Irgendwann
auf dem Weg trennen wir uns.
Ich merke fast gar nicht wie er
allein in eine andere Richtung rennt und mich mit dem Wächter
allein lässt.
Ich sehe ihm einen Augenblick nach, dann
verschwimmt das Bild im Regen und seine Schritte verhallen
Der
Mann geleitet mich durch einen kleinen Innenhof, über eine
hölzerne Terrasse zu einem Zimmer und öffnet es für
mich.
Er wünscht mir eine gute Nacht und verschwindet.
Es
geht alles sehr schnell und ich warte kurz bevor ich nach dem
Türknauf greife.
Kalt.
Ob ich es nun spüre oder
nicht.
Kalt.
Ein warmer Lufthauch weht mir entgegen.
Das
bemerke ich sehr wohl.
Anscheinend wird auch hier immerzu ein
Feuer am brennen gehalten.
Ich trete ein.
Blutrot strahlen die
Wände und erwecken in mir sofort das all zu vertraute Verlangen
nach etwas, dass ich nicht verstehe. Nach dem Tod, nach dem ich mich
sehne, den ich verhasse und den ich doch in mir zu tragen
scheine.
Ich schließe dir Tür hinter meinem Rücken
und setze mich auf das Bett, das an einer rot erstrahlten Wand
steht.
An einer anderen Wand hängen Bilder von Menschen und
Elben, Zwerge und Wesen, die ich nie sah.
Sie sind tot, wie ich
lesen kann.
An wessen Tod bin ich Schuld?
Sie starren mich an,
verhöhnen mich, lachen mich aus, erstarren vor Angst.
Das
Flackern wird stärker, das Fenster steht offen.
Die Gesichter
schreien und schaudern.
Ich weiche auf dem Bett zurück.
Ich
höre ihre Stimmen.
Sie kommen näher.
Immer
näher.
Näher...
"Nein!" dringt es aus
meiner Kehle und ich stolpere vom Bett, öffne die Tür und
schwanke hinaus.
Meine Welt dreht sich.
Ich schaue zurück
durch die offene Tür und bemerkte, dass sich nichts bewegt, dass
sich nichts verändert, dass alles so ist wie es war.
Ein
Windstoß durch das Fenster schließt die Tür und sie
fällt ins Schloss.
Ich schließe die Augen und sammle
mich.
Wie kann ich Angst vor dem haben, was Angst vor mir haben
sollte?
Wieso?
Ich setze mich auf die Treppe die in den
Innenhof hinunterführt und sehe mir einfach nur den
herabfallenden Regen an.
Ich fühle, wie ich langsam meine
Aufregung verliere.
Zu meiner Rechten trägt jemand eine
Fackel und schon ist es wieder da.
Dieser Gedanke an die letzten
Minuten.
Das Feuer.
Das Rot.
Flieh und du wirst frei
sein...
Die Gier.
Die Bilder.
Die Angst.
Und alles
Kämpfen wird vorbei sein...
Das Feuer.
Rot.
Blut!
Und
ich erwache.
Heut Nacht.
