Ein weiteres Kapitel eines Genies grins Nun es geht wie immer spannend weiter mit meinen Eroberungsplänen von Nintendo, bis dahin verdiene ich hier dran keine müde Mark (ja, ja Euro)
Kapitel 3
„Man sieht den Bösen. Man sieht den Guten.
Der Gute nennt den Bösen böse, das macht den Bösen böse! Doch ist der Gute nicht im Grunde böse?
Sind die Mörder nun die Opfer?
Weder falsch, noch richtig!"(alte Shiekahregel)
Am Horizont beginnt die Sonne zu sinken. Einige Krähen fliegen über den Bergpfad und kündigen lauthals die bevorstehende Nacht an. An dem rotorange gefärbten Himmel erkennt man bereits die ersten Sterne. Es scheint eine kalte Nacht zu werden. Über den Pfad des Berges liegen nun schwere Gesteinsbrocken verteilt, eingebettet in die roten Erdmassen, welche den Vulkan heruntergerutscht sind.
Schweißtropfen perlen von der Stirn des Hylianers. Er murmelt Flüche über die Schmerzen in seiner rechten Schulter. Sein Körper ist über und über mit der matschig braunen Erde bedeckt. Die Erde in seinem Gesicht ist bereits angetrocknet.
‚Warum waren wir nicht schneller.' Link macht sich schwere Vorwürfe, dass er ganz vergessen hatte das in dieser Jahreszeit Erdrutsche an der Ostseite des Todesberges üblich waren.
Er selbst hatte Mühe gehabt sich aus der schweren Erde zu graben, zumal seine Schulter ihm Schmerzen bereitete. Um so erleichterter war er, als er sah das Epona, bis auf Dreck, die Lawine unbeschadet überstanden hatte.
Der eisige Wind im Nacken kündete an, dass die Nacht bereits hereinbrach. Die vierte Jahreszeit steht vor der Tür und die Tage werden kürzer. Links Hände beginnen taub zu werden und zittern vor Kälte. Doch er sucht weiter nach der Prinzessin. ‚Bitte, lass ihr nichts passiert sein!' fleht er.
Er schreit immer wieder ihren Namen, doch bis auf das eisige Pfeifen des Windes zwischen dem nahen Wald antwortet dem Elf keiner.
Link gibt nicht auf. Das Gefühl seiner Fingerspitzen hat ihn bereits verlassen, als ein leises Wiehern von Epona seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die kluge Stute hält ihren Kopf gesenkt und schart mit dem linken Vorderhuf an einer Stelle des nun ruhenden Gerölls. Link springt instinktiv auf und stolpert zu der Stelle. Eine blasse Frauenhand ragt aus dem Steinerdschutt. ‚Bei den Göttinnen!' Er schüttelt den Kopf und beginnt zu graben, so schnell er kann.
Zelda fühlt sich so kalt und taub. Es scheint, als sei dies hier nicht mehr ihr Körper, sondern eine Hülle. Und dann wird die Dunkelheit durchstoßen. Sie erkennt Lichter, die vor ihr auf und ab schweben. Ganz hell leuchtend blenden diese weißen Lichterscheinungen die Prinzessin und sie kneift die Augen zusammen. Ein plötzlicher Zug von Kälte lässt sie zusammen zucken, dann spürt sie ein Zittern, gefolgt von einer Bewegung. „Zelda ?"Eine Stimme ruft sie, doch sie ist zu müde um zu antworten. Dann wird ihre Sicht klarer und ihre Augen gewöhnen sich langsam an die Helligkeit. Frische Luft durchströmt ihre Lungen. „Link?" hustet sie heiser.
„Zelda?"Sie erkennt seine Stimme und dann spürt sie wie die letzte Erde von ihrem Gesicht genommen wird und wie Link nach ihr greift. Dann verliert sie das Bewusstsein.
Der blonde Hylianer zieht die eiskalte Prinzessin aus der Erde. Sie sieht ihn noch für einen Moment durch die fast geschlossenen Augenlider an, bis ihre kalte Hand, an der er sie herauszieht, ganz erschlafft. Link gerät in Panik und zieht die zierliche Elfe mit einem für ihn schmerzhaften Ruck aus der liegenden Lawine. Er presst sie an sich und tastet sie ab nach Verletzungen. „Zel?"flüstert er mit tränenheiser Stimme. Sie atmet noch, stellt er fest, indem er sein Ohr ganz nah an ihre Nase hält. Link kniet auf dem kalten Boden und drückt den kalten, ebenfalls mit braunroter Erde bedeckten Körper an sich.
‚Danke,' betet er zum dunkler werdenden Nachthimmel. Er jetzt spürt er wieder den stechenden Schmerz in der Schulter. Doch er greift um den Körper der Prinzessin und steigt mit Anstrengung auf seine Stute. Als ob Epona den Weg kennen würde, trottet diese los in Richtung des Geisterwaldes, der Grenze zu Termina.
Helle Augen zwischen den dunklen, fast blattkahlen Ästen starren auf das Tier und seine Reiter. Eulen und andere Nachtgeschöpfe hört man hier und da rufen. Ein Knistern und Knacken der Büsche um Epona lässt die Stute kalt.
Diese läuft weiter in einem fast schleichenden Schritt durch die kalte Nacht. Jeder Atemzug reift in der Luft. Links Augen werden schwerer, doch der Elf schaut nur an sich herunter und lächelt sanft. Zelda liegt immer noch in seinen Armen, mit ihren Kopf an seine linke Brustseite gelehnt. Auch wenn sie bisher nicht aufgewacht ist, so spürt Link doch, dass es ihr besser geht. Doch auch so sehr er will, seine Kraftreserven gehen dem Ende zu und Müdigkeit durchdringt seinen Körper. Seine kluge Stute spürt dies wohl und bleibt unverzüglich stehen. Epona wendet den Kopf zu ihrem Reiter und stupst ihn gegen den Schuh.
„Ich weiß. Wir machen Rast. Hast schon gewonnen!"lächelt Link müde und lässt sich aus dem Sattel gleiten. Er überlegt kurz ein Feuer zu machen, um sich und die Prinzessin aufzuwärmen. Doch er verdrängt diesen Gedanken wieder, da ein Feuer in diesem Wald zu gefährlich wäre und er in seinem jetzigen Zustand nicht noch mit ungebeten Gästen ‚argumentieren' will.
Link legt Zelda vorsichtig auf den Boden. Dann nimmt der Krieger Epona ihren Sattel ab und die Decke unter ihren Sattel. Ganz behutsam legt er Zelda in die Decke und lehnt sich mit ihr an einen der Baumstämme. Seine Schulter schmerzt immer noch, doch er beißt die Zähne zusammen. Epona stellt sich neben ihren Reiter und schnaubt ihm sanft in das Gesicht. Der Elf lächelt müde und mit halbgeschlossenen Augen zu seiner Stute hoch. Er versteht sie. „Danke, mein Mädchen!"mit den Worten lässt er die schweren Lider sinken.
Zeldas Sinne begeben sich auf eine weite Reise in die Vergangenheit. Bilder reihen sich an andere Bilder und allmählich bildet sich ein fließender Erinnerungsstrom. Viele vergessene Einzelheiten strömen über ihr Gedächtnis herein. Link schaut die Prinzessin lange Zeit an. Sie schaut betrübt zu ihm. „Es tut mir leid ,Link. Das ich dich mit Shiek angelogen habe. Bitte sei mir nicht böse. "Link bekommt sein charmantes Lächeln. „Ich muss dir danken, Zel. "Sie guckt sichtlich überrascht. „Du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt nur um mir zu helfen. Immer mit der Gefahr, dass dich Ganondorf fängt. So etwas hat noch nie jemand für mich getan." Dieser unglaubliche Trottel. Sie muss ihm auf Knien danken. Ohne ihn wäre es kein Hyrule mehr.
„Link, ich würde alles für dich tun...."ihre Stimme bekommt Risse. Link spürt den jahrelangen Schmerz der hinter dieser Aussage steht. Doch gerade ,als er sie in den Arm nehmen will, beginnt der Boden zu beben.
Es ist Ganondorf .Er hat Zelda entdeckt. Mit einem Zauber fängt er sie in einem großen Kristall und bringt sie zu seinem Schloss. „Held der Zeit, wenn die deine kleine Prinzessin wieder haben willst ,komm und hol sie dir...."und sein scheußliches Lachen erfüllt die weiten Räume der Zitadelle.
Sie durchlebt noch einmal den finalen Kampf mit Ganon. Wie Link am Ende mit ihrer Hilfe dem Biest den Rest geben will, doch dann handelt er einzigartig: Trotz allem Leid und allem Schmerz verschont er Ganon, der vor ihm blutverschmiert in seiner Gerudogestalt am Boden liegt. Links Blick ist pures Mitleid für diese arme Kreatur. Sie stürmt zu ihrem Helden, außer sich. Sie fährt ihn an, dass Ganondorf auch kein Mitleid zeigte, als er ihr Volk und ihren Vater umbrachte. Doch Link lässt sich nicht belehren. Er lächelt sie mit seinem blutüberströmten Gesicht an. Und Zelda weiß, was er denkt. Und sie handelt, wie er meint. Und mit der Macht der sechs Weisen verbannt sie Ganondorf in eine andere Dimension.
Und mit diesen Gedanken schießen ihre Augenlider auf und sie will sich bewegen, doch etwas hält sie fest. Sie sieht sein Gesicht. Doch es hat kein Blut an sich- es ist nur Erde. Schon wieder hatte die Prinzessin vergessen, dass es ein Traum ist. Dann schnellen die Erinnerungen an den gestrigen Tag zurück. Eine Erdlawine war über sie herein gebrochen. Die Männer ihres Vaters waren verschwunden. Ihren Hengst konnte sie ebenfalls nicht sehen.
Link hält sie fest gegen seine Brust. Ihr Ohr hört seinen gleichmäßigen, ruhigen Herzschlag und Zelda spürt wie sich sein Brustkorb hebt und senkt. Sie wendet den Kopf und schaut sich die Landschaft an. Sie befinden sich in einem Wald. Seine Pferd steht unweit von ihnen und grast. Eponas Ohren wackeln und die Stute bemerkt sie. Sie kommt auf das an den Baum gelehnte Paar zu und reibt ihre Oberlippe über Zeldas Gesicht.. Die Prinzessin befreit eine Hand aus der Decke, die sie umgibt, darauf bedacht Link nicht zu wecken. Doch ein leises Wiehern von Epona tut dies. „Alles in Ordnung?"fragt sie diese unglaublich tiefgehende Stimme. Sie dreht ihren Kopf wieder in Links Richtung, der ein kleines Lächeln um seinen Mund zaubert. Zelda kann nicht anders und lächelt zurück.
„Danke,"sie sucht verzweifelt nach passenden Worten, doch der direkte Blick in diese unglaublichblauen Augen lässt sie vergessen was sie sagen wollte. Sie kann sich seinem Blick nicht entziehen. Dann übermannen sie alle Gefühle der letzten Tage, besonders ihre Angst vor der Dunkelheit. Sie beginnt fürchterlich schluchzen.
Noch nie war sie so froh diesen Trottel begegnet zu sein. Tränen füllen ihre Augen. Sie vergräbt ihren Kopf aus Scharm über ihre Angst in ihre Hände. Link richtet sich wieder gerade auf und fährt mit der Hand über ihre Haare. „Prinzessin, hör auf zu weinen."Bittet er sie. Dann spürt sie nur noch wie seine Arme sich um sie schließen und er sie fest an sich drückt.
„Ich habe Angst hier. Ich habe verdammte Angst, ich will wieder nach Hause." schluchzt sie bitterlich und gräbt ihre Gesicht in seine Schulter. „Ich will heim."Stammelt die aufgelöste Prinzessin. Link packt Zelda bei den Schultern und drückt sie von sich weg. Link schüttelt den Kopf und spricht in einem leisen, aber befehlenden Tonfall: „ Sieh dich mal an, Zelda."Die Augen der Prinzessin werden weit und sie sieht an ihrer rotbraunen Kleidung herunter. „Du hast Verantwortung gegenüber deinem Land. Also, hör bitte auf zu weinen."Zelda beißt sich auf die Unterlippe und schluckt die restlichen Tränen herunter. Erst jetzt sieht sie, dass ihr Triforcezeichen auf der rechten Hand zu leuchten begonnen hat. Es ist nur ein schwaches Aufflackern. Link folgt ihrem Blick und erkennt als Triforce der Weisheit bei der Prinzessin. Sie scheint auf einmal wie ausgetauscht und blickt in mit einem leeren Blick an. „Es tut mir leid, Link. Ich war doch nur ein Kind."Und Link weiß wovon sie redet. Er kann nicht anders, als sie einfach nur anzustarren. Zu lange hatte er sich dies hier gewünscht. Er hatte sich tausendmal ausgemalt, wie er reagieren würde. Jedoch schien nun alles blockiert. Zelda hebt ihre Hand und streift über seine dreckige Wange. „Ich werde dir ewig dankbar sein. Du hast mehr getan, als jeder anderer."Link schaut unsicher. Er kaut auf seiner Unterlippe, bis er dann fragt: „ Warum hast du mich zurück geschickt?"Zeldas Blick bleibt gleich starr. Ein laues Lüftchen weht um die beiden und wirbelt einige Blätter auf. „Ich musste alles wieder in Ordnung bringen." Link gerät in Rage. Er springt von dem Boden auf. „Und was ist mit mir? Warum hast du mich nicht entscheiden lassen, wo ich sein will. Wann ich sein will! Du hattest kein Recht über mein Leben zu entscheiden, Zelda!"sein Stimmfall erhebt sich. Er ballt beide Fäuste und rammt eine in dem in der Nähe befindlichen Baumstamm. Die Prinzessin ist außer sich. ‚Ich wollte nur dein Bestes.' Doch sie antwortet nicht. Link zerrt sie unsanft am Arm hoch zu sich und zwingt sich energisch ihm in die Augen zu blicken.
„Antworte mir!" zischt Link. Zelda kämpft nicht gegen seinen Griff an, sonder ihr Blick verfinstert sich nur. „Wer meinst du zu sein, dass ich das Glück eines Einzelnen über das Leben von Tausenden stellen soll?"Ihre Stimme ist nicht laut, aber bestimmend. „Ich schulde dir mehr als ich besitze, Link. Aber du kannst nicht von mir fordern, ein ganzes Volk für dich zu opfern!"Link scheint erst erschüttert, doch dann schüttelt er grinsend den Kopf. Er hat den Blick eines Wahnsinnigen. „Du hast einfach nur Angst gehabt, Prinzessin!"Ihre Augen werden weit und ihre Gesichtshaut blass. Link erkennt, dass er auf dem richtigen Weg ist und bohrt weiter. „Du hattest nur Angst davor dich in mir fallen zu lassen. Du hättest Angst, ein Stück Vertrauen zu zulassen. Es ist einsam an der Spitze, oder?"Zelda versucht aufkommende Wut herunter zu schlucken. Ihre Hände zittern. Link kommt mit seinem Gesicht näher an ihres. Ihre Nasenspitzen berühren sich. „Du,"haucht er. „hattest Angst dich in mich zu verlieben!" Und presst ihre Lippen gewaltsam auf ihre.
Yeah, und noch ein Kapitel. Etwas kurz, aber schon ein richtiges Kapitel. Gruß Jo
