Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Ich hatte ein Ziel, als ich lebte. Was ist es nur gewesen?
Leise rauschen die Bäume über meinem Kopf, der Mond verschwindet.
Ein leises Tröpfeln. Es beginnt zu regnen.
Ein Blitz, Donner und ich bin mir sicher, es ist der Tod. Ich wünsche ihn mir überall herbei und will doch nicht, dass er mich ein zweites Mal zu sich ruft.
Vielleicht ist er nie hier gewesen.
Vielleicht bilde ich mir den Tod nur ein.
Ich verlasse die Lichtung und laufe tiefer in den Wald hinein.
Hier muss es bald sein. Die Stadt, in der ich aufwuchs. Alles kommt mir vertraut vor, als ich einen kleinen Pfad betrete. Und doch ist mir alles fremder als es je etwas anderes war.
Das Wasser durchströmt meine Kleidung, doch es ist nicht kalt. Es ist nicht warm. Es ist nichts. Ich spüre nichts. Wärme wird nicht mehr zu dem wohligen Gefühl, dass ich einst empfand.
Fort ist es.
Ich schleiche leise zwischen den Gebäuden entlang. Ich höre Schritte. Eine Wache.
Ganz gegen meinen Willen bleibe ich stehen und warte bis sie um die Hauswand biegt. Ich trete ins Licht der Fackel, als der Mann sich suchend umschaut.
Ich bin zu schnell für ihn.
Keinen Wimpernschlag später ist er tot. Ich schmecke das Blut in meinem Mund. Ich fühle es nicht, aber es ist warm...
Ich lecke meine Lippen und lasse von ihm ab.
"Was habe ich getan?" ich weiche einige Schritte zurück. "Es ist zu stark für mich..."
Ich gehe weiter ohne den Leichnam zu beachten.
Ich bin in zwei gerissen und will doch eins sein. Ob im Leben, oder im Tod. Doch das eine kann nicht sein und das andere soll nicht sein. Ich will doch wieder leben...
Was habe ich getan...
Und der Tod kehrt zurück. Zeigt mir ein weiteres Gesicht.
...und alles kämpfen wird vorbei sein...
Kämpfen...
Ich nehme die erstbeste Treppe ohne zu wissen wo sie mich hinführen wird.
Die Stufen sind rutschig von Wasser und Laub.
Alles ist dunkel.
Ich kann nicht erkennen wohin ich trete.
Oben angekommen kauere ich mich an den großen Türrahmen und verhülle mein Gesicht. Ich hoffe, dass es aufhört zu regnen bevor die Sonne aufgeht, aber ich glaube nicht wirklich daran.
Was bin ich für eine Gestalt, denke ich und schließe die Augen.