Kapitel 5: Wie ein Licht in dunkler Nacht
Fassungslos starrte Hermine auf die Tür, die gerade zugegangen war.
Er war einfach gegangen.
„Ich… Nein…"
Das konnte nicht sein. Jedes Mal wenn sie versuchte ihm etwas zu sagen, das ihr wichtig war, verschwand er oder sonst irgendetwas passierte.
Hermine versuchte aus dem Bett aufzustehen, aber irgendwie drehte sich alles in ihrem Kopf.
Irgendwie wurde sie schlagartig müde.
„Dieser Bastard. Ein Schlaftrank…" .. und sie glitt hinüber in traumlosen Schlaf ohne Severus sagen zu können, was sie wirklich fühlte.
Zur gleichen Zeit betrat Severus Snape das Gelände auf dem Snape Manor lag.
Unter sich starrend setzte er einen Fuß vor den anderen.
„War es feige gewesen, einfach zu gehen? Du kennst doch ihre labile Lage. Womöglich tut sie sich schon wieder etwas an…"
Er seufzte.
„Auch wen sie jetzt einige zeit schlafen sollte…. diese Frau macht mich noch fertig. Wenn sie doch endlich verstehen würde…."
Langsamen Schrittes überquerte er den Rasen zwischen den vereinzelten Bäumen hindurch und betrat das Haus.
Es war riesig. Aber ohne sich groß um irgendetwas zu kümmern betrat er die Bibliothek in der sich außer den deckenhohen schwarzbraunen Regalen noch ein alter Sessel vor einem riesigen offenen Kamin befanden.
Mit einer Flasche Wein und einem Glas setzte er sich vor den Kamin und entzündete mit einem Schlenker seines Zauberstabs das Feuer.
Sofort züngelten die Flammen um die Stücke trockenen Holzes.
Er sah den Wein an. Und unwillkürlich verleitete dies ihn dazu, an Damals zu denken.
Damals, als er Hermine geküsst hatte.
Es schien eine Ewigkeit her zu sein.
In ihrem fröhlichen Gemüt hatte sie ihn aufgefordert mit ihm auf Freundschaft zu trinken. Und er hatte sich nicht gewehrt. Nein, er hatte sie sogar zurückgeküsst.
Langsam führte er seine Finger zu seinen Lippen. Wie sanft ihr Kuss gewesen war. Scheu, aber doch voller … voller was, Severus? Meinst du allen ernstes, dass ausgerechnet sie sich in dich verliebt hat, so wie du es getan hast?
Resigniert senkte er den Kopf. Glaubte er das?
Doch mit einem Mal schoss ihm etwas durch den Kopf, das Albus mal zu ihm gesagt hatte: „Egal was du tust, mein Junge, bedenke immer, dass Aufgeben die schlechteste aller Alternativen ist. Wenn dein Wille stark genug ist, kannst du alles schaffen, was du dir ersehnst. Nur aufgeben, nein aufgeben darfst du nicht."
Entschlossen stand er auf und griff erneut zu seinem dicken Reiseumhang.
Nein, aufgeben, das würde er nicht.
Mittlerweile war es stockdunkel geworden.
Gelbliches, schwaches Licht schien durch die wenigen kleinen Fenster der Hütte, um die erneut, besser gesagt, immer noch der Sturm pfiff.
Vorsichtig öffnete er die Tür zur Hütte, doch da diese nur aus einem Raum bestand, konnte er direkt sehen, dass Hermine nicht da war.
Kalte Angst ergriff ihn. Wohin war sie gegangen? War ihr etwas passiert. Panik brach in ihm aus.
Etwas, dass er zu fühlen nicht geglaubt hatte. Immer war er kontrolliert und selbstbeherrscht gewesen…
Langsam schritt er ein wenig in die Mitte des Raums als er vor Schreck zusammenzuckte.
Die Tür hinter ihm war mit einem enormen Knall ins Schloss gefallen.
Und da stand sie. Die Hände in die Hüften gestemmt mit einem Gesichtsausdruck, der jeden in die Flucht geschlagen hätte.
Reine Wut glänzte in ihrem Gesicht.
Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück.
„Wer glaubst du eigentlich das du bist?" brach es aus ihr heraus.
„Jedesmal wenn du etwas tust, oder sagst, dass sich irgendwie um Gefühle dreht, rennst du sofort weg.
Und dann willst du mir einen Vorwurf machen, wenn ich mich ier zurückziehe, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe?
Severus Snape, du misst mit zweierlei Maß. Nur erscheint es mir immer so, dass das auf dich angewandte eindeutig eine größere Spannweite umfasst."
Voller Wut war sie Schritt um Schritt auf ihn zugekommen. Die Haare, vom Schnee in Strähnen nass, hingen in ihr Gesicht.
„Du…" wütend stieß sie mit ihrem Finger gegen seine Brust.
„Du…" es hatte sich so lange in ihr aufgestaut. Die Angst, die Enttäuschung und unterbewusst, doch in letzter Zeit immer bewusster, die Gefühle für ihn.
Sie hob die Hand um ihm ins Gesicht zu schlagen, doch er war schneller und hielt sie unnachgiebig aber nicht unnötig brutal an beiden Handgelenken fest.
Ein wenig zogen sich seine Mundwinkel nach oben.
„Hermine Jane Granger…" seine samtene Stimme umschmeichelte ihren Namen.
„… du denkst immer über alles erhaben zu sein und über alles am besten Bescheid zu wissen. Erlaube dir kein Urteil über Dinge die du nicht verstehst.
Und du verstehst vieles nicht."
Damit zog er sie de letzten verbleibenden Zentimeter an seine Brust und presste seine Lippen auf die ihren.
Eigentlich hatte er Widerstand erwartet. Aber zu seiner Überraschung kam da keiner. Er war so überrascht, dass er sie wieder ein wenig von sich wegschob und sie ansah, jedoch hielt er sie immer noch fest.
„Wieso…."
„Wieso was? Anscheinend bist du es, der hier nichts versteht.
Du hast geglaubt ich wäre hier in die Einsiedelei gegangen weil ich mit der Schmach, dem Endkampf nicht dienlich gewesen zu sein, nicht zurecht gekommen war.
Zum Teil hast du damit Recht.
Das größte Problem hatte ich allerdings mit meinen Gefühlen zu dir. Nach dem Kuss damals hatte ich geglaubt, dass vielleicht mehr aus uns werden könnte, aber du hast es mir nie gezeigt.
Ich ging hierher um über alles Vergangene, nicht nur über den Endkampf ins reine zu kommen und dazu gehörtest auch du.
Und je länger ich darüber nachdachte, je mehr wurde mir klar, dass du zu einem integralen Bestandteil meines Lebens geworden warst und mir direkt wieder genommen wurdest.
Ich wollte dich vergessen, denn eigentlich, was verband uns schon, außer dem einen kuß?
Wie oft habe ich mich das gefragt? Aber offenbar hat dieser eine Kuss genügt, mir zu zeigen, dass du zu mir gehörst.
Aber ich bitte dich nun zu gehen. Erneut diese Trennung von dir zu erleben, werde ich nicht mehr ertragen können.
Also bitte…. Geh… so wie du es doch sowiso wolltest.."
Erschöpft war Hermine auf dem Stuhl zusammengesunken.
Den Kopf in die Hände gestützt wartete sie auf das erneute Zuschlagen der Tür.
Doch…. Es passierte nichts.
Einige Zeit traute sich Hermine gar nicht zu bewegen, doch als sie den Kopf hob und die Augen erneut öffnete, schrak sie zurück
Kaum einen Zentimeter vor ihrem Gesicht befand sich Severus' und seine opalfarbenen Augen durchbohrten ihre.
„Vergiss es." Und mit diesen Worten überbrückte er erneut den Abstand zwischen ihnen, doch diesmal fasste seine Hand an ihren Hinterkopf um ihr ein Ausweichen unmöglich zu machen.
Sanft berührten seine Lippen die ihren und er merkte wie sich ihre Lippen unter ihm öffneten um ihm Einlass zu gewähren.
Immer intensiver wurde der Kuß und als sie sich endlich trennten trugen beide ein Lächeln auf den Lippen.
„Ich liebe dich Severus Snape" sagte Hermine und fuhr ihm über sein seidenes Haar. „Vielleicht habe ich schon immer…"
Severus grinste. „Wenn man sich nicht mehr wehren kann, dann ist es Liebe."
Und damit verfielen beide erneut in einen Kuss, der sie beide noch mehr zusammenführte….
Sö Leute, das ist das Ende. Irgendwie ist es mir sehr schwer gefallen in letzter Zeit ein Ende zu konstruieren. Vielleicht ist es wirklich besser, man überlegt sich vorher die Handlung… mhh…
Hoffe ihr reißt mir nicht den kopf ab….
Knuddl an alle Leser,
eure Salmalin
