Sara wurde von einem nervenden Geräusch geweckt. Erst als sie die Augen öffnete konnte sie es zuordnen.

Eine Person stand außerhalb des Zeltes und klopfte, besser gesagt kratze, gegen dass Zelt.

„Hey, wachen Sie auf.", ertönte eine ihr unbekannte Stimme.

Sara stupste Nick an. Dieser erwachte mit Protest. „Was ist denn?", fragte er verschlafen.

Sara flüsterte ihm ins Ohr: „Ich glaube, das mit der Erntezeit stimmt nicht so recht. Der Besitzer von dem Feld ist da."

Nick war hellwach. Er musste sich bemühen die Sache richtig zu verarbeiten. Erst als die unbekannte Stimme wieder etwas sagte, realisierte sein Gehirn die Situation vollständig.

Nick und Sara zogen sich schnell etwas über und traten aus dem Zelt.

Die unbekannte Stimme gehörte zu einem großen, schlanken Mann in den Vierzigern. Er hatte rotes Haar und einen Dreitagebart.

„Sie befinden sich hier auf Privateigentum. Ist Ihnen das bewusst?", fragte er. Seine Stimme wurde freundlich und seine Worte wurden von einem kleinen Lächeln begleitet.

Nick ergriff das Wort: „Entschuldigen Sie bitte, Sir. Wir wussten nicht, dass das Feld jemanden gehört." Ihm war klar, dass er sich nur mit einer kleinen Notlüge retten konnte.

„Schon gut, Sie sollten ihre Sachen aber schleunigst packen, da wir gleich anfangen wollen die Saat zu säen.", sagte der Mann.

Erst jetzt fielen Sara die anderen Personen auf dem Feld auf. Sie sahen aus, als ob sie die Kinder des Mannes wären.

„Danke, Sir. Wir werden sofort von hier verschwinden.", erwiderte Nick.

Sara nahm seine Aussage zum Anlass damit anzufangen, die Sachen wegzuräumen. Sie hatte die ganze Zeit große Mühe ihr Lachen zu unterdrücken.

Als der Mann sich wieder umdrehte und zu den anderen ging, kam Nick Sara zu Hilfe. In weniger als zehn Minuten hatten die Beiden alles gebackt und im Wagen verstaut.

Als sie sicher im Auto saßen und die Türen alle verschlossen waren, hielt Sara ihre Hände vors Gesicht.

Es sah so aus, als würde sie weinen. „Sara, es tut mir leid. Ich dachte wirklich, dass niemand uns sehen würde."

Erst nach diesen Worten, blickte Sara Nick lachend an.

„Wir sind beide über dreißig und dieser Typ erwischt uns dabei, wie wir Illegalerweise auf seinem Feld zelten und seine Kinder sehen dabei zu."

Sie konnte ihr Lachen nicht mehr kontrollieren. Und Nick begriff endlich, dass sie nicht weinte, sondern dass sie nur peinlich berührt war. Er stimmte in ihr Lachen mit ein.

Nach ein paar Minuten schaltete Nick den Motor ein. „Und, wo wollen wir jetzt hin?", fragte er erwartungsvoll.

Sara atmete tief durch um sich wieder zu beruhigen. Dann sagte sie in einem ernsten Ton: „Nach Hause."

Nick blickte ihr in die Augen und sah, dass es ihr durchaus ernst war. Er sagte: „Okay.", und bog Richtung Flughafen ein.


Sie hatte schon eine ganze Zeit lang nicht mehr so viele Menschen auf einen Haufen gesehen. Es war furchtbar laut und die Hektik des Alltags holten sie wieder ein, als sie auf dem Flughafen waren.

Nick brachte den Mietwagen wieder zur Mietwagenfirma zurück und Sara saß schon in einem der unzähligen Restaurants und bestellte etwas zu Essen.

„Na, schöne Frau, ist hier noch platz?", fragte Nick Sara zur Begrüßung.

Sie ging gar nicht darauf ein und wartete, bis er sich gesetzt hatte.

„Ich habe für dich ein Schinkensandwich bestellt.", sagte Sara und Nick nickte zur Bestätigung.

„Ich war am Schalter und habe zwei Tickets für heute Abend nach Las Vegas gebucht.", erzählte Nick, als die Kellnerin das Essen brachte.

Sara erwiderte: „Tut mir leid, dass wir jetzt schon wieder nach Hause fahren, aber ich will unbedingt nach Hause."

„Ist schon in Ordnung. Wir haben immer noch Urlaub und mir ist egal, wo ich den mit dir verbringe."

Sara beugte sich über den Tisch und gab ihm einen Kuss. „Du bist süß."

„Deswegen heiratest du mich.", sagte Nick mit einem Lächeln.

„Nicht nur deswegen.", antwortete Sara und biss ein Happen von ihrem Sandwich ab.

Nick wartete eine weil und fragte: „Sara, wenn wir nach Hause kommen, wie geht es dann mit uns weiter?"

Sara sah ihn fragend an. „Was meinst du?"

„Na ja, wir werden heiraten. Sollten wir nicht darüber reden, wie es mit uns weitergeht. Ich meine, wirst du zu mir ziehen oder ich zu dir oder werden wir uns eine neue Wohnung kaufen. Und wann werden wir heiraten und wie sagen wir es Grissom?"

Nick fiel auf, wie seltsam es war, dass er gerade in solch einem Moment darüber nachdachte, wie sie es am Besten Grissom beibringen würden.

Sara legte eine Hand auf seine und sagte: „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne zu dir ziehen. Ich will aus dieser Wohnung raus, auch wenn ich sie liebe, aber alles erinnert mich so sehr an George Madison."

Nick nickte. Er hatte überhaupt nichts dagegen, dass Sara zu ihm ziehen würde.

Sara fuhr fort: „Meinetwegen können wir noch diese Woche heiraten, solange der Priester auch aussieht wie ein Priester und nicht wie Elvis oder Captain Kirk."

„Was ist mit Captain Picard?", fragte Nick.

Sara sah ihn schockiert an. Dann realisierte sie, dass es ein Scherz gewesen war.

„Nein, erst recht nicht Picard. Ich will einen normalen Priester mit Robe und allem drum und dran."

„Okay, sollst du kriegen.", stimmte Nick ein.

Sara biss erneut von ihrem Sandwich ab. Dann sagte sie: „Und ich werde mit Grissom reden. Er wird mir bestimmt zu hören. Jedenfalls muss er das."

„Was ist wenn nicht?", fragte Nick verunsichert.

Sara blickte ihm direkt in die Augen. Ihr Ton veränderte sich in einer Art und Weise, die Nick noch nie an ihr gehört hatte, als sie sagte: „Er muss. Das ist er mir schuldig."