„Und, kommt Grissom?", fragte Nick ungeduldig, als Sara die Tür öffnete. Sie kam ziemlich spät, da sie noch in der Stadt rum gefahren war. Sie musste nachdenken. Und sich wieder sammeln.

Sara strahlte ihn an. „Ja, er kommt."

Auch wenn er es ihr nicht sagte, aber er wusste, dass es für Sara sehr wichtig war, dass Grissom kommt. Nick war sich nicht mal sicher, ob überhaupt eine Hochzeit stattfinden würde, wenn Grissom nicht kommen würde.

Sara blickte sich im Raum um. Nick hatte den Tisch gedeckt. Wie es aussah, hatte er sich ziemlich viel Mühe gegeben.

„Wann kommen die Gäste?" Sie ging auf ihn zu und gab ihm einen Kuss.

Nick blickte auf die Uhr an der Wand. „Catherine und Lindsay kommen in einer Stunde. Warrick, Greg, David und Doc Robbins kommen in 90 Minuten. Wann kommt Grissom?"

Sara dachte kurz nach. „Er kommt so in dem Dreh wie Catherine."

„Das Essen kommt eine viertel Stunde vor Cath und Linds, das heißt, wir haben noch 45 Minuten, bis alles losgeht.", verkündete Nick und nahm Sara dabei in die Arme.

Sara grinste ihn an. „Denkst du, was ich denke?"

Nick erwiderte ihr Grinsen. „Du meinst, wir wollen es tun?"

„Ja, wir haben es solange nicht mehr getan.", bestätigte Sara und löste sich aus seiner Umarmung und ging in die Küche.

Nick rief aus dem Wohnzimmer. „Haben wir noch welches mit Schokoladenstückchen?"

Sara antwortete ihm, indem sie grinsend zurückkam und ihm die Eispackung reichte. Sein Löffel folgte gleich darauf.

„Oh Gott, das habe ich in Kentucky wirklich vermisst.", sagte Sara, als sie einen Löffel mit Schokoladen-Eis aß.

Nick gab ihr einen Kuss. „Deswegen liebe ich dich."

Hätte Grissom gesehen, wie die beiden auf dem Sofa saßen und ihr Eis aßen, dabei lachten und scherzten, wäre ihm erneut bewusst geworden, dass er keine Chance mehr hatte.


Die Feier war klein und gemütlich. Sara hätte es nicht für möglich gehalten, dass sie einmal drei Toaster auf einmal geschenkt bekommen würde. David, Greg und Doc Robbins hätten sich besser absprechen sollen, aber sie machten den dreien keinen Vorwurf, da alles doch sehr kurzfristig war.

Der Abend verlief angenehm und nahm auch erste ein Ende, als allen einfiel, dass sie ja auch arbeiten müssten. Catherine half Nick noch dabei den Tisch abzuräumen und Grissom saß ihm Wohnzimmer und debattierte mit Sara über Forensik.

Lindsay war auf dem Sofa eingeschlafen. Als Catherine und Nick fertig waren, sorgte Nick dafür, dass Lindsay sicher und im schlafenden Zustand in Catherines Wagen ankam.

Sie verabschiedete sich und fuhr ihre Tochter nach Hause. Grissom war noch bei den Beiden, aber verabschiedete sich auch kurz darauf.

„Sara, würdest du mich zu meinen Wagen begleiten?", fragte er etwas schüchtern.

Sara sah ihn überrascht an, antwortete aber: „Ja, sicher."

Als Grissom sich von Nick verabschiedet hatte und zur Tür hinaustrat folgte Sara ihm. Schnell warf sie Nick noch einen verwunderten Blick zu, ehe sie die Tür schloss.


Der Gang zu Grissoms Auto war von Schweigen geprägt. Es war ein etwas peinliches Schweigen… für sie beide.

Als sie endlich am Wagen ankamen, blieb Grissom stehen.

„Ich hatte keine Zeit, euch einen Toaster zu kaufen, aber..", Sara lachte bei dieser Bemerkung in Gedanken an die drei, die sie heute schon bekommen hatte, „ich habe etwas Anderes für dich."

Grissom öffnete die Autotür und holte etwas vom Sitz. Es war eine bräunliche Akte.

Sara sah ihn fragend an und er erklärte: „Erinnerst du dich noch daran, als du mir von dem Mord an deinem Vater erzählt hast?"

Sara nickte und Grissom fuhr fort: „Und das mit der Sozialarbeiterin, deren Hand du die ganze Zeit gehalten hast?"

Sara nickte erneut. Der Gedanke an dieses Erlebnis brachte ihr Tränen in die Augen.

Grissom reichte ihr die Akte. „Ich habe sie ausfindig gemacht. Ihr Name ist Margret Holmes."

Sara starrte ihn an. Dann liefen ihr die Tränen über die Wange. „Du hast sie gesucht… für mich?"

Grissom nickte. „Ich wollte es dir eigentlich erst später geben, den richtigen Zeitpunkt abwarten, weißt du? Aber als du heute Nachmittag bei mir warst, dachte ich mir, ich sollte es dir jetzt geben. Sieh es als mein Verlobungsgeschenk."

Sara umarmte ihn kurz. „Das ist viel besser als ein Toaster."

Grissom lachte. „Margret Holmes ist im Ruhestand und wohnt jetzt in Florida. Die Adresse kann ich dir geben, wenn du sie besuchen willst."

Sara schüttelte ihren Kopf. „Die brauche ich nicht. Ich wollte nur ihren Namen wissen."

Grissom nickte, er verstand, was sie meinte. Sara umarmte ihn erneut. „Warum bringst du mich eigentlich immer zum Heulen?"


Nick saß auf der Couch, als Sara wiederkam. Ihre Augen waren ganz rot. „Hey, was ist los?", fragte Nick besorgt.

Sara reichte ihm die Akte. „Er hat sie für mich gesucht."

Nick blickte sie an, bevor er die Akte öffnete. Es war Saras Akte. Als er den Namen der Sozialarbeiterin las, wusste er, was los ist.

Er lächelte sie an. „Er hat sie also gefunden." Es war eine Aussage und keine Frage.

Sara lächelte zurück. Sie hatte das Gefühl, dass dies das beste Verlobungsgeschenk war, was es gab.

„Willst du sie besuchen?", fragte Nick.

Sara schüttelte erneut ihren Kopf.

Nick blickte ihr in die Augen. „Okay.", sagte er leise und gab ihr die Akte wieder.

Sara hielt sie so stark fest, als würde ihr Leben davon abhängen.

„Nicky", Sara schaute auf und sah in durchdringend an, „ich liebe dich."

Sie wusste jetzt genau, dass er den größten Teil ihres Herzens hatte… nur stand auch Grissom, ab diesem Tag, ein kleines Stück zu.