Summary: Als ein junges Mädchen in der Nacht angegriffen wird, soll sich ihr ganzes Leben verändern, denn ihre Retter sind ganz anders als alles was sie zuvor kannte.


„Hey Charlie, man sieht sich Morgen!" rief die junge Studentin ihrer Kollegin zu. Sie lächelte sanft als Charlie nur kurz den Kopf hob und sie mit der Hand abwinkte.

„Es wird immer früher dunkel draußen, pass auf dass dir nichts passiert, schließlich hast du morgen Abend auch noch eine Schicht!"

Jenny lachte der Brünetten hinter dem Herd zu. „Kein Problem! Ich werde wie immer pünktlich um acht Uhr zur Stelle sein!"

Sie drehte sich um, knöpfte ihren Trenchcoat zu und verließ dass kleine Café, in dem sie während ihres Studiums ihr Geld verdiente.

Ein kalter Windhauch wehte ihr um die Nase und sie seufzte laut, bevor sie die Strasse entlang ging.

Sie hatte vor einem Jahr entschieden nach New York zu gehen und dort zu studieren. Nein, ihre Eltern waren davon gar nicht begeistert. Sie wäre noch zu jung, hieß es und könne sich nicht alleine versorgen. Nun, nach einem Jahr hatte sie bewiesen, sie konnte für sich selbst sorgen und sie liebte diese Stadt. Ganz am Anfang ihres Studiums hatte sie Probleme gehabt. Sie brauchte einige Zeit um sich in Amerika einzuleben, denn ursprünglich war sie eine deutsche Staatsbürgerin. Erst am vorigen Abend hatte sie mit ihrer Mutter in Deutschland gesprochen und diese war über ihren starken amerikanischen Akzent entsetzt. „Mum," hatte Jenny gesagt, während sie an dem Kabel des Hörers spielte, „...ich rede kein einziges Wort deutsch hier, ich kann nichts dafür. Immerhin verstehst du mich doch noch!" Sie lächelte darüber, denn erst als ihre Mutter sie darauf ansprach bemerkte sie, wie gut sie sich eingegliedert hatte.

Vor ihr lag der Park, den sie jeden Abend nach ihrer Schicht durchqueren musste. Natürlich hatte sie manchmal Angst, dass sie überfallen werden könnte, doch im Notfall würde sie das Pfefferspray in ihrer Handtasche herausnehmen, das sie fest umklammert hielt.

Die Blätter in den Bäumen raschelten, während der Wind durch sie hindurch strich. Jenny fröstelte es jedes Mal bei diesem Geräusch.

„Gruselig!" flüsterte sie und lief etwas schneller. Es gefiel ihr gar nicht, dass er Weg immer dunkler wurde und irgendwie kam es ihr vor, als würden ihre dunkle Schatten folgen. Sie schluckte und ihre Hand umschloss sich noch enger um das Spray in ihrer Tasche.

Sie spürte wie fremde Augen sie verfolgten und sah sich unsicher um. Ihre Hände wurden vor Nervosität und Angst feucht und sie spürte, wie das Spray allmählich aus ihrer Hand rutschte umso fester sie zugriff.

„Ganz alleine?"

Jenny zuckte herum und sah im Dunkeln die Umrisse eines sehr kräftig gebauten Mannes.

„Ich...!"

„Soll ich dir helfen?"

Jennys Hals wurde trocken und sie stotterte. „Ich...ich brauche keine Hilfe!"

Sie machte einen Schritt zurück als er auf sie zuging und nach ihr griff.

„Du solltest dich nicht alleine in der Nacht herum treiben! Wer weiß wen du alles triffst!" Jenny konnte hören wie er sich über sie lustig machte.

„Fassen sie mich nicht an!" Sie stolperte rückwärts und versuchte dem Mann auszuweichen.

„Jetzt stell dich nicht so an!" fauchte er und riss sie am Arm zu sich.

„ICH SAGTE, LASSEN SIE MICH IN RUHE!" schrie sie und ihre Finger schlossen sich um die Dose in ihrer Tasche. Im nächsten Moment holte sie, das Pfefferspray heraus und zielte auf sein Gesicht, doch der Mann war wesentlich schneller und stärker. Sie spürte einen harten Schlag und ließ das Pfefferspray fallen.

„Versuch das ja nicht noch einmal!" Jenny konnte aus seiner Stimme hören wie gereizt er war und fühlte sich im nächsten Moment grob zu Boden gestoßen.

Nun schrie das junge Mädchen aus Leibeskräften, aus Hoffnung es könnte um die Zeit vielleicht noch jemand im Park sein, der ihr helfen würde.

„Halt dein verdammtes Mundwerk!" Sie spürte wie er seine große Hand auf ihren Mund presste um sie zum Schweigen zu bringen.

Sie wandte sich unter dem Gewicht des Mannes hin und her, doch es war aussichtslos, er war stärker als sie.

Langsam wurde sie ruhiger, sie war sich bewusst, dass sie nichts tun konnte und versuchte etwas Luft durch die Nase zu bekommen.

„Ah, endlich zur Vernunft gekommen?"

Sie starrte nur in das dunkle Gesicht über sich und schloss schließlich die Augen. Denk an etwas anderes, versuchte sie sich davon abzulenken, als sie spürte wie er ihren Mantel aufriss und sich sicher war, dass er sich gleich an ihr vergehen würde.

Doch in diesem Moment hörte sie einen dumpfen Schlag, der Mann über ihr kippte zur Seite. Sofort rutschte sie rückwärts und rappelte sich taumelnd auf.

Da war ein anderer Schatten, und noch einer, ihre Augen flackerten ängstlich.

„Du verdammtes Schwein!" hörte sie eine tiefe Stimme und darauf folgte wieder ein harter Schlag.

„Reiß dich zusammen, Raph! Du bringst ihn noch um!"

Jenny versuchte ihren Mantel wieder zu schließen, doch die Knöpfe waren abgerissen und sie starrte nur zitternd auf die zwei Gestalten, die den Mann angegriffen hatten.

„Dieser verdammte Mistkerl hat es nicht anders verdient!"

„RAPH! Was ist hier los?"

Jenny stolperte wieder ein paar Schritte rückwärts, aus dem Dunkeln kamen nun noch zwei andere Gestalten.

„Raph, verdammt noch mal, was soll das?"

„Er wollte sie vergewaltigen, Leo! Dieser Dreckskerl...!" er verstummte und Jenny konnte die Aggressionen in seiner Stimme heraushören.

„Du musst ihn ja nicht gleich umbringen!"

Das Mädchen starrte in die Richtung, in der die vier Gestalten vor dem am Boden liegenden Mann standen.

„Raph, es ist jetzt genug!" sagte wieder die ruhige männliche Stimme. „Wir waren ja noch früh genug hier!"

„Wo ist denn das Mädchen?" fragte die Gestalt, die als letztes hinzugekommen war.

Jenny fühlte wie die vier Gestalten zu ihr hinüber blickten. Wieder taumelte sie etwas rückwärts und stieß mit den Fuß gegen die Spraydose, die der Mann ihr aus der Hand geschlagen hatte.

„Bist du in Ordnung?" Eine der Gestalten kam auf sie zu.

„Ich...ich...ich denke schon!" stotterte sie, doch im nächsten Augenblick wurde es dunkel vor ihren Augen und sie kippte zur Seite.

„Sie hat das Bewusstsein verloren!" die fremde Gestalt war zu ihr gesprungen und hatte sie aufgefangen. „Leo, was sollen wir jetzt tun!"

Die anderen Gestalten kamen näher.

„Wir könnten sie mitnehmen!" schlug der Jüngste der vier fröhlich vor.

„Wir können sie nicht einfach mit in die Kanalisation nehmen!" entgegnete der, den sie Leo nannten.

„Ach, was willst du dann tun?" Raph trat an seinen Bruder heran. „Willst du sie einfach hier liegen lassen?"

Leo sah zu seinen Bruder. „Das können wir wohl auch nicht!"

„Also abgemacht!" rief der jüngste aus. „Wir nehmen sie mit!"


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