Singvogel:

Eigentlich ist es gar nicht so wichtig, überhaupt etwas über Final Fantasy zu wissen. Die Charaktere sind nur in den Wesenszügen/Aussehen etwas übernommen, haben aber andere Namen, auch die Welt und einige Dinge sind – wenn man das Spiel gespielt hat sicher wieder zu erkennen, allerdings auch alles unter anderen Namen etc. Und die Züge gibt es dort wirklich, ja. Alles in Allen nimmt die Geschichte nachher aber einen völlig anderen Verlauf. Da das aber meine erste war, war ich einfach zu faul, mir selbst Gedanken um Setting sowie Charaktere zu machen. ;o)

Was die wörtliche Rede angeht: Ich schreibe im Word, bin sogar zu faul jedes Mal vor einer Rede „Enter" zu drücken. Ansonsten Danke für deine Review, freu mich immer drüber. Und viel Spaß mit Chapter 3!

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3. Kapitel

DER KRIEG

Langsam begann es zu dämmern. Die Sonne erhob sich mit ihren ersten blutroten Strahlen in den Himmel. Seraphim wachte auf weil es um ihn herum unerträglich heiß wurde. Noch immer war er von einer flackernden Feuerwand umgeben. Er erinnerte sich an Manyas Worte und schickte das Feuer fort. Es funktionierte noch immer. So plötzlich wie der Feuerkreis erschienen war verschwand er auch wieder. Der Junge krabbelte aus seinem Schlafsack hervor und wischte sich über das Gesicht. Es war schon über 25 Grad warm, obwohl es noch so früh war. Das hellbraune Haar klebte an seiner Stirn. Er packte seine Sachen zusammen und stieg die drei Stufen zum Bahnhof hinauf. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass der Zug nach Seamont bald einfahren würde. Er setzte sich auf die noch kühlen Steine und streckte sich. Sein nächstes Ziel würde also Seamont sein. Dort gab es doch momentan diese Ausschreitungen, weil Seamont seine Unabhängigkeit gegenüber Kyron wahren wollte. Kyron seinerseits konnte nicht akzeptieren dass Seamont zu Bashin gehörte.

Als der Zug den Bahnhof erreichte erhob sich der Junge. Noch etwas müde stieg er ein und setzte sich in ein noch weitgehend leeres Abteil. In dem Zug der aus Fairy zu kommen schien saßen fast ausschließlich Männer in Kyronesischen Uniformen. Soldaten. Es stimmte also, Seamont schien tatsächlich besetzt zu sein. Seraphim hatte schon von vielen Widerstandsgruppen gehört die sich dort gebildet haben sollen, doch nur wenige waren aktiv. Eine der bekanntesten Widerstandsgruppen war die Vereinigung GENESIS, sie schienen auch die höchste Zahl an Mitgliedern zu haben.

Er gähnte. Vor drei Uhr Nachmittags würde der Zug Seamont nicht erreichen, was sollte er also tun? Unentschlossen sah er sich um. Dann sah er wie ein junger Soldat auf ihn zusteuerte und sich neben ihn setzte. Er schien ungefähr in seinem Alter zu sein, höchstens ein, zwei Jahre älter. Er sah ihn neugierig an, sagte aber nichts. „Ist was?" Seraphim mochte es nicht wenn man ihn beobachtete. „Nein, ich frage mich nur was jemand wie du zu diesen Zeiten in Seamont will." Der andere grinste. „Es war nicht meine Absicht hierher zu kommen, es war der erstbeste Zug der mich aus der Wüste wegbrachte." Antwortete er wahrheitsgemäß. „Du hast in der Wüste übernachtet?" Ungläubig sah der junge Soldat ihn an. „Sei froh dass du noch lebst, viele sind schon dort erfroren." „Ich weiß." Gelangweilt sah Seraphim aus dem Fenster. „Warst du schon mal in Seamont?" Sein Nachbar gab einfach keine Ruhe. „Nein, ich bin aus Kalay." Gab er zurück. „Was genau geht eigentlich gerade in Seamont vor?" fragte er dann. Der andere überlegte kurz, dann begann er zu erzählen. „Da ist ganz schön was los, die Aktivisten aus Bashin haben Kyronesische Truppen angegriffen die Seamont besetzt halten, jetzt brauchen sie Verstärkung." „Warum will Kyron Seamont unbedingt zu seinem Gebiet erklären?" wollte Seraphim daraufhin wissen. „Ich weiß es selber nicht! Meinst du man klärt uns niedere Soldaten über irgendwelche Gründe auf? Es interessiert mich auch nicht, ich habe mich der Armee Kyrons verschrieben und das ist eben mein Job. Aber ich denke Kyron möchte damit verhindern dass Bashin sich weiterhin in seine Politik einmischt." Dann schwieg er. Seraphim gähnte. Lange Zugfahrten waren einfach nichts für ihn. Den Rest der Fahrt verbrachte er damit, an seine große Liebe Riona zu denken und gelegentliche Fragen seines Nachbarn mit einem gelangweilten „Ja ja…" abzutun.

Endlich erreichte der Zug Seamont. Schon vom Bahnhof aus konnte man das Chaos ausmachen welches hier herrschte. Wo war er da nur hineingeraten?

Seamont war an für sich eine schöne Stadt, hier war alles auf die Zugfahrt ausgerichtet, diese Stadt wirkte beinahe wie ein lebendiges Museum. Der Junge nahm seinen Rucksack und machte sich erst einmal auf den Weg in die Innenstadt, Er kam beinahe um vor Hunger. Ab und zu rannten Gruppen von acht bis zehn Kyron Soldaten an ihm vorbei. Einige der grün uniformierten Bashin Soldaten waren noch da, doch sie schienen auf dem Rückzug zu sein. Lediglich einige Widerständler lieferten sich hier und da Straßenschlachten mit der Armee.

Lange musste er nicht suchen, schnell erblickte Seraphim eine kleine Imbissbude. Von hier aus konnte man gut den Marktplatz überblicken, auf dem einige Anhänger der Widerstandsgruppe GENESIS friedlich demonstrierten. Wenn das ihre Art von Kampf war… Der Junge wandte sich einer riesigen Portion Spaghetti zu, die ihm soeben hingestellt wurde.

Danach trat er wieder hinaus auf die Straße. Wohin sollte er nun? Plötzlich hörte er unweit von sich jemanden schreien. Neugierig folgte er dem Schrei und durchquerte eine kleine Gasse. Schlagartig blieb er stehen. Eine Gruppe von fünf Kyron Soldaten prügelten brutal auf einen Jungen in seinem Alter ein. Er hatte keine Chance sich zu wehren, auch wenn er kampfsporttechnisch einiges zu können schien. „Aufhören!" entschlossen lief Seraphim auf die Gruppe zu. „Wer wagt es? Noch einer von diesen verdammten Widerständlern!" Zwei der Männer näherten sich dem Jungen bedrohlich. Ohne zu zögern zog er sein Schwert. „Der Kerl ist bewaffnet!" schrie einer der Soldaten. Die anderen ließen von dem blonden Jungen ab, der nun am Boden lag und wollten sich auf ihn stürzen. Nach einem Ausweg suchend schaute Seraphim sich um. Doch er bemerkte dass man sie bereits umzingelt hatte. Mit einem dämonischen Lächeln auf den Gesichtern drängten die feindlichen Soldaten sie immer tiefer in eine Sackgasse hinein. Seraphim hielt seine Klinge schützend vor sich und sah nach hinten, der andere hatte sich inzwischen auch wieder aufgerappelt und stand nun fast neben ihm. „Verschwindet endlich hier!" brüllte er ihre Gegner an. Provozierend hob einer der Männer sein Gewehr. „Und wenn wir es nicht tun?" er grinste hämisch. „Seamont gehört jetzt uns." Behauptete ein anderer. „Niemals!" Der Blonde Junge wurde jetzt richtig wütend. Drohend kamen die Soldaten immer näher. „Macht aber nichts." Meinte einer von ihnen. „Ihr werdet nämlich an Ort und Stelle sterben!" erklärte ein anderer. „Das werden wir nicht!" Plötzlich schoss ein gleißender Blitz an Seraphim vorbei. Im selben Moment ließen die Männer ihre Waffen fallen und liefen schreiend weg.

„Was war das denn jetzt?" verständnislos drehte er sich um. Der andere hatte sich auf dem Kopfsteinpflaster hingesetzt. „Ich… ich weiß es selber nicht!" stammelte der. „Woher kam der Blitz?" Seraphim starrte den Jungen neugierig an. „Wenn ich nicht wüsste dass es absolut unmöglich wäre würde ich sagen ich habe ihn herbeigewünscht." Sagte der andere unschuldig. „Du hast ja gar keine Ahnung…" Seraphim lehnte sich an die Wand. „Versuchs doch einfach mal." Forderte er den Jungen dann auf. „Wie bitte? Spinnst du oder was?" Er sah ihn an als käme er von einem fremden Planeten. „Nein, es funktioniert vielleicht." Um dem Blondschopf zu demonstrieren dass er Recht hatte hielt er die rechte Hand nach vorne und ließ einen kleinen Feuerball entstehen, den er ihm um die Nase fliegen ließ. „Wahnsinn! Ich glaub's nicht! Wie machst du das?" dem fremden Jungen blieb vor lauter Staunen der Mund offen stehen. „Genau wie du das mit dem Blitz gemacht hast." Gab Seraphim kühl zurück. „Aber wie?" Der andere starrte noch immer die Kugel aus Flammen an die vor seiner Nase herumtanzte. „Wünsch dir einen Kugelblitz her, " verlangte er daraufhin, „Aber um Gotteswillen, lass ihn nicht los, stell dir einfach vor du kannst ihn mit deinen Gedanken fernsteuern." „Das klingt zu abenteuerlich!" Doch er tat was Seraphim von ihm wollte. „Ist ja irre!" Innerhalb von wenigen Sekunden wurde Seraphim von drei gelblich blauen Blitzen umkreist. „Lass das gefälligst sein, das ist kein Spielzeug." Ermahnte er den anderen Jungen. Dann fragte er ihn nach seinem Namen. „Armon Lescat, Sohn des Oberhauptes von GENESIS." Antwortete er stolz. „Seraphim Ferais, Wächter des Feuers, ich bitte dich, dich mir anzuschließen." Der Junge sah den anderen hoffnungsvoll an. „Warum sollte ich? Ich muss zurück nach Bashin, Kyron soll dort eingefallen sein, meine Mutter ist noch dort!" Armon winkte ab. „Und überhaupt, Wächter des Feuers, was soll den das für ein Rang sein?" Es sollte spöttisch klingen, doch der blonde Junge konnte seine Ehrfurcht nicht ganz verstecken. „Derselbe wie deiner, Wächter der Blitze." Antwortete Seraphim gelassen. „Was bitte?" Armon verstand die Welt nicht mehr. „Ich mach dir einen Vorschlag", versuchte der Junge es erneut, „Ich werde dich nach Bashin begleiten, unterwegs werde ich dir alles erzählen, aber dafür musst du mir versprechen mir zu folgen bis unsere Mission beendet ist."

„Abgemacht!" Der Blondschopf schlug ein.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Bahnhof um den Unterseezug nach Bashin zu nehmen. Unterwegs weihte Seraphim seinen Gefährten in die Geheimnisse ein, die er bis jetzt kannte. „Yo, das ist der helle Wahnsinn! Also wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen und am eigenen Körper gespürt hätte würde ich dich für verrückt erklären. Aber wenn es stimmt was du sagst, habe ich wohl keine andere Wahl als mich dir anzuschließen! Um Gaia Willen." Armon war von seinen Ausführungen vollends begeistert. „Ich danke dir." Seraphim fiel ein Stein vom Herzen. Den zweiten Wächter hatte er also auch gefunden. „Und du meinst dass ich die Blitze beliebig steuern kann?" aufgeregt rutschte der Junge auf seinem Sitz herum. „Es ist dein Element, du kannst frei über es verfügen." Bestätigte Seraphim. Als er das breite Grinsen auf Armons Gesicht bemerkte fügte er noch schnell hinzu: „Aber bitte nicht hier drinnen!" Jetzt mussten sie beide lachen. Seraphim war so unendlich erleichtert dass er den Weg nun nicht mehr alleine gehen musste. Zu zweit würden sie auch die anderen leichter finden, da war er sich sicher.

Dann stiegen sie aus. Bashin war, obgleich es die Hauptstadt war, recht klein. Es gab einen kleinen Hafen, den man vom Ortseingang aus sehen konnte. Kleinere Schiffe und Privatyachten lagen dort vor Anker. Die gesamte Stadt war von Kyronesen besetzt. „Die sind ja schlimmer als die Pest!" fluchte Armon als er sich seinen Weg durch die Massen bahnte. „Wohin gehen wir?" fragte Seraphim, während er aus dem Augenwinkel einige Bashin Soldaten beobachtete die vergebens versuchten die Kyronesen aufzuhalten. „Zu mir nach Hause, ich muss wissen ob es meiner Mutter gut geht." Der Junge beeilte sich zu seinem kleinen Haus zu kommen. „Verdammt, sind das etwa alle Kämpfer die wir haben?" maulte er als er sah wie die kleine Gruppe grün uniformierter Männer flüchtete. Er kramte in der Tasche nach seinem Schlüssel doch seine Mutter kam ihm zuvor. „Armon!" Sie schien erleichtert als sie die Türe öffnete. „Ich habe gewusst dass du kommen würdest. Oh, entschuldige, du hast ja jemanden mitgebracht. Hallo." Sie reichte Seraphim die Hand. „Schon okay." Er lächelte verlegen. Armons Mutter umarmte ihren Sohn, dann bat sie die Jungen herein. Sie führte sie in den Wohnraum und forderte sie auf sich zu setzen. „Ich werde nicht lange bleiben, Mutter." Eröffnete Armon ihr gleich. „Ich wollte nur sicher gehen dass es dir gut geht." Er nahm sich einen von ihren selbstgebackenen Keksen und grinste aufmunternd, „Auch damit habe ich gerechnet." Erklärte die Frau leise. „Es muss sein, ich hab es ihm versprochen." Er deutete auf Seraphim der bis jetzt stumm auf seinem Platz gesessen hatte. „Wenn du es versprochen hast…" sie lächelte leicht. „Ich werde dir alles erzählen wenn ich zurückkomme, aber zuerst muss ich wissen ob du klarkommst." Versuchte Armon sie zu trösten. „Mach dir um mich keine Sorgen, ich habe ganz GENESIS hinter mir, und uns geht es hier nicht schlecht, in Torania muss es schlimmer sein, Kyron will die Hauptstadt mit Raketen beschießen, sollte Torania nicht auf seine Forderungen eingehen." Sie stellte den Jungen je einen Kaffee hin und setzte sich dann. „Mein Gott!" Seraphim glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. „Was ist nur in Kyron gefahren?" er war sichtlich geschockt. „Wollen die einen Weltkrieg anzetteln oder wie sieht's aus?" auch Armon bekam es mit der Angst. „Kyron hat seit kurzem ein neues Staatsoberhaupt, sie versucht wohl die anderen Staaten einzuschüchtern und letztendlich aus Kyron ein Weltreich zu machen." Armons Mutter sah die Jungen mit sorgenvollem Gesicht an. „SIE!" Die beiden antworteten im Chor. „Kyrons Präsidentin, Abraxxia Melan, ihr wusstet nichts davon?" Seraphim wurde leichenblass. Es passte alles zusammen. Armon sah ihn Hilfe suchend an.

Abraxxia strebte also die Weltherrschaft an. Und ihre Magie nutzte sie dazu Kyron dazu zu zwingen für sie zu kämpfen. Wenn Gaia erst in den Händen Kyrons lag – Nicht auszudenken! „Und Sie sagen Abraxxia halte sich zur Zeit in Torania auf?" hakte er dann nach. „Ja, sie will Torania ihren Willen aufzwingen, andernfalls…" sie beendete den Satz nicht. „Aber tut denn keiner was?" entrüstet stand Armon auf. „Beruhige dich Junge", versuchte seine Mutter ihn zu besänftigen, „Beinahe die gesamte Armee Bashins ist unterwegs nach Torania und die Melee Einheit unserer Akademie ist ebenfalls auf dem Weg dorthin. Sie scheinen mehr über die neue Präsidentin zu wissen als sie vorgeben." Seraphim nickte, die Akademie hatte also auch ihre Leute losgeschickt. „Natürlich!", schnaubte Armon verächtlich, „Sie ist ne Hexe! Hey!" Er fing sich einen heftigen Tritt von Seraphim ein. „Armon, benimm dich bitte." Verlangte seine Mutter matt.

Seraphim atmete erleichtert auf, sie hatte ihn nicht ernst genommen. „Wir müssen nach Torania." Wandte der Junge sich dann an Armon. „Das hab ich mir gedacht." Gab der zurück. „Aber über Nacht bleibt ihr." Erklärte Armons Mutter bestimmt ohne nach den Gründen zu fragen. Die Abenteuerlust ihres Sohnes überraschte sie nicht. „Ich werde euch etwas Ordentliches zu Essen kochen bevor ihr schlafen geht." Schlug sie vor und verschwand in der Küche. „Machen sie sich unseretwegen keine Umstände!" rief Seraphim der Frau hinterher, doch da hörte er sie schon mit den Töpfen klappern. „Wir werden sie nicht besiegen können", sagte er dann zu Armon, „Wir werden sie höchstwahrscheinlich nicht einmal zu Gesicht bekommen, aber ich muss einfach wissen gegen wen oder was wir eigentlich kämpfen." Der Junge nickte, ihm ging es genauso. Das Schlimmste an der ganzen Sache war die Ungewissheit. Sie waren dabei sich gegen eine Weltmacht zu stellen, regiert von einer Hexe. „Verrückt!" Er schüttelte den Kopf. Seraphim sah ihn an. Ihn plagten dieselben Gedanken aber es half alles nichts.

Beim Essen sprachen sie kein Wort. Jeder hing seinen eigenen Vorstellungen nach. Armon war sich seiner „Aufgabe" durchaus bewusst, er hatte genug gesehen um Seraphim zu glauben, auch wenn er ihn erst seit einigen Stunden kannte. Unauffällig beobachtete er den Jungen. Er aß kaum etwas, schien mit seinen Gedanken weit weg zu sein.

„Ihr solltet bald zu Bett gehen." Meinte Armons Mutter nach dem Essen. „Wenn ihr die Fähre nach Torania kriegen wollt müsst ihr zeitig aufstehen. Den Rest des Weges könnt ihr mit dem Zug zurücklegen. Wir werden uns morgen früh wohl nicht mehr sehen." Fügte sie mit einem Anflug von Traurigkeit hinzu. Armon ging zu seiner Mutter und umarmte sie. „Ich komme ja wieder." Sagte er leise. „Ihr werdet drei Tage unterwegs sein, ich werde euch ein paar Fresspakete zurechtmachen, lasst sie nicht liegen!" Dann stand sie auf. „Danke Mutter, ich werde wieder da sein bevor du überhaupt gemerkt hast dass ich weg bin!" erklärte Armon mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Seraphim merkte sofort dass er damit nur versuchte, seine eigene Unsicherheit zu überspielen. „Ich habe dir bei Armon ein Nachtlager bereitet." Wandte sich dessen Mutter an Seraphim als die Jungen ihr eine gute Nacht wünschten. „Ich danke ihnen für die Mühe…" freundlich lächelte er.

Nur Minuten später lagen die Beiden in ihren Betten. Sie waren zu aufgeregt um schlafen zu können. „Du?" Armon drehte sich ein wenig sodass er Seraphim im Halbdunkel ansehen konnte. „Ja?" „Du musst sie ja wirklich wahnsinnig lieben, wenn dir Gaia bei der ganzen Sache wirklich so egal ist wie du vorgibst." Der Junge versuchte im Dunkeln eine Reaktion festzustellen, jedoch vergebens. „Ohne Riona…" Seraphim stockte, dann flüsterte er: „Ohne Riona wäre die Welt so leer, es wäre mir egal was mit ihr geschieht. Ohne sie will ich nicht sein, nur wenn ich mit ihr zusammen sein kann hat es für mich einen Sinn um diesen Planeten zu kämpfen." Er wischte sich über die Augen. Ein Glück dass es in dem Kleinen Raum dunkel genug war… „Ich beneide dich." Armon atmete tief ein. „Was?" verwundert setzte Seraphim sich ein wenig auf. „Ich hatte noch nie eine Freundin für die ich so weit gegangen wäre wie du." Armon schloss die Augen. „Nein, ich beneide dich, du hast eine Mutter die dich liebt und sich Sorgen um dich macht, ich hab mich immer so durchschlagen müssen. Gewohnt habe ich bei einer Bekannten, Timea. Ich mochte sie, aber ich hab mich ihr nie anvertraut, bis ich Riona kennen lernte, Sie war so anders, sie war der erste Mensch der mir wirklich etwas bedeutet hat, sie hat mir gezeigt was es heißt zu lieben, geliebt zu werden." Seraphim schluckte. Er kämpfte mit den Tränen. „Tut mir Leid, ich hätte nicht fragen sollen. Wie dumm von mir." Armon legte sich wieder richtig hin. „Ist schon gut, ich werd's überleben!" versuchte Seraphim von dem Thema abzulenken. „Ich bewundere deine Stärke." Murmelte Armon leise. Dann setzte er sich doch noch einmal auf. „Das habe ich in der ganzen Aufregung ja ganz vergessen! Ich schulde dir was!"

Seraphim sah ihn aus dem Halbdunkel fragend an. „Na du hast mir heute Nachmittag das Leben gerettet. Danke noch mal!" erklärte er daraufhin. „Ach so das…" Der Junge lächelte. „Ich hätte nicht einfach weglaufen können." Armon gähnte. „Also werden wir nach Torania fahren. Früher hätte ich mich darüber gefreut." Seraphim zog sich die Decke bis unters Kinn. „Ja, wahrscheinlich…" Er war ziemlich müde. „Gute Nacht." Er hörte wie Armon sich in seine Decken kuschelte, aber er war zu erschöpft um ihm noch zu antworten. Mit geschlossenen Augen lag er da und dachte an Riona. Wo konnte sie nur sein? Dann übermannte auch ihn der Schlaf.