Ich beobachte sie noch eine Weile, dann sehe ich hinauf in den Himmel.
"...ich fliege leicht wie der Wind..." singt sie weiter und ihre Stimme scheint die Sterne heller strahlen zu lassen, als ich es jemals zuvor sah. Und den Mond lockt sie hinter den Wolken hervor, als ob er in dieser Nacht nur ihr allein zuhören will.
So wie ich.
Ich kann meine Augen nicht von dem Bild abwenden. Und bald glaube ich sogar alle Worte des Liedes zu kennen und tatsächlich vollende ich flüsternd den letzten Satz auf ihren Lippen. "...hilf uns, heut Nacht!"
Und dann ist alle Magie vorüber. Sie dreht sich zu mir und sieht mich an. Ihr Gesicht, genauso weiß und starr wie zuvor doch voller Freude, wenn man es so beschreiben kann.
Wenn auch nur für einen Augenblick.
"Bitte..." sage ich plötzlich und überlege mir erst jetzt, was ich eigentlich sagen will. "Bleibt noch einige Tage und seid mein Gast auf dem Empfang morgen Abend..."
Habe ich das gerade wirklich gesagt? Doch sie lächelt nur und nickt mir zu, bevor ich einen Schritt auf sie zu gehe, meine Hände um ihr Gesicht lege und es zu meinen Lippen führe, wo sich unsere Münder treffen.
Ihre Lippen sind kalt und ich fürchte, dass sie unter der Kälte mich nicht spürt, doch sie belehrt mich etwas besserem und lässt mich gewähren...