Kapitel 4

Verwundert sah Rin ihren Meister an, wieso benutzen nur Schwächlinge diesen merkwürdigen Stein? War er etwa so besonders, machte er einen so stark, wie Sesshoumaru-sama? In dem Moment riss ein Geräusch das Mädchen aus ihren Gedanken und sie drehte sich um. Ihr Gesicht erhellte sich und mit einem strahlenden Gesicht lief zu Jaken, der in diesem Moment wieder gekommen war. Aber was am wichtigsten für die Kleine war, er hatte etwas zu Essen bei sich, Pilze und Beeren. Schnell nahm sie dem kleinen Dämonen alles ab und setzte sich damit zu Ah´Un, der wie eine Mutter über das Kind wachte, während sie aß. Was für ein Glück, dass ihr Beschützer Jaken weg geschickt hatte, so hatte sie einen kleinen Moment mit ihm alleine verbringen können und das kam nun wirklich nicht oft vor. Glücklich aß sie die leckeren Sachen auf und sprang dann auf ihre Füße um zu dem wartenden Sesshoumaru laufen zu können.

Ein kurzer Blick über die Schulter sagte dem Inu Youkai, dass sie weiter gehen konnten. Er witterte kurz wo sich sein kleiner Halbbruder befand, dann folgte er seiner Spur, wo auch immer er hin wollte, er würde ihn schon noch bekommen. So setzte sich die kleine Gruppe wieder in Bewegung und mit ihnen ein paar Vögel, die fröhlich vor sich hin zwitscherten. Rin gefiel dieses Lied und so stimmte sie mit ein, in hohen und einigen Misstönen sang sie über ihr schönes Leben mit Jaken und Sesshoumaru.

Dem kleinen grünen Youkai machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter, dennoch war er innerlich sehr Stolz, dass Rin auch ihn in ihrem Lied gedachte. Und das dieses kleine Menschenkind ja eigentlich gar nicht so schlimm war, wenn er nur nicht ständig auf sie aufpassen müsste und noch besser wäre es, wenn er nicht immer den Ärger seiner Lordschaft zu spüren bekäme, wenn dem Mädchen etwas passierte. Und er hatte auch nicht wirklich Lust immer getreten zu werden und ... und... ach naja eigentlich ist es ja in Ordnung, doch zugeben? Niemals! Immerhin war sie NUR ein Mensch und er, ja er ein Dämon, wenn auch nicht so ein großartiger wie sein Meister und Gebieter...

Auch Sesshoumaru lauschte dem Lied und wunderte sich bestimmt zum hundertsten Mal, warum um Himmels Willen er das Mädchen mit genommen hatte. Es hatte sie gerettet, aber das hieß noch lange nicht, dass er wollte, dass Rin ihn über all hin folgte. Wie lange war das eigentlich schon her? Für ihn war es wie gestern, Zeit spielte keine Rolle aber für einen Menschen, war Zeit etwas wichtiges, selbst für einen so kleinen wie es das Kind war. Also wie lange ist dieser Tag schon her? Wochen? Monate? Ein Jahr? Nein so lange war das noch nicht her, oder doch? Der Taiyoukai schaute leicht über die Schultern und sah zu seinem Erstaunen, dass Rin schon wieder gewachsen war und ihr Kimono an den Ärmeln viel zu klein war. Er sollte Jaken heute Nacht in das nächstbeste Dorf schicken um ihr eine neuen zu besorgen. Dieses mal aber sollte er einen nehmen, auf den irgendwelche Blumen gestickt waren, dachte er, innerlich lächelnd. Bestimmt würde sie sich darüber freuen...HALT...Wieso sollte ihn überhaupt interessieren, ob sie sich freute oder nicht. Hauptsache die Kleidung hielt warm und ging nicht so schnell kaputt. Aber trotzdem ein paar Blumen...Leicht verärgert schüttelte Sesshoumaru seinen Kopf und starrte nach vorne um sich auf den Geruch von Inu Yasha zu konzentrieren.

Dennoch kam er nicht umhin ihrem Lied weiter zu zuhören. Irgendwie berührte es ihn tief in seinem Inneren, dass dieses kleine Mädchen sich so glücklich schätze bei ihm sein zu können, dass es überhaupt ihr ganzes Glück war. Menschen waren wirklich merkwürdig und all diese Emotionen, sowas gab es bei Dämonen eigentlich nicht. Es war nichts so, dass sie gar nichts fühlten, nur fühlten sie anders und nie so intensiv wie die Menschen es taten. Vielleicht lag es ja an ihrer Sterblichkeit, vielleicht waren sie auch einfach nur beschränkt in ihrem denken...wobei... Rin war wies häufig so etwas wie Naivität auf, aber manchmal jedoch überraschte sie ihn. Manchmal, vorallem wenn das Mädchen nachdenklich wurde, kamen aus ihrem kleinen Mund Wörter und Sätze, die ihm sagten, dass sie nicht nur ein kleines Kind war, sondern ein Kind was schon vieles im Leben erlebt hatte, was sie eigentlich nicht hätte durch machen sollen und in solchen Moment kam ihm der Gedanken, dass er alles tun würde, um ihr eine schönere Kindheit zu geben, als die die sie vorher hatte und eine, die er nie hatte...

„ Inu Yasha...MACH PLATZ!" schrie Kagome und drehte den am Boden liegenden Hanyou den Rücken zu. Verärgert verschränkte sie die Arme und zischte:" Die Arbeit ist verdammt wichtig und darum gehe ich zurück und jetzt hör endlich auf, darüber zu diskutieren. Die Splitter können doch wohl zwei Tage warten" Inu Yasha rieb die schmerzende Stelle am Kopf und grummelte dann irgendwelche unverständliche Wörter und handelte sich somit einen bösen Blick von der Miko ein. „ Schon gut, schon gut. Ich hoffe du hast Spaß da." Murrend ging die Gruppe weiter. Sango, Miroku und Shippo hielten sich gepflegt im Hintergrund und amüsierten sich königlich über das kleine Streitgespräch, was immer kam, wenn Kagome in ihre Zeit zurück ging.

„Jetzt komm schon Inu Yasha. Es sind nur zwei Tage...Ahh da vorne ist das Dorf. Wie es Kaede wohl geht?" Kagome freute sich bereits darauf wieder etwas Ruhe und Komfort genießen zu können. Eine Badewanne, leckeres Essen, ihr eigenes Bett, ihre Familie und ihre Freunde. Die Gruppe auf die Wiese, wo sich der Brunnen befand, durch den das Mädchen in ihre Zeit zurück kehren konnte. Kagome lächelte freudig und klatschte dann in die Hände:" Lasst uns noch Kaede besuchen. Ich würde gerne einige Heilkräuter mitnehmen. Vielleicht könnten wir die bei uns im Garten anbauen." Auf einmal drehte der Wind und Inu Yasha schnüffelte in der Luft. Sofort machten die anderen sich Kampfbereit und Miroku sagte:" Das ist etwas."

„ Das hat aber lange gedauert, Inu Yasha! Ich habe schon auf dich gewartet!"