Valerian1982: Hoffe das zweite Kapitel gefällt dir auch…
iome: er wird schon wieder warm kriegen
alisha23: also ein paar Chaps sind schon noch geplant, wie es ausgeht weiß ich aber selbst noch nicht, also wenn jemand Anregungen hat…
Tess: Danke, dass es dir gefällt, hoffe du bleibst dabei…
Eule20: natürlich lasse ich ihn nicht erfrieren …
Vielen Dank für eure Reviews, aber jetzt soll's erst mal weitergehn….
Kapitel 2: Eine unverhoffte Begegnung
Der Wind pfiff immer noch gnadenlos gegen die Hütte und verursachte pfeifende und unheimliche Geräusche… Er schien unerbittlich und in keiner Weise zum Aufgeben bereit. Hermine seufzte. Warum war sie hier? Warum sollte sie überhaupt noch hier bleiben? Nichts hatte mehr einen Sinn. Ihr Leben am allerwenigsten. Das wurde ihr von Tag zu Tag klarer. Das Leben einer Versagerin. Sie und Versagerin… Wer hätte das je von ihr gedacht? Der Streberin, der außer Lernen fast nichts wichtig war. Und die erst jetzt erkennen musste, dass es eigentlich das unwichtigste gewesen war und dass sie trotz ihrem Wissen nichts hatte tun können um ihre Freunde zu retten…
Nachdem es zum letzen Kampf um Hogwarts gekommen war, der das Leben ihrer besten Freunde gefordert hatte, hatte nichts mehr einen Wert für sie.
Der Tag, an dem der Kampf stattgefunden hatte, war ein sonniger warmer Tag gewesen. Ein Tag an dem man nicht mit etwas Grausamem rechnen würde. Ein Tag der dazu einlud, sich an den See zu setzen, den Kraken zu füttern und einfach einmal an Nichts zu denken. Und genauso hatten sie es auch gemacht. Ron, Harry, Ginny und Hermine waren zusammen an den See gegangen, wobei sie Hermine vorher dazu überreden konnten, doch wenigstens einmal kein Buch mitzunehmen. Und sie hatten sich an das Ufer gesetzt und über ihre Mitschüler gelästert und ihre Späße gemacht. An dem Tag war es auch gewesen, als der nervige Colin ein Photo mit seiner alten Muggelkamera gemacht hatte, das er ihr nachher geschenkt hatte. Nachher, am Tag der Beerdigung ihrer Freunde, mit Verachtung in den Augen…
Hermine war aufgestanden und hatte sich ein neues Buch genommen. Eines, das sie zuletzt während ihrer Schulzeit in Händen gehabt hatte. Ihr altes Lehrbuch aus dem Zaubertränkeunterricht. Ein Fach, das sie immer geliebt hatte, weil es genaues Maß und Akkuratheit forderte.
Sie setzte sich wieder vor das Feuer auf den alten aber immer noch flauschigen Teppich, schlug die Beine übereinander und zog ein weiteres Paar dicker Socken an. Zaubertränke blieben ihr hier am Ende der Welt versagt, in einer Welt die keine Pflanzen kannte. Natürlich hätte sie in die Winkelgasse apparieren können. Für nichts im Leben, dachte sie, für nichts. Und dort wahrscheinlich noch Molly oder sonst wen treffen… oh nein… für nichts.
Sie blätterte das Buch durch, blieb hin und wieder an einigen Rezepturen hängen die sie lächeln ließen, weil sie sich erinnerte, wie sie Professor Snape damit zur Verzweiflung gebracht hatte, sie absolut ohne Fehler beim ersten Versuch zu brauen, auch wenn es ein noch so komplizierter Trank gewesen war…
Professor Snape… der Mann, der Dumbledore getötet hatte und dem sie trotz alledem nichts Böses zugetraut hatte. Sie war überzeugt gewesen, dass diese Tat irgendwie einen Grund hatte, einen der zwischen Snape und ihm abgesprochen gewesen war. Er hatte für den Orden gearbeitet, und trotz allen Gemeinheiten und Erniedrigungen die sie während all der Jahre in Hogwarts über sich ergehen lassen musste, hatte sie ihn dennoch bewundert wegen seiner Fähigkeiten. Und dafür, dass er für den Orden spionierte und soviel Leid dadurch auf sich nehmen musste. Dass daraus Verbitterung entstehen musste, wunderte sie nicht wirklich, war sie ihm doch jetzt viel ähnlicher als je zuvor. Sie wollte gar nicht wirklich wissen, welche Dinge er für Voldemort machen musste aber sie überstiegen bestimmt das, was sie zu verschulden hatte. Den Tod dreier Menschen.
Ich war nicht da. Ich habe ihnen nicht geholfen. Ich wollte es doch. Wollte helfen. Und in ihrem Eifer zu helfen hatte sie einen der Todesser aus den Augen verloren. Er hat mich einfach von hinten niedergeschlagen mit einem Fluch, von dem ich mich erst im Krankenflügel erholen konnte, nachdem alles vorbei war.. Warum hat er mich nicht getötet? Warum? Dann müsste ich mich jetzt nicht hier selbst quälen…
Und während sie das Buch durchblätterte viel ein Bild aus den Seiten. Das Photo. Das Photo das Colin gemacht hatte. Harry, Ron und Ginny winkten ihr fröhlich entgegen und lachten. An dem Tag waren sie alle glücklich gewesen…
Hermine stand auf und warf das Buch in die Flammen. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr und ich kann damit nicht leben. Nenn es Schwäche oder sonst was, aber ich kann es nicht mehr ertragen. Sie trat an das Fenster. Eis. Kälte. So wie ich mich fühle. Wie lange kann man dort draußen überleben? Sie nahm ihren Mantel, Mütze und ihre dicken Fellhandschuhe und ging hinaus. Der Eisregen schlug ihr ins Gesicht. Hart und gnadenlos. Sie schritt weiter. Immer weiter. Über Stunden. Mich friert. Gut so. Bald werde ich müde werden… Hermine ging in die Knie und beugte sich, so dass der Wind über sie hinweg strich. Sie kauerte auf dem Eis. Wer kann mir verzeihen wenn nicht ich selbst? Und ich kann es nicht. Schnee und Eis, nehmt mich mit euch in ein ewiges Leben. In eines ohne Sorgen und in eines, in dem es keine Schuld gibt. In ein Leben in dem mir vielleicht meine Freunde verzeihen können… Vielleicht…
Tränen rannen über ihre Wangen, Tränen die sie lange nicht weinen konnte. Bald ist es vorbei. Vorbei…
Sie wurde immer müder und schwächer. Kalt, kalt, …. Bald werde ich bei ihnen sein… bald… ich kann sie schon sehen… ich sehe sie…. Da kommt jemand… Gleich bin ich bei euch… Harry… Ron…. Ginny…. Meine Freunde…. Ich komme….
Hermine brach zusammen. Und der Jemand, den Hermine hatte kommen sehen nahm sie auf den Arm und trug sie… über Stunden wieder zurück in ihre Unterkunft…. Und blieb bei ihr als das Fieber einsetzte…
Bleib bei mir Hermine… bleib…
