Hey, ich bin endlich fertig!!! Das Kapitel ist wesentlich länger
geworden als erwartet (es sollten etwa 3000 Wörter sein), aber
irgendwie sind es immer mehr und mehr geworden...
Naja, wenigstens habt ihr jetzt was zu lesen! Ich poste das Kap. extra heute an meinem GB , sozusagen als Danke an alle, die mir Gratuliert oder etwas geschenkt haben (für alle, die meinen, ich hätte es zurückgehalten: Ich hab das gebetate Kap. erst vor ca. ner Stunde geschickt bekommen)
Jetzt, da ich endlich alles wichtige erledigt hab (gebacken (ich hab mir das erste mal in meinem Leben an einem Backblech den Handballen verbrannt - und wir haben keine Brandsalbe hoil) und gepostet) werde ich meine Kuchenwindbeutel zusammen mit DarcAngel verspeisen und meinen 16. gebührend feiern!
Viel Spaß beim Lesen!
Disclaimer: Siehe letztes Kapitel
Widmung: Allen, die mir gratuliert oder sogar etwas geschenkt haben.
knuddel
Kiss, Prinzess
Usagi schluchzte und schluchzte. Sie verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte ein Mensch, der solche guten Manieren hatte, so gut aussah, sich perfekt benahm, so einen Charakter haben? Und wie konnte so ein Mensch denselbigen solange und so perfekt verstecken? Obwohl, perfekt nicht. Jetzt, wo sie in ihrem Elend versunken darüber nachdachte, bemerkte sie, dass in bestimmten Situationen der ,fiese' Teil von Sennens Charakter zum Vorschein gekommen war.
Zum Beispiel auf der Kirmes, als er sich mitten in einem Gespräch umgedreht hatte und nervös davongegangen war. Damals hatte sie sich gewundert, jetzt viel ihr das rothaarige Mädchen auf, das sie bemerkt hatte, als sie sich um gedreht hatte um zu sehen, warum Sennen so plötzlich Reißaus genommen hatte. Sie hatte so verdutzt zu ihnen hinüber gesehen; sie war bestimmt auch eine von Sennens Freundinnen.
Was er ihr wohl erzählt hatte, damit er an dem Tag nicht mit ihr aus die Kirmes musste? Hatte er ihr einen schweren Test am nächsten Tag vorgegaukelt, oder hatte er ihr von einem wichtigen Zahnarzttermin erzählt, wie ihr zwei Tage später, als er ein Picknick mit ihr absagte? Jetzt war sie sich sicher, dass er nie beim Zahnarzt gewesen war.
Sennen hatte seinen wahren Charakter in Wirklichkeit nie versteckt, er hatte nur mehr Gebrauch von der ,adeligen' Seite gemacht, war vor brenzlichen Situationen davongelaufen und hatte wie ein Weltmeister gelogen. Sie war nur zu blind gewesen es zu erkennen!!! Hoffentlich würden ihre Freundinnen das niemals rausbekommen! Doch, das würden sie sicher. Irgendeine von ihnen würde es schon auffallen, wenn sie Usagi treffen würden, und dann würden sie nicht mehr locker lassen, bis Usa alles erzählt hatte. Und dann wäre die Hölle los.
Rei und die andern würden sie dann nur noch mehr aufziehen, ihr nur noch vorhalten, wie dumm, naiv und vertrauensselig sie war. Es reichte ihr schon jetzt. Warum hatte sie sich auch ausgerechnet ihn ausgesucht? Warum hatte es nicht wer nettes und treues sein können? Aber nein, es hatte ja Sennen sein müssen! Jetzt würde sie für diese Entscheidung wahrscheinlich bitter bereuen müssen. Ihre ,Freundinnen' würden ihr das noch in hundert Jahren unter die Nase reiben.
Wäre sie diesem Hurensohn doch nie begegnet! Wäre sie doch nie seinem Charme verfallen! Das einzige, was sie zur ihrer Verteidigung würde hervorbringen können, wäre, dass nicht nur sie auf ihn hereingefallen war. Aber das würde bestimmt nicht gelten, sie kannte schließlich ihre Freundinnen. Und Minako ... oh nein, Minako!
Minako würde nie ihre Klappe halten können! Was Usagi da passiert war, war erstklassiges Tratschthema. Wenn Minako von der Sache hören würde, wüsste es am nächsten Tag die ganze Schule und aller spätestens eine Woche später ganz Tokyo. Und dabei würde sie es noch wie ihre ,Sprichweisheiten' und ,Binnenwörter' so verdrehen, dass hinterher sie die Betrügerin wäre und niemand würde mehr mit ihr zusammen sein wollte. Sie würde nie einen festen Freund abbekommen! Und das alles nur wegen Sennen! Schon allein wegen diesen Möglichkeiten würde sie am liebsten Sennen seine Pfingstrosen um die Ohren pfeffern, ihm sein Schandmaul mit Alpenveilchen stopfen und ihm die Plüschtiere an den Kopf werfen.
Bei diesem Gedanken setzte Usagi sich abrupt auf, ihr Schluchzen vergessen. Waren die süßen Häschen denn überhaupt von Sennen? Bis jetzt hatte sie das fest geglaubt, aber was, wenn dem nicht so war? Sennen war vielleicht dreist, wie sie an seinem Verhalten im Beisammensein mit seiner , Lebens-Abschnitts-Partnerin' bemerkt hatte, aber nicht dumm. Wenn er diese Schnitzeljagd für sie veranstaltet hätte, hätte er sie bestimmt nicht in den Park gelotst! Und wenn doch, dann hätte er sich nicht mit dieser Sakura getroffen. Das war so sicher, wie eins und eins zwei war! Aber wer sollte es dann gewesen sein? Schließlich gab es niemand andere, der sich für sie interessierte. Oder doch?
Usagi überlegte. Wer hätte ihr all diese Geschenke machen können? Wer mochte sie außer Sennen noch so sehr, dass er so viel Geld für sie ausgeben würde? Usagi schüttelte bei dem Gedanken an Sennen angewidert den Kopf. Mittlerweile war die Wut und die Enttäuschung in Ekel übergangen. Mit diesem Typ würde sie nur noch zusammentreffen wenn sie müsste, oder wenn sie eine Möglichkeit hätte, ihm die angetanen (Herz-)Schmerzen zurückzuzahlen. In Gedanken korrigierte sie sich. Wer mochte sie im Gegensatz zu Sennen wirklich so sehr, dass er so viel Geld für sie ausgab? Und vor allen Dingen, welcher Junge kannte sie gut genug, um ihre Lieblingseissorte zu kennen, und den Fakt, dass sie immer zu spät zur Schule kam?
Klar, alle ihre männlichen Klassenkameraden wussten, dass sie grundsätzlich zu spät kam, sie bekamen es ja tagtäglich mit, aber grade deshalb (und wegen ihrer schrecklichen Ungeschicklichkeit) wollte keiner näher mit ihr zu tun haben. Sie wusste zwar nicht genau warum, aber es war so. Vielleicht dachten sie, ihr schlechtes Benehmen würde ein schlechtes Licht auf ihre makellose Erscheinung werfen, vielleicht dachten sie, Miss Vergesslich würde auf sie abfärben, Usagi wusste es nicht. Eigentlich war es ihr sowieso egal, denn 90 dieser zukünftigen Männer waren gähnend langweilige Zeitgenossen und die restlichen 10 eingebildet und noch selbstverliebter als ein gewisser neurotischer Fremdgeher.
Der einzige, der sich für sie wirklich interessiert hatte, war Umino gewesen, eindeutig ein festes Mitglied der 90 - Gruppe. Warum er überhaupt etwas von ihr gewollt hatte, war ihr bis heute ein Rätsel. Er war ein starker Gegensatz zu ihr gewesen. Er war klug, sie war dumm, er war ,nicht sehr ansehnlich' und sie war wenigstens guter Durchschnitt. Sie hatten absolut gar nichts gemeinsam, und doch hatte dieser Junge sich an dem Tag, an dem er sie zuerst gesehen hatte, vorgenommen, alles über sie herauszufinden.
Wahrscheinlich hatte er das machen wollen, um sie dadurch zu beeindrucken, damit sie zustimmen würde, seine Freundin zu sein, aber im Endeffekt hatte es Usagi nur endlos genervt. Er wusste alles über sie und es war total uninteressant gewesen mit ihm zu reden, da er alles, was sie ihm (über sich) erzählen wollte, schon wusste. Deshalb hatten Zusammentreffen zwischen ihnen beiden immer damit geendet, dass er ihr einen ausschweifenden Vortrag über ihre eigene Persönlichkeit hielt. Und jedesmal war dieser Aufsatz länger geworden. Irgendwann hatte er wirklich alles über sie gewusst. Natürlich auch, dass ihr Lieblingseis Schokolade war.
Aber warum sollte Umino sie jetzt diese Schnitzeljagd machen lassen? Vor einem Jahr hätte sie ihm das noch locker zugetraut. Damals hätte sie geglaubt, er wollte mal wieder ihre Aufmerksamkeit erringen, aber warum sollte er das jetzt noch wollen? Schließlich war er seit einem Vierteljahr mit Naru liiert. Usagi verstand zwar nicht, was ihre beste Freundin an Umino fand, aber die beiden waren unendlich glücklich, und das war ja wohl die Hauptsache. Der Gedanke, dass Umino von ihr auch nur auf irgendeine Weise noch etwas wollte, war total absurd. Nein, Umino konnte es nicht sein! Aber wer dann? Ihr Bruder wusste natürlich von ihren Vorlieben, aber diese Möglichkeit musste sie gar nicht weiter ausführen. Dass Shingo NICHT ihr ,geheimnisvoller Verehrer' war, war klar wie Kloßbrühe.
Usagi ließ ihre kleinen grauen Zellen auf Hochtour arbeiten. Vielleicht sollte sie es mal von der anderen Seite betrachten, vielleicht sollte sie erst mal überlegen, wer alles wusste, dass sie Schokoladeneis liebte. Denn das war nur Wenigen bekannt, im Gegensatz dazu, dass sie andauernd zu spät kam. Also, wer wusste, dass sie auf Schokolade flog? Logischerweise Motoki, da sie jeden Tag ihren Eisbecher bei ihm bestellte. Und da sie sich bei ihm immer ausheulte, wusste er wirklich (fast) alles über sie.
Aber Motoki musste ihr bestimmt kein Geständnis machen, was denn auch für eins? Mit Blumen kannte sie relativ gut aus. Und Pfingstrosen wurden für Liebesgeständnisse genutzt. Motoki würde ihre bestimmt kein Liebesgeständnis machen. Zumindest keins, in dem sie sein ein und alles auf der Welt sein würde. Er hatte schließlich seine über alles geliebte Reika. Außerdem wusste Usagi, dass er sie liebte, allerdings so wie seine kleine Schwester Unazuki und nicht auf die selbe Art und Weise wie Reika. Und das reichte Usagi voll und ganz. Klar, Motoki sah furchtbar gut aus, da musste sie zugeben, trotzdem konnte sie sich nicht vorstellen, mit ihm zusammen zu sein. Und falls, aber auch nur falls, Motoki Reika in den Wind geschossen hatte und seine Liebe Usagi gegenüber sich geändert hatte, so konnte er bestimmt nicht so eine Schnitzeljagd organisieren. Soviel Geld hatte er nicht. Als Student musste er schließlich viel Geld für Bücher und Co. ausgeben. Und natürlich für Miete und Nahrungsmittel. Danach war von seinem mickrigen Gehalt kaum noch was übrig, das wusste sie.
Usagis Gedanken wirbelten nur so durcheinander, sie konnte kaum noch klar denken. Hier auf dieser Bank umgeben von lärmenden Kindern und Joggern konnte sie sich nicht konzentrieren. Sie musste ihren Kopf wieder klarbekommen und vor allen Dingen Ruhe haben. Usagi stand von der Bank auf und sah sich um. Sie wusste, dass hier irgendwo ein kleiner Geheimpfad war. Immer, wenn ungestört und tiefgehend nachdenken wollte, spazierte sie dort her. So wie jetzt. Usa entdeckte den kaum sichtbaren Eingang zwischen den zwei interessantesten Rosensträuchern in diesem Park. Sie waren überhaupt erst der Grund gewesen, warum sie diesen Weg gefunden hatte. Die beiden Sträucher lagen versteckt zwischen vielen, ganz normalen rosa Rosenbüschen, sodass kaum jemand sie bemerkte, aber Usagi hatte sie vor langer Zeit entdeckt. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag.
FLASHBACK
Damals war sie stocksauer durch den Park gestürmt. Ihre Eltern hatten ihr nicht erlaubt mit Naru ins Kino zu gehen und sie war in den Rosengarten gestürmt. Normalerweise konnte der Anblick von Rosen sie trösten, aber an diesem Tag funktionierte es nicht. Dieser Ort war zu alltäglich geworden. Sie war ein paar mal hin und her gerannt und hatte dann beschlossen, sich zur Ablenkung die Rosenblüten alle ganz genau anzusehen. Sie war also an der ersten Reihe Rosen entlang geschritten, was aber auch schnell langweilig geworden war, denn es waren alles nur rosa oder rote Rosen. Die Blüten waren etwas verschieden aufgebaut, aber das war auch schon alles. Da erblickte sie aus dem Augenwinkel zwei völlig anderes blühende Rosensträucher.
Der eine trug geflammte Rosen. Aber nicht diese einfachen rosa - rot geflammten Rosen, sondern dreifarbig geflammte Rosen. Jedes Blütenblatt sah anders aus, der Busch war wirklich ein Individuum. Neben diesen bunten Rosen war ein weißer Rosenstrauch. Diese Rosen waren nicht einfach nur weiß, nein, auch sie hatten eine Besonderheit. Die Spitzen der Blüten waren leuchtend Pink. Usagi hatte sich damals vorsichtig durch die erste Reihe gequetscht und die Blumen staunend begutachtet. Und dann war ihr der kleine Trampelpfad, der zwischen den beiden Pflanzen begann aufgefallen. Und natürlich hatte sie nicht widerstehen können und war, ohne zu wissen, wo der Weg hinführte losgegangen.
Heute wusste sie logischerweise wo der Weg endete. Auch wusste sie dank einem freundlichen Gärtner, wie die beiden exklusiven Rosensorten hießen. Die karminrot weiß gelb geflammten Blumen waren nach dem berühmten französischen Maler Claude Monet benannt worden und die Rosen, deren Blätterspitzen in das Sonnenuntergansrosa auf dem Meer getaucht worden zu sein schienen, hießen Kaiserin Farah.
FLASHBACK END
Usagi sah sich noch mal aufmerksam um, damit sie sicher sein konnte, dass es niemandem, vor allem nicht den kleinen Kindern, auffiel, dass sie zwischen den Rosenbüschen verschwinden würde. Als sie ganz sicher war, dass alle abgelenkt waren, ging sie zielstrebig auf die Rosenstauden zu. Sie nahm ihre Tasche hoch, damit sie die Blumen nicht verletzten konnte und war im nächsten Moment zwischen den hohen Rosenstöcken verschwunden.
Sie atmete tief ein. Es war so friedlich. Usagi merkte, wie alles Schwere, alles Unangenehme von ihr abfiel. Sie wurde ruhiger, ihr Atem, der wegen dem vielen Schluchzen immer noch ziemlich abgehackt war, wurde wieder normal.
Alle ihre Muskeln, die sich total verkrampft hatten, lockerten sich und Usagi fühlte sich mit einem mal entspannt und geborgen. Durch den intensiven Rosenduft hatte sie ihre Gedanken wieder ordnen können. Während sie so tagträumerisch auf dem breiter gewordenen Pfad wandelte, sinnte sie wieder über ihren Verehrer nach. Alle Personen, die ihr bis jetzt in den Sinn gekommen waren, konnten es nicht sein. Also musste sie weiter über ,ihn' nachdenken. Wer könnte er sein? Sie hatte doch echt schon alle Leute durch, die sie genau kannten. Umino, ihr Bruder Shingo (okay, der fand sie nicht ganz so nett), Motoki, Mamoru ...
Usagi blieb mitten in der Bewegung stehen. Mamoru? An den hatte sie noch gar nicht gedacht! Ja, Mamoru wusste ebenfalls bescheid über die zwei bis jetzt stehenden Kriterien, die sie zu ihrem Verehrer führen konnten. Sie rannte schließlich jeden Morgen mit den Worten "Ich komme zu spät zur Schule!" in ihn hinein, und nachmittags machte er sich über ihre Essgewohnheiten, besonders über die Art, wie sie ihren geliebten Schokoeisbecher verschlang, lustig.
Obwohl ... warum sollte ausgerechnet Mamoru so etwas machen? Mamoru und sie waren doch wie Wasser und Feuer, nirgends, aber auch absolut nirgends, konnten sie sich einig werden. Sie passten einfach nicht zusammen, stritten sich nur die ganze Zeit! Selbst vom Aussehen her waren sie so unterschiedlich wie es nur eben ging. Da wo sie Licht war, war er Dunkelheit. Das einzige, was sie gemeinsam hatten, war die Augenfarbe, und selbst da gab es noch einen kleinen Unterschied. Während sie himmelblaue Augen hatte, leuchteten seine in tiefsten ozeanblau. Usagi wusste es genau, denn sie wäre schon ein paar Mal beinahe darin versunken. Sie hatte es zwar jedes Mal geschafft sich wieder zu fangen, bevor er sie deswegen aufziehen konnte, aber die Tatsache blieb doch bestehen.
Auch der Rest von Mamorus Körper war einmalig und unglaublich sexy. Er war groß, hatte seidige, dicke, dichte, schwarze Haare und war unglaublich muskulös, auch wenn viele das nicht glauben wollten. Sie gab ja zu, dass sein normales ,Studentenoutfit' ihn wesentlich schmächtiger aussehen ließ als er war, auch hatte er dadurch einen sehr intellektuellen Touch, aber davon durfte man sich nicht täuschen lassen. Aus Erfahrung, nein, Erfühlung wusste sie ganz sicher, dass er ein gutgebautes Six-Pack besaß und die Muskeln an seinen Armen und Beinen (g) waren auch nicht zu verachten.
Während sie so von Mamoru träumte, schlenderte Usagi weiter durch die Rosen. An einem Busch mit tiefroten Rosen blieb sie stehen und beugte sich vor, um an einer dieser herrlichen Blumen zu riechen. Der Duft war schwer und süß und erinnerte sie an etwas, nur an was? Dieser Duft hatte etwas entspannendes sowie aufregendes, alltägliches sowie neues. Und dann wusste sie es. Diese Rosen dufteten genauso wie Mamoru. Und alle Eigenschaften stimmten haargenau. Immer wenn sie mit Mamoru zusammenstieß, fiel aller Stress von ihr ab und sie entspannte sich, gleichzeitig war es jedes mal wieder aufregend in ihn hinein zu rasseln, denn sie wusste nie genau, wie er reagieren würde. Mal würde er sie ärgern, mal würde er sich laut mit ihr streiten, mal würde er nach ein paar Worten einfach weitergehen. Diese Run-Inns waren für sie beide alltäglich und doch irgendwie immer neu. Ja, so war das mit ihrem Mamo-chan.
Usagi brach vor Schreck die Rose ab, an der sie grade noch Mamorus unverkennbaren Duft gerochen hatte. IHR MAMO-CHAN? War sie übergeschnappt? Was war in sie gefahren? Dieser Mamoru-baka war es bestimmt nicht wert Mamo-chan genannt zu werden! Und wie zum Teufel war sie darauf gekommen Besitzansprüche an ihn zu haben und ihm Spitznamen zu geben. Hätte sie das laut in aller Öffentlichkeit gesagt, würde man Mamoru noch für ihren Freund halten. Und das war schließlich nicht der Fall! Dass sie und Mamoru je zusammenkommen würden, war so wahrscheinlich, wie Öl und Wasser sich vermischen würden - also unmöglich.
Außerdem wollte sie gar nicht mit Mamoru zusammen sein! Mit so einem Idioten würde sie nie auskommen! Obwohl sie ihm ja zugestehen musste, dass er unglaublich gut gebaut war, das hatte sie grade schließlich lang und breit ausgeführt. Sein Charakter war auch viel besser als die meisten glaubten. Wenn er jemanden wirklich gut kannte, war er echt nett und immer da, wenn man ihn brauchte. Da aber nur Motoki so gut mit ihm befreundet war, war zu 99 nur ihm dieser Mamoru bekannt, Usagi wusste das nur daher, dass Motoki ihr das schon mehrmals erzählt hatte und weil sie es bereits selbst miterlebt, allerdings nur als Zuschauer.
Wenn sie nur diese Tatsachen betrachtete, musste Usagi zugeben, dass sie liebend gerne mit ihm zusammen wäre. Aber wenn sie zusammen wären, könnte sie nicht mehr mit ihm streiten. Und darauf könnte und wollte sie nicht verzichten! Wenn sie nicht mehr mit ihm streiten könnte ... das wäre schrecklich! Worüber sollte sie dann mit ihm ,sprechen'? Sie fanden ja schon jetzt kein gescheites Thema. Er interessierte sich schließlich nicht für die selben Dinge wie sie und von den Sachen, über die er redete, verstand sie nur Bahnhof! Wenn sie nicht mehr mit ihm streiten könnte, das würde sie nicht überleben! Sie musste seine tiefe, weiche Stimme mindestens einmal am Tag hören, sonst schlief sie schlecht, wie sie auf ihrer letzten Klassenfahrt bemerkt hatte. Der andere Grund, warum sie gerne mit ihm uneiner Meinung war, war, dass er bei diesen ,Gesprächen' den süßesten Gesichtsausdruck des Jahrhunderts bekam.
Moment! Süß? Mamoru? Mamoru war sexy, das war allgemein bekannt, (auch wenn nur sie wusste, wie sexy er wirklich war), aber süß? So was würde doch nur seine feste Freundin behaupten, genauso wie nur seine feste Freundin ihn Mamo-chan nennen würde. Warum hatte sie also das Bedürfnis, solche Sachen über und zu ihm sagen zu wollen? Sie wollte doch nicht seine Freundin sein, ... oder? Doch, sie wollte!!!
Usagi stolperte nach hinten. Sie wollte seine Freundin sein? Und das nicht mit Begrüßungen wie ,Na, Kumpel, wie geht's?' sondern ,MAMO-CHAN! knutsch Hast du mich vermisst?'. Das musste ein Traum sein! Sie fasste bei dem Versuch sich wieder zu fangen in die Dornen des Rosenstrauches hinter sich. "Aua!", schrie sie auf und zog ihre Hand blitzschnell wieder weg. Keine Sekunde später saß sie auf der Erde und drückte sich weinend die schmerzende Hand an die Brust. Nach einiger Zeit nahm Usa diese vorsichtig weg und betrachtete sie. Kleine Rinnsale Blut flossen die Hand herunter. Nein, das war kein Traum. Sie wollte wirklich mit Mamoru zusammen sein. Er war der Grund, warum sie nie einen Jungen getroffen hatte, der es wert war ihr erster Freund zu sein, da er im Vergleich zu Mamoru ein Nichts gewesen war. Sie hatte Mamoru vom dem Tag an, an dem sie ihn getroffen nein umgerannt hatte, als ihren ersten Freund gewollt!
In diesem Moment machte es Klick in Usagis Kopf. Man wollte nur mit dem zusammen sein, den man liebte. Das hieß, sie hatte Mamoru vom ersten Moment an geliebt. Und das hieß, dass sie das erlebt hatte, wovon alle Welt träumte - Liebe auf den ersten Blick. Nur dass sie es nicht gemerkt hatte, sie hatte sagenhafte 9 Monate gebraucht um es zu erkennen. Vielleicht war ihre Liebe wie ein Baby, dass seine Zeit zum Wachsen brauchte, bis es bereit war, voll und ganz gesehen zu werden. Ja, so war es. Usagi holte tief Luft. Sie konnte es trotzdem immer noch nicht richtig glauben. Es konnte einfach nicht real sein. Also musste sie es real machen, sie würde es aussprechen. "I ... Ich. Liebe. Mamoru. Chiba!" Da, sie hatte es gesagt. Nun konnte sie es nicht mehr zurücknehmen. Und sie würde es nie verschweigen! Sie würde jetzt direkt ins Crown gehen und es ihm sagen!
Entschlossen fing sie an aufzustehen, würde aber daran gehindert. Verwundert sah sie an ihre rechte Seite und bemerkte ihre Tasche. Sie wurde blass, befreite ihre Tasche und wanderte weiter den Trampelpfad entlang. Was war mit ihrem Verehrer? Sie fühlte sich zwar geschmeichelt, dass jemand so viel für sie arrangierte, aber er konnte damit doch gar nichts mehr erreichen. Sie hatte ihre Herz unwiederbringlich an Mamoru verloren. Was sollte sie jetzt machen? Sie wollte so gerne zu Mamoru, ihm in die Arme fallen, ihn küssen und ihm ,ich liebe dich' sagen, aber wenn sie der Häschenspur nicht weiter nachging und zum Schluss ihrem spendablen Geber sagte, dass sie jemand anderen liebte, wäre das unfair. Nicht nur dem netten Spender sondern auch Mamoru und ihr gegenüber.
Wenn sie ihrem Möchtegernliebhaber nicht die Wahrheit sagte, würde er noch lange hinter ihr herjagen und eventuell Mamorus und ihre Beziehung (wenn sie denn zustande kommen würde, woran sie nicht zweifelte, denn sie könnte warten, bis er bereit war eine Beziehung mit ihr einzugehen) gefährden. Es sei denn ... Mamoru hatte wirklich diese Schnitzeljagd ausgestattet, dann wäre das alles kein Problem. Mamoru war ihren Überlegungen nach der einzige, der das Wissen über sie und die Ungebundenheit hatte um so etwas zu machen. Außerdem war er finanziell gesehen einer von den höheren Zehntausend, das wusste sie dank der Klatsch und Tratsch Königin Minako.
Wenn dem wirklich so war, dann konnte sie sich glücklich schätzen. Denn wenn Mamoru ihr das Geständnis machen würde, auf da sie hoffte, dann würden keine Probleme mehr auf sie warten. Sie könnten ohne Weiteres zusammensein. Natürlich war da noch diese kleine Hürde namens Papa, aber wenn sie erst mal 18 war, müssten sie sich auch keine Sorgen mehr darum machen. Wenn sie recht überlegte, war es am Besten, sie würde einfach den Häschen folgen. War der Falsche am Ende könnte sie ihm einen Korb geben, war es der Richtige, könnte sie ihn sofort küssen. Vorausgesetzt natürlich, sie würde alle Plüschtiere finden.
Usagi hatte ihren Entschluss gefasst, sie würde weitersuchen! Während sie in ihren Gedanken über alle Möglichkeiten gesinnt hatte, hatte sie das Ende des Geheimpfades erreicht, ein kleines Loch im Zaun, zwischen dem Süd- und dem Ostausgang. Als sie damals zum ersten Mal dem Weg gefolgt war, war sie total verwundert gewesen, als sie an dieser Stelle herauskam. Schließlich war sie im Westen losgegangen. Aber dann hatte sie bemerkt, dass die Rosen um den ganzen Park gepflanzt waren. Sie waren allerdings nur an den Eingängen und im Rosengarten zu sehen, denn überall anders standen sie hinter Bäumen, Büschen und hohen anderen Pflanzen verdeckt.
Usagi kletterte durch das zirka 1,60 m hohe Loch und stützte sich dabei am Zaun ab. Tollpatschig wie sie nun mal war, schaffte sie es dabei, die Risse in ihrer linken Hand wieder aufzureißen. Sie seufzte, fasste in ihre Tasche und holte etwas Mull hervor, den sie für den Fall, dass sie sich verletzte immer bei sich trug. Mit einigen geübten Griffen hatte sie ihre Hand leicht verbunden. Dann verschloss sie ihre Tasche wieder und bemerkte dabei einige kleine rostfarbene Striche auf ihrer grauen Umhängetasche. "Super Usagi, du hast es schon wieder geschafft, etwas mit Blut zu beschmieren!", schimpfte sie sich selbst aus.
Dann erinnerte sie sich daran, dass sie, als sie in die Rosen gefasst hatte, die verwundete Hand reflexartig an ihre Brust gezogen hatte. Hoffentlich waren nicht auch noch an ihrem Lieblingskleid Blutspuren. Sie sah an sich herunter. An ihrem Kleid waren in Brusthöhe viele kleinere und größere Flecken. Sie stampfte wütend und enttäuscht auf den Boden. Jetzt würde sie wieder Ärger mit ihrer Mutter bekommen, weil ihr gutes Kleid mal wieder in die teuere Reinigung musste. Warum hatte sie auch ausgerechnet heute durch die Rosen gehen müssen? Ihr fiel es siedendheiß wieder ein: Sennen!
Aber ... sie fühlte kaum noch was deswegen. Alle Trauer war verschwunden. Im Grunde war sie sogar froh darüber, dass Sennen sie so betrogen hatte. Vielleicht hätte sie sonst nie herausgefunden, dass sie Mamoru liebte. Einzig und allein fühlte sie noch Enttäuschung und Mitleid. Enttäuschung, weil Sennen sie so belogen hatte, obwohl sie angeblich sein Ein und Alles war, und Mitleid mit all den anderen Mädchen, die noch auf ihn reinfallen würden und schon reingefallen waren. Eigentlich müsste man ihm mal richtig zeigen, dass er so nicht mit Mädchen umspringen konnte. Oder aber man sollte alle Mädchen warnen, damit sie nicht auf ihn reinfielen, das würde auch eine therapeutische Wirkung auf Sennen haben. Wenn man vom Weiberhelden zum Nichts mutierte ... das würde bestimmt hart sein.
Usagi zuckte nur mit den Schultern. Darüber wollte sie jetzt gar nicht nachdenken, sie musste sich schließlich mal zu ihrer Schule aufmachen. Sie atmete noch einmal tief ein und ging dann entschlossen los. Während sie so den relativ kurzen Weg zur Schule hinter sich brachte, fragte sie sich, wo Mamoru (sie wollte vom Positiven ausgehen und hatte sich deshalb entschlossen, ihren unbekannten Verehrer Mamoru zu nennen) den nächsten Hasen bei ihrer Schule versteckt hatte. In die Klassenräume würde sie nicht kommen, also war dieses Versteck schon mal ausgeschlossen, genauso wie die Turnhalle. Er konnte es auch nicht einfach aufs Gelände stellen, sonst könnte sich ja sonst wer ihr Plüschi krallen. Blieb nur noch ein Ort übrig: Die Wohnung des Hausmeisters! Usagi bog gespannt, ob sie recht hatte, um die letzte Kurve und legte die letzten hundert Meter im Sprint hin. Auch wenn Mamoru ihr Ostergeschenk woanders versteckt hatte, sie würde erst mal beim Hausmeister fragen. Und sie würde sich erkundigen, wie es Aijami ginge, der Frau des Hausmeisters.
Als sie an die Haustür kam, stoppte sie abrupt. An der Tür hing ein kleiner Zettel, und das, was da drauf stand, ließ Usagis Herz einen Schlag aussetzten.
Sind im Krankenhaus, wir bekommen unser Kind!
Kommt uns doch in den nächsten Tagen mal besuchen!
Tut uns Leid, dass ihr den Weg zu uns umsonst gegangen seid.
Bye, Aijami und Kazuto
Was sollte sie jetzt machen? Klar, es freute sie, dass es bei den beiden endlich so weit war, aber trotzdem stand sie jetzt ganz alleine da. In dem Moment der Panik entdeckte Usagi unten rechts in der Ecke des Zettels einen kleinen rosa Hasen, der mit einem Schild nach rechts zeigte. Sie konnte sich ihre grinsen nicht verkneifen. Egal wie aufgeregt die beiden gewesen waren, und sie waren aufgeregt gewesen, dass konnte man an der Schrift sehen, sie hatten Usagi nicht vergessen. Dieser kleine Hase war ein Geheimzeichen zwischen den dreien, es bedeutete, dass man das Blatt umdrehen sollte. Für andere wäre es natürlich eine Krakelei gewesen.
Ach ja, es war doch gut, beinahe täglich nachsitzen zu müssen. Schließlich war ganz allein diese Tatsache der Grund, dass sie jetzt weiter wusste. Nachsitzen an ihrer Schule war nämlich nicht gleich Nachsitzen. Je nachdem wofür man nachsitzen musste, musste man in einem Klassenraum Unterrichtsstoff wiederholen oder dem Hausmeister helfen. Usagi bekam täglich fürs Zuspätkommen eine halbe Stunde beim Hausmeister und fürs Hausaufgabenvergessen eine Stunde Klassenzimmer verordnet. Mit der Zeit hatte sich ein starkes Band zwischen den beiden Parteien geformt und Usagi war im Haus der beiden immer herzlich willkommen, auch außerhalb der Schul- und Nachsitzzeit.
Allerdings war das junge Hausmeisterpaar nicht immer da, deshalb hatten sie bald angefangen, diese kleinen Hinweise zu hinterlassen. Der Schlüssel war immer irgendwo für sie versteckt, sie konnte also ins Haus, den Zettel mit den Aufgaben lesen und loslegen. Hätten sie diese Regelung nicht erfunden, hätte sie schon x - mal doppelt und dreifach nachsitzen müssen. Die Einzigen, die im Falle der Abwesenheit der Teroshis Probleme hatten, waren die Schüler, die nur ganz selten Nachsitzen mussten.
Usagi drehte den Zettel langsam um. Auf der Rückseite stand ebenfalls in Rosa:
Hey Bunnykins!
Der Weg zu deinem Glück schlummert zwischen Osterglocken und Krokussen!
Viel Glück bei deinem Abenteuer!
Aijami und Kazuto
Sie musste lächeln, Aijami hatte natürlich wieder in Rätseln schreiben müssen. Früher hatte sie das gehasst, heute (besonders heute) sah sie ein, dass das ganz nützlich gewesen war. Schließlich hatte sie bis jetzt keine Probleme gehabt, die Karten zu deuten. Sie ging um das Haus herum, kniete sich bei den Osterglocken und Krokussen hin und hatte keine Minute später den leicht verdreckten Schlüssel in der Hand. Mit dieser Beute schloss sie dann die rotgestrichene Haustür auf und legte wie verabredet den Schlüssel auf die Kommode. Nur wo war jetzt der Hase? War er überhaupt hier?
Usagi sah nach links in die Küche und merkte, dass sich diese Frage gerade beantwortet hatte. Vom Küchentisch aus blickte sie ihr nächstes Plüschtier mit gelber Schleife an. Schnell ging sie zu ihm hinüber, schnappte sich ihr Geschenk und setzte sich auf die Eckbank. Diesmal war der kleine Freund auf der Oberseite schwarz und auf der Unterseite braun. Von der Seite sah man, wie das Braun noch etwas in das Schwarz überging. Wenn sie sich recht erinnerte, dass hieß diese Fellfärbung bei echten Tieren lohfarben. Ein wirklich wunderschönes Farbenspiel.
An der rechten Seite der Schleife hingen dies mal blaue Blumen. Der Strauß war im Gegensatz zum letzten winzig, er bestand aus vielen dieser kleinen, kurzstengeligen Blumen. Usagi seufzte, sie kannte die Blumen schon wieder nicht, vielleicht sollte sie mal einen Blumenratgeber lesen. Vorsichtig löste sie die Blumen und legte sie zu den andern. Dann entwand sie der Schleife auch noch ihre Karte, ein schönes, in orangerot gehaltenes Exemplar, auf dem weiße Eier mit Herzchenborten zu sehen waren. Usa drehte das Stück Pappe um und las:
Eigentlich müsste ich dir verwelkte Veilchen schenken,
denn ich bin nicht mehr zu schüchtern, dir meine Gefühle zu gestehen,
aber ich glaube, dass du dich über frische mehr freust.
Wenn du wissen willst, was ich für sich empfinde,
dann besuche deine Freundin mit dem Rockerfreund,
die viel zu streitsüchtig ist.
Vielleicht werden dort deine Gebete erhört.
Strahlend packte sie in Windeseile ihren Hasen in die Tasche und die Karte ins Vorfach. Dieser Hinweiß war ja noch einfacher als der letzte! Sie rannte voller neuem Tatendrang Richtung Tür. Wenn das so weiterging, würde diese Häschenjagd ein Kinderspiel werden.
Bei diesem Gedanken drehte sich Usagi ruckartig um und schaffte es so grade eben noch den Fuß zwischen Tür und Angel zu stellen. Die Tür, die ohne dieses Hindernis mit lauten boom zugeschlagen wäre, quetschte nun mit aller Kraft Usagis Fuß ein. Mit Tränen vor Schmerz in den Augen humpelte Usagi zurück in die Küche. Dort suchte sie sich einen Zettel und einen Stift und schreib:
Liebe Ai, lieber Kazu,
vielen Dank für den Hinweis. Als ich den Zettel gelesen hab, hatte ich schon etwas Angst ihr hättet mich vergessen! g Alles Gute zu eurem Kind!
Stellt euch schon mal darauf ein, dass ich spätestens Mittwoch bei euch vorbeischaue um den neuen Erdenbürger zu begrüßen.
Ich hoffe mein (wenn auch nur weitergereichtes) Geschenk gefällt ihm/ihr.
Alles Gute noch mal,
eure Usa
Dann legte sie diesen Zettel auf den Tisch und holte das Häschen mit der gelben Schleife wieder hervor. Sanft setzte sie es hinter den Zettel und humpelte dann langsam wieder zur Tür hinaus. Sie hoffte, dass das Kind den Hasen gut behandeln würde, und sie hoffte, dass Mamoru nicht sauer auf sie werden würde, wenn er herausfand, dass sie eines seiner mit Liebe ausgesuchten Plüschtiere weiter verschenkt hatte. Aber das würde sie nur herausfinden, wenn sie diese Schnitzeljagd beendet hatte. Also auf zum nächsten Ort!
So, das wars für dieses Kap. Schreibt doch ein Kommi! Sonst weiß ich doch gar nicht, ob euch meine Arbeit gefällt oder nicht!
Naja, wenigstens habt ihr jetzt was zu lesen! Ich poste das Kap. extra heute an meinem GB , sozusagen als Danke an alle, die mir Gratuliert oder etwas geschenkt haben (für alle, die meinen, ich hätte es zurückgehalten: Ich hab das gebetate Kap. erst vor ca. ner Stunde geschickt bekommen)
Jetzt, da ich endlich alles wichtige erledigt hab (gebacken (ich hab mir das erste mal in meinem Leben an einem Backblech den Handballen verbrannt - und wir haben keine Brandsalbe hoil) und gepostet) werde ich meine Kuchenwindbeutel zusammen mit DarcAngel verspeisen und meinen 16. gebührend feiern!
Viel Spaß beim Lesen!
Disclaimer: Siehe letztes Kapitel
Widmung: Allen, die mir gratuliert oder sogar etwas geschenkt haben.
knuddel
Kiss, Prinzess
Usagi schluchzte und schluchzte. Sie verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte ein Mensch, der solche guten Manieren hatte, so gut aussah, sich perfekt benahm, so einen Charakter haben? Und wie konnte so ein Mensch denselbigen solange und so perfekt verstecken? Obwohl, perfekt nicht. Jetzt, wo sie in ihrem Elend versunken darüber nachdachte, bemerkte sie, dass in bestimmten Situationen der ,fiese' Teil von Sennens Charakter zum Vorschein gekommen war.
Zum Beispiel auf der Kirmes, als er sich mitten in einem Gespräch umgedreht hatte und nervös davongegangen war. Damals hatte sie sich gewundert, jetzt viel ihr das rothaarige Mädchen auf, das sie bemerkt hatte, als sie sich um gedreht hatte um zu sehen, warum Sennen so plötzlich Reißaus genommen hatte. Sie hatte so verdutzt zu ihnen hinüber gesehen; sie war bestimmt auch eine von Sennens Freundinnen.
Was er ihr wohl erzählt hatte, damit er an dem Tag nicht mit ihr aus die Kirmes musste? Hatte er ihr einen schweren Test am nächsten Tag vorgegaukelt, oder hatte er ihr von einem wichtigen Zahnarzttermin erzählt, wie ihr zwei Tage später, als er ein Picknick mit ihr absagte? Jetzt war sie sich sicher, dass er nie beim Zahnarzt gewesen war.
Sennen hatte seinen wahren Charakter in Wirklichkeit nie versteckt, er hatte nur mehr Gebrauch von der ,adeligen' Seite gemacht, war vor brenzlichen Situationen davongelaufen und hatte wie ein Weltmeister gelogen. Sie war nur zu blind gewesen es zu erkennen!!! Hoffentlich würden ihre Freundinnen das niemals rausbekommen! Doch, das würden sie sicher. Irgendeine von ihnen würde es schon auffallen, wenn sie Usagi treffen würden, und dann würden sie nicht mehr locker lassen, bis Usa alles erzählt hatte. Und dann wäre die Hölle los.
Rei und die andern würden sie dann nur noch mehr aufziehen, ihr nur noch vorhalten, wie dumm, naiv und vertrauensselig sie war. Es reichte ihr schon jetzt. Warum hatte sie sich auch ausgerechnet ihn ausgesucht? Warum hatte es nicht wer nettes und treues sein können? Aber nein, es hatte ja Sennen sein müssen! Jetzt würde sie für diese Entscheidung wahrscheinlich bitter bereuen müssen. Ihre ,Freundinnen' würden ihr das noch in hundert Jahren unter die Nase reiben.
Wäre sie diesem Hurensohn doch nie begegnet! Wäre sie doch nie seinem Charme verfallen! Das einzige, was sie zur ihrer Verteidigung würde hervorbringen können, wäre, dass nicht nur sie auf ihn hereingefallen war. Aber das würde bestimmt nicht gelten, sie kannte schließlich ihre Freundinnen. Und Minako ... oh nein, Minako!
Minako würde nie ihre Klappe halten können! Was Usagi da passiert war, war erstklassiges Tratschthema. Wenn Minako von der Sache hören würde, wüsste es am nächsten Tag die ganze Schule und aller spätestens eine Woche später ganz Tokyo. Und dabei würde sie es noch wie ihre ,Sprichweisheiten' und ,Binnenwörter' so verdrehen, dass hinterher sie die Betrügerin wäre und niemand würde mehr mit ihr zusammen sein wollte. Sie würde nie einen festen Freund abbekommen! Und das alles nur wegen Sennen! Schon allein wegen diesen Möglichkeiten würde sie am liebsten Sennen seine Pfingstrosen um die Ohren pfeffern, ihm sein Schandmaul mit Alpenveilchen stopfen und ihm die Plüschtiere an den Kopf werfen.
Bei diesem Gedanken setzte Usagi sich abrupt auf, ihr Schluchzen vergessen. Waren die süßen Häschen denn überhaupt von Sennen? Bis jetzt hatte sie das fest geglaubt, aber was, wenn dem nicht so war? Sennen war vielleicht dreist, wie sie an seinem Verhalten im Beisammensein mit seiner , Lebens-Abschnitts-Partnerin' bemerkt hatte, aber nicht dumm. Wenn er diese Schnitzeljagd für sie veranstaltet hätte, hätte er sie bestimmt nicht in den Park gelotst! Und wenn doch, dann hätte er sich nicht mit dieser Sakura getroffen. Das war so sicher, wie eins und eins zwei war! Aber wer sollte es dann gewesen sein? Schließlich gab es niemand andere, der sich für sie interessierte. Oder doch?
Usagi überlegte. Wer hätte ihr all diese Geschenke machen können? Wer mochte sie außer Sennen noch so sehr, dass er so viel Geld für sie ausgeben würde? Usagi schüttelte bei dem Gedanken an Sennen angewidert den Kopf. Mittlerweile war die Wut und die Enttäuschung in Ekel übergangen. Mit diesem Typ würde sie nur noch zusammentreffen wenn sie müsste, oder wenn sie eine Möglichkeit hätte, ihm die angetanen (Herz-)Schmerzen zurückzuzahlen. In Gedanken korrigierte sie sich. Wer mochte sie im Gegensatz zu Sennen wirklich so sehr, dass er so viel Geld für sie ausgab? Und vor allen Dingen, welcher Junge kannte sie gut genug, um ihre Lieblingseissorte zu kennen, und den Fakt, dass sie immer zu spät zur Schule kam?
Klar, alle ihre männlichen Klassenkameraden wussten, dass sie grundsätzlich zu spät kam, sie bekamen es ja tagtäglich mit, aber grade deshalb (und wegen ihrer schrecklichen Ungeschicklichkeit) wollte keiner näher mit ihr zu tun haben. Sie wusste zwar nicht genau warum, aber es war so. Vielleicht dachten sie, ihr schlechtes Benehmen würde ein schlechtes Licht auf ihre makellose Erscheinung werfen, vielleicht dachten sie, Miss Vergesslich würde auf sie abfärben, Usagi wusste es nicht. Eigentlich war es ihr sowieso egal, denn 90 dieser zukünftigen Männer waren gähnend langweilige Zeitgenossen und die restlichen 10 eingebildet und noch selbstverliebter als ein gewisser neurotischer Fremdgeher.
Der einzige, der sich für sie wirklich interessiert hatte, war Umino gewesen, eindeutig ein festes Mitglied der 90 - Gruppe. Warum er überhaupt etwas von ihr gewollt hatte, war ihr bis heute ein Rätsel. Er war ein starker Gegensatz zu ihr gewesen. Er war klug, sie war dumm, er war ,nicht sehr ansehnlich' und sie war wenigstens guter Durchschnitt. Sie hatten absolut gar nichts gemeinsam, und doch hatte dieser Junge sich an dem Tag, an dem er sie zuerst gesehen hatte, vorgenommen, alles über sie herauszufinden.
Wahrscheinlich hatte er das machen wollen, um sie dadurch zu beeindrucken, damit sie zustimmen würde, seine Freundin zu sein, aber im Endeffekt hatte es Usagi nur endlos genervt. Er wusste alles über sie und es war total uninteressant gewesen mit ihm zu reden, da er alles, was sie ihm (über sich) erzählen wollte, schon wusste. Deshalb hatten Zusammentreffen zwischen ihnen beiden immer damit geendet, dass er ihr einen ausschweifenden Vortrag über ihre eigene Persönlichkeit hielt. Und jedesmal war dieser Aufsatz länger geworden. Irgendwann hatte er wirklich alles über sie gewusst. Natürlich auch, dass ihr Lieblingseis Schokolade war.
Aber warum sollte Umino sie jetzt diese Schnitzeljagd machen lassen? Vor einem Jahr hätte sie ihm das noch locker zugetraut. Damals hätte sie geglaubt, er wollte mal wieder ihre Aufmerksamkeit erringen, aber warum sollte er das jetzt noch wollen? Schließlich war er seit einem Vierteljahr mit Naru liiert. Usagi verstand zwar nicht, was ihre beste Freundin an Umino fand, aber die beiden waren unendlich glücklich, und das war ja wohl die Hauptsache. Der Gedanke, dass Umino von ihr auch nur auf irgendeine Weise noch etwas wollte, war total absurd. Nein, Umino konnte es nicht sein! Aber wer dann? Ihr Bruder wusste natürlich von ihren Vorlieben, aber diese Möglichkeit musste sie gar nicht weiter ausführen. Dass Shingo NICHT ihr ,geheimnisvoller Verehrer' war, war klar wie Kloßbrühe.
Usagi ließ ihre kleinen grauen Zellen auf Hochtour arbeiten. Vielleicht sollte sie es mal von der anderen Seite betrachten, vielleicht sollte sie erst mal überlegen, wer alles wusste, dass sie Schokoladeneis liebte. Denn das war nur Wenigen bekannt, im Gegensatz dazu, dass sie andauernd zu spät kam. Also, wer wusste, dass sie auf Schokolade flog? Logischerweise Motoki, da sie jeden Tag ihren Eisbecher bei ihm bestellte. Und da sie sich bei ihm immer ausheulte, wusste er wirklich (fast) alles über sie.
Aber Motoki musste ihr bestimmt kein Geständnis machen, was denn auch für eins? Mit Blumen kannte sie relativ gut aus. Und Pfingstrosen wurden für Liebesgeständnisse genutzt. Motoki würde ihre bestimmt kein Liebesgeständnis machen. Zumindest keins, in dem sie sein ein und alles auf der Welt sein würde. Er hatte schließlich seine über alles geliebte Reika. Außerdem wusste Usagi, dass er sie liebte, allerdings so wie seine kleine Schwester Unazuki und nicht auf die selbe Art und Weise wie Reika. Und das reichte Usagi voll und ganz. Klar, Motoki sah furchtbar gut aus, da musste sie zugeben, trotzdem konnte sie sich nicht vorstellen, mit ihm zusammen zu sein. Und falls, aber auch nur falls, Motoki Reika in den Wind geschossen hatte und seine Liebe Usagi gegenüber sich geändert hatte, so konnte er bestimmt nicht so eine Schnitzeljagd organisieren. Soviel Geld hatte er nicht. Als Student musste er schließlich viel Geld für Bücher und Co. ausgeben. Und natürlich für Miete und Nahrungsmittel. Danach war von seinem mickrigen Gehalt kaum noch was übrig, das wusste sie.
Usagis Gedanken wirbelten nur so durcheinander, sie konnte kaum noch klar denken. Hier auf dieser Bank umgeben von lärmenden Kindern und Joggern konnte sie sich nicht konzentrieren. Sie musste ihren Kopf wieder klarbekommen und vor allen Dingen Ruhe haben. Usagi stand von der Bank auf und sah sich um. Sie wusste, dass hier irgendwo ein kleiner Geheimpfad war. Immer, wenn ungestört und tiefgehend nachdenken wollte, spazierte sie dort her. So wie jetzt. Usa entdeckte den kaum sichtbaren Eingang zwischen den zwei interessantesten Rosensträuchern in diesem Park. Sie waren überhaupt erst der Grund gewesen, warum sie diesen Weg gefunden hatte. Die beiden Sträucher lagen versteckt zwischen vielen, ganz normalen rosa Rosenbüschen, sodass kaum jemand sie bemerkte, aber Usagi hatte sie vor langer Zeit entdeckt. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag.
FLASHBACK
Damals war sie stocksauer durch den Park gestürmt. Ihre Eltern hatten ihr nicht erlaubt mit Naru ins Kino zu gehen und sie war in den Rosengarten gestürmt. Normalerweise konnte der Anblick von Rosen sie trösten, aber an diesem Tag funktionierte es nicht. Dieser Ort war zu alltäglich geworden. Sie war ein paar mal hin und her gerannt und hatte dann beschlossen, sich zur Ablenkung die Rosenblüten alle ganz genau anzusehen. Sie war also an der ersten Reihe Rosen entlang geschritten, was aber auch schnell langweilig geworden war, denn es waren alles nur rosa oder rote Rosen. Die Blüten waren etwas verschieden aufgebaut, aber das war auch schon alles. Da erblickte sie aus dem Augenwinkel zwei völlig anderes blühende Rosensträucher.
Der eine trug geflammte Rosen. Aber nicht diese einfachen rosa - rot geflammten Rosen, sondern dreifarbig geflammte Rosen. Jedes Blütenblatt sah anders aus, der Busch war wirklich ein Individuum. Neben diesen bunten Rosen war ein weißer Rosenstrauch. Diese Rosen waren nicht einfach nur weiß, nein, auch sie hatten eine Besonderheit. Die Spitzen der Blüten waren leuchtend Pink. Usagi hatte sich damals vorsichtig durch die erste Reihe gequetscht und die Blumen staunend begutachtet. Und dann war ihr der kleine Trampelpfad, der zwischen den beiden Pflanzen begann aufgefallen. Und natürlich hatte sie nicht widerstehen können und war, ohne zu wissen, wo der Weg hinführte losgegangen.
Heute wusste sie logischerweise wo der Weg endete. Auch wusste sie dank einem freundlichen Gärtner, wie die beiden exklusiven Rosensorten hießen. Die karminrot weiß gelb geflammten Blumen waren nach dem berühmten französischen Maler Claude Monet benannt worden und die Rosen, deren Blätterspitzen in das Sonnenuntergansrosa auf dem Meer getaucht worden zu sein schienen, hießen Kaiserin Farah.
FLASHBACK END
Usagi sah sich noch mal aufmerksam um, damit sie sicher sein konnte, dass es niemandem, vor allem nicht den kleinen Kindern, auffiel, dass sie zwischen den Rosenbüschen verschwinden würde. Als sie ganz sicher war, dass alle abgelenkt waren, ging sie zielstrebig auf die Rosenstauden zu. Sie nahm ihre Tasche hoch, damit sie die Blumen nicht verletzten konnte und war im nächsten Moment zwischen den hohen Rosenstöcken verschwunden.
Sie atmete tief ein. Es war so friedlich. Usagi merkte, wie alles Schwere, alles Unangenehme von ihr abfiel. Sie wurde ruhiger, ihr Atem, der wegen dem vielen Schluchzen immer noch ziemlich abgehackt war, wurde wieder normal.
Alle ihre Muskeln, die sich total verkrampft hatten, lockerten sich und Usagi fühlte sich mit einem mal entspannt und geborgen. Durch den intensiven Rosenduft hatte sie ihre Gedanken wieder ordnen können. Während sie so tagträumerisch auf dem breiter gewordenen Pfad wandelte, sinnte sie wieder über ihren Verehrer nach. Alle Personen, die ihr bis jetzt in den Sinn gekommen waren, konnten es nicht sein. Also musste sie weiter über ,ihn' nachdenken. Wer könnte er sein? Sie hatte doch echt schon alle Leute durch, die sie genau kannten. Umino, ihr Bruder Shingo (okay, der fand sie nicht ganz so nett), Motoki, Mamoru ...
Usagi blieb mitten in der Bewegung stehen. Mamoru? An den hatte sie noch gar nicht gedacht! Ja, Mamoru wusste ebenfalls bescheid über die zwei bis jetzt stehenden Kriterien, die sie zu ihrem Verehrer führen konnten. Sie rannte schließlich jeden Morgen mit den Worten "Ich komme zu spät zur Schule!" in ihn hinein, und nachmittags machte er sich über ihre Essgewohnheiten, besonders über die Art, wie sie ihren geliebten Schokoeisbecher verschlang, lustig.
Obwohl ... warum sollte ausgerechnet Mamoru so etwas machen? Mamoru und sie waren doch wie Wasser und Feuer, nirgends, aber auch absolut nirgends, konnten sie sich einig werden. Sie passten einfach nicht zusammen, stritten sich nur die ganze Zeit! Selbst vom Aussehen her waren sie so unterschiedlich wie es nur eben ging. Da wo sie Licht war, war er Dunkelheit. Das einzige, was sie gemeinsam hatten, war die Augenfarbe, und selbst da gab es noch einen kleinen Unterschied. Während sie himmelblaue Augen hatte, leuchteten seine in tiefsten ozeanblau. Usagi wusste es genau, denn sie wäre schon ein paar Mal beinahe darin versunken. Sie hatte es zwar jedes Mal geschafft sich wieder zu fangen, bevor er sie deswegen aufziehen konnte, aber die Tatsache blieb doch bestehen.
Auch der Rest von Mamorus Körper war einmalig und unglaublich sexy. Er war groß, hatte seidige, dicke, dichte, schwarze Haare und war unglaublich muskulös, auch wenn viele das nicht glauben wollten. Sie gab ja zu, dass sein normales ,Studentenoutfit' ihn wesentlich schmächtiger aussehen ließ als er war, auch hatte er dadurch einen sehr intellektuellen Touch, aber davon durfte man sich nicht täuschen lassen. Aus Erfahrung, nein, Erfühlung wusste sie ganz sicher, dass er ein gutgebautes Six-Pack besaß und die Muskeln an seinen Armen und Beinen (g) waren auch nicht zu verachten.
Während sie so von Mamoru träumte, schlenderte Usagi weiter durch die Rosen. An einem Busch mit tiefroten Rosen blieb sie stehen und beugte sich vor, um an einer dieser herrlichen Blumen zu riechen. Der Duft war schwer und süß und erinnerte sie an etwas, nur an was? Dieser Duft hatte etwas entspannendes sowie aufregendes, alltägliches sowie neues. Und dann wusste sie es. Diese Rosen dufteten genauso wie Mamoru. Und alle Eigenschaften stimmten haargenau. Immer wenn sie mit Mamoru zusammenstieß, fiel aller Stress von ihr ab und sie entspannte sich, gleichzeitig war es jedes mal wieder aufregend in ihn hinein zu rasseln, denn sie wusste nie genau, wie er reagieren würde. Mal würde er sie ärgern, mal würde er sich laut mit ihr streiten, mal würde er nach ein paar Worten einfach weitergehen. Diese Run-Inns waren für sie beide alltäglich und doch irgendwie immer neu. Ja, so war das mit ihrem Mamo-chan.
Usagi brach vor Schreck die Rose ab, an der sie grade noch Mamorus unverkennbaren Duft gerochen hatte. IHR MAMO-CHAN? War sie übergeschnappt? Was war in sie gefahren? Dieser Mamoru-baka war es bestimmt nicht wert Mamo-chan genannt zu werden! Und wie zum Teufel war sie darauf gekommen Besitzansprüche an ihn zu haben und ihm Spitznamen zu geben. Hätte sie das laut in aller Öffentlichkeit gesagt, würde man Mamoru noch für ihren Freund halten. Und das war schließlich nicht der Fall! Dass sie und Mamoru je zusammenkommen würden, war so wahrscheinlich, wie Öl und Wasser sich vermischen würden - also unmöglich.
Außerdem wollte sie gar nicht mit Mamoru zusammen sein! Mit so einem Idioten würde sie nie auskommen! Obwohl sie ihm ja zugestehen musste, dass er unglaublich gut gebaut war, das hatte sie grade schließlich lang und breit ausgeführt. Sein Charakter war auch viel besser als die meisten glaubten. Wenn er jemanden wirklich gut kannte, war er echt nett und immer da, wenn man ihn brauchte. Da aber nur Motoki so gut mit ihm befreundet war, war zu 99 nur ihm dieser Mamoru bekannt, Usagi wusste das nur daher, dass Motoki ihr das schon mehrmals erzählt hatte und weil sie es bereits selbst miterlebt, allerdings nur als Zuschauer.
Wenn sie nur diese Tatsachen betrachtete, musste Usagi zugeben, dass sie liebend gerne mit ihm zusammen wäre. Aber wenn sie zusammen wären, könnte sie nicht mehr mit ihm streiten. Und darauf könnte und wollte sie nicht verzichten! Wenn sie nicht mehr mit ihm streiten könnte ... das wäre schrecklich! Worüber sollte sie dann mit ihm ,sprechen'? Sie fanden ja schon jetzt kein gescheites Thema. Er interessierte sich schließlich nicht für die selben Dinge wie sie und von den Sachen, über die er redete, verstand sie nur Bahnhof! Wenn sie nicht mehr mit ihm streiten könnte, das würde sie nicht überleben! Sie musste seine tiefe, weiche Stimme mindestens einmal am Tag hören, sonst schlief sie schlecht, wie sie auf ihrer letzten Klassenfahrt bemerkt hatte. Der andere Grund, warum sie gerne mit ihm uneiner Meinung war, war, dass er bei diesen ,Gesprächen' den süßesten Gesichtsausdruck des Jahrhunderts bekam.
Moment! Süß? Mamoru? Mamoru war sexy, das war allgemein bekannt, (auch wenn nur sie wusste, wie sexy er wirklich war), aber süß? So was würde doch nur seine feste Freundin behaupten, genauso wie nur seine feste Freundin ihn Mamo-chan nennen würde. Warum hatte sie also das Bedürfnis, solche Sachen über und zu ihm sagen zu wollen? Sie wollte doch nicht seine Freundin sein, ... oder? Doch, sie wollte!!!
Usagi stolperte nach hinten. Sie wollte seine Freundin sein? Und das nicht mit Begrüßungen wie ,Na, Kumpel, wie geht's?' sondern ,MAMO-CHAN! knutsch Hast du mich vermisst?'. Das musste ein Traum sein! Sie fasste bei dem Versuch sich wieder zu fangen in die Dornen des Rosenstrauches hinter sich. "Aua!", schrie sie auf und zog ihre Hand blitzschnell wieder weg. Keine Sekunde später saß sie auf der Erde und drückte sich weinend die schmerzende Hand an die Brust. Nach einiger Zeit nahm Usa diese vorsichtig weg und betrachtete sie. Kleine Rinnsale Blut flossen die Hand herunter. Nein, das war kein Traum. Sie wollte wirklich mit Mamoru zusammen sein. Er war der Grund, warum sie nie einen Jungen getroffen hatte, der es wert war ihr erster Freund zu sein, da er im Vergleich zu Mamoru ein Nichts gewesen war. Sie hatte Mamoru vom dem Tag an, an dem sie ihn getroffen nein umgerannt hatte, als ihren ersten Freund gewollt!
In diesem Moment machte es Klick in Usagis Kopf. Man wollte nur mit dem zusammen sein, den man liebte. Das hieß, sie hatte Mamoru vom ersten Moment an geliebt. Und das hieß, dass sie das erlebt hatte, wovon alle Welt träumte - Liebe auf den ersten Blick. Nur dass sie es nicht gemerkt hatte, sie hatte sagenhafte 9 Monate gebraucht um es zu erkennen. Vielleicht war ihre Liebe wie ein Baby, dass seine Zeit zum Wachsen brauchte, bis es bereit war, voll und ganz gesehen zu werden. Ja, so war es. Usagi holte tief Luft. Sie konnte es trotzdem immer noch nicht richtig glauben. Es konnte einfach nicht real sein. Also musste sie es real machen, sie würde es aussprechen. "I ... Ich. Liebe. Mamoru. Chiba!" Da, sie hatte es gesagt. Nun konnte sie es nicht mehr zurücknehmen. Und sie würde es nie verschweigen! Sie würde jetzt direkt ins Crown gehen und es ihm sagen!
Entschlossen fing sie an aufzustehen, würde aber daran gehindert. Verwundert sah sie an ihre rechte Seite und bemerkte ihre Tasche. Sie wurde blass, befreite ihre Tasche und wanderte weiter den Trampelpfad entlang. Was war mit ihrem Verehrer? Sie fühlte sich zwar geschmeichelt, dass jemand so viel für sie arrangierte, aber er konnte damit doch gar nichts mehr erreichen. Sie hatte ihre Herz unwiederbringlich an Mamoru verloren. Was sollte sie jetzt machen? Sie wollte so gerne zu Mamoru, ihm in die Arme fallen, ihn küssen und ihm ,ich liebe dich' sagen, aber wenn sie der Häschenspur nicht weiter nachging und zum Schluss ihrem spendablen Geber sagte, dass sie jemand anderen liebte, wäre das unfair. Nicht nur dem netten Spender sondern auch Mamoru und ihr gegenüber.
Wenn sie ihrem Möchtegernliebhaber nicht die Wahrheit sagte, würde er noch lange hinter ihr herjagen und eventuell Mamorus und ihre Beziehung (wenn sie denn zustande kommen würde, woran sie nicht zweifelte, denn sie könnte warten, bis er bereit war eine Beziehung mit ihr einzugehen) gefährden. Es sei denn ... Mamoru hatte wirklich diese Schnitzeljagd ausgestattet, dann wäre das alles kein Problem. Mamoru war ihren Überlegungen nach der einzige, der das Wissen über sie und die Ungebundenheit hatte um so etwas zu machen. Außerdem war er finanziell gesehen einer von den höheren Zehntausend, das wusste sie dank der Klatsch und Tratsch Königin Minako.
Wenn dem wirklich so war, dann konnte sie sich glücklich schätzen. Denn wenn Mamoru ihr das Geständnis machen würde, auf da sie hoffte, dann würden keine Probleme mehr auf sie warten. Sie könnten ohne Weiteres zusammensein. Natürlich war da noch diese kleine Hürde namens Papa, aber wenn sie erst mal 18 war, müssten sie sich auch keine Sorgen mehr darum machen. Wenn sie recht überlegte, war es am Besten, sie würde einfach den Häschen folgen. War der Falsche am Ende könnte sie ihm einen Korb geben, war es der Richtige, könnte sie ihn sofort küssen. Vorausgesetzt natürlich, sie würde alle Plüschtiere finden.
Usagi hatte ihren Entschluss gefasst, sie würde weitersuchen! Während sie in ihren Gedanken über alle Möglichkeiten gesinnt hatte, hatte sie das Ende des Geheimpfades erreicht, ein kleines Loch im Zaun, zwischen dem Süd- und dem Ostausgang. Als sie damals zum ersten Mal dem Weg gefolgt war, war sie total verwundert gewesen, als sie an dieser Stelle herauskam. Schließlich war sie im Westen losgegangen. Aber dann hatte sie bemerkt, dass die Rosen um den ganzen Park gepflanzt waren. Sie waren allerdings nur an den Eingängen und im Rosengarten zu sehen, denn überall anders standen sie hinter Bäumen, Büschen und hohen anderen Pflanzen verdeckt.
Usagi kletterte durch das zirka 1,60 m hohe Loch und stützte sich dabei am Zaun ab. Tollpatschig wie sie nun mal war, schaffte sie es dabei, die Risse in ihrer linken Hand wieder aufzureißen. Sie seufzte, fasste in ihre Tasche und holte etwas Mull hervor, den sie für den Fall, dass sie sich verletzte immer bei sich trug. Mit einigen geübten Griffen hatte sie ihre Hand leicht verbunden. Dann verschloss sie ihre Tasche wieder und bemerkte dabei einige kleine rostfarbene Striche auf ihrer grauen Umhängetasche. "Super Usagi, du hast es schon wieder geschafft, etwas mit Blut zu beschmieren!", schimpfte sie sich selbst aus.
Dann erinnerte sie sich daran, dass sie, als sie in die Rosen gefasst hatte, die verwundete Hand reflexartig an ihre Brust gezogen hatte. Hoffentlich waren nicht auch noch an ihrem Lieblingskleid Blutspuren. Sie sah an sich herunter. An ihrem Kleid waren in Brusthöhe viele kleinere und größere Flecken. Sie stampfte wütend und enttäuscht auf den Boden. Jetzt würde sie wieder Ärger mit ihrer Mutter bekommen, weil ihr gutes Kleid mal wieder in die teuere Reinigung musste. Warum hatte sie auch ausgerechnet heute durch die Rosen gehen müssen? Ihr fiel es siedendheiß wieder ein: Sennen!
Aber ... sie fühlte kaum noch was deswegen. Alle Trauer war verschwunden. Im Grunde war sie sogar froh darüber, dass Sennen sie so betrogen hatte. Vielleicht hätte sie sonst nie herausgefunden, dass sie Mamoru liebte. Einzig und allein fühlte sie noch Enttäuschung und Mitleid. Enttäuschung, weil Sennen sie so belogen hatte, obwohl sie angeblich sein Ein und Alles war, und Mitleid mit all den anderen Mädchen, die noch auf ihn reinfallen würden und schon reingefallen waren. Eigentlich müsste man ihm mal richtig zeigen, dass er so nicht mit Mädchen umspringen konnte. Oder aber man sollte alle Mädchen warnen, damit sie nicht auf ihn reinfielen, das würde auch eine therapeutische Wirkung auf Sennen haben. Wenn man vom Weiberhelden zum Nichts mutierte ... das würde bestimmt hart sein.
Usagi zuckte nur mit den Schultern. Darüber wollte sie jetzt gar nicht nachdenken, sie musste sich schließlich mal zu ihrer Schule aufmachen. Sie atmete noch einmal tief ein und ging dann entschlossen los. Während sie so den relativ kurzen Weg zur Schule hinter sich brachte, fragte sie sich, wo Mamoru (sie wollte vom Positiven ausgehen und hatte sich deshalb entschlossen, ihren unbekannten Verehrer Mamoru zu nennen) den nächsten Hasen bei ihrer Schule versteckt hatte. In die Klassenräume würde sie nicht kommen, also war dieses Versteck schon mal ausgeschlossen, genauso wie die Turnhalle. Er konnte es auch nicht einfach aufs Gelände stellen, sonst könnte sich ja sonst wer ihr Plüschi krallen. Blieb nur noch ein Ort übrig: Die Wohnung des Hausmeisters! Usagi bog gespannt, ob sie recht hatte, um die letzte Kurve und legte die letzten hundert Meter im Sprint hin. Auch wenn Mamoru ihr Ostergeschenk woanders versteckt hatte, sie würde erst mal beim Hausmeister fragen. Und sie würde sich erkundigen, wie es Aijami ginge, der Frau des Hausmeisters.
Als sie an die Haustür kam, stoppte sie abrupt. An der Tür hing ein kleiner Zettel, und das, was da drauf stand, ließ Usagis Herz einen Schlag aussetzten.
Sind im Krankenhaus, wir bekommen unser Kind!
Kommt uns doch in den nächsten Tagen mal besuchen!
Tut uns Leid, dass ihr den Weg zu uns umsonst gegangen seid.
Bye, Aijami und Kazuto
Was sollte sie jetzt machen? Klar, es freute sie, dass es bei den beiden endlich so weit war, aber trotzdem stand sie jetzt ganz alleine da. In dem Moment der Panik entdeckte Usagi unten rechts in der Ecke des Zettels einen kleinen rosa Hasen, der mit einem Schild nach rechts zeigte. Sie konnte sich ihre grinsen nicht verkneifen. Egal wie aufgeregt die beiden gewesen waren, und sie waren aufgeregt gewesen, dass konnte man an der Schrift sehen, sie hatten Usagi nicht vergessen. Dieser kleine Hase war ein Geheimzeichen zwischen den dreien, es bedeutete, dass man das Blatt umdrehen sollte. Für andere wäre es natürlich eine Krakelei gewesen.
Ach ja, es war doch gut, beinahe täglich nachsitzen zu müssen. Schließlich war ganz allein diese Tatsache der Grund, dass sie jetzt weiter wusste. Nachsitzen an ihrer Schule war nämlich nicht gleich Nachsitzen. Je nachdem wofür man nachsitzen musste, musste man in einem Klassenraum Unterrichtsstoff wiederholen oder dem Hausmeister helfen. Usagi bekam täglich fürs Zuspätkommen eine halbe Stunde beim Hausmeister und fürs Hausaufgabenvergessen eine Stunde Klassenzimmer verordnet. Mit der Zeit hatte sich ein starkes Band zwischen den beiden Parteien geformt und Usagi war im Haus der beiden immer herzlich willkommen, auch außerhalb der Schul- und Nachsitzzeit.
Allerdings war das junge Hausmeisterpaar nicht immer da, deshalb hatten sie bald angefangen, diese kleinen Hinweise zu hinterlassen. Der Schlüssel war immer irgendwo für sie versteckt, sie konnte also ins Haus, den Zettel mit den Aufgaben lesen und loslegen. Hätten sie diese Regelung nicht erfunden, hätte sie schon x - mal doppelt und dreifach nachsitzen müssen. Die Einzigen, die im Falle der Abwesenheit der Teroshis Probleme hatten, waren die Schüler, die nur ganz selten Nachsitzen mussten.
Usagi drehte den Zettel langsam um. Auf der Rückseite stand ebenfalls in Rosa:
Hey Bunnykins!
Der Weg zu deinem Glück schlummert zwischen Osterglocken und Krokussen!
Viel Glück bei deinem Abenteuer!
Aijami und Kazuto
Sie musste lächeln, Aijami hatte natürlich wieder in Rätseln schreiben müssen. Früher hatte sie das gehasst, heute (besonders heute) sah sie ein, dass das ganz nützlich gewesen war. Schließlich hatte sie bis jetzt keine Probleme gehabt, die Karten zu deuten. Sie ging um das Haus herum, kniete sich bei den Osterglocken und Krokussen hin und hatte keine Minute später den leicht verdreckten Schlüssel in der Hand. Mit dieser Beute schloss sie dann die rotgestrichene Haustür auf und legte wie verabredet den Schlüssel auf die Kommode. Nur wo war jetzt der Hase? War er überhaupt hier?
Usagi sah nach links in die Küche und merkte, dass sich diese Frage gerade beantwortet hatte. Vom Küchentisch aus blickte sie ihr nächstes Plüschtier mit gelber Schleife an. Schnell ging sie zu ihm hinüber, schnappte sich ihr Geschenk und setzte sich auf die Eckbank. Diesmal war der kleine Freund auf der Oberseite schwarz und auf der Unterseite braun. Von der Seite sah man, wie das Braun noch etwas in das Schwarz überging. Wenn sie sich recht erinnerte, dass hieß diese Fellfärbung bei echten Tieren lohfarben. Ein wirklich wunderschönes Farbenspiel.
An der rechten Seite der Schleife hingen dies mal blaue Blumen. Der Strauß war im Gegensatz zum letzten winzig, er bestand aus vielen dieser kleinen, kurzstengeligen Blumen. Usagi seufzte, sie kannte die Blumen schon wieder nicht, vielleicht sollte sie mal einen Blumenratgeber lesen. Vorsichtig löste sie die Blumen und legte sie zu den andern. Dann entwand sie der Schleife auch noch ihre Karte, ein schönes, in orangerot gehaltenes Exemplar, auf dem weiße Eier mit Herzchenborten zu sehen waren. Usa drehte das Stück Pappe um und las:
Eigentlich müsste ich dir verwelkte Veilchen schenken,
denn ich bin nicht mehr zu schüchtern, dir meine Gefühle zu gestehen,
aber ich glaube, dass du dich über frische mehr freust.
Wenn du wissen willst, was ich für sich empfinde,
dann besuche deine Freundin mit dem Rockerfreund,
die viel zu streitsüchtig ist.
Vielleicht werden dort deine Gebete erhört.
Strahlend packte sie in Windeseile ihren Hasen in die Tasche und die Karte ins Vorfach. Dieser Hinweiß war ja noch einfacher als der letzte! Sie rannte voller neuem Tatendrang Richtung Tür. Wenn das so weiterging, würde diese Häschenjagd ein Kinderspiel werden.
Bei diesem Gedanken drehte sich Usagi ruckartig um und schaffte es so grade eben noch den Fuß zwischen Tür und Angel zu stellen. Die Tür, die ohne dieses Hindernis mit lauten boom zugeschlagen wäre, quetschte nun mit aller Kraft Usagis Fuß ein. Mit Tränen vor Schmerz in den Augen humpelte Usagi zurück in die Küche. Dort suchte sie sich einen Zettel und einen Stift und schreib:
Liebe Ai, lieber Kazu,
vielen Dank für den Hinweis. Als ich den Zettel gelesen hab, hatte ich schon etwas Angst ihr hättet mich vergessen! g Alles Gute zu eurem Kind!
Stellt euch schon mal darauf ein, dass ich spätestens Mittwoch bei euch vorbeischaue um den neuen Erdenbürger zu begrüßen.
Ich hoffe mein (wenn auch nur weitergereichtes) Geschenk gefällt ihm/ihr.
Alles Gute noch mal,
eure Usa
Dann legte sie diesen Zettel auf den Tisch und holte das Häschen mit der gelben Schleife wieder hervor. Sanft setzte sie es hinter den Zettel und humpelte dann langsam wieder zur Tür hinaus. Sie hoffte, dass das Kind den Hasen gut behandeln würde, und sie hoffte, dass Mamoru nicht sauer auf sie werden würde, wenn er herausfand, dass sie eines seiner mit Liebe ausgesuchten Plüschtiere weiter verschenkt hatte. Aber das würde sie nur herausfinden, wenn sie diese Schnitzeljagd beendet hatte. Also auf zum nächsten Ort!
So, das wars für dieses Kap. Schreibt doch ein Kommi! Sonst weiß ich doch gar nicht, ob euch meine Arbeit gefällt oder nicht!
