Sie
scheint einen Moment zu überlegen.
Ich denke, ich werde diese
Geste noch öfter von ihr erleben.
"Es geht euch
besser?" frage ich leise, überrascht über die
Unsicherheit in meiner Stimme.
"Ja, ich denke schon."
"Was
war das heute Morgen?" War das zu direkt?
"Ich...weiß
es nicht."
"Seid ihr
verletzt?"
"Bitte?"
"Ob ihr verletzt seid."
Ich blicke zu der Wasserschüssel und sie folgt meinem Blick.
"Nein.. ich bin nicht verletzt..." Verwirrt schaut sie
mich an. "Ich weiß nicht, woher es kommt. Ich.. bin
gestern Nacht nur herein gekommen und habe mich... schlafen
gelegt."
Ich nehme die Schüssel, gehe an ihr vorbei zum
Fenster und kippe den Inhalt hinaus.
Dann stelle ich sie wieder
zurück.
"Gehen wir hinaus?" frage ich und sehe sie
an.
"Ja, warum nicht..." flüstert sie sehr leise,
fast erstickt an ihren Worten. "Gehen wir."
Ich öffne
die Tür und schließe sie hinter ihr wieder, als sie
hindurch schreitet.
Draußen angekommen geht sie die Treppen
hinunter, in den bewachsenen Hof und sieht zum Himmel hinauf.
Ich
warte ab, was geschieht.
Doch nichts geschieht.
Was soll ich
jetzt tun?
Soll ich sie einfach ansprechen und sie fragen, wohin
wir gehen?
Soll ich noch länger warten?
Und jetzt bemerke
ich, wie schön dieses Gefühl ist, einfach an etwas völlig
anderes zu denken, als an meine Pflichten. Den ganzen Tag hat niemand
nach mir gerufen.
Vielleicht haben sie mich gesucht, aber zum
Glück haben sie mich nicht gefunden.
Und nun stehe ich hier
und beobachte diese Frau, deren Namen ich noch immer nicht weiß,
im Schein der Sterne.
Ich stelle mich zu ihr und sehe zum Mond
hinauf.
Sie schaut zu mir herüber und flüstert so leise,
dass ich es fast nicht hören kann:
"Wunderbar..."
Ich
nicke nur.
Und dann beginnt sie zu singen. Ich setze mich einfach
auf den Boden und höre ihr zu.
Ich wisch die Wolken
fort, ich flieg zum Himmel hinauf, heut Nacht...
