Celebne: tja, der arme Faramir, was? naja, gibt ja noch viele andere hübsche Kerle in HdR evilgrin nein, musst einfach weiter lesen, dann wirst schon sehn, was passiert ist. Die Story ist auch bald fertig, noch 3 chapis, dann ist sie gepostet. danke für dein liebes Rev!
Magisches Treiben PartZwei
Boromir ritt an der Spitze des Heeres und gab ein schnelles Tempo vor. Er und ein Waldläufer waren vor geritten. Auf dem Weg hatten sie Anborn im Lager angetroffen und was er zu berichten hatte, war höchst beunruhigend gewesen.
Boromir selbst hatte sich die Leichen seiner eigenen Männer angesehen, die Anborn gerade beerdigen wollte. Saubere Schnitte, gut gezielte Stöße unter die Schwachstellen der Rüstungen und im Bereich der Kehlen. Der Hauptmann behielt für sich, dass es eine gefährliche Waffe gewesen sein musste, die so sauber schnitt. Doch Anborn war kein Narr und vermutete bereits selbst, dass die wunden durch Anduril entstanden waren. Sie waren schnell geritten, ohne Rast und befanden sich unweit von Henneth Anun.
Er nahm die Bewegung kaum wahr, bevor jemand von einem Baum herab sprang. Er zog sofort sein Schwert und der Waldläufer an seiner Seite ebenfalls.
„Grüße dich, Boromir aus Gondor!"
„Legolas! Welch ein Glück, dich anzutreffen!" rief Boromir und stieg vom Pferd ab, um den Elben zu umarmen.
Als sie sich wieder trennten, lächelte Boromir.
„Du kannst dir sicher vorstellen, dass ich nicht schlecht gestaunt habe, als Anborn mir erzählte, dass du in der Gegend seiest. Ich bin froh, dass du Faramir zur Seite gestanden hast. Jetzt sag schon, steht das Schicksal zu unseren Gunsten?"
„Nein, oh Freund. Eine schlechte Nachricht muss ich dir überbringen…"
Boromirs Herz rutschte bereits jetzt in die Hose und er spürte, wie seine Brust enger wurde.
„Was ist geschehen?" fragte er leise.
Legolas erzählte dem Stadthalter und Heermeister was sich ereignet hatte. Boromirs Beine wurden weich als er von den Geschehnissen der Nacht berichtet bekam.
„Du meinst, sie hat ihn ertränkt?" fragte er ungläubig.
Legolas nickte betroffen und packte Boromirs Unterarm, ein Zeichen, dass er ihn stützen würde.
„Sie hat ihn in den Teich gebettet und er ist nicht wieder aufgetaucht. Den ganzen Morgen habe ich ihn beobachtet, doch er liegt noch immer reglos im Wasser. Ich fürchte, Aragorn wird das gleiche Schicksal drohen, wenn wir nicht einen Ausweg finden."
Boromir musste ein paar Tränen wegblinzeln, die ihn unwillkürlich übermannten. Er schüttelte den Kopf.
„Faramir," flüsterte er. „Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass er geht. Jetzt habe ich meinen einzigen Bruder verloren. Und verliere vielleicht auch noch meinen König…"
„Wir dürfen die Hoffnung nicht sinken lassen, Boromir! Aragorn ist keineswegs verloren. Wir müssen einen Weg finden, sonst wird Faramirs Tod umsonst gewesen sein."
Boromir versuchte, sich zusammen zu reißen. Der Verlust drohte ihn nieder zu reißen und sein Herz schrie auf, bei dem Gedanken daran, dass er Faramir vielleicht bald tot aus den kalten Wassern des verbotenen Teiches fischen würde. Aber Legolas hatte Recht. Die Zeit der Trauer würde kommen. Doch im Moment mussten sie sich darauf konzentrieren, den König zu retten.
„Henneth Anun wird nicht leicht einzunehmen sein. Der Vordereingang ist schmal und kann leicht bewacht werden. Wir werden es nicht leicht haben, hinein zu gelangen," sagte er und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Faramir ist es von uns beiden, der sich in diesem Gebiet auskennt. Er hat hier lange die Grenzen bewacht und gekämpft."
Legolas nickte.
„Aber nun, da du da bist, bin ich sicher, wir können sie überwältigen. Ich werde sie ablenken, damit ihr den Eingang stürmen könnt. Ich werde die Zabor so lange von Aragorn fern halten, bis ihr kommt, das schwöre ich."
Boromir wusste nicht, wie Legolas das tun wollte, aber sie mussten es versuchen.
„Legolas…" setzte Boromir noch einmal an. „Wir müssen uns beeilen. Bald wird es keinen Grund mehr geben, Aragorn am Leben zu halten. Arwen ist dem Tode nahe. Wir haben keine Wahl. Wir müssen unseren Schlag jetzt führen, so lange sie noch lebt."
Legolas musste schwer schlucken, als er das hörte. Er sah zum Himmel, wo sich bereits die ersten Sterne zeigten. Der Abendstern aber war noch nicht aufgegangen…
Wenig später ging die Sonne unter. Boromir und Legolas hatten mehr als die Hälfte der Soldaten zurück gelassen, damit sie kein Aufsehen erregten. Sie postierten Männer vom Eingang bis zu den Klippen, wo Legolas sich auf die Lauer gelegt hatte. So konnten sie ihren Angriff innerhalb von Sekunden aufeinander abstimmen. Der Elb beobachtete die Wachen unten am Wasserfall, die heute Nacht sehr vorsichtig waren. Etwas ging da unten vor sich, Legolas konnte die Nervosität der Menschen spüren. Und als er hinauf zum Himmel sah, wo kaum noch sichtbar der kleine Stern strahlte, kamen sie heraus.
Es war die gleiche Prozedur, wie am Vorabend. Zuerst die Fackelträger, sie stellten sich in zwei Reihen auf. Dann kam Aragorn heraus, flankiert von zwei Wachen, doch er wehrte sich nicht, wie Faramir zuvor. Er stand still und wartete, wartete auf die Fürstin. Und sie kam. In ihrem lila Gewand wandelte sie über die Steinstufen und blieb vor Aragorn stehen.
„Aragorn, Isildurs Erbe," ihre Stimme war verführerisch und einnehmend. „Gib dich mir hin. Gehorche meiner Stimme und befreie dich von den Zweifeln," raunte sie, als sie über seine Wangen strich.
Aragorn schloss genießend die Augen und nickte.
„Ja, das tue ich," seufzte er hingebungsvoll.
Sie nahm von dem roten Staub und machte dem König einen Strich vom Ansatz des Haares bis zu seinem stoppeligen Kinn.
Dann rief sie wieder die Himmelsrichtungen an.
„Ihr Mächte der Winde! Ihr Hüter der Allwissenheit! Helft mir bei meinem magischen Treiben! Oh, Wind des Ostens, kalt und Unheil bringend. Gewähre mir Zugang zu deinen dunklen Künsten. Gewähre mir deine Huld! Oh, Wind des Südens, heiß und verdorrend. Gewähre mir Kraft! Gewähre mir deine Huld! Oh, Wind des Westens, salzig und lebendig. Gewähre mir deine Unerschütterlichkeit! Gewähre mir deine Huld! Oh, starker Wind des Nordens, mächtig und unbarmherzig. Erfülle mich mit deiner Gesinnung! Gewähre mit deine Huld!"
Sie nahm eine Schale dunkler Flüssigkeit von dem Tablett und begoss Aragorn drei Mal.
„Nehmt mein Opfer an… das ich euch bereite… nehmt den König, mein bisher größter Tribut, als Zeichen meiner Verehrung."
Ihre Stimme überschlug sich fast vor Erregung und Ungeduld, die Fürstin schrie in den Himmel, wo sich ein Unwetter zusammen zog. Wind kam auf und Legolas konnte darin riechen, dass es ein übler war.
„Oh, meine Ahnen, alt und weise! Euch zu Ehren bringe ich dieses Opfer dar und erbete dafür von Euch… die Macht der alten Könige, die diesem Mann inne wohnt."
Sie führte Aragorn nun an den Teich. Legolas stand am Wasserfall und beobachtete die Szene weiter. Er prüfte das Seil, welches er an einen Felsen gebunden hatte. Die Wachen waren aufmerksam und suchten den Himmel ab. Doch den Elben konnte niemand erblicken, wie er sich dort fertig machte, seine Kräfte für den bevorstehenden Kampf sammelte. Er würde nicht zulassen, dass Faramirs Schicksal auch Aragorn ereilen würde. Er würde lieber sein Leben geben, als dies zu zulassen.
Die Fürstin ließ Aragorn sich ins Wasser setzen, die Beine des Königs tauchten in das eisige Nass, die Spitze Andurils berührte die Oberfläche. Ein kleiner Stein fiel ins Wasser, scheinbar zufällig berührt und gab ein plumpsendes Geräusch von sich.
Legolas sah, dass Aragorn sich neben dem toten Faramir nieder ließ und nun im Wasser saß.
Die Fürstin fing an, sein Haupt mit Wasser zu bespritzen.
„Die altehrwürdige Macht und alles was mit ihr verbunden ist, möge in mich übergehen. Mag ich nicht von Geburt an von königlichem Blute sein, so verleibe ich es mir nun ein. Aragorn, Isildurs Erbe wird sein Leben geben, sich meiner unterordnen."
Sie legte ihre Hand auf Aragorns Brust, seine Blauen Augen starrten leer, als sie ihn sanft nach unten drückte.
Aber kurz bevor sein Oberkörper Übergewicht bekam und sich endgültig in das Wasser hinab ließ, versteifte sich der Körper des Königs.
Zabor zog die Augenbrauen in Überraschung zusammen. Sie drückte fester, aber die Brust des Königs gab nicht nach. Erschrocken starrte sie in das edle Antlitz Aragorns. Seine Augen erfassten sie.
Die Fürstin erstarrte. Diese blauen weisen Augen sahen sie mit dem gleichen Ausdruck an, mit dem er vorher ins Nichts gestarrt hatte, doch als sie tiefer in sie hinein sah, entdeckte sie, dass diese Augen keineswegs so leer waren, wie sie schienen.
Aragorn ergriff ihre Hand, genau in diesem Moment sprang Legolas von den Klippen herab, sich fest an sein Seil haltend.
Chaos brach augenblicklich aus. Keine der Wachen wusste genau, was vor sich ging. Doch die dunkel gekleideten Fackelträger reagierten schneller. Sie zogen edle Dolche und Schwerter unter ihren langen Roben hervor und teilten sich auf. Ein paar liefen auf Legolas zu, der genug Schwung bekommen hatte, um nicht direkt unter dem Wasserfall zu landen, die anderen wandten sich Aragorn zu.
Der König hatte ihr Handgelenk schmerzhaft fest umfass und drückte so hart zu, dass sie unter ihm nachgab und auf die Knie sank.
„Was!" entrann es ihr verblüfft, aber sofort schrie sie auf vor Schmerz.
Aragorn sah zum Eingang, wo Legolas zwei Wachen zum Fall brachte und einer weiteren die Kehle aufschnitt. Danach hatte er eine Sekunde Zeit, Aragorn mit einem Blick seine eigene Überraschung über dessen Zustand Kund zu tun.
Doch der König wusste, dass er sich nicht länger aufhalten durfte.
„Wie konntet Ihr es wagen, Fürstin Zabor, Euren Bann auf mich zu legen?" seine Stimme war beherrschend und gebieterisch, seine Augen funkelten wie blaues Feuer.
Die Wachen, welche ihrer Herrin zur Hilfe eilen wollten, stoppten, da sie sie nicht gefährden wollten.
„Wie könnt Ihr es wagen, meinem Bann zu trotzen?" schrie sie erzürnt und außer sich.
Plötzlich stand sie auf, obwohl Aragorns Griff ihr keinen Millimeter nachgab. Er saugte schnell die Luft ein, als er spürte, wie ihr dünnes Handgelenk brach, als sie sich erhob, anscheinend ohne Schmerz.
„Was kümmert mich ein gebrochenes Handgelenk, wenn ich die heilenden Kräfte eines Königs haben werde?" kreischte sie und als wollte der Himmel ihre furchtbaren Worte untermalen, brach ein Blitz herab, bemalte die dunklen Wolken mit einer Ader aus purer Energie.
Ihre Augen blitzten gefährlich und heiß, wie der Blitz auf.
„Es ist zu spät, König Elessar! Ich habe bereits gewonnen, auch wenn es Euch noch nicht klar ist," geifte sie und der Wahn sprach aus ihren Augen. „Euer Weib ist tot, tot für alle Ewigkeit, die die Valar ihr gewährt hätten!"
Aragorn spürte den Klos in seinem Hals und wie seine Beine langsam nachgaben, als er über ihre Worte nachdachte.
Arwen!
Arwen!
Seine Frau! Sie war tot!
Die Brust schnürte sich ihm zu. Von irgendwo her konnte er Kampfgetöse hören, das von scharfen Waffen und schwerer Rüstung. Doch es kümmerte ihn nicht mehr. Er sah in diese kalten Augen vor sich, die nun einen gelben Schimmer hatten. Ihre Pupillen schienen sich unnatürlich zu verformen und wurden zu länglichen Schlitzen, wie sie eine Schlange hat.
Der König fiel zurück und landete im Wasser.
Legolas drehte sich mit Schwung um, erwischte einen weiteren Gegner mit einem seiner Dolche. Ein paar Waldläufer auf der Klippe versuchten, ihm Denkung zu geben, so gut es ging, ohne ihn zu gefährden.
Er hörte den Schrei des Königs.
„Arwen!" rief er und es ging dem Elben durch Mark und Bein.
Mit einem festen Tritt schickte er seinen Gegner weit von sich und sah hinauf zum Himmel. Schnell suchte er ihn ab, Stern um Stern…
Dort! Für die Augen eines Menschen zu dunkel und klein, kaum noch zu erkennen, dort war der Abendstern. Er war winzig, doch er war da! Wenn Aragorn nun verzagte…
„Aragorn! Arwen lebt noch! Es ist nicht zu spät!" schrie er auf elbisch durch das Kampfgetöse und wurde von einer weiteren Wache angegriffen. „Aragorn!"
Aus den Augenwinkeln erkannte er, dass der König bereits unter Wasser war. Sein Herz setzte einen Augenblick lang aus.
Aragorn hatte Legolas Stimme nicht gehört. Das Wasser ließ ihn in eine Welt von Ruhe und Kälte gleiten. Das Wasser des Teiches war geradezu eisig kalt und es stach wie tausend Nadeln, als er den Kopf unter tauchte. Die Fürstin hielt ihn fest und auch wenn er sich wehrte, schienen seine Gliedmaßen nicht koordiniert zu sein und schlugen unkontrolliert um sich. Panik! PANIK! Sie stieg in ihm auf und brachte sein Herz zum rasen. Doch je mehr er sich versuchte, zu wehren, desto orientierungsloser wurde er.
Arwen!
Das war der einzige Gedanke, der in diesem Augenblick durch seinen Kopf schoss. Er wollte auf die Beine kommen, wollte kämpfen, doch nicht um sein Überleben willen. Nein, er wollte sich rächen! Er wollte seine Frau rächen. Seine Gedanken schwirrten, er war durcheinander, geschockt und nicht im Stande, irgendwo Halt zu finden.
Weiße Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen, als er spürte, wie die Kraft aus seinen Gliedern wich und sich Taubheit breit machte.
Durch die glitzernde Wasseroberfläche konnte er ihr Gesicht sehen. Zwei gelbliche Augen, die sich in seinen Kopf bohrten und ihn lähmten.
Das war das Ende. Die Zeit seiner Regentschaft war allzu kurz gewesen. Da wäre noch so viel gewesen, dass der Regelung bedurft hätte. Gesetze, die anstehende Ernte, die Geburt von Faramirs Kind… eigene Kinder. Seine Linie würde aussterben… Doch es war ihm egal. Wenn er nicht mit Arwen leben konnte, so wollte er überhaupt kein Leben. Die Welt würde weiter bestehen auch ohne ihn.
Sein Blick verschwamm, er ging bereits in die andere Welt über. Er sah sie, seinen allergrößten Schatz, alles was er jemals begehrt hatte, alles was er brauchte.
Sie war so schön und glänzend, ihre Haut so weich, wie Seide und ihre Lippen rot und verführerisch, wie die Früchte des Sommers. Sie erwartete ihn mit offenen Armen und wahrlich… so hatte er sich das Paradies vorgestellt. Er ließ sich tröstend von ihr umfangen und ergab sich in ihre Umarmung. Ihre Worte waren glockenklar und von elbischem Laut.
„Verzage nicht, Estel," flüsterte sie ihm verheißungsvoll. „Du bist keineswegs verloren, noch bin ich es."
„Wie kann ich verloren sein, wenn es mir vergönnt ist, die Ewigkeit mit dir zu verbringen," antwortete er in ebensolcher Sprache.
