Oh nein! Vor lauter Arbeit komme ich nicht zum Posten! Es ist echt furchtbar, ich freue mich schon wieder auf die Vorlesungen. Leider dauert es noch ein halbes Jahr bis dahin. Diesmal gelobe ich keine Besserung, denn das wird sowieso nichts. Aber kann wenigstens sagen, dass die Story bald ganz gepostet ist, fehlen nicht mehr viele Chapis. Hier schon mal die nächsten 2 als Trost. :(
An alle lieben Leser:
Danke, dass ihr noch da seid, auch wenn ich euch richtig vernachlässige.
An alle lieben Autoren, deren Storys ich nicht mehr reviewe:
Schreibt weiter ich werde schon irgendwann wieder Zeit zum Lesen haben anfeuert
Opferbereitschaft11
Faramir fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Aragorn entließ ihn aus dem Griff, der jeden Mann aus der bewussten Welt riss und in das Land der Träume schickte. Er sah auf den Körper vor seinen Füßen. Der junge Mann lag da, ohne eine Regung. Seine roten Locken waren fast gänzlich trocken, nur seine Schultern waren etwas nass.
„Er war ein ebenbürtiger Gegner," stellte Aragorn fest und hob das lange Schwert auf, welches an Faramirs Seite lag.
„Er wird uns keine Schwierigkeiten mehr machen," die Stimme der Fürstin war kalt und gleichgültig. „Bring es zu Ende und dann werden wir nach diesem Elben suchen," befahl sie barsch und steckte sich eine schwarze Locke zurück, wo sie heraus gefallen war.
Ihre Schönheit war wahrlich nicht von der Hand zu weisen. Doch in ihrem Gebaren war Hochmut und Eitelkeit. Sie war ihrem Ziel so nahe, so unglaublich nahe.
Aragorn hob das Schwert, aber ließ es wieder sinken.
„Worauf wartest du?" die Fürstin war ungehalten anhand des Zögerns.
„Sagtet Ihr nicht, Ihr brauchtet ein Opfer? Wozu sein Leben verschwenden? Warum ihn nicht für unsere Zwecke benutzen?"
Ihre Augen verengten sich zu zwei schmalen Schlitzen und sie presste die Lippen aufeinander. Das Opfer, von dem sie gesprochen hatte, sollte ein ganz anderes sein. Ein weitaus bedeutenderes. Aber in einer Hinsicht hatte der König Recht.
„Er wäre ein machtvolles Opfer. Es wäre Verschwendung…" überlegte sie laut.
Es gab so vieles, das sie begehrte und nun, da sie im rechtmäßigen Besitz dieses Ortes war, konnte sie sich alle ihre Wünsche erfüllen. Ein tiefgründiges Lächeln. Alle ihre Wünsche. Wie lange hatte sie darauf gewartet? Wie viel hatte sie erdulden müssen, bis sie endlich in dieser Position war? Ihr Bruder, dieser Trottel, hatte sie immer davor zurück gehalten. Zu lange war er ihr Vormund gewesen.
Hexe! So hatte man sie beschimpft. Satansbraut! Sie hatte sich völlig in das Herrenhaus ihrer Familie zurückgezogen, da man sie in der Stadt nicht akzeptiert hatte. Fünf lange Jahre hatte sie in den Kellergewölben ausgeharrt und die dunklen Künste studiert. So weit im Norden war es nicht schwer gewesen, an die alten Schriftrollen heran zu kommen. Saruman selbst war ihr Fürsprecher gewesen und hatte sie mit allem versorgt, was sie brauchte. Schriften, Kräuter, magische Steine… Machtgier.
Aragorn, der hohe König selbst, würde sie so mächtig machen, wie es keine Menschenfrau in Mittelerde jemals gewesen war. Sie würde seine Kraft in sich aufnehmen, sie würde ihn von seinem Thron verdrängen. Doch sie musste warten. Noch war die Königin am Leben, noch war die Zeit nicht gekommen, Aragorn zu opfern.
Henneth Anun würde ihre dunkle Kraft verstärken, verdoppeln und verdreifachen. Die Magie an diesem Ort war schier enorm und stand zu ihrer Verfügung. So lange hatte sie nach einem Platz gesucht, der von dieser Beschaffenheit war. Die reinste Naturmagie floss durch diese Felswände und bündelte sich unten am verbotenen Teich. Sie lachte höhnisch. Der verbotene Teich. Nichts und niemand konnte ihr etwas verbieten.
Dann sah sie wieder auf Faramir herab. Dieser gutgläubige Narr. Wie hatte er es wagen können? Sie betastete ihren Hals, wo zuvor die kalte Klinge gewesen war. Wie hatte er es wagen können, sie zu bedrohen? Sie würde sich fürchterlich an ihm rächen. Sie würde ihn für ihre Zwecke benutzen.
Doch als sie auf das Fenster im Wasserfall sah, war klar, dass die Nacht vorüber war. Sie würde warten müssen, denn sie zog ihre gesamte Kraft aus der Macht der Nachtschatten und bei Tageslicht konnte sie nicht viel ausrichten.
„Sieh zu, dass er nicht entkommt. Heute Abend werde ich ihn seiner Strafe zuführen," befahl sie Aragorn und der König verneigte sich.
Oo
Legolas wurde unruhig. Der Morgen graute und er hatte seit einer Stunde nichts mehr von Faramir gehört oder gesehen. Der Plan musste schief gegangen sein. Er ließ seine Augen über den rötlichen Morgenhimmel gleiten und sah die schattigen Wolken in der Ferne. Ja, etwas war schief gegangen. Faramir war gefangen worden oder gar tot, der Farbe des Himmels nach.
Er sprach ein paar leise Worte zu den Valar, die sie baten Faramir gnädig zu sein, ob er nun tot oder am Leben war. Die Worte wurden vom Wind weiter getragen und zogen als Flüstern weit durch die Lande. Eine Brise nahm sie auf und wehte in Richtung Norden.
Gandalf stand auf den gewaltigen Steinstufen Meduselds und sah Richtung Süden. Sein weißes Gewand flatterte im Wind und wand sich ungestüm hin und her. Die Lüfte spielten mit seinem silbernen Haar und schwangen es in alle Richtungen.
Der Zauberer wollte sich gerade zurück in die Halle begeben, als der Wind gänzlich verebbte. Die weiten Felder unter der goldenen Halle standen still und die Ähren wiegten sich nicht mehr. Gandalf drehte sich wieder um und sah, wie von weitem ein Lüftchen heran kam. Man konnte es sehen, da es wie eine Welle über das ruhende Gras fegte. Gandalf spürte die Macht darin und als es ankam, war es, als hörte er ganz leise und sacht, elbische Worte.
Er verstand sie nicht, doch er wusste, dass dies ein Omen war. Er würde gebraucht werden. Bald. Sehr bald. Ein Vogel hatte ihm berichtet, dass vor drei Tagen ein Reiter die weiße Stadt verlassen hatte. Eomer würde zurückkehren.
Gandalf spürte den Drang, von hier fort zu gehen. Es zog ihn nach Minas Tirith.
Aber er wusste, dass er nicht gehen durfte. Er spürte es in der Nacht. Er hörte es im Wind. Er sah es in Eowyns Augen…
Oo
„Ihr seid sehr nachdenklich, weißer Zauberer," sprach Eowyn sanft zu ihm, als er wieder die goldene Halle betrat.
Sie lag auf einer gepolsterten Bank, am Feuer in der Mitte der Halle. Ihr Bauch war gewölbt und bald würde die Zeit ihrer Niederkunft sein. Sie zog die Decke enger über ihre Schultern, als sie fröstelte.
Gandalf sagte nichts, aber legte die helle Hand auf ihren Bauch. Er konnte das Leben spüren, das sich in ihr regte. Ein warmes Gefühl durchzog ihn. Er spürte etwas, das er einst vor 35 Jahren bei Findulias gespürt hatte. Damals, als sie mit Faramir schwanger gewesen war. Es erwärmte sein uraltes Herz und entlockte ihm ein Lächeln.
Eowyn beobachtete ihn und auch sie musste lächeln.
„Ihr freut Euch bereits auf das Kind," stellte sie fest.
Der alte Zauberer nickte und seine langen Haare wippten mit.
„Oh, aber ja. Ein neues Leben, ein Beweis für den Bund von Rohan und Gondor. Ein Beweis der Liebe zwischen den beiden Ländern," die Stimme und die Augen des Zauberers verrieten seine Freude und sahen Eowyn unter den weißen Strähnen an. „Und gesegnet mit dem Geschenk der Touel'afar."
„Ich weiß. Ich kann es fühlen. Es ist, als spräche das Kind bereits jetzt zu mir."
Noch einmal berührte Gandalf Eowyns Bauch. Das Kind bewegte sich und versetzte der Mutter einen Tritt. Sie zuckte zusammen.
„Es wird stark sein," sagte sie lachend, als sie versuchte, sich zu entspannend.
„Und störrisch, wie seine Mutter," grinste Gandalf.
„Ihr schmeichelt mir," entgegnete sie in einem Tonfall, den sie von den Burgfräulein aus Gondor gelernt hatte.
