Kapitel 3: Hoffnung ... oder nicht!

Ben, Kate, Jack und Charlie hatten den Transceiver zwar geholt, jedoch war das Drecksteil kaputt. Kate hatte es dem Araber gegeben, damit der das Ding repariert. Ben ließ nie gern andere Leute die Kontrolle über sein Schicksal haben und jetzt musste er sie kampflos aufgeben, da er ja nicht die geringste Ahnung hatte wie man so ein Teil repariert.

Ben beschloss trotzdem mal nach dem rechten zu sehen, man lernt immer dazu.

Er sah wie der Araber da saß und daran herumwerkelte, an der Geschwindigkeit wie er arbeitete konnte Ben bemerken, dass er wirklich wusste, was er da tat.

„Hey" begrüßte er den niederknienden Mann. Sayid sah erschrocken auf.

„Hallo" erwiderte er. Ben hockte sich vor ihn und beobachtete, wie Sayid arbeitete

„Wie sieht's aus kannst du es reparieren?" Ben deutete mit den Kinn auf den Transceiver und schaute wieder zu dem Mann vor ihn.

„Das hab ich schon" sagte er. Sayid hielt das Ding in die Luft, sein Gesicht sah angestrengt aus, als würde er versuchen etwas von weiten zu erkennen.

„Funktioniert es" Kate's Stimme schallte von hinten. Ben drehte sich um und stand auf. Kate kam näher. Sie trocknete sich die Haare und sah die beiden Männer abwechselnd ab. Ihr braunen Locken fielen Strähne für Strähne auf Ihre Schultern, während sie sich die Haare trocken rieb. Weiterhin musterte sie die beiden mit einem fragenden Blick.

„Scheint so, außer wir wollen einen Signal empfangen" antwortete der Mann mit den schwarzen Locken.

„Wieso wollen wir ein Signal empfangen, wollen wir nicht eins senden" fragte Ben mit misstrauischem Blick

„Schon, aber dafür müssten da oben Balken zusehen, die Balken würden anzeigen, dass das Radio Empfang hat." antwortete Sayid ohne aufzuschauen.

„Wir brauchen also Balken?" fragte Kate

„Wir könnten natürlich blind drauf los senden. Hoffen, dass ein Schiff vielleicht irgendwo unser Signal empfängt, aber das wäre eine Batterieverschwendung. Sie wird vielleicht nicht lange halten. Es gibt nur eine Sache, die wir versuchen könnten" sagte er mit bedeutungsvoller Stimme, wenn sie auch nicht optimistisch klang.

„Was?" fragte Kate

„Wir müssen versuchen von einer höheren Ebene ein Signal reinzukriegen" antwortete Ben. Sayid sah überrascht aus, nickte jedoch dann.

„Wie hoch?" erkundigte sich Kate

Sayid antwortete nicht, stattdessen schaute er über Ben's Schulter hinweg, so dass Ben und Kate gezwungen waren dem Blick des Mannes zu folgen. Ben drehte sich um und sah einen Berg der vielleicht 500-600 m hoch war. Der Berg war jedoch mit Grünfläche bedeckt, also sah er nicht wirklich bedrohlich aus.

„Das nenn' ich mal hoch" erklärte Ben, mit hochgezogenen Augenbrauen

Langsam zog Ben den Rucksack aus dem Wrack. Der Rucksack hatte sich am Arm eines Toten verheddert, also war er gezwungen die Leiche anzufassen. Er hob den Arm vorsichtig an. In der selben Geschwindigkeit, wie er den Rucksack hervorzog, ließ er den Arm des leblosen Körpers wieder fallen. Er, Sayid und Kate wollen auf den Berg steigen um ein Signal zu bekommen. Ben hatte ja sowieso nichts besseres zu tun als Wandern zu gehen mit einer Kriminellen und einem mutmaßlichen Terroristen.

„Na, Goldlöckchen, wohin des Weges?" Die Stimme eines Mannes erklang, unmittelbar hinter ihm. Ben, der den Rucksack nun in seiner linken Hand hatte, drehte sich schnell um. Sawyer stand vor ihm ein fettes Grinsen auf den Lippen. Ben ignorierte, dass ‚Goldlöckchen' eine Anspielung auf seinen Frisur war. „Bringst du der Großmutter Kuchen und Wein?"

„Rotkäppchen" erwiderte Ben

„Was?"

„Rotkäppchen brachte der Großmutter Kuchen und Wein" fuhr Ben fort, sein Gesicht war neutral.

„Wie auch immer" entgegnete er genervt. „Also wo gehst du hin?" fragte er mit ernster Miene

„Sayid, Kate und ich wollen diesen Berg rauf und versuchen das wir Empfang in dieses Transceiver- Ding bekommen"

„Ah" begann Sawyer, der wieder sarkastisch lächelte „Das klingt sehr verlockend... darf ich mit?" fragte er sarkastisch. Sein grinsen wurde immer breiter mit jedem Kommentar, den er abgab.

„Ich glaub' nicht das du mit wollen würdest" Ben versuchte sein schmunzeln zu unterdrücken.

„Mit Dönermann und Sommersprosse ein Picknick auf dieser wunderschönen verlassenen Insel zumachen?" er pausierte und er lächelte noch breiter „Was gebe es schöneres" Ben prustete sich aufgrund der Spitznamen, die Kate und Sayid soeben bekommen haben. Er schaute nach links, um nachzudenken, was er darauf sagen könnte. Er ging einen Schritt Sawyer entgegen, so dass Sawyer's rechte Schulter und Ben's linke Schulter sich genau gegenüber waren.

„Nimm es mir nicht übel, aber ich glaube auch nicht das die Zwei dich bei ihnen haben wollen." Ben lächelte kurz und klopfte Sawyer, im vorbeigehen, mit der rechten Hand, auf die Schulter. Aus den Augenwinkel konnte Ben sehen, dass Sawyer die Bemerkung überhaupt nicht gefiel. Er gewann dieses Wortgefecht und schmunzelte. Ben lief weiter gerade aus und Sawyer schaute ihn noch etwas nach um dann genau in der entgegengesetzten Richtung zu verschwinden.

Ben hockte mit seinem Rucksack vor der Kühltruhe, in dem die Gestrandeten das Wasser aufbewahrten.

Kate kam ihm entgegen. Sie schien schon alles dabei zu haben. Ben musterte sie von oben bis unten. Sie sieht wirklich nicht aus wie eine Kriminelle. Ben ertappte sich immer wieder dabei, sein Sehvermögen zu Beschuldigen, dass Kate ja nicht die Kriminelle gewesen war sondern, dass er sich das nur eingebildet hat. Irgend etwas stimmte ihn jedoch, trotz der sympathischen Art der hübschen Frau, misstrauisch Ben wusste nur noch nicht was.

Kate kam Ben immer näher sie lächelte. Er lächelte zurück. Was ist nur an ihr dran.

„Bist du soweit?" fragte sie ihn

„Mal abgesehen davon, dass keiner weiß was da im Dschungel rumspukt und den Piloten zum Frühstück verspeist hat..." begann er ernst „Ja, ich brauche nur zwei Flaschen Wasser dann kann es losgehen." fuhr er lächelnd fort. Während er sich zwei Flaschen in den Rucksack steckte.

„Wo du gerade dabei bist kannst du mir auch zwei geben?" fragte sie vorsichtig

Ben antwortete nicht und hielt ihr eine Flasche hin. Kate schnallte den Rucksack von der Schulter und nahm die erste. Bedächtig steckte sie die Flasche ein.

Ben nahm die zweite Flasche und hielt sie ihr hin" Ich glaub zwar nicht, dass wir alle zwei brauchen, aber man weiß ja nie wie das Leben spielt..." die letzten Worte betonte Ben bedeutungsvoll, während er ihr sie anstarrte. Ihre lächeln verschwand von ihren Lippen.

Kate starrte kurz mit ernster Miene auf den Boden. Sie griff nach der Flasche und sah ihn mit einem traurigem Lächeln an. Beide hielten die Flasche, keiner bewegte sich. Sekunden vergingen als Ben die Flasche schließlich losließ und Kate sie neben die erste in der Rucksack stopfte.

„Na dann los" sagte sie. Und zwang sich zu einem Lächeln.

„Ja, Hunde wollt' ihr ewig leben..." sagte er sarkastisch. Kate schmunzelte

Sayid und Ben standen zum Aufbruch bereit am Teil eines Wracks, nur noch Kate fehlte.

„Wo ist sie?" fragte Sayid entnervt

„Ich weiß nicht... Sie hat gesagt, dass sie hier sein will" äußerte Ben nicht weniger genervt von Kate's Abwesenheit.

„Hat sie gesagt wo sie hin geht?" fragte Sayid der in seinem Zeug kramt. Während Ben's Blick von rechts nach links schwankt um nach ein Zeichen von Kate zu suchen.

Ben zuckte mit den Achseln „Sie wollte Jack sagen wo wir hin gehen..." Er seufzt genervt und schüttelt den Kopf

„Wir warten nur noch fünf Minuten, wenn sie dann nicht da ist gehen wir ohne sie" befahl Sayid gerade zu

Ben starrte am Strand entlang und sah eine Person die Kate's Statur und Aussehen hatte „Ich glaub wir müssen doch nicht mehr alleine losziehen" Sayid schloss seinen Rucksack und sah fragend zu Ben rüber. Ben hatte den Blick zwar nicht von der Gestalt vor ihm gelassen, aber er schien bemerkt zu haben, dass Sayid ihn ansah.

Er deutete mit dem Kinn gerade aus. Sayid folgte der Bewegung und sah Kate wie sie auf die beiden zu lief. Ihr Schritt war nicht zu schnell und nicht zu langsam.

Hey Leute kann losgehen" sagte sie als sie die beiden Männer erreicht hatte. Sie lief an Ben vorbei und lief links von Sayid los.

„Noch nicht" rief Ben den beiden hinterher. Beide drehten sich erschrocken um. Ben ging auf Kate zu und stellte sich sehr nah an sie heran. Kate wollte einen Schritt zurückgehen, als Ben sie am Arm packte, umdrehte und in einem Ruck den Reißverschluss ihres Rucksackes schloss. Kate starrte Ben verwirrt an. Der lächelte einfach und sagte „Jetzt... können wir los."

Plötzlich kam Shannon auf die drei zu. Sie sah wütend aus. Alle drei beobachteten wie die hübsche Blondine auf sie zu kam. Hinter ihr lief ihr Bruder, der nicht weniger wütend aussah.

„Oh Oh" flüsterte Ben leise so, dass es gerade noch Sayid und Kate hören konnten. Alle drei schmunzelten.

Shannon und Boone liefen immer schneller auf Ben und die anderen zu. Die beiden schienen zu streiten. Ben musste zugeben, dass ihm das Szenario wirklich ein wenig verängstigte.

„Ich würde gern mit euch kommen" sagte Shannon als sie vor den dreien Stand.

„Nein will sie nicht." Brüllte Boone Shannon an. Ben hob die Augenbrauen ein bisschen schockiert und amüsiert zugleich. Boone wandte sich den anderen zu. „Das macht sie..."

„Mach ich nicht" unterbrach ihn Shannon mit lauter Stimme, als wüsste sie schon was er sagen wollte. „Du weißt nicht mal was ich mache"

Boone ignorierte Shannon und fuhr damit fort den anderen die Sache zu erklären. „Sie trifft wirklich falsche Entscheidungen, die ihre Familie aufregen, die zur Zeit nur aus mir besteht." Den letzten Teil erklärte er mehr ihr als den dreien, die immer noch nicht glauben konnten, was gerade vor ihnen passiert.

„Halt die Klappe und hör zu versuchen charmant zu klingen" kläffte Sie ihn an. Sie drehte sich zu Ben und sagte „Ich komme mit euch" Ben nickte ungläubig und lächelte immer noch amüsiert.

Kate allerdings schien das nicht zu gefallen „Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist" erklärte sie den beiden. Mit leiser Stimme, als wollte sie die beiden nicht verletzen.

„Ach komm du bist doch höchstens zwei Jahre älter als ich" nörgelte sie die andere Frau an. Kate gab Shannon einen bösen Blick. Ben hielt es für nötig die Situation zu klären

„Kate..." begann Ben. Kate drehte sich zu ihm „kann ich mal kurz mit dir sprechen?" sagte er mit einem Augenzwinkern. Kate's Stimmung schien sich zu bessern, denn sie schmunzelte.

Die beiden traten vier oder fünf Meter weiter rechts von Sayid und den streitenden Geschwistern beiseite.

Ben beugte sich ein wenig näher zu Kate und begann:

„Ich glaube so kommen wir nicht weiter. Sie werden nicht aufhören bis sie mit dürfen" Kate schaute rüber zu Shannon, Boone, Sayid und nun auch Charlie, der von weiter hinten auf die Gruppe zusteuerte.

„Sie werden uns nur aufhalten. Es wird Stunden, wenn nicht sogar einen Tag dauern, bis wir wieder hier sein werden." Ben richtete sich wieder auf sein Blick erstarrte und sein Herz begann zu rasen

Zwischenspiel

Zwei Monate sind seit der Diagnose von Dr. Bowman vergangen. Zwei Monate die für Ben zittern bedeuteten. Ben Angst schien man äußerlich niemand zu bemerken, nicht seine Freunde, seine Arbeitskollegen und erst recht nicht seine Eltern. Als Ben seinen Eltern davon erzählt hat. Waren die Reaktionen gehalten, während sein Vater nur fragte wie viel Geld dabei drauf gehen wird, schien seine Mutter das ganze mit Fassung zu tragen. Sie, und das tat Ben tausend mal mehr weh als die Ignoranz seines Vaters, versuchte sich nach 23 Jahren als eine Mutter aufzuführen und sagte mit weicher Stimme:

Das tut mir Leid für dich" Ben konnte darauf nichts antworten und verließ das Haus wortlos. Er machte sich Vorwürfe ihnen überhaupt davon erzählt zu haben. Ben brodelte innerlich. Drei Wochen später riefen auch seine Freunde nicht mehr an. Ben war auf sich allein gestellt und fühlte sich wie er sich seit seiner Schulzeit nicht mehr fühlte... Als Außenseiter

Seine Eltern waren nie reich auch nagten sie nicht am Hungertuch. Sein Vater erklärte ihm das er für die Behandlung einen Kredit aufnehmen muss. Ben gab seinem Vater nie die Schuld, dafür das er Ben auf Distanz hielt. Denn Sein Vater, selbst hatte ein schlechte Kindheit. Die meiste Schuld gab er seiner Mutter, die aus einer reicheren Familie stammte.

Ihre Mutter starb als Ben vier Jahre alt war. Vier Jahre später starb ihr Vater. Für sie schien das Leben dann nur noch eine Folter gewesen zu sein, denn sie liebte ihre Eltern und sie begann zu trinken. Das Erbe wurde durch fünf geteilt, dadurch blieb zwar nicht mehr soviel übrig aber noch genug für die abendliche Flasche Whiskey. Ben's Vater ignorierte die Alkoholsucht seiner Frau und auch seinen Sohn.

Ben fragte einmal sein Vater warum er seine Mutter geheiratet hatte. Sein Vater antwortete:" Weil sich das so gehört" Beide Eltern litten unter einer Ehe, die keiner von beiden je eingegangen wäre, wäre Ben nicht das Produkt eines One-Night-Stands und seine Mutter nicht reich gewesen.

Ben konnte von sich behaupten, dass er seine Eltern nie so geliebt hat wie andere Kinder und Jugendliche das taten. Ben vermutete das sogar die besten Kerle Vatersorgen hatten...

Nach weiteren Tests musste Ben feststellen, dass auch die Strahlenmethode nicht anschlug und je weniger half um so aufgebrachter wurde Ben's Vater.

Ben's Arzt erklärte ihm ein Jahr nach der Diagnose, dass eine Besserung von Ben's Zustand nicht in Sicht sei, fügte jedoch hinzu das man weiter versuchen wollte, den Tumor für ein paar Wochen mehr aufzuhalten. Er entschloss sich alle weiteren Behandlungen abzubrechen und sein Leben zu genießen. Und nun stand er hier vor dem Bankschalter in Gedanken überlegte er sich wie es wohl sein mag zu sterben.

Prompt kündigte er sein Konto und nahm das Gesamte Geld was Ben's Vater für die Behandlung eingeplant hatte und gab einen beachtlichen Teil für eine Reise rund um die Welt aus. Zuerst Frankreich, dann Belgien, Holland, Skandinavien, Russland , China, Japan, Australien und dann zurück in die Heimat.

Ben wollte die Zeit, die er noch hatte zu nutzen um wenigsten einmal die Welt zusehen. Die Zeit lief gegen ihn, doch versuchte Ben mit ihr zu leben...

„Kate, wir sind hier auf einer Insel und bis jetzt ist keine Rettung in Sicht... Du hast gehört was der Pilot gesagt hat... Sie suchen am falschen Ort" begann er „Ich glaube Zeit ist das einzige was wir haben" fuhr er fort mit einem Lächeln.

Kate nickte kurz immer noch nicht überzeugt und lief zurück zu den Streitenden. Ben folgte ihr.

„Okay jeder kann kommen aber wir gehen jetzt" sagte sie zu den anderen genervt. Ben schmunzelte. Kate und Ben liefen nebeneinander während die anderen einzelnen hinter einander herliefen. Sayid führte das Feld an, darauf folgten Ben und Kate, dann Charlie und zu guter Letzt das streitende Geschwisterpärchen.

Die Gruppe hatte den Waldrand erreicht als Sawyer sie provokative über holte. Er lief stur gerade aus und schaute nicht zurück. Ben und Kate waren überrascht, den ruppigen Mann vor sich laufen zu sehen, und blieben stehen. Ben lächelte. Insgeheim wusste er, dass Sawyer das nur macht um die anderen zu provozieren.

„Du kommst mit?" fragte Kate ungläubig.

„Ich bin ein vielschichtiger Typ, Süße" entgegnete Sawyer mit einer forschen Stimme. Sawyer schaute auch während seines prahlerischen Kommentars nicht zurück und trotzdem wusste Ben dass Sawyer innerlich lachte.

Ben schmunzelte und schaute zu Kate, die war von seinem Kommentar weniger erfreut und schüttelte fast schon angewidert den Kopf. Ben bemerkte, dass in Kate die Wut hochkroch und wollte sie ein wenig ablenken.

Leicht stupste sie leicht mit der Schulter an und lächelte fröhlich.

„Das kann ja was werden" begann Ben als Kate und er etwas weiter entfernt von den anderen waren. Ben bemerkte, dass sie in Gedanken war. Sie runzelte ihre Stirn und hatte diesen traurigen Gesichtsausdruck und jedes mal wenn Ben etwas 'persönliches' von ihr erfahren wollte, wich sie aus.

Kate sah ihn forschend an. Ihre Augen sahen immer noch traurig aus. Ben wollte sie einerseits in ein Gespräch verwickeln andererseits auch wieder aufheitern.

„Ich bin hier unterwegs mit den Bremer Stadtmusikanten" begann er seine Augen strahlten fröhlich

Ein lächeln wurde auf ihren Lippen sichtbar. Ihr Blick war weiterhin fragend.

„Was?" fragte sie lächelnd und ungläubig

„Die Bremer Stadtmusikanten?" wiederholte er zweifelnd „sag bloß die kennst die Bremer Stadtmusikanten nicht?" fragte er entsetzt und grinste von Ohr zu Ohr

„Natürlich kenn' ich die" erwiderte sie ein wenig genervt „Aber wie kommst du darauf?"

„Nun ja wenn du dich so umsiehst" begann er als er sich näher zu ihr herabbeugte. Während sie ihren Blick gerade aus schweifen ließ. „Da war das Huhn defenitiv ---Shannon" Er zog eine Augenbraue hoch „der Hund, der einem mit treuem Blick hinter her läuft--- Charlie." Fuhr er fort seine Stimme wurde immer fröhlicher „Dann die Katze, das bist du..." Sie schaute ihn jetzt direkt in die Augen, unterbrach ihn aber nicht, statt dessen schmunzelte sie verlegen

„Und Sawyer ist der Esel" flüsterte er ihr leise ins Ohr. Er richtete sich wieder auf, als sie anfing zu lachen. Ben hatte erreicht was er wollte und zwar das sie von ihren traurigen Gedanken abgelenkt wird.

„Alle hier... ausgenommen von dem verrückten mit der Glatze... sind aufgebracht auf dieser Insel festzustecken." begann Kate. Ben hörte ihr aufmerksam zu während er seine Stirn runzelte „ Und alle jammern und kriegen Panik-Attacken... nur du..." fuhr sie fort. Sein Gesicht entspannte sich „Nur du bist immer noch fröhlich. Wie kommt das?" Ben lächelte traurig

„Ich bin optimist"

Kate schien diese Aussage nicht zu reichen „Du hast vorhin gesagt, dass wir alle Zeit der Welt hätten, da man uns nicht finden wird" fragte sie interessiert

„Ich habe in Sydney einen Mann kennengelernt" begann er „Er hat mir erzählt, dass Menschen, auch wenn sie zu 99 Prozent keine Chance auf Rettung oder Heilung oder sonstiges haben. Sie immer noch den einen Prozent hören wollen, dass alles wieder in Ordnung kommt." Kate schaute ihn mit verständnisvoller Miene an. Währen Ben Gesicht sich versteinerte „Ich hab ihm gesagt, dass das Falsche Hoffnung sei. Und er antwortete aber es ist immer noch Hoffnung." Kate wandte sich den größeren Mann neben ihr zu und schaute ihn direkt in die Augen.

„Wenn ein Mensch keine Hoffnung mehr hat, ist er nur noch ein Wrack" fuhr Ben fort „Ich denke, dass sich das bei mir irgendwie eingebrannt hat." Er zwang sich zu einem Lächeln, während Kate ihn weiterhin beobachtete. „Ich habe Dinge miterlebt die aussichtsloser waren als das hier." Kate nickte verständnisvoll und ging nicht weiter darauf ein.

„Okay offenes weites Gelände, du solltest das Radio anmachen und sehen ob es funktioniert" sagte Sawyer nachdem die Gruppe an eine Waldlichtung kam.

„Wir werden hier keinen Empfang haben" antwortete Sayid mit ruhigem ausgeglichenen Ton

„Versuch es doch einfach" entgegnete Sawyer wieder verärgert.

„Sayid hat recht. Wir sollten die Batterien nicht verschwenden." Versuchte Ben den Streit zu schlichten.

„Ich hab ja nicht gesagt, dass wir es den ganzen Tag anlassen sollen." fuhr er Ben an

„ Die Hügel blockieren, das Signal" warf Sayid ein

„Schau doch einfach mal nach"

Sayid wurde bedrohlich wütend. „Wenn ich den Transceiver jetzt anmache haben wir nicht mehr genug Saft um----„

Ein lautes brummen ertönte durch den Wald. Irgend etwas großes schien sich auf die Gruppe zu zubewegen.

„Oh Mein Gott" sagte Shannon schockiert.

„Was ist zum Teufel ist das?" erkundigte sich Boone

„Da kommt was" antwortete Kate. Keiner wagte es sich zu bewegen. Ben's Herz raste. Alles an was er dachte war was mit dem Piloten passiert ist. Sein Schädel pochte. Ben spürte seinen Herzschlag in der Kehle.

„Es kommt auf uns zu" sagte Charlie hysterisch

„Weg hier" brüllte Ben und rannte mit Kate zurück. Der Boden war aufgeweicht und erschwerte das Rennen.

Kate stolperte und Ben hielt sie „Komm schon" Kate löste seinen Griff und rannte zurück

„Sawyer" brüllte sie

Ben fiel es wie Schuppen von den Augen. Sawyer ist einfach stehen geblieben. Sind den auf dieser Insel nur verrückte? Schnell rannte er zurück Sayid und Kate rannten ihm entgegen. Sayid versuchte Ben davon abzuhalten, aber Ben rief ihm zu, dass sie weiter rennen sollen.

Ben erreichte Sawyer. Er stand regungslos vor dem hohen Grasgelände. Das Gras wackelte wenige Meter vor ihm. Es waren nicht einmal mehr fünf Meter und Sawyer rührte sich immer noch nicht

„Sawyer" brüllte er ihn an. Ben's Blick schwankte zwischen der Kreatur, die geradewegs auf sie zu lief und Sawyer. „Bis du verrückt?" Ben' Puls schlug immer schneller. Sein Mund war trocken. Seine Beine schwer

Plötzlich zog Sawyer eine Pistole aus seiner Hose und richtete sie auf das Wesen. Ben sah nur wie etwas weißes, sehr großes aus dem Dickicht sprang und machte einen Satz nach hinten. Sawyer feuerte 2,3,4 mal auf das Vieh vor ihm.

Das Tier lag da und röchelte. Sawyer schaute Ben geschockt an.

„Was zum Teufel ist los mit dir?" fragte Ben keuchend vor Aufregung. Sawyer blickte nach unten und antwortete nicht.

„Das ist ein großer Bär" stellte Shannon fest. Ben starrte Sawyer noch immer an und wandte seinen Blick schließlich ab.

„Denkt ihr das hat den Piloten getötet?" fragte Boone. Kate starrte Charlie schockiert an.

„Nein, das ist eine klitzekleine Version von dem was den Piloten getötet hat"

„Ach hast du das nicht gewusst?" fragte Ben Kate wütend „Charlie hat es jedem erzählt" Ben gab Charlie einen bösartigen Blick

„Leute das ist nicht nur ein Bär. Das ist eine Eisbär" sprach Kate mit schockiertem Ton.

„Das kann keine Eisbär sein" sagte Boone

„Das ist ein Eisbär" erwiderten Sayid und Kate zu selben Zeit

„Eisbären leben aber nicht im Dschungel" sagte Shannon vorsichtig

„Was du nicht sagst" konterte Charlie sarkastisch.

„Hey lass das" Ben schaute Charlie wieder bedrohlich an.

„Eisbären leben nicht soweit südlich" warf Sayid ein

„Dieser tut es" erwiderte Ben

„Tat. Der hat es getan" verkündete Sawyer mit lauter Stimme

„Wo kommt der her?" Kate stellte die Frage direkt an Sawyer

Der sah sie an als wäre sie verrückt. „Aus dem Zauberwald. Woher soll ich das wissen?"

„Nicht der Bär. Der Revolver?"

„Ich habe ihn von einem der Toten"

„Von einem Toten?" wiederholte Sayid misstrauisch

„Ja, von einem der Toten!" entgegnete Sawyer wütend

„Leute haben keine Waffen in Flugzeugen" entrüste Kate

„Doch, wenn Sie U.S. Marshalls sind" Auf einmal fiel bei Ben der Groschen. Kate. Er beobachtete sie aufmerksam ihr Verhalten. Er versuchte zu sehen was sie denkt, ob sie sich verrät oder die Wahrheit sagt.

„Woher weißt du das?" Kate's Stimme war misstrauisch und bedrohlich zugleich.

„Ich seh' wie ein Kerl auf dem Boden liegt mit einem Halfter am Knöcheln. Also hab ich die Knarre genommen. Hab gedacht sie könnte nützlich sein. Und was ist passiert? Ich habe einen Bären erschossen."

„Wieso glaubst du ist er ein Marshall?"

„Weil ich sein Abzeichen gefunden habe." Sawyer zückte aus seiner Hosentasche das Abzeichen und hielt es stolz den anderen unter die Nase „Hab ich auch gleich mitgenommen, dachte das wäre cool"

„Ich weiß wer du bist. Du bist der Gefangene" kläffte Sayid Sawyer an

„Ich bin was?" entgegnete

„Hey Leute, beruhigt euch erstmal" wandte Ben ein

„Du hast die Waffe bei einem U.S. Marshall gefunden? Ja, ich glaube dir. Du wusstest wer er ist, denn du warst derjenige den er zurück in die Staaten fliegen wollte. Also waren das deine Handschellen. Und deswegen wusstest du wo die Knarre ist.

„Halt die Schnauze" Sawyer's Stimme klang genervt

„Das bist du, du Mistkerl"

„Sayid hör auf damit" Ben stellte sich schützend zwischen die beiden.

„Du bist für mich genauso verdächtig wie ich für dich"

„Aber du bist der Gefangene"

„Gut, ich bin der Gefangene" begann Sawyer. Ben drehte sich schockiert um als Sawyer fortfuhr „und du bist der Terrorist. Wir haben alle unsere Rollen wer willst du sein?" fragte er Shannon, die keine Antwort gab

„Ich will der gefallene, erfolglose Rockstar sein" warf Ben ein. Er drehte sich zu Charlie schlug sich leicht mit der flachen Hand auf die Stirn und grinste. „Ach Mist, das bist ja schon du." Sawyer prustete sich und schmunzelte auch Kate musste lachen. Während Charlie nicht wusste wie Ihm geschieht.

Sawyer drehte sich um und wollte gehen als Kate ihn die Knarre in einem Ruck abnahm und auf Sawyer richtete.

„Weiß irgendeiner wie man ne Knarre benutzt?" sagte sie den Blick auf Sawyer forciert

„Ich schätze einfach den Abzug drücken" antwortete Charlie

„Clever... Idiot" fuhr ihn Ben an. Ben wusste das Kate nicht schießen wollte. Auf der anderen Seite wusste er auch, dass Kate ganz genau wusste wie man eine Knarre benutzt.

„Ich will nicht schießen. Ich will sie auseinander nehmen" erklärte Kate

„Am Griff ist ein Knopf, drück den damit das Magazin rausfällt." Kate tat wie Sayid es ihr erklärte

„Aber es ist immer noch eine Kugel im Lauf. Halt den Griff und Zieh' den Schlitten nach hinten." Fuhr Ben fort. Alle bis auf Sawyer starrten Ben überrascht an.

„Was? Mein Vater war Mitglied in der U.S. Waffenlobby" erklärte er verwirrt. Kate hielt den Griff und zog den Schaft nach hinten die Kugel fiel raus.

Kate gab das Magazin Sayid und die Knarre Sawyer. Sawyer griff Kate's Unterarm und zog sie an sich ran.

Beide flüsterten sich etwas zu und Kate befreite sich aus seinem Griff.

Die Gruppe hielt an einem nahegelegenen Hügel und bekam tatsächlich ein Signal. Besser gesagt eine Rückkopplung eines Notrufes der seit 16 Jahren und 5 Monaten gesendet wird. Eine französische Frau rief um Hilfe. Sie sagte es hat sie alle getötet, ich bin allein, bitte helft mir. Das Signal war stark. Also musste es von irgendwo auf der Insel gesendet werden. Aber von wo?

Die Hoffnung einer baldigen Rettung schrumpfte mit jeder Minute...