Jeder auf der Insel war durcheinander nach der letzten Nacht. Alle fragten sich was das für ein furchteinflössendes Geräusch war, das gestern Nacht aus dem Wald hallte. Viele diskutierten, dass es ja ein Affe gewesen sein könnte. Was soll das denn für ein Affe gewesen sein King Kong? dachte Ben.
Eine schwarze Frau behauptete sogar, dass dieses ihr Geräusch bekannt vorkam. Auch wenn Ben nach außen hin so tat, als ob ihn diese Diskussion nicht interessieren würde. Konnte er nicht aufhören darüber nachzudenken, was das war.
Müde Ben lehnte an einen Baum und beobachtete Jack und Kate, wie sie sich über irgendwas unterhielten. Jack hat etwas erwähnt, dass er das Cockpit suchen wollte um irgendein Funkgerät zu holen. Ben wollte eigentlich nicht mit aber nach den Geschehnissen gestern Nacht wollte er unbedingt wissen, was das war.
Kate wandte sich von Jack und steuerte auf das Wrack zu. Ben stand auf und folgte ihr.
Eigentlich sah sie nicht aus wie eine Kriminelle, vielleicht war es nur ein Bankraub. Aber warum würde man sie dann überführen? All diese Fragen ließen Ben nicht los, wenn es die Gestalt der attraktiven jungen Frau sah.
Was hat sie zu verbergen?
Kate beugte sich über einen Toten und starrte ihn minutenlang. Ihre Augen musterten den Mann von oben bis unten Ihre Hände glitten langsam zu den Füßen der jungen Mannes. Sie löste den Knoten seiner Schnürsenkel und streifte in den Schuh ganz vorsichtig ab. Als sie gerade dabei war das genauso mit den anderen zu machen, zog ein glatzköpfiger Mann ihre Blick auf sich. Der ältere Mann sah mit traurigen Augen zu der jungen Frau herüber. Doch plötzlich verschwand der traurig Blick und ein lächeln erschien auf seinem Gesicht. In seinem Mund hat er wohl eine Orange oder sowas über seine Zähne gelegt. Sein lächeln war sarkastisch fast schon herausfordernd für Kate. Sie sah ihn angewidert an und machte sich nicht mal die Mühe ihre Abneigung zu verbergen.
„Das ..." Kate folgte der Stimme und blickte rechts über Ihre Schulter. Ben stand da, mit dem Kinn deutete er in die Richtung des Mannes „ist 'ne Freak-Show" er guckte weiter in die Richtung, In die der Mann verschwand
Kate antwortete nicht. Und schnürte den anderen Schuh auf.
„Ich hab gehört, dass du und Jack da raus geht" Ben betonte dies als Frage. Er hockte sich neben die schöne junge Frau mit den braunen Locken.
„Ja..." begann Sie ohne ihm in die Augen zuschauen „Wir wollen einen Transceiver finden, mit dem wir ein Not-Signal senden können"
Ben nickte und starrte ebenfalls den Mann der vor ihnen auf den Boden lag. Das Gesicht des Mannes sah entspannt aus, nicht so als wäre er Tor, sondern mehr als würde er schlafen.
„Habt Ihr was dagegen wenn ich mitkomme?"
Kate zögerte, kurz und sah ihn dann direkt in die Augen. „Ja warum nicht einer mehr kann nicht schaden" Sie fing an sich die Schuhe zu binden.
Ben lächelte höflich und war gerade dabei aufzustehen, als ihn trotzdem noch eine Frage unter den Nägeln brannte.
„Was glaubst du was das gestern war?"
Kate zuckte zusammen und hörte auf sich die Schuhe zu schnüren. Statt dessen verschränkte sie ihre Arme über ihren Knien und schaute in die Richtung aus der das Geräusch kam.
„Ganz ehrlich?" fing sie. „Was immer dass auch war, es war riesig und bestimmt kein Affe, wie es manche hier behaupten"
„Und es wollte bestimmt auch nicht schmusen" beendete Ben ohne den Funken von Humor in seiner Stimme. Sein Blick war nun den von Kate gefolgt. Kate rührte sich für einen Moment nicht und fing dann erst an ihre Schuhe weiter zu binden.
Ben stand nun auf und ging der Menschenmasse entgegen. „Wir sehen uns dann" rief er ohne sich umzudrehen.
Seit mehr als fünfzehn Minuten liefen Ben und die anderen nun landeinwärts der Insel. Jack hat sich entschlossen, dann auch noch den kleinen Briten mitzunehmen, der die ganze Zeit nur singt. Es war ziemlich ruhig zwischen den Vieren. Jack lief voran, Ben folgte, hinter ihm lief Kate und dahinter liefer Charlie. Zu Ben's Erleichterung hat er nicht angefangen zu singen.
Kate drehte sich immer mal zu den etwas kleineren, blonden Mann um. Somit hatte sie Ben's Aufmerksamkeit geweckt. Er entschied sich ein wenig langsamer zu laufen. Ben wollte sie im Auge behalten, da sie ja mit Handschellen im Flugzeug saß. Auch Ben ertappte sich dabei, dass er sich immer mal zu Kate umdrehte. Er schaute meistens auf ihre Handgelenke. Was hat sie wohl gemacht?
Minutenlang drehte sich Kate immer mal wieder zu Charlie um, er schien das gar nicht zu bemerken.
Als sich Kate wieder mal umdrehte, rempelte sie Ben an. Der stolperte ein wenig nach vorne, während Kate ein wenig das Gleichgewicht verlor. Ben drehte sich blitzschnell um und hielt sie an ihrem Oberarm fest.
Ben sah der relativ kleinen Frau in die Augen. Sie hob ihren Kopf und lächelte zaghaft, als beide wieder weiter gingen.
Kate nahm sich ein Herz stellte sich vor Charlie „Kann ich dich was fragen?" Ben hielt ebenfalls an.
„Sicher. Würde mich freuen." sagte er aufgekratzt
„Kann es sein, dass wir uns schon mal getroffen haben?"
„Nein, das wäre unwahrscheinlich"
Kate nickt und lief weiter. Ben folgte ihr. Für den Kerl, jedoch schien das Thema noch nicht abgehakt zu sein.
„Ich komm' dir bekannt vor, richtig?"
„Ja" ohne wieder nach hinten zu schauen
„Du kannst mich aber nicht richtig einordnen" sagt er seine Stimme wurde immer fröhlicher
„Ja" sagt sie
„Ja, ich glaub ich weiß woher..."
Kate drehte sich wieder zu ihm. Ben lief zurück und stellte sich neben Kate.
„Das wird jetzt interessant" Ben's Stimme hatte ein leichten sarkastischen Unterton.
Ben und Kate schauten gespannt auf Charlie. Der sah beide kurz an und begann zu singen.
„You are all everybody"
„Oh Gott" Ben wandte sich ab aber verließ die beiden nicht. Kate schaute Charlie immer noch ganz ungläubig an.
Er pausiert „you are all everybody" Seine Stimme war piepsig und viel zu hoch. „Hast du den Song nie gehört?" Die Frage richtete sich an Kate.
„Was würde ich alles geben um jetzt nein sagen zu können" erwiderte Ben trocken. Er hatte sich wieder umgedreht. Charlie schien dieser Bemerkung keine Beachtung zu schenken.
„Ich hab ihn gehört, ich weiß nur nicht was zum Teu..." antwortete Kate
„Das sind wir... Driveshaft!" Charlie ging näher auf Kate zu und hielt ihr seine Hand entgegen, an seinem Ringfinger war ein ziemlich klobiger Ring. Er war dunkel und mit irgendwelchen merkwürdigen Verzierungen. Nun trat auch Ben näher um sich den Ring anzusehen.
„Seht ihr den Ring? Der ist von unseren zweiten Finnland – Tour" Kate und Ben sahen sich immer noch ungläubig an. „Habt ihr nie etwas von Driveshaft gehört?" fragte er erstaunt und auch ein wenig enttäuscht.
„Die Band" fragte Kate
„Ja, Die Band"
„Du warst in Driveshaft?"
„Das bin ich, ich spiele Bass" sagte er. Charlie strahlte von einem Ohr zum anderen.
„Wirklich" Kate schien ihm nicht zu glauben.
„Ja, Charlie. Im dritten Song singe ich im Background"
„Ich dachte euch gibt's nicht mehr?" fragte Ben der sich ein lächeln nicht verkneifen konnte.
„Wir haben ne Pause gemacht" erwiderte er leise und sah zu Boden.
„Meine Freundin Beth würde durchdrehen. Sie hat euch geliebt" sagte Kate nach ein paar Sekunden.
„Gib mir doch Beth's Nummer, ich ruf sie an, das würde gerne tun." Charlie's Euphorie konnte man kilometer weit riechen.
„Ihr wart gut" sagte Kate ohne auf Charlie's Angebot einzugehen.
„Naja, Geschmackssache" warf Ben ein.
„Hey" plötzlich ertönte plötzlich eine Stimme von weiter weg. Kate und Ben drehten sich um, um Jack zusehen wie er auf die Gruppe zu ging.
„Hast du schon mal was von Driveshaft gehört?" fragte Kate Jack, der die ganze Unterhaltung nicht mitgekriegt hat.
Plötzlich begann Charlie wieder zu singen. Jack schaute Charlie an als ob der verrückt wäre und schüttelte dann seinen Kopf.
Ben lachte kurz und schaute zu Charlie, der jedoch nicht sehr mitgenommen aussah.
„Wir müssen weiter" sagte Jack. Ben wusste das sich Jack jetzt gewünscht hätte allein zu bleiben.
Jack dreht sich wieder ab und ging in die Richtung aus der er kam.
Ben lief ihm hinterher, die Zwei Leute hinter sich aber immer noch in Hörweite.
„Ihr wart gut" hörte er Kate's Stimme
„Wir sind gut, wieder zusammen, mitten in einem Comeback" erwiderte Charlie lauthals als wollte er sicher gehen, dass Ben es auch mitbekommt.
Wir werden sehen. Dachte Ben... und lief weiter...
Dreißig Minuten später liefen die vier immer noch ohne jeder Spur von dem Cockpit rum. Kate und Jack liefen seit mehreren Minuten nebeneinander. Und Charlie versuchte schon mehrmals sich neben Ben einzureihen, jedesmal wenn er näher an Ben herankam hörte Ben wie der andere Mann Luft holte als wollte er etwas sagen, ließ es dann aber und lief langsamer. Das ging jetzt seit Minuten so und trieb Ben allmählich in den Wahnsinn.
Ben war zwar nicht in der Laune zu reden, wollte dem kleinen Engländer eine Chance geben.
„Charlie, richtig?" rief Ben nach hinten.
Charlie starrte erstaunt auf den Rücken von Ben und antwortete nicht bis der sich umdrehte
„richtig?" wiederholte Ben
„Ich...ähm... ja ja das ist richtig" Die Schritte des Mannes wurden wieder schneller und blitzartig lief Charlie neben Ben.
„Du bist Engländer. Was hast du in Australien gemacht?" fragte Ben... irgendwie muss man ja ein Gespräch beginnen.
„Oh ich war auf Besuch" antwortete er schlicht
„Wen hast du besucht?"
„Meinen Bruder und seine Familie" Charlie schien das Thema nicht zu gefallen „Und du?"
Bens schritt verlangsamte sich kurz als würde er etwas abschütteln lief er dann jedoch weiter und kämpfte sich ein Lächeln ab „dasselbe" antwortete er kurz
Charlie nickte nur kurz „eigentlich wollte ich meinen Bruder überreden wieder in der Band mitzumachen, aber er will sich jetzt erst mal um seine Familie kümmern..." Charlies Stimme klang betrübt. Minutenlang redete keiner von beiden. Sie waren in Gedanken verloren "Magst du Musik?" fragte er wieder fröhlich
Ben wusste das Charlie wieder das Thema anschneiden wollte also spielte er mit.
„Ja..." begann er. „Ja, um ehrlich zu sein ich steh auf Brit-Rock"
Jetzt war Charlie wieder aufgekratzt „also kennst du auch Driveshaft. Wie findest du uns"
„Ich kenne viele englische Rockbands... The Verve, Sex Pistols, Die Arctic Monkeys und Oasis...das sind klasse Bands." Charlie schien den Wink noch nicht zu verstehen. Ben blieb stehen klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „ Und die waren alle besser als ihr" Ben lächelte und lief weiter.
Der andere Mann blieb stehen. Sein lächeln verschwand. Genervt zog er einen Mundwinkel hoch, rollte mit den Augen. atmete tief durch und lief weiter.
Dunkle Wolken zogen herauf und ließen auf ein Gewitter schließen. Ben und die anderen waren immer noch unterwegs. Jeder lief wieder einzeln. Charlie tappte wieder hinter her, er war jetzt schon mehrere Male hingefallen. Ben hörte wie Jack Kate fragte warum sie ihn überhaupt mitgenommen haben.
„Hey Leute, ist das Normal. Ich meine das der Tag sich so schnell verdunkelt... Ist ja echt ne Weltuntergangs-Stimmung" Das war das erste was Charlie sagte, nachdem Gespräch mit Ben.
„Das ist nur ein Gewitter, Charlie" rief Jack hinter.
„Aber er hat Recht. Es ist ziemlich dunkel... Ich meine dunkel im Sinne von... naja ...Nacht" bestärkte Ben
Da standen sie nun vor eines der Teile, die die Gruppe auf dieser Insel vereinigte... Das Cockpit.
Keiner der vier wollte sich bewegen. Sie starrten das Cockpit ungläubig an, als ob das alles nie passiert sei. Der Vordere Teil des Cockpits hing im Wipfel eines Baums und hatte etwa ein 12° Steigung
Jack brach das Schweigen als erster.
„Na dann los" sagte er einfach und ging auf das Cockpit zu, das Cockpit was vor weniger als 16 Stunden noch in der Luft war und sie alle nach Los Angeles bringen sollte.
„Na dann los?" wiederholte Ben lauthals mit sehr viel weniger Enthusiasmus in der Stimme. Kate seufzte mit einen lächeln und lief Jack hinterher. Ben folgte ihr.
Das Ding war ziemlich wackelig, ein blaues Licht schimmerte. Ben zog sich mit Hilfe der Armlehnen zu der Pilotenkabine vor. Er schaute nach links und nach rechts um Leichen zu finden. Viele saßen in ihren Sesseln als wäre nichts passiert, sie sahen, so unmöglich wie es sich auch anhören mag, lebendig aus. Es war merkwürdig, die Luft stickig. Jedesmal wenn man einatmete war es ein Gefühl als ob einem die Luftröhre weggeätzt werden würde.
„Lasst uns diesen Trans..." ertönte Charlies Stimme. Ben drehte sich um Charlie war ein wenig weiter hinter ihm und starrte immer gerade aus. Ben dachte sich nichts dabei.
„Den Transceiver" unterbrach ihn Jack. Ben wandte sich abermals um und kletterte weiter rauf.
„Das Transceiver Ding und dann nichts wie raus hier"
Ben, Jack und Kate waren an der Cockpit Tür angelangt. Jack versuchte die Tür zu öffnen, doch sie klemmte. Er schlug mehrmals darauf ein.
„Lass mich mal" sagte Ben er nahm sich den Feuerlöscher von der linken Seite. Jack und Kate verteilten sich auf beide Seiten. Er schlug auf das Schloss ein, sieben oder acht mal.
Die Tür sprang auf. Ben konnte den Gestank schon riechen bevor er überhaupt wusste, dass ihm in wenigen Sekunden eine Leiche entgegen springt. Instinktiv dreht er sich nach rechts neben Kate. Der leblose Körper viel runter, ganz knapp an Charlie vorbei und landete mit einem dumpfen Schlag auf den Dschungelboden.
Jack sah rüber zu Kate die immer noch nicht ihre Augen von der Leiche ablassen konnte. Alle drei atmeten schwer.
„Alles Okay?" fragte Jack. Kate riss ihre Augen weg von der Leiche und schaute ihn tief in die Augen.
„Ja" antwortete sie
„Mir geht's gut, Charlie geht's übrigens gut. Ich bin Okay" rief Charlie hoch
„Wenn wir wieder in unserem alten Leben sind, glaubt uns das niemand." erklärte Ben mit bedeutungsvoller Stimme. Er blickte rüber zu Kate, die wieder Gedanken verloren umher schaute. Darauf folgte keine Antwort, also entschloss sich Ben jetzt reinzugehen.
Jack und Kate lehnten weiter an der Wand, während sich Ben durchkämpfte.
„Du musst da nicht rein" hörte Ben Jack sagen
„Nein es geht schon" konterte die schöne Brünette
Beide folgten Ben.
„Also wie sieht so ein Transceiver aus" fragte Kate
„Wie ein kompliziertes Walkie-Talkie" antworte Jack und versuchte mit seinen Händen, die etwaige Größe des Transceivers darzustellen.
„Wie sowas?" fragte Ben und deutete links neben den Piloten. Jack und Kate's Blicke folgten Ben's Geste.
Kate kletterte vorsichtig über den Piloten, sie war gerade dabei den Transceiver an sich zu nehmen als der Pilot tief einatmete. Es war mehr ein Röcheln, als ein atmen. Alle drei sprangen zurück.
Jack jedoch näherte sich den Mann wieder. Er schien keine offenen Wunden zu haben.
„Hey können Sie mich hören" sagte Jack. Er wandte sich zu Kate „Ich brauche das Wasser" sagte er. Kate gibt ihm schnell das Wasser. Jack führt die Flasche zum Mund des Piloten und der Pilot trinkt. Jack gibt die Flasche wieder zu Kate.
Der Pilot hustete kurz mit einer keuchenden Stimme fragte er wie viele überlebt haben.
„Mindestens 48" antworte Ben schnell, seine Augen immer noch weit aufgerissen.
„fühlt sich etwas gebrochen an" fragte Jack, um wieder das Thema auf den Zustand des Piloten zu lenken.
„Nein, mir ist nur ein bisschen schwindelig"
„Wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung"
„Wie lange ist es her?" Seine Atmung war immer noch schwer
„16 Stunden"
„16 Stunden? Ist schon jemand gekommen?"
„Noch nicht" warf Ben ein, sein Blick haftete an dem krächzenden Piloten.
„Wir flogen gerade sechs Stunden, als unsere Funkverbindung zusammenbrach. Wir nahmen Kurs auf Fidji. Als wir die Turbulenzen erreicht hatten waren wir 1000 Meilen auf dem Falschen Kurs. Sie suchen nach uns am falschen Ort" erzählte der Pilot
„Haben sie einen Transceiver?" fragte Jack
Der Pilot schien zu versuchen den Transceiver zu holen.
„Gut, wir haben darauf gehofft." sagte er erleichtert „Sehen Sie, Sie sollten sich nicht bewegen"
„Nein ist schon in Ordnung. Mir geht's gut... ist alles okay.." Der Mann lehnte sich etwas zur linken seite und versuchte den Transceiver mit der linken Hand zu fassen.
Ben beobachtete das Geschehen, jetzt weniger aufmerksam. Irgendwas war anders... Irgendwer fehlt! Charlie!
„Wo ist Charlie?" fragte er plötzlich,
Kate sah den Mann mit den kurzen Haaren kurz an, dann verschwand sie durch die Tür.
Ben entschied sich Kate zu folgen, nachdem der Pilot keine ernsthafte Verletzungen zu haben schien und Jack ein Arzt war, war Ben keine große Hilfe. Ben lief achtsam durch das Wrack und immer noch war er vom Anblick der vielen Opfer erschrocken und konnte nicht fassen, dass ausgerechnet ihm so etwas passieren musste.
---Flashback---
Zitternd rutschte er auf dem Stuhl hin und her, den Zeigefinger immer wieder auf das Metall der Armlehne klopfend. Wie lange wartet er jetzt schon 5 Minuten? Ihm kam es vor wie eine Ewigkeit. Leise sang er ein Lied vor sich hin: And I've bundled up all these fears inside. And I've bottled up all of this pain... Immer wieder wiederholte er diese Stelle...
Sein singen verstummte als er Schritte draußen hörte. Er setzt sich aufrecht auf den Stuhl und versuchte seine nervösen Zuckung zu vertuschen.
Er hörte wie die Türklinke herunter gedrückt wurde. Ben wagte es nicht sich umzudrehen, aus Angst vor was wusste er jedoch selber nicht.
Der ergraute Mann stellte sich vor Ben und streckte seine Hand aus.
„Guten Morgen, Mr. Parker!" begrüßte er ihn freundlich
Ben sprang förmlich von seinem Stuhl auf und schüttelte seine Hand. Der alte Mann lächelte herzlich, zog seine Hand weg und setzte sich an seinen Schreibtisch. Ben setzte sich wieder auf seinen Stuhl.
Ben's Blick schweifte umher immer wieder stoppte es bei dem Schild was vor ihm Stand, die ersten zwei Buchstaben ließen erschauern: Dr. Richard Bowman. Ben starrte mit ängstlichen Blick auf das Namensschild. Langsam begann er seine linkes Bein auf und ab wippen zu lassen.
„Mr. Parker wir haben jetzt, wie ich es Ihnen schon am Telefon bestätigt habe, Ihre Testergebnisse vorliegen und..." begann er.
„Es sind doch nur Migräneanfälle, oder?... Das ist doch nichts ernstes. Ich meine jeder hat doch sowas, manchmal... Bei mir liegt sowas in der Familie..." sprudelte es förmlich aus ihm, heraus als wollte er den Arzt von seiner Diagnose umstimmen.
Der Blick des Arztes verfinsterte sich „Mr. Way ich befürchte es ist etwas ernster als das" Dr. Bowman schlug die Akte zu, die er vor sich liegen zu und setzte seine Brille ab. Er beugte sich etwas weiter nach vorne mit betroffener Miene musterte er Ben von oben bis unten.
„Nachdem ich die Bilder der Computertomographie analysiert haben, war ich mir immer noch nicht sicher, also habe ich zwei weitere Spezialisten..." An dieser Stelle unterbricht Ben ihn.
„Sagen Sie einfach was los ist." Sagte er mit erhobener Stimme. Er sah dem erschrockenen Arzt in die Augen. Er wandte seinen Blick mit schüttelnden Kopf nach unten. „Ich will einfach nur wissen was los ist."
Der Arzt lehnte sich zurück in seinen Sessel, seine Blick traurig und betrübt „Es tut mir Leid, Ben. Aber wir haben festgestellt, dein Kleinhirn von einem Tumor befallen ist..." Sein Stimme bricht „...Es tut mir Leid"
„Was?" Ben war schockiert und wollte nicht glauben, was der Arzt so eben gesagt hat. „Da... Das kann nicht sein...I...Ich meine..." hier pausiert und schaut den Mann vor ihm an.
„Ich werde dich an einen guten Onkologen überweisen, der dich dann behandelt."
„Wie stehen meine Chancen?" fragte er sein Blick unverändert
„Ich will ehrlich mit dir sein...Ich weiß es nicht...Aber ich will das du eines weißt, ein Tumor ist nicht zwangsläufig ein Todesurteil" sagte der Doktor bedeutungsvoll
---Ende Flashback---
„Kate warte" brüllte Ben, als er sich weiter vorkämpfte
Kate stand an den Toiletten als Die Tür auf einmal aufsprang. Charlie stand da und vergrub die Hände in der Tasche.
„Was machst du auf der Toilette?" fragte Ben der hinter Kate stand und den Rockstar von oben bis unten musterte
„Was?" war seine Antwort. Plötzlich begann das Flugzeug an wackeln... Die Geräusche vom Abend vorher waren wieder zu hören. Ben schnellte wieder zum Cockpit. Kate folgte Ben.
„Da ist was draußen" sagte Kate als sie das Cockpit betrat.
„Was ist da draußen" fragte der Pilot ängstlich
„shhh" Ben trat näher an das Fenster heran. Ein Schatten huschte am Fenster vorbei. Die Geräusche verstummten. Der Pilot kletterte aus dem Fenster um das Monster zu sehen, was so eben am Flugzeug vorüber ging. Er hing zur Hälfte draußen, als das Monster ihn rauszog. In Sekunde schnelle war das gesamte Fenster mit Blut bedeckt.
„Was ist hier passiert?" rief Charlie
„Raus hier!" schrie Ben... Alle vier rannten aus dem Cockpit und versuchten so schnell wie möglich wegzukommen, als Ben einfiel, dass sie den Transceiver vergessen hatten. Ben stand kurz da und schaute zu wie die drei anderen sich ihren Weg nach draußen bahnten. Er rang mit den Gedanken weiter zu gehen und den Transceiver dort zu lassen. Auf der anderen Seite wollte er es nicht. Ben kehrte um und rannte so schnell er konnte zurück zum Cockpit. Kate schien das bemerkt zu haben.
„Ben, komm!" kreischte sie hysterisch durch das Flugzeug
Jack, der hinter Kate lief, drehte sich um. Es brauchte ein paar Minuten, um zu bemerken, was mit Ben los war. Jack's Blick pendelte zwischen dem Ausgang und Ben der immer noch auf das Cockpit zu rannte
„BEN!" schrie Jack, Jack ging schnell hinterher
Charlie wandte sich kurz um um zu sehen, was gerade passiert...
„Lass es hier" rief er Ben zu.
Der stolperte gerade und hielt sich am Bein, eines toten Passagiers fest. Er sprang wieder auf und rannte abermals los. Er betrat die Kabine schaute kurz auf die Blut beschmierte Fensterscheibe und suchte dann nach dem Transceiver. Er sah das Ding was aussieht wie ein kompliziertes Walkie-Talkie und griff es sich vom Sitz des Piloten. Derweil wurden die Schreie des Monsters immer lauter und Ben rannte ohne zurückzuschauen auf den Ausgang zu.
Er sah wie Jack auf ihn zu kam und brüllte „Ich hab's..." er hielt den Transceiver hoch und fuhr fort „lass uns gehen"
Jack eilte wieder dem Ausgang entgegen. Die beiden verließen das Flugzeug und rannten den zwei anderen hinter her Ben hatte Jack längst überholt. Er stolperte kurz und wurde von Jack gehalten. Er fiel zurück. Ben versuchte die drei anderen wieder einzuholen. Er ließ den Transceiver fallen. Er lief zurück die Geräusche waren zwar nicht mehr so laut wie anfänglich aber so waren sie doch noch präsent. Er hob das Gerät auf und rannte wieder gerade aus. Es brauchte eine Weile um zu merken, dass die anderen nicht mehr in Sichtweite waren. Er hörte keine Geräusche mehr hinter sich. Also wurde er langsamer. Wo bin ich? Sein Puls raste. Er konnte sein Herzschlag in seiner Kehle spüren. Nun war es sehr still... zu still.
Ben lief weiter in die Richtung, in die er zuvor gerannt war. Er hörte nichts. Er hörte wieder ein Rauschen. Er sah alles nur noch verschwommen.
Er stand da in einer Lichtung der Regen prasselte auf ihn herab. Seine Kleidung war durchnässt. Er versuchte in den Wald zu horchen. Er vernahm eine Stimme, die seinen Namen rief. Kate! dachte er.
Er schnellte der Stimme entgegen. Kate schrie weiter „Jack" rief sie diesmal.
Kate stand unter einem Baum, die Finger fest hölzerne Lianen gekrallt. Sie rief nach Jack und Ben und zählte bis fünf, wie Jack es ihr vorher erzählt hatte.
Sie trat unter dem Baum hervor. Sie spürte jemanden hinter sich. Kate dreht sich um und schlägt was oder wer immer es war zu Boden. Sie wurde mit zu Boden gerissen. Charlie!
„Wo zum Teufel sind Jack und Ben!" fuhr sie ihn an
„Ich weiß es nicht!"
„Hast du die beiden gesehen?"
„Ja, Ich bin gestolpert und Jack hat mir aufgeholfen"
„Wo ist er?"
„Ich weiß es nicht"
„Wie kannst du das nicht wissen"
„Wir wurden getrennt. Hör' zu ich bin gefallen und er hat mir aufgeholfen. Jack sagte das Ben hinter ihm sei, aber da war er nicht. Das Ding ist..."
„Hast du es gesehen?"
„Nein, Nein, es war fast da, wir waren so gut wie Tot, ich war so gut wie Tot und dann kam Jack und er hat mir aufgeholfen... Ich weiß nicht wo sie sind"
Kate schaute sich um und fasste einen Entschluss
„Wir müssen zurück und die beiden finden"
„Was? Ich geh' da garantiert nicht zurück wir wissen nicht was das ist"
„Dann kommst du halt nicht" sagte sie genervt. Sie stand auf und ging. Charlie stand widerwillig auf und ging ihr hinterher.
Die zwei liefen langsam und bedacht durch den Dschungel. Kate war in Gedanken, als Charlie die Stille brach
„Ich hab dich rufen gehört" begann er. Kate drehte sich nicht um und erwiderte auch nichts „Ich hab gehört wie du Ben und Jack gerufen hast. Ich bin übrigens Charlie"
„Wo ist Jack?" kam von hinten eine Stimme, erschrocken, drehten sich die beiden um. Es war Ben der mit Schlamm bedeckt da Stand. Trotz der Situation hatte er ein lächeln auf den Lippen. Kate lächelte ihn an und fragte "Wo warst du?"
„Ich hab nicht die geringste Ahnung. Ich war hinter Jack und dann hab ich den Transceiver fallen lassen und da bin ich zurück. Ich dreh' mich um und hab keine Ahnung wo ich bin." Sagte er als er näher an die zwei herantrat.
„Ich hab dich rufen hören und da bin ich deiner Stimme gefolgt"
„Ja das hab ich auch gehört?" sagte Charlie. Kate gab ihm einen Blick das er die Klappe halten soll und er lenkte vom Thema ab. „du hast den Transceiver noch"
Ben holte den Transceiver aus seiner hinteren Hosentasche und gab es Kate „Komm nie ohne Geschenk zu einem Date"
Kate nahm den Transceiver und klemmte ihn hinter ihren Rücken. Kate saß plötzlich ein Funkeln, sie hob es auf. Flügel?
„Was ist.."
„Das gehörte dem Piloten" Jack's Stimme erklang Kate's grinste noch mehr.
„Hast du es gesehen?" fragte Ben
„Nein, es war genau hinter mir aber ich bin zwischen ein paar Bäume getaucht"
Charlie hob zeigte mit den Finger auf irgendwas in einem Baum, die Blicke der drei folgten. „Leute, Wie kann so etwas passieren"
Die Entfernung war zwar sehr weit doch konnte man den leblosen Körper genau ausmachen. Seine haut wurde vom Körper regelrecht abgerissen. Sein Gesicht war nicht mehr zu erkennen überall war Blut. Wie eine Abschlachtung! dachte Ben.
Zwei Minuten waren vergangen seit dem die vier wieder zurück am Strand waren. Ben stand am Waldrand. Wenn man den Ozean so beobachtete und den Wald, war es dort ein sehr idyllischer Ort, wenn man von den Monstern absieht die die Insel so mit sich brachte. Ben atmete tief die Luft des Ozeans ein. Es roch salzig. Ben hat das Meer immer geliebt, wenn er es sich so überlegte gab es eigentlich keinen Grund die Insel so schnell zu verlassen.
Ben öffnete seine Augen und schaute am Strand entlang er sah wie Menschen umeinander herum standen und sich irgend etwas entgegen brüllten.
„Hey" seine Gedanken wurden von einer männlichen Stimme unterbrochen „Hey" wiederholte sie sich
Ben neigte seine Kopf und sah wie Boone auf ihn zukam. „Ich hab hier deinen Koffer" Ben schaute auf den Koffer den Boone in der Hand hatte, aber er sage nichts. Er gab ihm den Koffer „Die kleine da..." Er deutete mit den Finger auf Claire, die gerade mit Shannon sprach „hat mir gesagt das das deiner ist."
„Danke, Mann" sagte Ben schlicht. Der andere Mann nickte und verschwand. Ben entschied sich Claire und Shannon einen Besuch abzustatten.
Er lief gerade an Shannon vorbei und schon verstummten die zwei. Shannon musterte den sportlichen Mann von oben bis unten „Wie siehst du denn aus?" fragte Shannon mit angewiderter Stimme, als sie an Ihm vorbei lief und in Boone's Richtung ging.
Ben schaute sie verdutzt an und antwortete nicht. Sie wollte auch gar keine Antwort
Er setzte sich neben Claire, die ihn wieder mit dem selben Lächeln empfing, wie am Abend vorher.
„Wie geht's?" fragte er
„Ganz gut...geht so" Ben zog seine Knie an sein Kinn und verschränkte seine Arme.
„Wie geht's dem Kind?"
„Seit gestern bewegt es sich nicht mehr" Ihre Stimme wurde leiser und klang besorgt
„Das heißt gar nichts... Ein Flugzeugabsturz ist kein Todesurteil... weder für dich noch für das Baby?" seine Stimme war sanft...
Sie sah ihn und er lächelte, seine grünen Augen strahlten förmlich. Erst jetzt bemerkte sie das er mit Dreck bedeckt war. „Shannon hatte Recht..."Ben schaute sie verwirrt an und schüttelte unverständlich mit dem Kopf „...wie siehst du denn aus?" fuhr sie fort
Ben seufzte fröhlich „Ich hatte ein plötzlich Begegnung mit dem Dschungelboden" sagte er. Die Aufmerksamkeit von beiden wurde auf das lautere Schreien der Menschen links von ihnen gezogen.
„Was ist da los?" fragte Ben ohne wegzuschauen
„Ich hab keine Ahnung... Der blonde muss wohl den Araber beleidigt haben"
Ben nickte. Immer noch starrten die beiden zu den kämpfenden „Scheint mir als wären die schon in der Wildnis" sagte Ben.
„Habt ihr draußen was gefunden?"
Ben und die anderen drei hatten sich entschlossen erstmal nichts den anderen zu sagen, damit keine Panik ausbricht.
„Nur den Transceiver" sagte Ben, sie merkte, dass ihm das Thema unwohl war.
„Nur den Transceiver?" wiederholte sie „keine Monster?" fuhr sie fort
erschrocken blickte Ben die werdende Mutter an.
„Ah... du lügst mich an?" sagte sie immer noch lächelnd
„Woher..." begann er
„Wenn ihr das nächste mal beschließt da raus zu gehen, nehmt nicht Charlie mit... denn der erzählt es jedem der zuhört..." Claire lächelte immer noch. Ben grinste. „Er hat mir auch erzählt, das du dich wie ein Held aufgeführt hast." Sagte sie, als sie ihn sanft anstößt
„hat er das?" Stille
„Naja, Boone hat meinen Koffer gefunden, ich werde mich mal umziehen gehen." Sagte er als er aufstand. „und... bis nachher..."
„bis nachher" wiederholte sie