Hallöchen, ihr lieben! Hier kommt endlich das nächste Chapi! Ich hoffe es gefällt euch, denn endlich kommt etwas Action rein. Die Jagd geht los! Und ich kann euch jetzt schon sagen: Der Schluss wird grauenhaft traurig!

alle Leser: Kann mir jemand sagen, wie der Berg heißt, auf dem Edoras erbaut wurde? Ich suche und suche nach dem Namen und finde ihn nicht. Wird er überhaupt erwähnt? Ich erbitte eure Hilfe.

Vicky23: ja schnief knuddeln möchte ich ihn auch ganz lieb, zumal ich weiß, was am ende der geschichte passieren wird jetzt schon heult hab gerade mein storybord fertig... faramir ist erst am Anfang, was das Zaubern betrifft, aber er wird lernen. Schließlich hat er ja einen guten lehrmeister . Das mit den Flüchen ist eine Idee, vielleicht baue ich das wirklich mal irgendwann ein. Aber fliegen wird er sicherlich nicht, hehe. knuff

Celebne: Ja, ich mag Imrahil, auch wenn er nie im Film zu sehen war. Außerdem will ich Faramir doch wenigstens einen zur Seite stellen ;-) Im Buch wird nicht sehr viel über die Beziehung der beiden gesagt und ich finde es am schönsten, mir ihn als Schöngeist und Faramirs Freund vorzustellen, ja, wie du sagtest auch ein bisschen als ersatzvater.

Chaos

Die Nachricht schlug ein, wie ein Blitz und ließ genauso ein Chaos zurück. Gerade einmal einen Tag war es nun her, dass Aragorn zu der Besprechung gerufen hatte und nun stand die Entscheidung bereits fest… ohne eine weitere Besprechung mit irgendwelchen Beratern.

„Der Vertrag ist unterzeichnet!" hörte man in den Mauern der Zitadelle rumoren. „Die Fürstin Zabor wird abreisen und nimmt Henneth Anun mit sich!"

Eomer lief durch die Gänge und jedes Mal, wenn er ein paar Worte aus den Gesprächen der Leute heraus hören konnte, gingen sie um dasselbe. Henneth Anun. Er wollte zu Aragorn, seine großen Schritte beschrieben rasch den Weg. Es kam ihm vor, als wäre das alles unwirklich und abgekartet. Und irgendwie hatte er das Gefühl, dass an der ganzen Sache etwas faul war. An den gestrigen Tag konnte er sich nur noch schleierhaft erinnern und das war es, was ihn misstrauisch gemacht hatte. Sein Gedächtnis war, wie vernebelt und verschleiert. Das einzige, an das er sich noch ganz klar erinnern konnte, war sein Ritt hinein in die weiße Stadt und Aragorns Begrüßung. Von da an war alles verschwommen. War er so müde gewesen?

Dann hatte er sich an diese Besprechung erinnert… oder er hatte die Geschehnisse eher vermutet. Wie ein Traum. Hatte Aragorn Faramir tatsächlich geschlagen? Das war es, was ihm am besten in Erinnerung geblieben war. Aber sein Unterbewusstsein hatte ihm schließlich noch etwas anderes eingeflüstert, das zwar nicht leicht zu beweisen, aber sehr Besorgnis erregend war.

Wie hatte sich Aragorn der Königin gegenüber verhalten? Abwehrend? Abweisend vielleicht? Das alles wirrte in Eomers Kopf herum und er konnte nicht sagen, was wahr und was unwahr war. Warum war er so verwirrt? Das war sonst nicht seine Art.

Er kam am Arbeitszimmer des Königs an und klopfte.

„Der König ist nicht da," sagte eine Stimme, die Eomer nicht kannte.

Er drehte sich um und sah einen kleinen Mann. Einer von Aragorns Buchhalter anscheinend.

„Ich habe auch versucht, ihn noch zu erwischen, aber er ist bereits fort. Das Mithril… ich weiß nicht einmal, wie ich den Wert berechnen soll und dann verlangt man von mir, dass ich die Finanzen Gondors im Auge behalten soll…"

„Wo ist der König?" fragte Eomer und unterbrach das Jammern des kleinen Mannes.

„Er ist fort geritten, um der Zabor ihr neues Land zu zeigen."

„Ihr was!" Eomer war das alles neu, aber irgendwie auch bekannt.

„Na das Land, um das sich der Vertrag gedreht hat. Ganz Minas Tirith spricht davon. Ihr müsstest das doch wissen, denn Euch wird ein erheblicher Anteil des Mithrils zu Eigen."

Eomer verstand die Welt nicht mehr.

„Des was!"

Der Buchhalter schien nun sichtlich genervt und schien keine großen Stücke mehr auf den König zu halten.

„Des Mithrils," wiederholte er langsam und verständlich. „ Rohan bekommt 10. Euer Land wird in Saus und Braus leben können, werter Herr König."

Eomer schüttelte den Kopf.

„Henneth Anun ist verkauft," stellte er fest, als hätte er die Nachricht gerade eben erfahren.

Der Buchhalter verdrehte die Augen.

„So ist es. Anscheinend ist der Vertrag in den frühen Morgenstunden unterzeichnet worden."

Eine Ansammlung von Leuten kam plötzlich heran gebraust und die verschiedenen Stimmen waren durcheinander und zum Teil sehr aufgeregt. Eomer wurde an die Seite gedrängt, als man ihn beinahe über den Haufen gelaufen hätte. Mitten drin entdeckte er Boromir, dessen Stimme sich unter die anderen mischte. Anscheinend hatte er viel zu tun, musste Erklärungen und Angaben machen. Der Stadthalter bemerkte Eomer nicht einmal.

„Entschuldigt mich bitte," sagte der Buchhalter und schloss sich dem Getümmel um Boromir an.

Eomer hörte, wie der kleine Mann um Boromirs Aufmerksamkeit bat, dann darum brüllte, damit seine Stimme sich über die anderen hinweg hob. Hoffnungslos. Das zarte Stimmchen ging ganz zwischen den anderen unter und Boromir hatte einen mehr, der etwas von ihm haben wollte.

Eomer schüttelte den Kopf, als sich etwa 30 Menschen um die Ecke zwängten und aus seinem Blick verschwunden war. Die vielen Stimmen hallten noch lange durch die Gänge. Sehr merkwürdig.

Wen sollte er aufsuchen? Die Königin!

Nun lief Eomer nicht mehr, sondern hastete durch die Zitadelle. Er musste unbedingt Arwen sprechen, sie konnte ihm sicherlich erklären, was hier vor sich ging. Der ganze Trubel um Henneth Anun war einfach unglaublich. Leute rannten durch die Gänge, das Getuschel, die ungläubigen Blicke. Eomer wusste einfach zu wenig über diesen Ort, um sich ein logisches Bild über die Situation zu machen. Er wünschte sich, er könnte sich besser an die Versammlung erinnern, aber sein Hirn schien total leer zu sein, was das anging. Wie war das möglich?

Er stand nun vor den Gemächern des Königs und der Königin. Eine aufgeregte Zofe hatte ihm mitgeteilt, dass sie sich dort befand. Wachen waren davor postiert und sahen ihn grimmig an. Die beiden Männer waren groß und stark und hätten selbst für den kampferprobten Eomer ein Hindernis dargestellt. Aber zu seinem Erstaunen ließ man ihn gewähren. Nun klopfte er nicht zu laut und nicht zu leise drei Mal. Keine Reaktion. Eomer wartete noch einen Augenblick. Dann wollte er ein zweites Mal klopfen, aber just in diesem Moment, wurde die schwere Tür von jemandem entriegelt.

Ein junges Fräulein stand da und spähte aus dem kleinen Spalt, den sie aufgemacht hatte.

„Euer Begehr?" fragte sie mit ihrer dünnen Stimme, aber dennoch abweisend.

„Ich muss die Königin sprechen, augenblicklich."

Die junge Frau wurde von einer älteren bei Seite geschoben und nun sah ihm eine grauhaarige Alte entgegen.

„Die Königin empfängt niemanden," sagte sie düster.

Eomer bekam es mit der Angst zu tun.

„Ich bin der König von Rohan und wünsche sie zu sprechen!" herrschte er sie an.

Der Ausdruck der Alten wurde etwas mitfühlender, als sie den hilflosen großen Kerl ansah.

„Ich bedaure wirklich, mein Herr, aber die Königin empfängt niemanden."

„Auf Geheiß des Königs?" fragte Eomer nach, was aber die Frau zu überraschen schien.

„Natürlich nicht. Auf ihr eigenes Geheiß. Sie fühlt sich nicht gut. Wendet Euch bitte an den Stadthalter."

Damit wurde die Türe wieder geschlossen und Eomer stand völlig verdutzt da. Die beiden Wachen sahen ihn nun unfreundlich an, eine Bedrohung für die Königin sehend. Aber Eomer hatte nicht vor, sich mit Gewalt Zutritt zu ihr zu verschaffen. Doch an Boromir konnte er sich auch nicht wenden.

„Wo finde ich Fürst Imrahil?" fragte er die ranghöhere Wache.

Diese schien ziemlich überrascht darüber zu sein.

„Fürst Imrahil befindet sich in den Häusern der Heilung, my Lord."

Eomer erschrak. Die Wucht, mit der ihn diese Neuigkeit traf stand ihm ins Gesicht geschrieben. Die Wache gab ihm freigiebig Auskunft, schien aber selbst sehr überrascht.

„Ihr wisst noch nichts über den Anschlag heute Nacht?"

Nun war Eomer endgültig klar, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Das Chaos schien über Nacht in Minas Tirith eingebrochen zu sein und er hatte es nicht einmal bemerkt! Was war nur los mit der Stadt? Was war mit ihm los! Wie konnte das alles an ihm vorüber gezogen sein? Er hätte etwas bemerken müssen, er hätte…

„Ist er schwer verletzt? Weiß man, wer es gewesen ist?"

„Ich hoffe nicht. Wir bekommen nicht gerade viel gesagt, als Wache. Sobald das geschehen war, hat man hier Wachen aufgestellt und auch in ganz Minas Tirith. Wir beiden sind die zweite Schicht bis jetzt. Hauptmann Faramir leitet die Ermittlungen."

Faramir! Er musste ihn sprechen! Jetzt!

„Wo ist der Hauptmann?"

Die jüngere Wache meldete sich nun zu Wort.

„Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war er in der Kaserne, aber es ist unwahrscheinlich, dass er noch dort ist. Wahrscheinlich ist er mit der Untersuchung am Tatort beschäftigt."

„Und wo zum Teufel ist das?"

Die Wachen sahen sich an.

„Auf dem Hof, vor der Zitadelle."

Oo

Eomer stürzte hinaus auf den Hof und sah sich um. Einige Soldaten standen da, drei Hauptmänner und ein Waldläufer, wie es Eomer schien. Faramir war keiner von ihnen. Er trat zu ihnen und die Männer verbeugten sich respektvoll vor dem König.

„Was geht hier vor?" fragte er erhaben und seine Stimme verlangte die Aufmerksamkeit eines Jeden.

„Wir untersuchen den Anschlag auf den Fürsten Imrahil," antwortete der älteste Hauptmann.

Eomer war sich nicht sicher, ob er den Mann nicht schon vom Krieg her kannte. Eine große verblasste Narbe zog sich an seiner Wange herab.

„So viel habe ich auch schon herausgefunden Wo ist Hauptmann Faramir? Ich dachte, er leitet die Untersuchungen."

„Das tut er auch," erwiderte der Hauptmann. „Aber er ist gerade mit etwas anderem beschäftigt."

„Und das wäre?" Eomer ließ sich nicht mit Halbwahrheiten hinhalten.

Den Männern schien es sehr unangenehm zu sein, nur der Waldläufer verzog keine Mine.

„Er ist dabei, sein früheres Regiment zu beruhigen."

Eomer zog eine Braue hoch.

„Wie soll ich das verstehen?"

„Faramirs Männer sind aufgebracht, weil Henneth Anun verkauft wurde. Anscheinend hat auch einer von ihnen den Anschlag durchgeführt."

Eomers Augen wurden groß, als er das hörte. Das alles wurde immer verstrickter und komplizierter. Das Chaos schien sich in alle Ecken der Stadt auszubreiten.

„Macht Euch keine Sorgen, Hauptmann Faramir wird seine Leute unter Kontrolle bekommen," versuchte der Hauptmann ihn zu beschwichtigen.

Aber das war es nicht, was Eomer in erster Linie besorgte. Der Waldläufer schien genau zu wissen, was das war und meldete sich zum ersten Mal zu Wort. Seine Stimme war ruhig und gefasst, seine blauen Augen strahlten einen Ernst aus, wie Aragorn ihn nur zu gut von den Waldläufern kannte. Von Aragorn und auch Faramir.

„Wir haben den Attentäter gefunden. Tot. Er lag auf dem Dorfplatz des dritten Kreises, einen Dolch im Rücken," aber die Augen des Dunedain sagten, dass da mehr war. „Ich vermute aber, dass er vergiftet worden ist, bevor man ihm das Messer in den Rücken gerammt hat. Da war zu wenig Blut, es musste schon geronnen sein, bevor man ihm die Verletzung zugefügt hatte. Die Pfeile in seinem Köcher glichen dem Pfeil in Imrahils Brust."

Eomer schluckte.

„Ein Waldläufer?"

Die Augen des Dunedains wurden traurig und düster zugleich. Nie hatte ein Waldläufer solch eine Tat begangen. Diese Männer waren immer für ihre Loyalität bekannt gewesen.

„Ja, einer der lange an Faramirs Seite gekämpft hat."

„Die Leute in der Stadt sind aufgebracht, zumal der Soldat mitten auf dem Dorfplatz gefunden wurde. Sie trauen den Soldaten nicht mehr und allmählich kann man ihren Unmut geradezu spüren. Die Stimmung ist schnell gekippt, das Vertrauen ist dahin. Besonders die Waldläufer werden angehalten, sich nicht aus den Kasernen zu entfernen."

„Das ist ungeheuerlich," Eomer dachte natürlich auch darüber nach, welchen Strick man Faramir daraus drehen konnte, wenn einer seiner Loyalen Männer solch eine Tat beging.

Die drei Hauptmänner stimmten ihm nickend zu, der Waldläufer starrte auf die Blutspuren.

„Vor dem weißen Baum ist eine solche Tat begangen worden. Ein Hohn," sagte er mit seiner dunklen Stimme.

Eomer erinnerte sich an die Bedeutung dieses Baumes. Den Gondorianern war er heilig.

„Ich muss Faramir sprechen."

„Er ist bei der Kaserne," sagte der jüngere Hauptmann.