Disclaimer: Auch beim letzten Kapitel ändert sich nichts. JKR möge mir verzeihen, dass ich ihre Rutreiber entführe ;) Ich geb sie auch wieder zurück...vielleicht :)

A/N: Dies ist sie also, die letzte Begegnung. °Stolz ist° Habs geschafft mein Herzensprojekt fertig zu stellen. Heute hatte übrigens meine innere Kitschtante dienst. Hoffe es gefällt trotzdem :)

MUSIK: "We might as well be strangers" von Keane


Das bisschen Laub, das bereits von den Bäumen gefallen ist, raschelt unter seinen Füßen, als er den Weg entlang schreitet. Remus mag den Herbst, mochte ihn schon immer. Die herrlichen Faben, das Leuchten der Bäume. Die Hitze des Sommers ist Vergangenheit, aber trotzdem ist es noch nicht kalt genug um zu frieren.

Ein leichter Wind streift durch sein Haar und wirbelt ein paar Blätter auf. Padfoot springt glücklich wie ein Welpe in ihnen herum. Es wurde wirklich langsam Zeit, dass er etwas anderes zu Gesicht bekommt, als die heruntergekommenen Küchenwände.

Natürlich ist es riskant seit Lucius den London-Tipp an das Ministerium weitergeleitet hat, vor allem bei der Unauffälligkeit, mit der sich Padfoot hier austobt. Andererseits ist es besser ihn austoben zu lassen, solange Remus ein Auge auf ihn haben kann und nicht zu warten, bis er wieder einmal schneller handelt als denkt und auf eigene Faust durch die Stadt spaziert.

Ein einziger, verschreckter Vogel flattert auf und Padfoot läuft ihm hinterher. Der Weg macht eine Biegung und so verliert Remus seinen Freund kurzfristig aus den Augen. Doch Remus denkt nicht daran seine Schritte zu beschleunigen, um ihm schnell zu folgen. Er will nicht daran denken, dass dir Zeiten wieder dunkel sind und hinter dieser Wegbiegung einige Todesser lauern könnten. Diese Gedanken werden wiederkommen, wenn er mit Padfoot in die Küche des Grimmauldplatz zurückgekehrt ist. Aber jetzt, an diesem goldenen Septembertag auf den Straßen Londons, will er vergessen. Vergessen, dass man ihnen die Zeit gestolen hat. Vergessen, dass Peter ein Verräter ist. Dass Voldemort nach Harrys Leben trachtet. Er will sich einfach noch einmal fühlen wie damals, als er noch keine zwanzig war. Als er noch studierte und glücklich war. Als James noch lebte und sein Aurorentraining absolvierte. Als Sirius ihm jeden Abend von seiner Ausbildung zum Fluchbrecher erzählte.

Remus erreicht die Biegung und bleibt einen Augenblick verwundert stehen. Es sind keine Todesser, die sich hier versteckt haben, aber dennoch ist das Bild ein anderes als erwartet. Padfoot hat Gesellschaft bekommen. Remus blickt auf die junge Frau, die vor seinem Freund am Boden kniet und ihn ausgiebig hinter den Ohren krault und fragt sich, ob sie vielleicht nur ein Produkt seiner Gedanken ist. Nur eine Erinnerung, die in wenigen Momenten wieder zerfließt, ganz so, als wäre sie nie da gewesen. Er sieht ihre blasse Haut, blass wie Mondlicht. Ihr langes, schwarzes Haar umrahmt ihr Gesicht.

"Josephine." Remus flüstert ihren Namen, nur um zu wissen wie es ist ihn wieder auf der Zunge zu spüren. Ihn zu kosten, wie eine kostbare Praline, gefüllt mit süßen Erinnerungen.

Die junge Frau sieht auf. Ihre grauen Augen treffen seine. Grau und hell wie Silber. Artemis - so lautet ihr zweiter Vorname. Artemis, die Mondgöttin. Remus glaubt nicht, das dies ein Zufall ist. Der Mond ist sein Schicksal, ebenso wie diese Frau.

"Remus." Ihre Stimme klingt verwundert, aber immer noch so schrecklich vertraut. Remus starrt sie immer noch an, wartet nur darauf, dass sie sich in Rauch und Nebel auflöst. Doch nichts dergleichen geschieht.

Ihr Blick wandert zurück zu dem glücklich schwanzwedelnden Hund vor ihr. "Dann ist das wirklich..."

"...Padfoot, ja.", bringt Remus irgendwie hervor. Ein Lächeln tritt auf Josephines Gesicht und sie umarmt Sirius, flüstert irgendetwas in sein Fell, das Remus von seinem Standort aus nicht verstehen kann. Dann steht sie auf. Tränen glitzern in ihren Augen. Sie zögert einen Moment, dann überwindet sie die Distanz zwischen Remus und sich, schlingt ihre Arme um seinen Hals und vergräbt ihr Gesicht an seiner Schulter. Remus ist etwas überrascht ihr so plötzlich so nahe zu sein.

"Moony.", flüstert sie in seine Schulter.

"Jo.", flüstert Remus zurück und schlingt seine Arme um ihre Hüften. "Wo warst du nur?"

"Zu weit fort.", sagt sie und hebt den Kopf. "Und das viel zu lange." Ihre Blicke treffen sich, verflechten sich miteinander. Ein fröhliches Bellen lässt die beiden den Blickkontakt brechen und auf den Hund blicken, der an der Wegbiegung darauf wartet, dass man ihm den Weg zurück folgt. Remus lächelt.

"Offenbar will Padfoot, dass du mitkommst."

"Und was willst du?"

Remus lächelt abermals und nimmt Jos Hand. "Komm.", sagt er und diesmal ist es Jo, die lächelt.

So ist es mit dem Schicksal. Es trennt und führt wieder zusammen. Für Josephine und Remus ist dies die Möglichkeit ihre Liebe noch einmal aufleben zu lassen. Eine Liebe, die ihnen neue Kraft geben kann. Denn in Zeiten der Dunkelheit ist die Liebe unser rettendes Licht.