffflaschen.
Das Biest erschlaffte und sank in die Tiefe, als alle Luft aus ihren Lungen entwich. Und es zog Lara mit sich hinab. Sie versuchte sich zu lösen, doch vergebens. Der Magnethaken hatte sich um ihren Arm geschlungen und zog nun erbarmungslos daran.
Oh, oh...
Der Helikopter landete auf einer freien Fläche im Tempel. Sofort stürmten von allen Seiten Mönche heran, die das Fluggerät, wie einen Phönix empfingen. Der Pilot löschte den Motor und die Rotorblätter kamen nach einigen Umdrehungen zum stehen. Dann sprang er aus dem Cockpit und eilte hinüber zur Seitentür.
Schnell riss er diese auf und das Innere wurde mit Licht geflutet. Ein paar weiße Schuhe setzte auf die, von den Rotoren frei gewehte, Fläche auf, gefolgt von einem Spazierstock mit goldenem Kopf. Der Pilot hatte keine Ahnung, ob das echtes Gold war oder nur eine Vergoldung. Doch der Mann hatte genug Geld, um sich einen ganzen Palast in den Alpen bauen zu lassen, warum dann nicht auch goldene Spazierstöcke?
Der fremde Mann begutachtete die Mönche aus seine Position heraus. Selbst wenn sie aufgerichtet waren, überragte er sie noch immer ein ganzes Stück. Mit der behandschuhten Hand fuhr er sich durch die grauen Haare und lächelte. Die Mönchmenge teilte sich und ein weiterer Mann, in prachtvolle Gewänder gekleidet, kam zu ihm.
„Willkommen.", sagte zu dem Fremden in der Landessprache. Der Auftragsgeber verneigte sich kurz, um seine Demut vor dem Oberhaupt dieses Klosters zu zeigen. Dann ließ er sich von dem alten Mann ins Kloster führen.
Er war seinem Ziel nah, sehr nah.
Fortsetzung folgt:
