Disclaimer: Nix meins. Nix Geld … grummel …

18.Ein Fest, ein Schock, ein alter Mann …

Als der Hogwarts-Express in Hogsmeade ankam, gab es das übliche Getümmel im Sturm auf die Kutschen. Mit einem Stich der Enttäuschung und des Bedauerns – an den er sich allmählich gewöhnte – sah Harry, dass seine beiden ‚besten' Freunde ihm gänzlich und vor allem bewusst ignorierten. Ginny stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Rippen und verdrehte als Kommentar nur die Augen, ehe sie ihn zu Neville und Luna in eine der Kutschen bugsierte.

Sobald sie sich der Grenze Hogwarts näherten, spürte Harry es. Nicht das Gefühl des Heimkommens, so wie in den Jahren zuvor. Nein, dies fühlte sich wesentlich intimer an, als würde jemand ihn persönlich willkommen heißen und akzeptieren – wie eine Mutter ein verlorenes Kind vielleicht. Es fühlte sich warm und wohltuend an und er schloss mit einem leisen Seufzen seine Augen. Was immer das war, es war gut und auf seltsame Weise vertraut.

Zufriedener und innerlich ruhiger als die vielen Stunden zuvor wanderte er hinter Luna, Nev und Ginny in die Große Halle. Es tat gut, wieder hier zu sein und er fühlte sich fähig, mit allem zu Recht zu kommen, was dieses Jahr in seinen Weg geworfen werden würde. Harry ließ sich von dem konstanten Geschnatter seiner Mitschüler dahin tragen und erst nachdem er einen Platz am Gryffindortisch gefunden hatte, ließ er einen musternden Blick über den Lehrertisch gleiten. Da waren Flitwick und Sprout mit Madame Pomfrey offensichtlich in eine anregende Diskussion versunken. McGonagalls Sitz war leer, wahrscheinlich unterwegs, die Erstklässler einsammeln und dann war da Dumbledore, den Harry nur mit einem unhöflich winzigen Blick zur Kenntnis nahm. Vektor, Hagrid – der von Harry ein kurzes Lächeln erhielt – und zuletzt Snape und ein Fremder, die sich beide miteinander unterhielten. Etwas war anders und es dauerte eine Weile, ehe Harry erkannte, um was es sich handelte. Snapes Gesichtsausdruck fehlte der übliche, angewiderte Ausdruck von Ekel angesichts der Unmengen Schüler.

Der neue Professor zog eine Menge Blicke auf sich – nicht verwunderlich angesichts des bisherigen Verschleißes an neuen Lehrern in Verteidigung –, seine Haare waren silbern, traditionell in einen Pferdeschwanz gebunden, dem Gesicht fehlten jedoch die Falten des Alters und dennoch fühlte Harry sich noch jünger als selbst in Dumbledores Gegenwart, der die 150 schon längst überschritten hatte. Leise fragte er Kah, ob sie das auch fühlen würde. Sie züngelte probehalber die Luft und zischte hochmütig: „Älter als ihr anderen Zweibeiner, viel älter … aber noch lange nicht so alt wie ich."

Harry rollte nur mit den Augen, während er darüber nachdachte. Entweder handelte es sich hierbei um einen Vampir – angesichts der Ministeriumsregulationen jedoch unwahrscheinlich – oder um einen alten, wirklich, wirklich alten Menschen, einen der etliche Jahrhunderte alt war, wenn er Kahs Zeitverständnis folgte, nach welchem alles unter 500 Jahren als jung und kaum beachtenswert galt.

„Aber wer könnte … Nicholas Flamel!", antwortete Harry seine eigene Frage und musterte diese Legende noch eingehender.

Als würde der Mann seinen Blick spüren, hob er den Kopf und sah in seine Richtung. Harry erwiderte den Blick und hoffte dabei, dass sein Staunen und seine Bewunderung nicht zu offensichtlich waren. Flamel, dessen war sich Harry inzwischen vollständig sicher, hob nur eine Augenbraue und nickte ihm amüsiert zu, ehe er sich wiederum seinem Gespräch mit Snape zuwandte.

Vom Rest des Festes bekam Harry verständlicherweise kaum etwas mit. Lediglich bei Dumbledores Rede hörte er kurz zu – Es war tatsächlich Flamel! Flamel würde Zaubertränke übernehmen! Genial! Dafür würde Snape die Stelle für Verteidigung gegen die Dunklen Künste erhalten. Verdammt! – ehe er wieder abschaltete und sich wunderte, was das wohl bedeuten konnte. Nicholas Flamel war für ein komplettes Jahr in Hogwarts und den Gerüchten zufolge waren er und seine Frau nur selten getrennt, schon gar nicht über einen derart langen Zeitraum. Womöglich würde er Perenelle Flamel ebenfalls kennen lernen?

Während des Sommers hatte er einige ihrer Schriften über Alte Runen und Algebra gelesen und obwohl nur wenige ihre Arbeiten anerkannten – Engstirnige Idioten, aus der die Zaubererwelt zu 90 Prozent zu bestehen schien! –, fand er selbst sie einfach brillant. Ihr zufolge lag die Magie in den Runen selbst und nicht in denjenigen, die sie anwandten. Diese Magie jedoch dazu zu bringen, zu tun, was man wollte, benötigte die Magie und den Willen des Anwenders. Demzufolge könnten – rein theoretisch natürlich – selbst Muggel die einfachen und relativ schwachen Runen anwenden. Dies war natürlich ein Konzept, das den reinblütigen Rassisten komplett gegen den Strich ging. Daher auch ich Ausschluss aus den meisten Forschungszirkeln der Zaubererwelt.

Harry musste sie einfach kennen lernen! Mit diesem Entschluss machte er sich nach dem Fest auf zum Gryffindorturm. Er kam in der Meute keine zehn Meter, ehe McGonagall ihn einholte und mitteilte, Dumbledore wolle ihn im Schulleiterbüro sehen.

„War ja abzusehen!", murmelte Harry nur vor sich hin und auf dem Weg zum Wasserspeier versicherte er sich, dass seine Okklumentikschilde voll errichtet waren.

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Es war nach seinem Besuch beim Tagespropheten und dem endgültigen Entschluss, mehr zu tun als nur das Opferlamm für Voldemort und Dumbledore zu sein, dass ihm klar wurde, er benötigte mehr Zeit zum Trainieren, Planen und Lernen. Voldemort und Dumbledore hatten beide etliche Jahrzehnte Wissen und Erfahrung mehr als er. Es würde nicht reichen, wenn er ein Ass in VgddK würde und genug wusste, um die UTZe mit fliegenden Fahnen bestehen zu können. Er musste lernen, seine Kräfte zu kontrollieren, sie erforschen und verfeinern. Er musste sich viele verschiedene Gebiete aneignen und kombinieren können, ehe er auch nur daran denken konnte, gegen die beiden vorzugehen.

Dumbledore war ein Meister in Verwandlung und hatte 150 Jahre Zeit, dies geschickt mit Duellieren zu kombinieren; während Voldemort Jahrzehnte hatte, um Wissen in den Dunklen Künsten zu akkumulieren. Das hieß Harry musste dies beides lernen und zusätzliche Überraschungen bereithalten.

Es war kaum möglich, den Wissensstand der beiden in deren Expertengebieten aufzuholen oder gar zu übertrumpfen. Harry musste also seinen eigenen Weg und Stil finden. Er musste seine eigenen Stärken und Schwächen kennen lernen. Doch zu allererst musste er einen Weg finden, beide aus seinem Kopf herauszuhalten und nach allem, was er inzwischen über Okklumentik und Legilimentik gelesen hatte, benötigte das Zeit. Jede Menge Zeit.

Womöglich wäre er bereits an dieser ersten Hürde gescheitert, wenn nicht Aleschi und Phineas eine grandiose Lösung gefunden hätten. Das Black-Haus konnte die Zeit bis zum vierfachen ausdehnen, was bedeutete, er hätte statt der drei Wochen bis zum 1. September komplette 12. dies kombiniert mit dem Black-Ring könnte um den Faktor acht erweitert werden, womit ihn 96 Wochen oder 18 Monate bzw. anderthalb Jahre zur Verfügung standen. Damit begann sein Selbsttraining und der erste und entscheidende Schritt war die Abschirmung seiner Gedanken, Emotionen und Erinnerungen.

Schnell wurde Harry klar, dass jeder mentale Schild – und sei er noch so stark – irgendwann gebrochen werden konnte. Beständige geistige Attacken kombiniert mit körperlicher Erschöpfung konnten jeden Geist brechen.

Also begann er ganz von vorn. Meditation und innere Versenkung, um seine Gedanken und Erinnerungen zu sortieren, Stück für Stück, notfalls unter Zuhilfenahme eines Denkariums. Dennoch war es eine emotionale Achterbahnfahrt, brutal und erschöpfend und allein seine pure Sturheit half ihm, nicht mittendrin zusammenzubrechen und aufzugeben. Nach und nach klärte sich jedoch das Chaos in seinem Kopf. Ansehen, analysieren, verarbeiten, sortieren, immer wieder derselbe Prozess für jede einzelne Erinnerung, gute und schlechte. Für einige benötigte er mehrere Versuche, doch irgendwann gelang es ihm, sie zu meistern. Der zweite Schritt hingegen war komplizierter. Jeder Okklumens muss ein passendes Sicherheitssystem für seinen Geist finden, das so individuell wie nur möglich sein sollte. Viele nutzten die bekanntesten Konzepte. Die Zwiebel: Ein Schild nach dem anderen, so viele man nur zustande bringt. Der Nachteil daran war, dass desto mehr Schilde man baute, desto weniger Kraft steckte hinter jedem einzelnen, da diese aufgeteilt wird. Die Türen: Ein Gebäude mit geschlossen, Türen, mit entsprechenden Schutzzaubern für Gruppen von Erinnerungen und Abschnitte des eigenen Geistes. Nachteil hierbei war, dass Schutzzauber leicht erkannt und gekontert werden konnten.

Es dauerte drei volle Wochen, ehe Harry die Idee kam. Er würde seinen Geist wie einen Computer anlegen, mit Hard- und Software, Partitionen, Ordner, Unterordner, Dateien … Geschützt durch Passwörter, einer Firewall, Verschlüsselungen usw. Das Geniale daran? Wie viele Zauberer und Hexen wussten was ein Computer war geschweige denn wie er funktionierte? Selbst Hermines Wissen reichte gerade mal so weit, das Ding anzuschalten und ins Internet zu gelangen.

Problem gelöst und nach einem Monat war seine Okklumentik vollständig und so gut wie undurchdringbar. Natürlich folgten in den nächsten Monaten noch Verfeinerungen, aber am Grundkonzept änderte sich nichts und der absolute Knaller – Harrys bescheidener Meinung nach – war, dass die neu gewonnene Klarheit in seinem Kopf ihn befähigte Informationen schneller als je zuvor aufzunehmen. Dank stetiger Kontrolle fand er sogar heraus, dass sein Archivierungssystem sicherte, dass das Wissen auch nicht einfach wieder verloren ging. Besser hätte es nicht funktionieren können.

FlashbackEnde-undmeineLinienwerdenweiterhinindasBermudadreieckvonFanFictionnetgeschluckt-FlashbackEnde

Schultern gerade. Check.

Kinn hoch. Check.

Selbstbewusster Gesichtsausdruck. Check.

Entschlossen klopfte Harry an Dumbledores Tür und trat ein, nachdem die übliche Aufforderung erfolgt war.

‚Was für eine interessante kleine Versammlung!', dachte er amüsiert, sobald er bemerkte, dass er keineswegs unter vier Augen mit Dumbledore sprechen würde. Neben dem Schulleiter waren dessen getreue Stellvertreterin, McGonagall, und direkt neben der Tür der Schoßhund, Snape, anwesend. Strategisch gut verteilt. Einer im Rücken, dem Harry ohnehin misstraute, eine(r) neben ihm, deren Position in diesem Machtspielchen noch nicht völlig klar war und frontal der Meistermanipulator. Harry hob eine Augenbraue und ließ Dumbledore erst gar nicht zu Wort kommen. „Ich nehme an, es gibt Probleme, die Schule betreffend?"

„Nein, mein Junge." Ah, die gütiger Großvaterroutine. „Bitte, nimm Platz, Harry, und wir …"

„Ah, nun Professor, wenn es sich nicht um schulische Belange handelt, habe ich wohl kaum etwas hier zu suchen. Guten Abend, Schulleiter, Professor, Snape." Und damit verschwand er wieder und ließ einen Raum geschockter Erwachsener zurück.

Mit einem selbstzufriedenen Grinsen schlüpfte Harry in den nächst besten Geheimgang und schlenderte gemütlich durch die leeren Gänge, bis er endlich kurz vor der Ausgangssperre den Gemeinschaftsraum der Gryffindors betrat und stracks in den Schlafsaal der Sechstklässler verschwand.

Neville, der einzig momentan anwesende, blickte besorgt auf. „Das hat aber lange gedauert."

„Nah, ich war nur etwa 30 Sekunden in Dumbledores Büro, danach bin ich ein wenig umhergeschlendert."

„Das erklärt dann wohl, warum McGonagall so aufgebracht herkam und verlangte, du solltest sofort zurückgehen."

„Ah … Hmm … nun … Das kann ich jetzt ja wohl kaum mehr. Es ist schließlich nach 22.oo Uhr." Harry grinste vergnügt. „Wir wollen doch nicht, dass Gryffindor wegen mir noch vor Unterrichtsbeginn Minuspunkte erhält, nicht wahr?"

Neville schnaubte amüsiert. „Nah, wirklich nicht. Das kann ich einfach nicht zulassen, oder?"

„Ganz deiner Meinung, Nev, ganz deiner Meinung." Damit ging er ins Bett, nachdem er eine ganze Bandbreite an Schutzzaubern, Flüchen und Hexereien großzügig darum verteilt hatte. Er legte viel Wert auf eine ungestörte Nachtruhe.

wobleibenmeinenverdammtenLinien?kannmirdasbittemaljemanderklären?

A/N: Soweit bis heute. Riesenknuddel an Lisa (Du weißt schon, dass ich dich meine), die immer mein Probezuhörer ist und mir hilft, wenn ich zu kompliziert um tausend Ecken denke.

Ich denke, ich könnte wieder zu einem Kapitel pro Monat kommen. Mehr ist zeitmäßig schwer machbar.

Okay: Ich hätte den Sexkommentar weglassen sollen, der wurde völlig falsch verstanden (war nur total auf einem Endorphinhoch wegen … naja, das könnt ihr euch wahrscheinlich selbst denken). Ich meine damit nicht, dass die Leutz in Harrys Alter keinen Sex hätten … im Gegenteil (grins). Ich wollte damit nur ausdrücken, dass die meisten Beziehungen im Alter 15/16 noch sehr viel mit Ausprobieren zu tun haben und weniger damit, ob man nicht gleich heiraten und Kinder bekommen will.

Und ich verspreche für alle Anfragen: Es wird mehr von Kah, dem Haus, Luna und Co. geben. A propos Luna. Ich denke, sie ist nicht umsonst in Ravenclaw gelandet, sie ist unglaublich intelligent, allerdings geht sie an Probleme anders heran als jemand wie Hermine, die nur Fakten als wahr anerkennt, die irgendwo abgedruckt worden (wogegen ich wirklich bin, schließlich gibt es einen Haufen Bücher, die man einfach nicht ernst nehmen kann, Bsp.: Mein Kampf von Adolf Hitler).