Disclaimer: Ich verdiene immer noch kein Geld hiermit. Ihr müsstet nur mal meinen erbärmlichen Kontostand sehen … zum Heulen …
17. Nach Hogwarts fahren wir …
Harry fühlte sich wohl im Halbschatten, den ihm die Nische auf Bahnsteig 9 ¾ bot. Zudem hatte er den Vorteil alles überblicken zu können, ohne dabei jedoch von anderen gesehen zu werden. Er war besonders früh gekommen, um das Geschehen beobachten zu können und zu erfahren wie die allgemeine Stimmung in der Zaubererwelt war.
Mit den ersten Schülern kamen auch die Auroren – eine Sicherheitsvorkehrung des Ministeriums gegen Voldemort und seine Schuhlecker – unter ihnen Mad-Eye und Tonks. Tja, das war dann wohl der Augenblick, den er am meisten gefürchtet hatte: Würden sie ihn sofort erkennen oder in Ruhe lassen? Abgesehen von seinen körperlichen Veränderungen hatte er nicht viel getan, nur einen Glamour über seine Narbe gelegt, seine schulterlangen Haare zurückgebunden und eine Sonnenbrille aufgesetzt, um seine verräterischen, grünen Augen zu verbergen.
Mad-Eye studierte ihn eingehend, sein magisches Auge auf Hochtouren, ehe er Harry kaum merklich zunickte und seine Aufgabe als Auror wieder pflichtbewusst aufnahm.
Harry blinzelte einen Moment und hätte auf Kahs Bemerkung gut verzichten können. „Narbenmann hat dich erkannt.", zischelte sie leise und kommentierte damit das Offensichtliche. Sie lugte aus dem Ärmel seiner Lederjacke hervor. „Soll ich ihn beißen?", fragte sie etwas zu eifrig.
Innerlich stöhnend und die Augen rollend fragte Harry sich, was es nur mit dieser verdammten Schlange und ihrem Drang, alles zu beißen, was ihr auch nur ansatzweise gegen den Strich ging? „Kah, wir haben eine Abmachung."
„Ja, ja.", grummelte sie miesepetrig. „Ich darf nur mitkommen, wenn ich niemanden beiße. Kein Spaß! Du gönnst mir einfach keinen Spaß."
„Mal sehen.", gab Harry duldsam nach. „Vielleicht bekommst du später die Chance, ein paar Leute zu erschrecken."
Das munterte Kah beträchtlich auf. „Wirklich? Ein paar von den Winzlingen dort drüben?"
Harry betrachtete die ‚Winzlinge', die sich als angehende Erstklässler herausstellten und seufzte dieses Mal tief und laut. „Nein, Kah, keine Winzlinge. Etwas viel Besseres: aufgeblasene, heuchlerische, betrügerische, doppelzüngige Mini-Todesser."
„OH! Die in den schwarzen Roben?"
Er hatte Kah die Situation in seiner Heimat sowie sein Schicksal beschrieben und ihr ausdrücklich Erlaubnis erteilt, jeden Todesser – will heißen Person in langen, schwarzen Roben mit weißer Gesichtsmaske – nach Belieben zu beißen. Eine Aufgabe, auf die sich Kah ausgesprochen freute. Hinterlistige, kleine Schlange, die sie war. Ja, Harry mochte sie wirklich. Warum auch immer … „Ja, die in den schwarzen Roben. Allerdings werden die hier keine tragen, ansonsten würden sie sofort gefangen genommen … oder zumindest hoffe ich, dass das geschehen würde. Bei Fudge weiß man allerdings nie …"
„Zeig sie mir einfach und ich besorge den Rest!", befahl Kah. Damit wand sie sich wieder um seinen Arm und Harry hörte nur noch ein zufriedenes „Waaaarm", ehe er in Ruhe Denken und Beobachten konnte.
Er entdeckte mehrere seiner DA-Leute, die sich untereinander begrüßten. Ein gutes Zeichen, wenn man ihn fragen würde. Offenbar hatten seine Bemühungen des vergangenen Jahres wenigstens im Bereich der Inter-Hausfreundschaften etwas Gutes getan. Blieb nur zu hoffen, dass der Inhalt ihrer Treffen auch hängen geblieben war.
Allmählich füllte sich der Bahnsteig, bis das übliche Lautstärkeniveau erreicht war … und dennoch war da etwas Neues. Unter all dem lag eine ängstliche Anspannung, vor allem bei den Erwachsenen, die die Situation des bevorstehenden Krieges wohl endlich ernst genommen hatten. Die Präsenz der Auroren war dabei zugleich beruhigend als auch enervierend, denn sie wiesen auf den inzwischen unbestreitbaren Ernst der Lage hin. In der Zaubererwelt herrschte die Ruhe vor dem Sturm und alle hielten den Atem an, in Erwartung auf den ersten großen Schlag des Dunklen Lords.
Das machte Harry so wütend! Warum warteten sie einfach ab, als wären sie Insekten, die plötzlich in die Ecke getrieben wurden waren? Wie die Lemminge folgten sie zwei Führern, die unfähig waren, diesen Krieg effektiv zu führen. Fudge versuchte lediglich seine eigenen Felle zuretten, während Dumbledore an irgendwelchen obskuren Idealen der Lichtseite festhielt, die nichts mit dem wahren Leben zu tun hatten. Der Alte Mann saß da und reagierte einfach nur, so wie er es im ersten Krieg gegen Voldemort getan hatte und was war damals geschehen? Die Lichtseite war dabei vernichtend geschlagen zu werden. Worauf wartete Dumbledore dieses Mal? Dass Harry wieder ein Wunder aus dem Hut zog?
Er wurde aus seinen Betrachtungen gerissen, als eine Horde Rothaariger durch die Barriere kam. Unter ihnen der gewohnte Anblick eines buschigen, braunen Haarschopfes. Begleitet wurden sie von Kingsley Shacklebolt und den vier älteren der Weasleybrüder, Bill, Charlie, Fred und George. Offensichtlich war Percy noch nicht in den Schoß der Familie zurückgekehrt.
Aufmerksam betrachtete Harry die Geschehnisse. Bill sah wie immer einfach nur cool aus, Charlie gesellte sich zu Tonks und flirtete ganz offen mit der jungen Aurorin, während die Zwillinge die Zeit nutzten, einige ihrer Produkte unters Volk zu bringen. Harrys Augen zogen sich unwillkürlich zusammen, als Ginny von Dean Thomas mit einem Kuss begrüßt wurde. Ein seltsames Gefühl regte sich in ihm, das er schnell als Besorgnis für eine Art jüngere Schwester abtat. Zu seiner nicht geringen Schadenfreude wurde Dean sofort von Bill und Charlie in die Mangel genommen. Dem Ausdruck seines Klassenkameraden zufolge sehr zu dessen Leidwesen.
Doch der eigentliche Schock kam, als er bemerkte, dass Ron und Hermine Händchen hielten. Wann zur Hölle war das passiert? Nicht, dass das nicht vorhersehbar gewesen wäre, aber … Halloho? Seit wann?
Und dann verstand er, weshalb sie kaum Zeit mit ihm verbracht hatten, nachdem er aus dem Koma erwacht war. Einerseits erleichterte diese Erkenntnis ihn, denn nun kannte er wenigstens den Grund und verstand es. Andererseits machte es ihm das Herz schwer. Er war nicht dabei gewesen, als seine beiden besten Freunde sich endlich ihre Gefühle füreinander eingestanden. Harry zog sich noch weiter in seine Nische zurück und grübelte. Hatten sie sich deshalb so verhalten, wie sie sich … nun ja … verhalten hatten? Es gab zu viele Geheimnisse zwischen ihnen. Wie war es dazu gekommen?
„Hallo Harry.", grüßte eine verträumte Stimme und als er aufblickte, sah er Luna Lovegood direkt vor ihm stehen.
„Hallo Luna. Wie war dein Sommer? Norwegen, nicht wahr?"
„Wunderbar! Die Suche nach dem Schrumpfhörnigen Schnarchkackler hat allerdings nichts erbracht, dafür haben wir Spuren des Brandäugigen Schwanzflüglers entdeckt und ich habe den besten Fisch meines Lebens gegessen. Wie war dein Sommer?"
„Ähm …" Was zur Hölle war ein Brandäugiger Irgendwas? „Mein Sommer hatte seine Hochs und Tiefs. Ich habe viel gelernt."
„Das ist schön. Du hast eine Schlange aus deinem Ärmel hängen.", informierte sie ihn gleichmütig.
In der Tat beäugte Kah Luna äußerst neugierig. „Darf ich vorstellen? Das ist Kah eine Ägyptische …"
„Pyramidenviper. Sie sind äußerst selten. Oh, sie ist wunderschön.", flötete sie wie andere Mädchen gegenüber irgendetwas Weichen und Fluffigen. Wusste sie, dass das Gift der Viper nicht nur tödlich sondern auch schmerzhaft war?
Kah züngelte zufrieden. „Ich mag diesen Zweibeiner." Tja, für Komplimente war sie wirklich empfänglich. „Sag ihr, dass ich sie mag und deshalb nicht beißen werde, Harry!", befahl sie herrisch.
Harry folgte duldsam. „Kah sagt, sie mag dich und wird dich deshalb nicht beißen."
„Das ist wirklich lieb von dir, Kah. Vielleicht können wir Freunde werden?" Dabei strich sie der gefährlichen Giftschlange mit einem strahlenden Lächeln über den Kopf.
Das Pfeifen der Lokomotive warnte, dass es nur noch wenige Minuten bis zur Abfahrt waren und Harry stand auf. „Luna, nimmst du Kah mit in den Zug für mich? Ich habe das letzte Abteil bereits freigehalten. Ich komme gleich nach."
„Natürlich Harry. Hallo, Kah, meine Süße."
Ja, Harry mochte Luna definitiv. Sie war intelligenter und fähiger als sie den Eindruck machte. Er fragte sich nur, ob sie diesen Eindruck mit Absicht erweckte oder nicht. Falls ja, wie äußerst … Slytherin von ihr. Und das war als Kompliment gedacht!
Leicht angespannt ging er zu Tonks und tippte ihr auf die Schulter. „Heya, Tonks."
Überrascht drehte sie sich um. „Heya. Ähm …?"
Offenbar erkannte sie ihn nicht und ihr zuliebe nahm er die Sonnenbrille ab. Mit einem Freudenschrei umarmte sie ihn. „Harry! Du Schlingel, wo hast du gesteckt? Geht es dir gut? Natürlich geht es dir gut, du siehst phantastisch aus!"
„Danke, Tonks. Der Zug fährt gleich ab und ich wollte dir das hier nur schnell geben. Ein Brief ist für Remus. Kannst du ihm den geben, ohne dass jemand davon erfährt? Und das Päckchen solltest du ebenfalls öffnen, wenn du allein bist. Der andere Brief ist für deine Eltern, insbesondere deine Mutter."
„Okay, wird erledigt." Neugierig betrachtete sie das Päckchen. „Das hat aber nichts mit den Zwillingen zu tun, oder? Es wird mir nicht ins Gesicht explodieren?"
„Keine Sorge, es ist für deinen Job als Auror. Wir sehen uns?"
„Natürlich! Mach's gut, ja?"
„Yep, bis bald." Sich geschickt durch die winkenden Eltern und Nachzügler schlängelnd schwang sich Harry in den Zug auf der Suche nach Luna und Kah.
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Es war seltsam, den Hogwarts Express zu besteigen und zu wissen, dass kein Ron, keine Hermine ihm Gesellschaft leisten würden. Und nicht zum ersten Mal fragte er sich, was dieses Schuljahr bringen würde … ohne seine besten Freunde an seiner Seite … besserwisserisch und nörgelnd oder aufbrausend und Quidditchbesessen. Ein Teil von ihm fühlte sich bereits angesichts dieser Vorstellung einsam, während ein anderer erleichtert war. Solange die beiden nicht an seiner Seite waren, würden sie nicht in Gefahr geraten und womöglich – so schwer ihm das auch fiel – war es so am besten.
Eine wohlbekannte, schnarrende Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Harry rollte seufzend mit den Augen: Malfoy. „Das hat mir gerade noch gefehlt.", murmelte er gereizt vor sich hin.
Das Frettchen belagerte das Abteil, das Harry für sich belegt hatte und seiner nicht geringen Überraschung war es Neville, der Malfoy in Schach hielt, während Luna mit einem enervierendem Lächeln daneben stand und Kah mit Streicheleinheiten überhäufte. Als wäre Kah keine mit tödlichem Gift ausgestattete Wüstenviper als vielmehr ein flauschiges Kuschelhäschen. Neville hingegen presste einen offensichtlich neuen Zauberstab in Malfoys Kehle. „Oh ja, Grandma war höchst überrascht, als ich ihr meine Kenntnisse vom letzten Schuljahr aus der DA mit meinem neuen Zauberstab vorführte. Mein Reducto hat doch glatt ein 3x3 Meter weites Loch in die Hauswand gerissen.", erzählte Neville gerade mit Enthusiasmus, während Malfoy, angesichts dessen dass besagter Zauberstab sich gerade in gefährlicher Nähe zu seinem Körper befand, von Wort zu Wort bleicher wurde. Neville war jedoch noch lange nicht mit seinem kleinen Psychospielchen fertig. „Danach bin ich natürlich etwas vorsichtiger geworden und habe nur noch außerhalb des Hauses trainiert. Leider sind dabei noch einige Schäden entstanden.", teilte er dem Frettchen vertrauensvoll mit und riss mit gespieltem Bedauern seine Augen weit auf. „Stell dir mal vor! Mein Incendio hat doch tatsächlich das gesamte Gewächshaus in Asche verwandelt. Innerhalb weniger Minuten! Grandma war nicht gerade begeistert, nichts desto trotz aber wirklich stolz auf mich."
Wie aus dem Nichts kam Luna zurück in die Realität und meldete sich begeistert zu Wort. „Das musst du mir unbedingt zeigen, Neville."
„Oh ja! Oh ja!", kam eine dritte Stimme hinzu und Ginny trat aus dem Abteil. Wie ein kleines, begeistertes Mädchen wippte sie hin und her und klatschte vergnügt mit den Händen. „Das wäre ein Spaß."
Zu diesem Zeitpunkt sah es aus, als würde Malfoy sich gleich in die Hosen machen. Dennoch schaffte er es irgendwie einen letzten Hauch Standhaftigkeit zusammenzuraffen und erklärte in einer Stimme, die seine zittrigen Nerven deutlich zutage treten ließ: „Es ist nicht erlaubt, im Zug zu zaubern."
„Spielverderber!", schmollte Ginny wie auf Kommando und Harry beschloss, sich bemerkbar zu machen.
„Das ist doch zu schade.", äußerte er voller Bedauern.
„Potter!"
„Malfoy." Lässig lehnte er sich gegen die Abteilwand und verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper. Mit einem bösartigem Glitzern in den Augen fragte Harry: „Wir wollen doch höflich bleiben. Wie war dein Sommer, Draco? Ich hörte, du hättest eine pekuniäre Probleme?" Wie nebenbei ließ er seine Familienringe aufblitzen, um Malfoy seinen Status als Oberhaupt der Blacks unter die Nase zu reiben.
„Du! Du …" Malfoy lief knallrot vor Wut an, ein Farbton, der ihm keineswegs bekam.
In patronisierendem Ton erwiderte Harry: „Tsk, tsk, tsk, Dracolein. Pass auf deinen Blutdruck auf. Das ist wirklich schlecht für die Gesundheit."
„Dafür wirst du zahlen, Potter! Der Dunkle Lord …"
„… wird mich kriegen und zu Tode foltern bla, bla, bla … Alles schon gehört. Die Leier kennen wir bereits. Du solltest dir etwas Neues, Originelleres einfallen lassen. So etwas wie: Ich werde dir die Augen ausstechen, deinen Unterleib aufreißen und dich zwingen, deine eigenen Eingeweide zu essen … Das wäre doch mal was Cooles!" Harry gab seine gelassene Pose auf und trat bewusst nah genug an Malfoy heran, damit es ihm unangenehm wurde. „Und jetzt, Frettchen, lauf und hör nicht auf zu laufen … und nimm Dumm und Dümmer mit dir mit."
Innerhalb kürzester Zeit war von den drei Slytherins nichts mehr zu sehen. „Hey Nev, Ginny! Wie war euer Sommer?"
Sie machten es sich in ihrem Abteil gemütlich, während Neville breit grinsend vor sich hin träumte. Offenbar sank die Tatsache, dass er gerade Malfoy in Schach gehalten und nicht geringfügig und vor allem erfolgreich bedroht hatte langsam ein. Ginny hingegen beäugte Harry fasziniert. „So, Harry …"
„Ja, Ginny?"
„Wie war dein Sommer?"
„Das weißt du doch." Harry grinste humorlos. „Ein bisschen Entführung durch Todesser, Folter durch Voldemort und seine Kumpel, Koma, Erwachen, Streit mit meinen ‚besten' Freunden … Anschließend habe ich mein Erbe genossen und bin um die Welt getingelt. Wie ging es dir?"
„Es war regelrecht langweilig, nachdem du weg warst. Die Vogelleute sind kopflos durch die Gegend gerannt, stets auf der Suche nach dir und zu allem Überfluss bin ich ständig in Ron und Hermines Knutschsessions gestolpert."
„Igitt!"
„In der Tat! Ich kann gut darauf verzichten, Ronnielein beim Knutschen zu sehen!" Sie verschränkte ihre Arme und fügte warnend hinzu. „Dumbledore war nicht sonderlich erfreut, dass du abgehauen bist."
„Ich bin nicht abgehauen. Ich habe einen taktischen Rückzug gemacht, um mich neu zu gruppieren." Harry seufzte und schloss erschöpft die Augen. „Ich brauchte Zeit für mich, um mir selbst ein paar Dinge klar zu machen."
„Was für Dinge, Harry?"
„Zum Beispiel was ich jetzt tun soll und wer zur Hölle Harry Potter ist. Ist er der Junge-der-lebt, Gryffindors Goldener Wunderjunge, blabla oder bin ich das alles gar nicht? … und weißt du was: Obwohl mir noch immer einige Antworten fehlen, weiß ich, dass ich so wie die vergangenen fünf Jahre nicht hätte weitermachen können. Ich war nur einen winzigen Hauch von einem Zusammenbruch entfernt. Was hätte ich dann noch Voldemort und den Todessern entgegensetzen können!
„Und was ist jetzt anders?"
Harry lächelte leise. „Ich weiß jetzt, dass ich eine Chance habe, das alles zu überleben. Ich weiß, dass ich niemandem mehr etwas beweisen muss. Zur Abwechslung sind es die anderen, die mir zeigen müssen, dass ich auf sie zählen, ihnen vertrauen kann."
„Das ist gut, Harry.", flötete Luna verträumt. „Ich wusste, dass du es in dir hast."
„Was hat er in sich?", fragte Neville verdutzt.
„Dasselbe wie du, Neville. Die anderen haben in dir stets nur den Sohn der beiden bekannten und beliebten Auroren Longbottom gesehen und du warst überzeugt, du könntest nie so gut wie deine Eltern sein. Aber jetzt hast du erkannt, dass du nicht deine Eltern bist. Du bist du und du kannst viel besser als sie sein. In Harry hingegen haben alle immer nur den Jungen-der-lebt gesehen, ein Ideal, das kein Mensch sein kann und so hat Harry aus dem Blick verloren, wer er wirklich ist."
„Und wer bin ich?"
„Du bist Harry. Du bist Vieles und kannst noch viel mehr sein, aber du bist nicht der Junge-der-lebt. Das ist etwas, was die anderen sich für dich ausgedacht haben. Du bist jemand anderes: ein wirklich mächtiger Zauberer, Oberhaupt der Potter und Blacks, ein Kämpfer, ein Individuum und kein Kind, das von Dumbledore oder dem Minister benutzt und wie eine Marionette gespielt werden kann. Natürlich sind auch die Gehörnten Geistreiter verantwortlich, schließlich muss man resistent gegen sie sein, um zu sehen, wer man wirklich ist." Damit wandte sie sich wieder Kah zu und streichelte sie versunken.
Im Abteil herrschte Schweigen.
Plötzlich prustete Harry los. „Luna, du bist großartig. Besser hätte ich es nicht ausdrücken können."
„Bis auf die Gehörnten … ähm … Dingsda.", meinte Neville trocken.
Es war eine überraschend entspannte Fahrt nach Hogwarts. Keine weiteren Besuche von ungewollten Gästen. Allerdings schaute Dean vorbei, der ein wenig Zeit mit Ginny verbringen wollte, was Harry nun wirklich übertrieben fand, schließlich würden die beiden sich in Hogwarts ständig sehen! Also fing er, um sich abzulenken, ein Gespräch mit Seamus an, der Dean gefolgt war, und Harry voller Stolz dankte, weil er ein Ohnegleichen in seinen Verteidigung gegen die Dunklen Küste ZAG's erhalten hatte. „Setzt du die DA dieses Jahr fort?"
„Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Es war ja nur wegen der Kröte – aka Umbridge – notwendig."
Neville schüttelte den Kopf. „So oder so habe ich in unseren Treffen mehr gelernt als die gesamten fünf Jahre in VgdDK zusammengenommen."
„Naja, bis auf Professor Lupin. Der war wirklich gut.", warf Dean ein und obwohl Harry momentan nicht sonderlich viel Wert auf dessen Meinung legte, war er doch erfreut über das Lob, das Remus zuteil wurde.
„Hmm … warten wir ab, was für einen Lehrer wir dieses Jahr bekommen." Damit gaben sich alle Anwesenden zufrieden und Harry schob den Gedanken an die mögliche Fortsetzung der DA vorerst von sich. Zwar wollte er um jeden Preis sichern, dass sich jeder Schüler Hogwarts solange gegen Todesser wehren konnte, bis er/sie fliehen konnte. Allerdings setzte er darauf, dass Dumbledore endlich einen fähigen Lehrer eingestellt hatte, angesichts der derzeitigen Lage blieb ihm ja auch kaum eine andere Möglichkeit.
Sich zurücklehnend überlegte Harry, wie dieses Jahr wohl enden würde. Im Grunde gab es nur zwei Möglichkeiten: triumphal oder katastrophal. Alles davon abhängig, wie weit er seine Ideen umsetzen konnte oder gezwungen war, Kompromisse zu schließen … oder ganz aufzugeben. Nicht das erste Mal seit seiner Flucht von Grimmauld Platz Nr. 12 fragte er sich, ob er in der Muggelwelt nicht zufriedener wäre.
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Ein paar Antworten und … ähm … Entschuldigungen.
Bin doch tatsächlich aus der Versenkung wieder aufgetaucht und hoffe wieder in einen etwas regelmäßigeren Rhythmus betreffs des Hochladens hinein zukommen. (seufz) Das Leben ist manchmal wirklich schwer … Wie auch immer: Ich habe meine Kapitel wieder gefunden und bin dabei sie umzuarbeiten. Das bedeutet, dass ab dem nächsten Kapitel immer mal wieder ein paar Flashbacks auftauchen, weil ich ansonsten noch 5-6 weitere Kapitel hätte, ehe Harry endlich nach Hogwarts kommt. Also arbeite ich die in die Kapitel ein, die in der Schule spielen. … Soviel dazu.
Wie sieht das mit den romantischen Beziehungen aus?
Diese Frage wurde in verschiedener Form von mehreren Leuten gestellt. Inzwischen dürfte es relativ eindeutig sein, dass es sich hierbei um 1. Ron/Hermine und 2. Harry/Ginny handelt. Allerdings wird es dauern, ehe dieses zweite Pairing real wird. (An tolotos: Pech gehabt, Schatzie.) Allerdings muss ich dir zustimmen, dass viele Harry/Ginny Romanzen schnell ins Kitschige abdriften. Da ist sie auf einmal die einzige, die Harry wirklich verstehen kann, weil sie ja ehedem von Voldemort besessen war und außerdem kann sie sich gegen alles und jeden wehren, weil sie schließlich mit sechs älteren Brüdern groß geworden ist … bla bla … Daran mag wohl etwas dran sein, aber das Klischee wird von zu vielen Autoren benutzt und inzwischen ist es ausgenutzt. Ich versuche, nicht in diese Falle zu geraten. Schreit alle laut WARNUNG! wenn es doch geschehen sollte. Gleichzeitig muss ich dasselbe aber auch in Bezug zu Harry/Hermine sagen. Sie ist soooo mitfühlend und versteht ihn wie kein anderer, weil sie immer und immer an seiner Seite war, seitdem sie 11 Jahre alt waren und sie kann das Beste aus ihm herausholen und so weiter und so fort. Ich habe weder etwas gegen das eine oder andere Pairing, ich mag nur nicht, dass die meisten Autoren Klischee nach Klischee benutzen und vergessen, dass die jeweiligen Hauptcharaktere noch Teenager sind und keinerlei/minimale Erfahrung haben, was Beziehungen angeht. Mal ehrlich Leute: Ich bin inzwischen 24 und obwohl ich mich gern an meine erste ernsthafte Beziehung (da war 15-16 Jahre alt) erinnere, war sie keineswegs vergleichbar mit meiner heutigen. (mit funkelnden Augen grinst) Ja, auch Autoren haben ein Sexleben. Zu weiteren Pairings: Hmm … entlang des Weges mag sich noch etwas entwickeln …
Taucht Sirius in irgendeiner Art und Form wieder auf?
Ja, allerdings kehrt er nicht wunderbarerweise wieder ins Leben zurück. Mehr sage ich nicht.
Bleibt das Haus Bestandteil der Geschichte?
Natürlich! (geheimnisvoll) flüstert Zudem werdet ihr sehen, dass die besonderen Eigenschaften des Hauses noch eine Rolle spielen werden, selbst wenn das Haus nicht direkt involviert ist.
Wieso versteht Kah die Menschen?
Also, Kah ist ziemlich aaaaaaaaalt und wirklich intelligent. Im Laufe ihres laaaaaangen Lebens hat sie ein paar nützliche Sachen aufgeschnappt, unter anderem die Sprachen der Menschen um sie herum. Ich wollte also nicht implizieren, dass plötzlich alle Schlangen verstehen, wenn diese lästigen Zweibeiner sich untereinander unterhalten.
Wird das Ganze HBP kompatibel?
Nein. Ich mag das sechste Buch nicht. Ich mag es ganz und gar nicht. (schüttelt vehement den Kopf) Was hat sich JKR da nur gedacht?
Nächstes Kapitel
Begrüßungsfest
Neuer Lehrer
Erstes Treffen mit Dumbledore hämisch kichert
