Hey Leute! Ja, ich weiss, es ist fast unglaublich aber nach fast zwei jahren habe ich endlich das letzte Kapitel fertigbekommen. Jetzt fehlt nur noch ein kleiner Epilog.. aber dafuer fehlt mir noch die entscheidene Strafe fuer Sennen...
Naja, ohne jetzt lange labern zu wollen, wuensche ich euch viel Spass.
Disclaimer: Mir gehoert ausnahmsweise mal der Storyablauf, aber die Figuren gehoeren Naoko Takeuchi und der Song... ist auch irgendwo lizensiert.
Widmung: Allen, weil ich euch ja echt so ewig lange warten gelassen hab.
heagdl, prinzess
Die Schöne und das Biest
Alle sahen Usagi gespannt an. Motoki hatte aufgehört wie üblich den Tresen zu wischen und Ami und die anderen sahen wie versteinert in Usagis Richtung. Die Milchshakes, die vor ihnen auf dem Tisch standen waren vergessen, teilweise hatten sie sogar noch die Trinkhalme zwischen den Lippen. Von verschiedenen Spielmaschinen ertönte ein ‚Game over', denn die letzten Spieler an diesem Osterabend fanden die Geschehnisse am Tresen viel interessanter als das ein oder andere Ballerspiel. Die letzten Gäste des Cafés, die gerade im Gehen waren, blieben wie angewurzelt stehen.
Mamoru wollte mit Usagi gehen? Die stadtbekannten Streithähne Tokios zusammen? Verliebt? Das war unglaublich! Wie konnten sie sich das entgehen lassen? Wenn Usagi ‚Ja' sagen würde, wären sie die Einzigen, die dieses Wunder live miterlebt hätten. Sie würden vor allen damit prahlen können. Aber was würde Usagi sagen?
Usagi und Mamoru sahen sich immer noch tief in die Augen. Sie hatte ihr Pokerface aufgesetzt, Mamoru konnte im Gegensatz zu sonst keinen ihrer Gedanken, kein einziges ihrer Gefühle von ihrem Gesicht ablesen. Er wurde nervöser und nervöser. Die Knöchel der Hand, mit der er die Rosen umklammert hielt, waren mittlerweile schneeweiß, und die dunkelroten Blumen ließen allein deswegen schon die Köpfe etwas hängen. Eine Schweißperle ran ihm die Stirn hinunter und sein linkes Auge fing an zu zucken. Seine Knie waren ebenfalls sacht am Zittern. Was, wenn sie ‚Nein' sagen würde? Was, wenn er sie in den letzten Monaten zu oft geneckt und geärgert hatte? Was…?
Auf Usagis Gesicht erschien der Anflug eines Lächelns. Dann hoben sich ihre Mundwinkel vollständig, ihre Lippen enthüllten ihre strahlenden Zähne und ihre Augen fingen an zu glitzern. Mamoru hörte auf zu zittern und fing an zu hoffen. Ein „Okay" erklang aus Usagis Mund. Dann lag sie in seinen Armen. Mamoru war im siebten Himmel. Er zog das Mädchen seiner Träume feste an sich, sie sah strahlend zu ihm hoch und er konnte nicht anders, als ihr Lächeln mit seinen Lippen zu umschließen.
In der Spielhalle brach die Hölle los. Motoki schmiss seinen Wischlappen in die Luft und fing an zu jubeln. Usagis Freunde sprangen lachend auf, umarmten sich und warfen so die geschmolzenen Überreste ihrer letzten Milchshakes um. Die Mischung aus verschiedener flüssiger Eiscreme verteilte sich auf dem ganzen Tisch und fing an über den Rand hinaus auf den Boden zu tropfen, aber keine machte sich weder ums Aufräumen noch um ihre Klamotten Sorgen. Sie waren einfach zu glücklich.
Schließlich warf Motoki die letzten Kunden raus und kam mit ein paar Gläsern Sekt mit O-Saft zu Minako und ihren Freunden. „Wir haben was zu feiern! Endlich haben diese nervtötenden Streitereien ein Ende! Und unser zurückgezogener Mamoru hat eine Freundin! Sein Plan hat geklappt, obwohl wir alle gedacht haben, dass Usagi seine Hinweise nie raffen würde! Juhu!" Er reichte den Sekt herum.
Die Mädels nahmen dankend an und tranken einen Schluck. „Es ist fast wie im Märchen.", sagte Minako und redete mit verklärtem Blick weiter. „Ein Prinz und eine Prinzessin treffen sich, verlieben sich ineinander und nachdem sie unzählige Probleme gemeistert haben, können sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage zusammen leben. Hach… das ist ja so romantisch… ich wünschte, ich würde meinen Prinzen finden" Mit diesen Worten ließ sie sich wieder auf die Bank sinken und nippte verträumt an ihrem Sekt.
Bei Minas Ausführungen hatten alle weiblichen Anwesenden zu lächeln angefangen. Aber Ami hatte etwas einzuwenden. „Also, mich erinnern die Beiden eher an ‚Die Schöne und das Biest'" Vier Paar Augen wandten sich ihr zu. „Wie kommst du denn darauf?", wollte Rei wissen. „Mamoru ist ja wohl alles andere als haarig und hässlich. Er sieht sogar verdammt gut aus." Mit einem anzüglichen Seitenblick zu dem blonden Spielhallenerben neben ihr fügte sie hinzu: „Genau wie Motoki hier."
„Ich meine auch nicht vom Aussehen her, sondern von dem Gefühlsablauf der Geschichte. Und außerdem, wenn ihr schon das Aussehen vergleichen wollt: Usagi ist sehr hübsch und das Biest war in Wirklichkeit auch ein richtig gutaussehender Prinz." „Der Gefühlsablauf? Ich glaube, ihr müsst mir mal auf die Sprünge helfen. Ich hab den Film schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.", fiel ihr Motoki ins Wort.
„Welcher Film? Wovon redet ihr?", ertönte eine tiefe Stimme hinter ihm. Mamoru und Usagi hatten aufgehört sich fest im Arm zu halten zu küssen und sich süße Liebeleien ins Ohr zu flüstern. Jetzt waren sie bereit, sich Händchen haltend und wie Honigkuchenpferde grinsend zu den Anderen zu gesellen.
„Ami hat nur gerade eure Geschichte mit ‚Die Schöne und das Biest' verglichen und ihrer Meinung nach könntet ihr wegen Urheberrechtsverletzung verklagt werden.", klärte Makoto die Beiden auf. „Aber Motoki hat sich den Film schon so lange nicht mehr angesehen, dass er nicht mehr weiß, wie der Ablauf ist. Und um ehrlich zu sein, verstehen ich und die anderen den Zusammenhang auch nicht so ganz."
„‚Die Schöne und das Biest'?", fragte Mamoru und drückte Usagi etwas fester an sich, denn sie hatte die Stirn leicht in Falten gelegt. „Ich verstehe echt nur Bahnhof. Ich hab den Film noch nie in meinem Leben gesehen. Wie bitte kann man einen Märchenfilm mit Usagi und mir vergleichen?"
„Ich finde halt einfach nur, dass sich deine und Usagis Beziehung ähnlich entwickelt hat.", erwiderte Ami. „Warum erklärst du uns nicht einfach deine Theorie?", warf Usagi ein.
Tale as old as time
True as it can be
Barely even friends
Then somebody bends
Unexpectedly
„Okay. Ich gebe zu, der Anfang ist total anders, schließlich hechelt hinter Usagi kein eingebildetes Gaston- Double her - zumindest nicht mehr, sie liest nicht gerne und ihr Vater ist kein Wissenschaftler. Und vor Allem: Sie musste ihren Vater nicht dadurch retten, dass sie bei Mamoru einzieht." Mamoru flüsterte Usagi leise ins Ohr: „Zu schade, ich fände es so toll, wenn du bei mir wohnen würdest. Ich hätte da einige Pläne für uns." Usagi errötete bis an die Haarspitzen und sah Mamoru verlegen an, aber der hörte wieder Ami zu, und schien das gar nicht zu bemerken. In Wirklichkeit hatte er aber nur sein Pokerface aufgesetzt und genoss es, Usagi jetzt mit anderen Neckereien rot werden lassen zu können.
Aber die Beiden laufen sich andauernd über den Weg, auch wenn sie nicht wirklich was miteinander zu tun haben wollen. Sie ist gemein zu ihm, weil er gemein zu ihr ist und umgekehrt. Alle Umstehenden sagen ihnen zwar, dass sie bestimmt gut miteinander auskommen würden, wenn sie es versuchen würden, aber keiner will nachgeben. Und dann bemerkt das Biest, was er wirklich für sie empfindet, ganz und gar unerwartet. Und alles nur, weil Belle sich in Gefahr gebracht hat. Oder besser: Usagi sich in einen gefährlichen reichen Schnösel verguckt hat."
Just a little change
Small, to say the least
Both a little scared
Neither one prepared
Beauty and the Beast
„Na ja, auf alle Fälle haben sich Mamorus Gefühle ein bisschen verändert, und er hat Angst Belle… ähhh… Usagi an einen Gaston zu verlieren. Darauf war er natürlich nicht vorbereitet, weder auf die Liebe noch darauf, dass er für Usagi kämpfen muss. Aber so intelligent, wie er nun mal ist, hat er sich in Null-Komma-Nichts einen Plan ausgedacht, ihr zu zeigen, was er für sie fühlt und sie für sich zu gewinnen. Nur kann er Usagi halt nicht mit Büchern umwerben, wie das Biest Belle, sondern mit Blumen und Plüschtieren. Aber der Effekt ist ja derselbe: Er hat sie gewonnen!"
Ever just the same
Ever a surprise
Ever as before
Ever just as sure
As the sun will rise
Ami war mittlerweile ins Brabbeln verfallen. Mit jedem Satz hatte sie schneller und schneller gesprochen, so dass Usagi, Mamoru und die anderen kaum noch folgen konnten. Ihr Kopf war hochrot, weil sie jetzt meinte, dass ihre Theorie doch nicht so gut sei, wie sie dachte und um davon abzulenken, schweifte sie von ihrem eigentlichen Thema ab.
„Das hätte natürlich alles schon viel früher passieren können und die Zwei wären schon seit Monaten glücklich. Aber nein, wir müssen ja alle unsere eigenen Fehler machen! Hättet ihr auf Motoki oder mich oder sonst wen gehört, wären Euch so manche Qualen und Kosten erspart geblieben. Ich war mir schon immer sicher, dass ihr beiden einmal zusammen kommen würdet! Das war so klar wie Kloßbrühe! Wie heißt es so schön im Volksmund: Was sich liebt, dass neckt sich und Gegensätze ziehen sich an. Aber ihr wolltet natürlich das Gegenteil beweisen! Ich kann nur sagen: Ich hätte es euch sagen können!"
Tale as old as time
Tune as old as song
Bittersweet and strange
Finding you can change
Learning you were wrong
„Aber gut, es hat ja geklappt. Zum Schluss seid ihr ja doch zusammen gekommen. Und auch wenn ich mich nicht daran gütlich tun kann, dass ich sagen kann: Ich habs ja von vorneherein gesagt; so kann ich mich doch daran erfreuen, dass ihr eure eigenen Worte schlucken müsst! Ich kann mich noch gut an eure Streitereien erinnern, in denen es hieß: ‚Du wirst nie eine Freundin abbekommen' oder ‚Du bist so tollpatschig. Anstatt deinen Freund zu küssen, wirst du ihm wahrscheinlich in die Lippe beißen.'"
Bei diesen Worte flüsterte Motoki Usagi zu: „Ich erinnere mich an ein ‚Die Frau, die dich mal abbekommt, tut mir jetzt schon leid.' Wie es aussieht, bist du zur Zeit die Anwärterin auf den Job. Und ich glaube nicht, dass du dich bemitleidest." Daraufhin wurde Usagi tiefrot und vergrub ihr Gesicht in Mamorus Shirt, während der dumm zu lächeln anfing.
Ami ratterte weiter: „Alles falsch. Ihr habt beide eine wichtige Lektion gelernt: Man kann total falsch liegen, auch wenn man voll davon überzeugt ist, dass man richtig liegt. Und... man kann sich ändern. Für die Liebe.
Certain as the sun
Rising in the east
Tale as old as time
Song as old as rhyme
Beauty and the Beast
Also seid ihr wie die Schöne und das Biest. Man konnte von vorneherein sagen, dass sie perfekt füreinander sein würden, sie haben sich gegenseitig die Hölle heiß gemacht und sie waren davon überzeugt, dass sie nicht mal zusammenkommen würden, wenn sie die letzten Menschen auf dem Planeten sein würden. Aber sie lagen falsch, einer hat sich in den Anderen verliebt, und hat mit einem total süßen Plan das Herz des Anderen gewonnen, Belle ist vor Gaston gerettet worden und die Beiden lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage."
Ami stoppte, holte tief Luft und lächelte breit. Ihre Theorie stimmte, auch wenn sie sich noch mal selber hatte überzeugen müssen. Aber jetzt war alles gut. Sie sah zu den Anderen, die zustimmend nickten und dann zu Mamoru und Usagi, die jetzt wieder mit normalen Gesichtsausdrücken lächelnd nebeneinander standen. „Und das wünsche ich euch auch.", sagte Ami glücklich. „Ein langes und seeehr schönes Leben zusammen."
Motoki und die Mädels konnten nur einstimmen. Und so riefen sie laut: „Auf ein glückliches und langes Leben.", und prosteten Mamoru und Usagi zu.
20:45 Vor Usagis Haus
Mamoru und Usagi standen vor dem Zaun von Usagis Haus. Nach einer langen Feier im Crown, bei der Usagi noch mal all ihre Erlebnisse des heutigen Tages, teilweise mit Hilfe von Rei, erzählt hatte. und oftmals ein „Oh Gott" und ein geschocktes Lufteinziehen hervorgerufen hatte, hatte sie sich schließlich von ihren Freunden verabschieden müssen um wenigstens den Rest dieses Ostersonntags mit ihrer Familie zu verbringen. Mamoru hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, sie nach Hause zu begleiten und ihre neue Beziehung durch Händchenhalten und ein paar gestohlene Küsse jedem, dem sie an diesem Abend begegneten, mitzuteilen.
Jetzt waren sie an Usagis Haus angekommen und Mamoru wollte sich gar nicht von Usagi trennen. Endlich war sie sein. Er hatte nur ein paar Stunden mit ihr als seiner Freundin verbracht. Er hielt ihre Hände in seinen und sah ihr tief in die Augen. Usagi sah zurück und sagte dann mit sanfter Stimme: „Heute war das schönste Osterfest meines Lebens. Nein, der schönste Tag meines Lebens. Trotz all der Verletzungen und Unannehmlichkeiten. Denn jetzt hab ich dich. Ich werde immer an dich denken und von dir träumen. Das Letzte, was ich heute machen werde, ist dich anrufen und das Erste, was ich morgen machen werde, ist dich besuchen. Ich liebe dich. Gute Nacht." Bevor Mamoru etwas erwidern konnte, küsste sie ihn sanft auf den Mund und verschwand dann im Haus.
Noch einen Augenblick lang sah Mamoru mit verklärten Augen auf die Haustür. Sein Herz klopfte wie wild. Sie liebte ihn. Heute war auch der beste Tag seines Lebens. Nach Jahren im Waisenhaus und in einem einsamen Appartement, hatte er endlich jemanden gefunden, der ihn ohne Vorbehalte liebte. Sein Leben war endlich perfekt.
Langsam wandte er sich von dem Haus ab. Dann schüttelte er lächelnd den Kopf – der heutige Tag war einfach unglaublich gewesen – steckte die Hände in die Hosentaschen und machte sich eilig auf den Weg nach Hause. Er wollte Usagis Anruf auf keinen Fall verpassen.
Usagi betrat ihr Haus mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Mamorus Gesichtsausdruck, als sie ihm mitgeteilt hatte, dass sie ihn liebte und ihn dann geküsst hatte, war einfach zu süß gewesen. So, als ob er immer noch nicht glauben konnte, dass sie ihn nicht hasste, und dass sie wirklich ihm gehörte.
Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und wollte gerade eine Vase aus der Küche holen, um auch den letzten Blumenstrauß ihn ihr Zimmer zu stellen und dann den letzten Hasen zu ihrer kleinen Armee hinzu zu fügen, als von oben die verwirrte Stimme ihrer Mutter erklang: „Usagi! Was machen all diese Plüschtiere auf deinem Bett?"
Was sollte sie darauf antworten? Diese kuscheligen Tiere hatte Mamoru ihr gegeben. Sie waren mehr wert als alles Gold der Welt. Mit ihrer Hilfe hatte sie erkannt, dass sie Mamoru liebte. Sie hatten sie mit Mamoru zusammengebracht. Sie hatten ihr Liebe gebracht, unendliches Glück. Strahlend rief sie zurück: „Das sind meine neuen Glücksbringer!" Dabei drückte sie den letzten ihrer Hasenfreunde an sich und atmete Mamorus Rosenduft, der noch an ihm hing tief ein.
„Und wer hat dir die ganzen teuren Blumen gegeben?", donnerte die dunkle Stimme ihres Vaters die Treppe hinunter. Ohooo. Usagi wurde blass und drückte das arme Tier noch fester an sich. Wie sollte sie das erklären, ohne ihren Vater mit seiner Schrotflinte auf Mamoru-Jagd zu schicken?
