Ginny schüttelte den Kopf und drehte sich auf die andere Seite. Sie wollte noch schnell 5 Minuten schlafen.
Leider war ihr das wohl nicht gegönnt, denn im selben Moment wo sie ihre Augen schloss, brach unten in der Küche der 3. Weltkrieg aus.
"ICH HOFFE DOCH ICH HABE MICH VERHÖRT? IHR WOLLT EINEN SCHERZARTIKELLADEN ERÖFFNEN? SOLANGE ICH AM LEBEN BIN, WERDE ICH JEDEN LADEN DEN IHR HABEN WERDET EIGENHÄNDIG ABBRENNEN."
Ginny saß kerzengerade im Bett. Bei der Lautstärke, den Molly Weasley an den Tag legte, konnte es unmöglich Menschen im Umkreis von 7 Meilen geben, die sie nicht gehört hatten.
Widerwillig zog sich die rothaarige an und tapste verschlafen hinunter in die Küche um erst mal Frühstück zu essen. Ein Fehler, wie sie später noch bemerken sollte.
Als Ginny die Küche betrat, bekam sie als erstes die Pfanne, die Molly verhext hatte um George damit durch die gesamte Küche zu hetzen, mit hübscher Geschwindigkeit an den Kopf gepfeffert. Eine Weile sah die kleine Weasley nur noch rosa Elefanten, die sie zu allem Übel auch noch angrinsten.
"Grins nicht so dumm" murmelte Ginny.
"Mach ich doch nicht." sagte Fred mit Unschuldsmiene und biss sich dabei auf die Unterlippe.
Victoria saß währendessen zusammen mit ihren Eltern in einer Pferdelosen Kutsche und ließ die Moralpredigten ihrer Mutter über sich ergehen.
Ihre Ohren jedoch, waren auf Durchzug geschaltet, sie nickte nur hin und wieder mit den Kopf und hoffte dabei, nicht zur falschen Zeit zu nicken.
Umso mehr sie sich dem Anwesen der Malfoys näherten, umso großer wurde der Stein der sich auf ihrem Herzen abgelegt hatte. Einerseits freute sie sich und war aufgeregt, andererseits hatte sie Angst. Sie wusste nicht was passieren würde, wüsste nicht was auf sie zukommen würde. Aber die größte Angst, war wohl die vor der Verlobungsnacht.
"Richte dich auf, Victoria. Sonst bekommst du Falten am Bauch und du willst doch nicht dass der junge Malfoy schlecht von dir denkt?" hörte sie ihre Mutter reden und augenblicklich straffte sie die Schultern.
"Und stell deine Füße gerade, du bist ja keine Ente."
Sie stellte ihre Füße in die rechte Position und verdrehte innerlich die Augen.
"Und zieh nicht so ein Gesicht, immerhin wirst du heute Verlobt."
Die junge Fortham ringte sich ein Lächeln ab. "Ich freue mich darauf."
Sie wusste dass ihre Eltern genau das hören wollten.
Ihre Mutter lächelte kalt. "Das hoffe ich. Dein Vater und ich sind sehr stolz auf dich. Zupfe bitte dein Kleid gerade sie zu dass es nicht verknittert."
Victoria tat wie ihr geheißen und stellte erschrocken fest, dass sie dem Ziel immer näher kamen.
Draco saß währenddessen mit seiner Mutter im Salon und trank Lucius besten Scotch. Immer wieder warf er einen Blick auf die teure Mahagoni Standuhr. Die Zeit verstrich nur langsam.
"Sie ist ein bezauberndes Mädchen und auffallend hübsch." sagte Narcissa und schwenkte das schwere Whisky Glas. "Mein kleiner Draco wird erwachsen."
Draco stöhnte genervt auf. Seit letzter Woche war seine Mutter unausstehlich geworden. Des öfteren gab sie ihm eine unangekündigte Umarmung und tauchte in seinem Zimmer auf um ein wenig zu 'Plaudern' wie sie es nannte. Draco hingegen betrachtete es als vergeudete Zeit.
"Sie werden bald da sein." sagte Lucius, der gerade durch die Salontür trat. Er trug einen Anzug so schwarz wie Ebenholz, an dem weiße Manschetten steckten. Seine weißblonde Haarpracht hatte er zu einem Zopf gebunden. Er setze sich neben seine Gattin und ließ sich von ihr ein Glas Scotch einschenken.
"Die Gäste müssten auch bald kommen." Er schenkte Narcissa weiterhin keine Beachtung. Sein Blick war auf Draco gerichtet, welcher diesem ungerührt Stand hielt.
Draco hatte die kalten Augen seines Vaters geerbt. Beide hatten die selbe Farbe, dieses unergründliche Grau.
Es dauerte nicht lange, da ertönte die Hausklingel und Narcissa stand auf, um den ankommenden Gästen die Tür zu öffnen. Auch sie hatte sich festlich geschmückt. Sie trug ein Bodenlanges, weinfarbenes Samtkleid
mit eingenähtem Silbereinsatz. Ihre langen Haare fielen ihr weich auf den Rücken und um ihren Hals und ihre Armgelenkte hingen die teuersten Diamanten Ketten Englands. Sie sah wunderschön aus und Lucius betrachtete sie nicht ohne Stolz. Sein Blick ruhte eine Weile auf ihrem Hinterteil, als sie aus dem Saal runter in die Empfangshalle schritt. Dann wandte er sich wieder Draco zu.
"Sie nimmt diesen ganzen Trubel viel zu ernst." er schüttelte den Kopf. "Nun gut. Draco, ab heute beginnt ein neuer wichtiger Lebensabschnitt für Dich. Sieh zu, dass du sie Dir gefügig machst so wie ich es bei deiner Mutter geschafft habe." Draco rümpfte die Nase. "Das sieht man." sagte er verächtlicht. "Ich weiß was ich zu tun habe und auf deinen Rat kann ich getrost verzichten."
Lucius nickte. Er war an dem Umgangston von seinem Sohn gewöhnt und nicht gewillt ihn zurecht zu weisen. Er wusste dass es ohnehin keinen Sinn hatte.
Lucius stand auf und Draco tat es ihm gleich. Nicht viel später kam Narcissa mit Mr. und Mrs. Parkinson samt Tochter, die ein traumhaftes zartrosa Kleid trug, zurück. Draco schritt auf sie zu, küsste Pansy und ihre Mutter auf die Hand und hab Mr. Parkinson einen starken Handdruck.
Pansy hatte sich während der letzten Jahre sehr verändert. War sie doch früher ein Nervenbündel gewesen, so war sie jetzt zu einer verantwortungsbewussten jungen Frau herangewachsen. Auch ihr Äußeres hatte sich positiv verändert. Sie war schlanker geworden und ihr Pechschwarzes Haar fiel ihr lockig den Rücken hinab. Draco stellte belustigt fest, dass sie ihm mit sehnsüchtigen Augen musterte.
Es dauerte nicht mehr lange, da waren auch die anderen Gäste eingetrudelt und jetzt wurde nur noch auf die Familie Fortham gewartet.
Diese fuhren gerade den Berg zu Malfoys Manor hoch und hielten schließlich vor dem gewaltigen Eingangstor an, an dem sie schon von einem Elf erwartet wurden. Tori atmete nocheinmal tief ein, dann schritt sie über die Schwelle und befand sich in ihrer zukünftigen Heimat.
Erwartungsvoll lief sie mit ihren Eltern zur Eingangstür, die sogleich von einer aufgeregten Narcissa Malfoy geöffnet wurde. "Gut siehst du aus, Victoria" grüßte sie und küsste die junge Fortham auf beide Wangen.
Victoria wurde durch die Große Halle bis hin in den Festsaal geführt. Er war herrlich geschmückt. Tausende Kerzen in prächtigen Haltern erhellten den Saal, die gewaltigen Kronleuchter waren Blitz blank poliert wurden, überall standen wunderschöne antike Vasen gefüllt mir roten Rosen, die langen Festtafeln waren bedeckt mit den köstlichsten Speisen und den teuersten Geschirr, was Victoria je gesehen hatte. In einer hinteren Ecke, stand ein wunderschöner Shigeru Kawai Flügel, dessen irdische, sanfte Töne einem die Sinne benebeln ließen. Doch als die junge Fortham die Menschenmenge sah, stockte ihr der Atem. An die 500 Menschen, von denen die Hälfte sicher Todesser waren, schienen anwesend zu sein. Allesamt blickten sie auf Tori, die sich ängstlich und unsicher umsah. Dann fiel ihr Blick auf Draco. Er stand etwas weiter vorne neben Walden McNair und lächelte charmant. Abermals fiel der blonden auf, wie gutaussehend und attraktiv er doch war. Ein Räuspern hinter ihr, was zweifellos von ihren Vater stammte, ließ sie zusammen zucken. Sie lief weiter, direkt auf Draco zu.
Tausend Blicke spürte sie in ihren Nacken. "Hi." sagte sie so leise, dass nur Draco sie verstehen könnte. Dieser gab ihr einen Handkuss, der sie erröten ließ.Draco hatte gute Manieren, wenn er sie anwenden wollte war er ein richtiger Gentleman. Doch Tori wusste nur zu gut, dass sie diese Eigenschaft von ihn nur selten erleben würde.
Mit großen Schritten kam Lucius auf sie zugeschritten und begrüßte Tori und ihre Familie, Draco tat es seinem Vater gleich.
Lucius verkündete laut, dass es noch eine Weile bis zur Verlobungszeremonie dauern würde, da der Priester noch nicht eingetroffen war und sie doch schon mit dem Festmahl beginnen könnten.
Tori stand währenddessen neben Draco, der sie scharf musterte. "Na, aufgeregt?" fragte er in seinem üblich überheblichen Ton und grinste.
Die angesprocheneärgerte sich selber darüber, dass ihr Kopf wie von allein zu nicken begann, was Dracos grinsen noch vergrößerte.
"Ich kann dich verstehen. Immerhin ist es ein hohes Privileg, meine Verlobte zu sein."
Sie wusste das dies nur allzuwahr war. Viele wünschten sich das, und das Mädchen da hinten in dem rosa Kleid wohl sicherlich am meisten.
Narcissa bat die Gäste zu Tisch und gleich nachdem Lucius und Calden einen Toast gesprochen hatten, begannen sie zu essen. Tori brachte keinen Bissen herunter, stattdessen begnügte sie sich damit einen Knoten nach dem anderen in ihre Serviette zu machen. Draco, der neben ihr saß, warf ihr immer wieder einen grinsenden Blick zu.
„Möchte Lady Fortham ein Glas Charlotte Diveron Champagner?" piepste es plötzlich neben dem Mädchen und ein winziger Elf stand vor ihr. Tori nickte.
Nachdem alle gewässert und gesättigt waren und Draco mindestens das 4 Champagner Glas intus hatte erhob sich Lucius und verkündete dass es nun Zeit für die Verlobung wäre.
Draco stand auf, zog Victorias Stuhl zurück und half ihr dabei aufzustehen. Der Flügel in der Ecke, der die ganze Zeit leise vor sich hingespielt hatte, setzte plötzlich mit voller Lautstärke ein. Draco lief er mit Tori über dem roten Teppich, hin zu einer Art Podest, auf dem sie schon von dem Priester erwartet wurden.
Die Gäste waren mittlerweile aufgestanden und jedes Augenpaar sah zu dem baldigen Verlobungspaar.
Tori zitterten die Knie, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Bald war sie Verlobt. Mit Draco Malfoy. Und sie würde versuchen, ihm eine gute 'Frau' zu sein.
Als sie vor dem Podest standen, erhob sich der Priester und begann zu sprechen.:
„Die Verantwortung wird nicht geringer,
trägt man erst den goldnen Reif am Finger.
Aber wenn das Herz zum Herzen spricht,
dann wird alles leicht und alles licht.
Herzensglückwunsch!- Was Euch längst schon band,
habe festen, sicheren Bestand!"
Er blickte Draco und Tori fest an. „Die Verlobung ist das gegenseitige, Versprechen zweier Partner, einander zu heiraten. Aus diesem Grund haben wir uns heute hier versammelt, da sich das Paar heute das heilige Gelübde geben wird. Die Verlobung ist eine Vorstufe der Ehe, welche beide zu Treue und Beistand verpflichtet. „
Er sah zu Draco. „Wie der Ring den Finger umschließt, so umschließe das Band der Treue jene beiden, welche diese Ringe tragen". Dieser nickte und nahm einen wunderschönen Diamanten Ring von einem dunkelroten Kissen. Er sah zu Tori und nahm ihre Hand. In Tori's Bauch startete ein Feuerwerk als sie in seine faszinierenden Augen sah und dann auf ihre Hand hinabblickte.
„Hiermit nehme ich, Draco Malfoy, dich zu meiner rechtmäßig angetrauten Verlobten."
Er steckte ihr langsam den Ring über den Finger und unterdrückte ein lächeln.
Die junge Frau nahm den anderen Ring von dem Kissen, nahm Dracos Hand, steckte ihm den Ring über und sprach. „Hiermit nehme ich, Victoria Fortham, dich zu meinem rechtmäßig angetrauten Verlobten."
Die Menge klatschte und ehe sich Tori versah, war Draco vorgedrehten und hatte ihr seine Lippen auf die ihren gedrückt. Ihr Herz drohte für einen Moment auszusetzen, doch so schnell der Kuss gekommen war, so schnell hörte er auch schon wieder auf. „Was?" fragte Draco spitz. „Noch nie was davon gehört, dass man sich nach so einer Verlobung küsst?"
Nun machte sich die Familie und die Bekannten daran, das neue Paar zu beglückwünschen.
