Und
dann ist es vorbei.
So plötzlich wie es gekommen war.
Ich
öffne meine Augen und löse mich von ihm.
Er sieht mich
ein letztes Mal an, dann nimmt er mich bei der Hand und führt
mich zur Tür. Ein wenig merkwürdig fühle ich mich
schon, doch was kann ich jetzt noch ändern?
Der Wind strömt
mir entgegen und flüstert mir seine sanften Worte ins Ohr.
Ich
kann meine Gedanken nicht von dem vergangenen Moment losreissen.
Wie
ein Wunder, dass ich doch eigentlich nicht erleben kann...
Und
dann bemerke ich, wie immer mehr Momente verstreichen, während
wir uns auf den Palast zu bewegen.
Ich spüre, dass er schwer
atmet bevor die Wächter an der großen Tür ihrem
Prinzen Einlass gewähren. Man betrachtet mich kurz und das
behagt mir ganz und garnicht.
Das ist es also.
Sein Leben.
Das
grelle Licht strahlt mir entgegen und die klatschenden Hände
ueberwaeltigen meine Sinne. Genau wie der Mann an meiner Seite setze
ich ein gespieltes Lächeln auf, denn ich kann mich nicht mit der
Situation anfreunden.
Warum bin ich nur hier?
Wie gern würde
ich in diesem Moment zu dem so glänzenden Schwert zurücklaufen.
Doch nicht für mich. Mehr für alle anderen in diesem
Saal...
Er führt mich zum Ende des grossen Tisches und setzt
sich zur Rechten des Kopfendes nieder. Als ich mich ebenfalls setze
erklärt er mir kurz was geschehen wird und ich höre ihm
zu.
Der Raum verstummt.
Wie nach einer Ewigkeit erheben sich
alle und applaudieren dem König.
Meine Blick wird unscharf.
So viele Seelen...
Ich starre in das Feuer der Kerze, beachte
nichts anderes.
Meine Hände beginnen zu zittern und ich muss
mich sehr anstrengen mich zu konzentrieren.
Er umfasst meine Hand
und hält sich fest. Doch als die Flügel der Türen sich
öffnen verlasse ich diese Wärme.
Ich kann mich nicht
mehr halten!
Ich kann mich an nichts erinnern...
Es muss
einige Augenblicke später sein als ich aus meiner Starre
erwache.
Ich spüre das Blut meinen Rachen hinunterlaufen, die
wohlige Wärme in meinem Körper aufsteigen.
Ich sehe die
Haut meines Opfers dicht unter meinen Augen, rieche seinen noblen
Duft und ergötze mich an seiner Reinheit.
Meine Finger fahren
ihm durch das lange Haar während meine andere Hand tiefe Wunden
in sein Gesicht zieht.
Ich höre die Schreie, vernehme die
Rufe nach Hilfe und dann spüre ich zwei Arme, die mich packen
und von ihm zerren.
"Nein!"
Ich versuche mich
loszureißen, doch ich schaffe es nicht.
Gebt es mir zurück!
Gebt es mir zurück, das Feuer, das mich am Leben hält!
Ich will es zurück...
"Vater!"
